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Channel: Seite 114 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Spandauer Sternwarte hat einen Auftrag in der Erwachsenenbildung

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Wer aus dem Havelland nach Berlin fahren möchte und dabei die Heerstraße wählt, kommt in Staaken zwangsläufig an der Bruno H. Bürgel Sternwarte vorbei. Und fragt sich vielleicht, was es mit dieser Sternwarte auf sich hat. Günter Mekas (65) ist Vorstand im gemeinnützigen Verein, der hinter der Sternwarte steht. Er sagt: „Bruno H. Bürgel war der erste Populärwissenschaftler – noch vor Humboldt.

Er hat wissenschaftliche Erkenntnisse auch dem Menschen auf der Straße vermittelt. In den 20er Jahren ist sein astronomisches Buch ‚Aus fernen Welten‘ erschienen – als volkstümliche Himmelskunde.“

Zum Bruno-H-Bürgel Sternwarte e.V., am 6. April 1982 gegründet, gehören zurzeit 65 Personen, die 12,50 Euro Vereinsbeitrag im Monat bezahlen. Günter Mekas: „Wir finanzieren uns vollständig aus eigener Kraft und zahlen sogar Miete für unsere Räume. Eine Förderung erhalten wir leider nicht. Seit 1992 nutzen wir übrigens die ehemaligen Räumlichkeiten vom alten Zollhaus des Bundesgrenzschutzes am Grenzkontrollpunkt Staaken. Zu unserem Verein: Uns fehlen leider die jungen Leute, das ist schade. Aber das geht ja vielen Vereinen so.“

1988 erhielt der Verein die Baugenehmigung für ein Teleskop mitten auf dem nahen Hahneberg. Mittel aus der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin halfen dabei, den Bau zu finanzieren, mit dem 1989 begonnen wurde. 2005 wurde das vom Verein selbst konstruierte und gebaute 61-cm-Cassegrain-Teleskop auf der selbst gebauten Kuppel auf dem Hahneberg in Betrieb genommen. Der weltweit einzigartige Prototyp hat eine Brennweite von neun Metern und gilt laut dem Verein als leistungsfähigstes Spiegelteleskop in Berlin.
Günter Mekas: „Wenn ich mich an diese Zeit erinnere, wird mir nahezu schwindelig. Sicherlich wäre es leichter gewesen, eine Baugenehmigung für ein Atomkraftwerk auf dem Ku’damm zu bekommen als für ein Teleskop auf dem Hahneberg.“

Joachim Schulze, Stellvertreter des Vorstands: „Der Hahneberg ist der beste astronomische Standort in der ganzen Hauptstadt. Hier lassen sich auch schwache Sterne mit dem bloßen Auge erkennen. Zur letzten Mondfinsternis war deswegen der Hahneberg auch voll mit Menschen, die das Himmelsereignis gern in der bestmöglichen Weise miterleben wollten.“

Eine Besonderheit des Teleskops ist, dass Himmelskörper aufgrund einer typischen Lichtbeugungserscheinung nicht als Lichtkreuze erscheinen, sondern (wie es sein sollte) rund abgebildet werden – das ist selten. Mit dem Teleskop kann man Galaxien klar erkennen, die bis zu 200 Lichtjahre weit entfernt sind. Dafür besteht leider nicht die Möglichkeit, durch das Teles­kop zu fotografieren.

Joachim Schulze: „Unsere Mitglieder nutzen eigene Teleskope, an die eine Kamera angeschlossen wird, für ihre Fotografien. Ich fotografiere selbst für mein Leben gern und habe bestimmt an die 50.000 Fotos auf meiner Festplatte. Offene Kugel­sternhaufen, Gasnebel, die Überreste einer Supernova, Quasare und ferne Galaxien: Es gibt so vieles, was sich am Himmel beobachten lässt. Ich selbst fotografiere am liebsten den Saturn und den Hantelnebel M27 im Sternbild ‚Füchslein‘. An der As­tronomie gefällt mir vor allem die Vorstellung, dass das, was ich am Himmel sehe, schon längst wieder Vergangenheit ist, weil das Licht so lange auf dem Weg zur Erde brauchte.“

Günter Mekas: „Wichtig ist, dass man mit einem Teleskop niemals in unsere Sonne schauen darf. Das kann man ansonsten mit jedem Auge nur ein einziges Mal tun. Für die Beobachtung der Sonnenaktivitäten habe ich deswegen eigene Sonnenteleskope gebaut.“

Das teuerste an den Teleskopen der Vereinsmitglieder ist übrigens die sogenannte Nachführung. Dabei handelt es sich um eine elektronische Einrichtung, die das Teleskop vollautomatisch auf bestimmte Sterne ausrichtet und diese auch während der Beobachtungszeit im Fokus hält.
Günter Mekas moniert, dass die Sternenkunde heutzutage in der Bildung keinen Stand mehr hat: „In der DDR war Astronomie noch Pflichtfach in jeder 10. Klasse. Heute kommen wieder manche Leute zu mir und fragen, ob es stimmt, dass unsere Sonne in einem Jahr explodieren würde. Ich erkläre dann, das dies wohl noch 4,5 Milliarden Jahre dauern wird. Es gibt inzwischen hervorragende TV-Sendungen zum Thema auf n-tv und bei National Geographic. Auch die modernen Apps finden wir sehr gut, da sie den Menschen die Sternbilder zeigen – am virtuellen Himmel. Gern würden wir dazu beitragen, dass das Wissen um die Wunder der Astronomie in der Bevölkerung wieder wächst.“

Ganz in diesem Sinne führt der Verein am eigenen Teleskop keine wissenschaftlichen Untersuchungen im Weltall durch, sondern widmet sich ganz der Erwachsenenbildung. Joachim Schulze: „Wir haben einen eigenen Versammlungsraum bei uns, in dem regelmäßig und zwar am Freitag Vortragsabende für bis zu 50 Personen stattfinden. Das Programm lässt sich auf unserer Homepage nachlesen, außerdem gibt es einen Newsletter.“

Die Vorträge beschäftigen sich mit der Astronomie, behandeln aber auch die Astro- und die Gravitationsphysik, Satellitenmissionen zu verschiedenen Himmelskörpern, Impact-Ereignisse, extrasolare Planeten, Schwarze Löcher, die Klimaentwicklung und die Technik der Marsroboter. Im November stehen Vorträge zu einer neuen 3D-Karte der Milchstraße, über einen neuen Blick auf die Große Magellanische Wolke und zur Dunklen Materie auf dem Programm. Der Eintritt ist mit vier Euro (ermäßigt zwei Euro) pro Vortrag sehr niedrig angesetzt – zumal oft Experten vom Max-Planck-Institut, vom Alfred-Wegener-Institut oder vom Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam zu den Vortragenden gehören. Am 6. Dezember gibt es ab 19 Uhr – aber nur bei klarem Himmel – eine Mondbeobachtung in der Sternwarte.

Wer astronomisch noch völlig unbeleckt ist und einen Planeten nicht von einem Mond oder einer Sonne unterscheiden kann, ist herzlich dazu eingeladen, den Kurs „Astronomie für Einsteiger“ zu besuchen, der zum Teil in der Volkshochschule Havelland in Falkensee und zum Teil in der Sternwarte durchgeführt wird. Günter Mekas: „Den Kurs leite ich.“ (Text/Fotos: CS)

Info: Bruno H. Bürgel Sternwarte, Heerstraße 531, 13593 Berlin, Tel.: 030-33939261 (freitags), www.bhb-sternwarte.de, info@bhb-sternwarte.de

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 164 (11/2019).

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Scheibes Glosse: Frau Merkel ruft uns an!

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Ich bin Lokalreporter. Ich stelle den lokalen Chor vor, besuche den Kleintierzuchtverein, bin bei der Kitaeinweihung mit dabei und fotografiere die Kindermannschaft vom lokalen Sportverein, wenn es neue Sponsoren-T-Shirts gibt. Und natürlich bin ich auch mit vor Ort, wenn der Bürgermeister Preise für ein ehrenamtliches Engagement der Bürger überreicht.

Mein Leben ist spannend, ich lerne jeden Tag dazu, und am Ende des Monats zimmere ich aus meinen Texten und Fotos ein neues Lokalmagazin zusammen.

Geht es aber nach Freunden, Bekannten, Passanten, Verschwörungstheoretikern und Schwurblern, so gibt mir der Staat vor, was ich zu schreiben habe. Aus der Ferne betrachtet, scheint sich mein Alltag den Außenstehenden nämlich so darzustellen:

Wir befinden uns in der Redaktion. Polierte Wallnussdielen, edle Designermöbel, die neuesten Mac-Computer. Das Telefon klingelt. Sonja: „Carsten, Frau Merkel ist wieder dran. Ich stelle durch.“

Ich: „Ach Frau Merkel, das ist ja nett, dass Sie durchklingeln. Rufen Sie wieder bei allen Zeitungen im Land an? Was kann ich denn heute für Sie tun, was sind denn dieses Mal die Pflichtartikel, die alle Zeitungen bringen sollen? Aha, hmm, hmm, warten Sie, ich schreibe mit. Klimakatastrophe ist nicht so schlimm, der Diesel ist nicht zu retten, aber das Benzinauto geht doch eigentlich noch. Eine neue Flüchtlingswelle kommt, aber wir brauchen ja auch dringend neue Facharbeiter. Das Lehrerstudium wird in Zukunft nicht mehr angeboten, weil wir sowieso nur noch Quereinsteiger einstellen. Klar, die Schüler sind ja alle ständig am Demonstrieren und gehen eh nicht mehr in der Schule. Alles klar, machen wir. Schönen Tag noch und einen Gruß an alle im Kabinett.“

Anni: „Carsten, da ruft gleich der nächste durch. Der von der Industrie-Lobby.“ Ich: „Wer?“ Anni: „Na, das ist dieser neue Dings, der Zusammenschluss der Industrie. Die Großkonzerne dürfen uns von der Presse ja inzwischen auch vorgeben, worüber wir schreiben sollen.“

Ich hebe ab: „Hallo, Herr … ach, wie jetzt, Ihr Name tut nichts zur Sache? Ok, ok. Wir brauchen mehr Windräder, sagen Sie? Und ich soll schreiben, die neuen Studien, die besagen, dass die Windräder die Erdrotation beschleunigen, die seien alle aus der Luft gegriffen? Haha, schönes Wortspiel. Ja, mache ich. Ich habe nur ein Problem damit, wie letztens gewünscht einen Artikel darüber zu verfassen, dass Kreuzfahrtschiffe doch eine prima Alternative zu den CO2-intensiven Flugreisen sind. Das schluckt der Leser doch niemals. Sie meinen doch? Naja, es ist ja Ihre Zeitung. Wobei – es ist meine. Aber ich habe ja nichts zu sagen und muss schreiben, was mir die Konzerne vorschreiben. Haha, schon wieder ein lustiges Wortspiel. Auf Wiederhören.“

Ich bekomme mit, wie Sonja mit einem Kunden spricht. Der will am Telefon eine Anzeige bei uns buchen. Ich schnappe mir das Gespräch per Tastendruck und sage: „Ach kommen Sie, wir schenken Ihnen die Anzeige. Wir alle arbeiten hier eh nur auf ehrenamtlicher Basis. Deswegen sind wir auch am Wochenende und an den Feiertagen immer im Büro. Das geht nur, wenn man es nicht bezahlt bekommt.“

Wir können es uns ja leisten – dank der Staatsfinanzierung. Aber das muss der Anrufer ja nicht wissen. Anni schiebt derweil eine schwere Schubkarre mit neu angelieferten Geldbündeln ins Büro. Die Kohle wurde uns gerade von der Großindustrie zugestellt. Als Dank für unseren Artikel, dass Atomkraftwerke völlig sicher sind und bald ein Revival erleben werden.

Sonni sagt: „Ich hab Hunger. Ich könnt jetzt echt was essen.“ Schnell sucht Anni nach Presseveranstaltungen in der Nähe, die an eine Verpflegung gekoppelt sind. Hmm, was ist besser? Seniorenfest mit Eisbein satt? Oder gehen wir doch lieber zur Pressekonferenz der Feuerwehr mit Kesselgulasch und Erbsensuppe? Wir entscheiden uns für den Sushi-Workshop beim Vietnamesen.

Können wir uns den Essenstrip zeitlich leisten? Ein Artikel fehlt noch fürs Heft. Anni: „Ein Leser hat uns einen selbstgeschriebenen Fachartikel über die Entstörung von Barcodes geschickt. Wollen wir den nehmen?“ Super, damit ist das auch erledigt. (CS, Foto: Tanja M. Marotzke)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 164 (11/2019).

Der Beitrag Scheibes Glosse: Frau Merkel ruft uns an! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Kino-Filmkritik: 3 Engel für Charlie

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Von 1976 bis 1981 waren die „3 Engel für Charlie“ das erste Mal aktiv – im Fernsehen. Ganz im Dienst der Gleichberechtigung sorgten die Frauen für Ordnung und zeigten ihr Können als ebenso charmante wie auch schlagkräftige Einsatztruppe. Cameron Diaz, Drew Barrymore und Lucy Liu holten „Charlies Engel“ dann im Jahr 2000 auf die große Leinwand.

Nach einer Fortsetzung war aber leider schon wieder Schluss.

Nun wagte sich Elizabeth Banks, mutig geworden von ihrem Erfolg als Regisseurin von „Pitch Perfect 2“, an einen Nachfolger heran. Wobei ihr neuer Kinofilm kein echtes Reboot ist, sondern eher eine Weiterentwicklung, die versucht, die alte TV-Serie und auch die alten Kinofilme mit einzubinden.

Denn inzwischen gibt es die Townsend-Agency auf der ganzen Welt. In zahllosen Ländern leitet nun ein „Bosley“ seine eigenen Engel an. In den USA wird der Ur-Bosley (Patrick Stewart) in den Ruhestand geschickt. Auf ihn folgt zwingend der nächste Bosyley – Eliza­beth Banks.

Die neuen Engel, das sind Dylan (Kristen Stewart), Natalie (Naomi Scott) und Alex (Ella Balinska). Sie treten an, um sich auf die Spuren eines StartUp-Chefs (Nat Faxon) zu setzen, der für seinen Investor Alexander Brock (Sam Claflin) die Energiequelle der Zukunft erfunden hat. Ein kleines Gadget stellt die komplette Energie bereit, um ein ganzes Haus mit Strom zu versorgen. Leider kann es auch als Waffe eingesetzt werden. Dann sendet das Gagdet einen Bio-EMP aus, der alle Menschen in der Nähe umbringt. Klar, das muss verhindert werden. Das Gadget darf nicht in die falschen Hände geraten.

Zunächst einmal: Der 118 Minuten lange Film macht eigentlich richtig viel Spaß. Die drei neuen Engel haben eine tolle Bildschirmpräsenz und funktionieren auch als Team wunderbar. Wenn sie für Action sorgen, knistert es auf der Leinwand und es gibt coole Stunts und richtig gute Sprüche. Insbesondere die oft kritisierte Kristen Stewart liefert hier souverän ab.

Wie ein guter James Bond Streifen schickt der Film die Engel um die halbe Welt, sodass es Action in Rio de Janeiro, Hamburg, Berlin und Istanbul zu bestaunen gibt. Zu den satten Stunts kommen coole Beats: „3 Engel für Charlie“ hat einen exzellenten Soundtrack.

Der in den USA bereits am 15. November 19 gestartete Film ist drüben komplett gefloppt. Das liegt sicherlich auch an der sehr, sehr dünnen Story, die den Film nicht tragen kann. Zum anderen aber auch daran, dass der neue Film nicht allzu zimperlich mit dem Konstrukt der Engel umgeht, was echte Fanboys als Verrat ansehen. (CS / Bilder: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH)

In Deutschland startet der Film am 2. Januar 2020.

Tipp: 3 von 5 Sternen
FSK: ab 12 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=v3n1PquOElI

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 167 (2/2020).

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Dallgow-Döberitz: Der SC Falkenhorst lud zum HallenCup 19/20 ein!

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In Falkensee und Umgebung gibt es viele Fußballvereine. Oft sind sie breit aufgestellt, nutzen ihren eigenen Platz und schicken gleich mehrere Mannschaften in den regionalen Spielbetrieb. Der SC Falkenhorst ist da noch deutlich kleiner. Trainer Lukasz Klosinski (34), der selbst auch aus Falkensee stammt: „Uns gibt es nun schon seit neun Jahren. …

… Wir sind eine einzelne Mannschaft und bestehen aus etwa zwanzig Mann im Alter von 20 bis 38 Jahren. Wir sind zwar formal an die Eintracht Falkensee angeschlossen, über das Bürokratische hinaus aber ganz eigenständig. Wir spielen im Freizeit-Liga­betrieb mit. Das bedeutet auch, dass wir auf dem Kleinfeld gegen unsere Gegner antreten. Der SC Falkenhorst trainiert immer am Freitagabend von 19:30 bis 21 Uhr auf der Sportanlage an der Rosenstraße in Falkensee.“

Die meisten Spieler, die beim SC Falkenhorst mitkicken, kommen direkt aus dem Falkenhorst. Lukasz Klosinski: „Angefangen hat das so: Da haben sich ein paar Kumpels getroffen, zusammen Fußball gespielt, Spaß an der Sache gehabt und eine Mannschaft gegründet. Viele Spieler, die zu uns kamen, hatten damals familiäre Probleme oder sogar Schwierigkeiten mit Drogen. Es war mir immer eine Aufgabe und hat mir auch sehr große Freude gemacht, die Jungs von der Straße wegzuholen und ihnen zu helfen. Der Fußball gibt den Spielern wieder eine Aufgabe, eine Struktur, einen wöchentlichen Termin, an dem sie zu funktionieren haben. Da hat auch so mancher über die Struktur im Fußball wieder zu einer Arbeit gefunden. Ich könnte auf meine Jungs nicht stolzer sein.“

Bereits zum 7. Mal nacheinander hat der SC Falkenhorst nun den HallenCup der Freizeitmannschaften ausgerichtet. Er fand traditionell vor Weihnachten statt – am 14. Dezember in der großen Sporthalle der Dallgower Grundschule am Wasserturm. Acht Fußball-Teams aus dem Havelland und aus Berlin waren angetreten, um herauszufinden, wer wohl in der Halle am häufigsten den Ball im Tornetz des Gegners versenken konnte.

Lukasz Klosinski: „Eine Mannschaft musste mindestens fünf Leute mitbringen, da wir in der Halle mit vier Spielern und einem Torwart spielen. Eine Begegnung auf dem Spielfeld dauerte immer nur zehn Minuten. Die Mannschaften traten erst in zwei Gruppen gegeneinander an, dann ging es für die besten beiden Teams aus jeder Gruppe im K.O.-System weiter.“

Beim Turnier traten der SC Falkenhorst, die Eintracht Falkensee II, Die Visionäre, der Club Italia (mit zwei Teams), der BSC Marzahn BLN, der SVF Finkenkrug II und die Spreelöwen BLN gegeneinander an.

Lukasz Klosinski: „Der Club Italia gewann das Turnier im Finale gegen unseren SC Falkenhorst mit 5:2 Toren. Bester Torschütze wurde Yunus Cakmak von SC Falkenhorst mit sechs Treffern. Wir waren also sehr erfolgreich und können zufrieden sein. Mir fällt gerade auf, dass in all den sieben Jahren noch nie eine Frau beim HallenCup mitgespielt hat. Da müssen wir wohl dringend einmal eine Frauenmannschaft einladen.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 166 (1/2020).

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Falkensee: Tuan ist endlich wieder da!

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Wenn der kleine (oder auch der große) Hunger kommt, dann führt so mancher Weg in Falkensee gern zu Tuan und seiner „Asia-Küche Tuan“. Der Vietnamese lebt seit 2003 in Falkensee. Am Anfang stand sein mobiler Imbiss direkt vor der Volksbank in der Bahnhofstraße. Am 22. August 2016 zog Tuan in ein neugebautes Häuschen direkt neben der neuen Stadthalle um.

Die zen­trale Lage zahlte sich aus: Bei vielen Hungrigen war Tuan fortan erst recht gesetzt. In der Mittagspause, bei einem Besuch der Stadthalle oder einfach nur so hielten viele Stammkunden bei Tuan inne, um sich leckere Wan-Tans, eine Sauer-Scharf-Suppe, krosses Hähnchen auf Reis oder gebackene Ente auf einem leicht scharfen Curry zu bestellen. Die offene Küche, die schnelle Zubereitung und sehr günstige Preise kamen bei den Kunden sehr gut an. Zumal jüngst auch noch Sushi mit ins Angebot aufgenommen wurde.

Und dann kam es am 20. April 2019 zu einem verheerenden Brand, der vom Hof auf das Gebäude übergriff und es von jetzt auf gleich unbewohnbar machte. Das Feuer war wochenlang Gesprächsthema Nummer eins in Falkensee. Doch schon bald fragten sich die Stammkunden, wann Tuan denn wohl wieder aufmachen würde. Die Wochen zogen sich, es wurden Monate daraus. Erst am 29. Oktober öffnete die „Asia-Küche Tuan“ wieder.

Tuan: „Die Baustelle ist noch da, die Wohnungen über dem Imbiss sind weiterhin nicht bewohnbar. Wir starten mit einer reduzierten Karte für unsere lieben Stammkunden. Es gibt noch nicht alle Gerichte, auch das Sushi können wir noch nicht wieder anbieten.“

Zum Brand sagt Tuan: „Die Ursache für den Brand ist weiterhin unklar. Es ist so viel kaputt gegangen. Unser ganzes Lager ist weg. Hier müssen wir einen neuen Anbau errichten. Nicht nur das Feuer hat einen großen Schaden angerichtet, sondern auch das Löschwasser der Feuerwehr. Es hat alleine einen Monat gedauert, um die Fußbodenheizung wieder zu trocknen. Auch sonst liefen die Trocknungsmaschinen über Monate durch. Sobald der Anbau fertig ist, können wir wieder richtig durchstarten. Wir freuen uns aber sehr, dass unsere Stammkunden vom ersten Tag an wieder bei uns waren.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 165 (12/2019).

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Who is Who in der Region (59): Amid Jabbour (Falkensee)

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Wer ist eigentlich …? Unser „Who is Who“ möchte die besonderen Personen in unserer Region kurz vorstellen und sie so der Bevölkerung noch näher bringen. Amid Jabbour (49) sitzt für die FDP in der Falkenseer Stadtverordnetenversammlung. Er ist sehr aktiv im Bildungsausschuss und hat hier für die lokalen Schulen schon so einige Verbesserungen erreichen können.

Amid Jabbour wurde am 26. Juni 1970 in Weimar geboren – noch in der alten DDR. Sein Vater stammt aus dem Libanon und lehrte an der Universität Ingenieurswesen. Die Mutter ist Lehrerin.

Amid Jabbour: „Mein Vater hat in Deutschland promoviert und hier meine Mutter kennengelernt. In der DDR war ihm aber das Arbeiten verboten. Auch aus diesem Grund sind wir aus der DDR in den Libanon ausgewandert. Damals war ich gerade neun Jahre alt. Das war ein sehr einschneidendes Erlebnis für mich. Ich musste richtig gute Freunde zurücklassen und auf einmal Arabisch und Französisch lernen. Als Kind der DDR habe ich ja bei beiden Sprachen bei Null anfangen müssen. Das Französische lag mir aber näher. Nach der israelischen Invasion 1982 sind wir über Syrien geflohen und zurück nach Deutschland gekommen. Eine Rückkehr in die DDR war nicht mehr möglich, so sind wir in den Westen nach Mannheim gelangt. Aus diesem Lebenslauf folgt: Ich weiß durchaus, was es heißt, gehen zu müssen, ohne es zu wollen. Ich habe aber auch gelernt, mich schnell und ohne Angst an neue Situationen anzupassen.“ Die Verbindung zum Libanon ist auch heute noch sehr eng: „Wir sind inzwischen in der ganzen Welt verstreut, aber über das Internet können wir sehr gut Kontakt halten.“

In Mannheim hat Amid Jabbour sein Abitur abgelegt. Studiert hat er in Mannheim und in Mainz – Rechtswissenschaften mit dem Schwerpunkt Völker- und Europarecht.

Bereits 1997 wird Amid Jabbour sichtbar politisch – und für die FDP im Landtag Rheinland-Pfalz tätig. Er wird Büroleiter und wissenschaftlicher Mitarbeiter – u.a. für Peter Caesar (MdL), Walter Augustin (MdL) und Dr. Peter Schmitz (MdL). Von 2007 bis 2009 wechselt er in den Deutschen Bundestag und arbeitet hier in gleicher Funktion für Heinz Lanfermann (MdB), um anschließend von 2010 bis 2011 als Geschäftsführer der FDP-Landtagsfraktion in Brandenburg zu fungieren. In den kommenden Jahren wird er Büroleiter und wissenschaftlicher Mitarbeiter u.a. bei Birgit Homburger (MdB).

Parallel dazu baut er die Kommunikationsberatung „Berlin Kommunikation“ als Partner und Manager mit auf.

2010 zieht er zusammen mit seiner Frau Katrin Fuhrmeister-Jabbour (Geschäftsführerin beim Märkischen Turnerbund) nach Falkensee. Hier findet die Familie (zwei Kinder, der Bordercollie Henri, eine Katze) ein Traumhaus in netter Nachbarschaft und in Laufnähe zum heutigen Vicco-von-Bülow-Gymnasium. Jabbour: „Falkensee war für uns bei der Haussuche allererste Priorität – aufgrund der Nähe zu Berlin, der guten Anbindung und auch dank der Tatsache, dass hier noch Häuser mit Garten verfügbar waren. Unser Haus war neben meiner Familiengründung die beste Entscheidung, die ich in meinem Leben getroffen habe.“

Und Amid Jabbour ergänzt: „Ich habe aufgrund meiner Biographie sehr lange gebraucht, um so etwas wie eine Heimat zu finden. Falkensee ist die erste Heimat, die ich mir ganz bewusst selbst ausgesucht habe.“

Wenn Amid Jabbour neben seiner beruflichen Tätigkeit noch Zeit hat, dann investiert er sie meist in sein „Hobby Politik“: „Ich lebe nicht von der Politik, aber sie ist mir sehr wichtig. Ich bin seit 28 Jahren in der FDP aktiv. In der Falkenseer SVV wirke ich jetzt seit 2014. Die Ausschüsse Kultur und Sport habe ich mir bewusst ausgesucht, da kann man am meisten entscheiden und gestalten.“

Wenn noch Zeit bleibt, kommt sie dem Sport zugute: „Ich bin leidenschaftlicher Fußballer – und ich verpasse kein Spiel meiner Lieblingsmannschaft Mainz 05. Früher habe ich selbst – mit mangelnder Begabung – viel gespielt, aber dazu komme ich kaum noch. Heute engagiere ich mich auch sehr gern für den TSV Falkensee e.V.“ (Foto: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 165 (12/2019).

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Burger zum Liefern bei Burger & Bowls: Sascha Stegen feiert im Januar einjähriges Jubiläum!

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Das „Burger & Bowls“ am Bahnhof Dallgow-Döberitz feiert im Januar 2020 sein einjähriges Bestehen. Betreiber Sascha Stegen (38) schaut auf ein aufregendes Jahr zurück, das immer wieder Feinjustierungen am Preis, am Angebot und vor allen Dingen auch an den Öffnungszeiten notwendig machte. (ANZEIGE)

Er sagt: „Wir sind jetzt aber auf einem guten Weg, haben uns vor Ort etabliert und planen voller Enthusiasmus für das kommende Jahr.“

Bei den Gästen, die zum Teil extra aus Berlin oder Potsdam anreisen, kommt die Qualität der Burger bestens an. Für einen fairen Preis, den man so in Berlin in einem guten Burger-Laden nicht bezahlen würde, gibt es hausgemachte Burger mit bestem Fleisch von den „Fleischrebellen“.

Die große Besonderheit beim „Burger & Bowls“ ist aber der kulinarische Wahnsinn, der hier durch die Küche reitet. Auf der Karte stehen neben den Klassikern wie dem Hamburger und dem BBQ-Bacon-Cheeseburger auch der Höllenritt-Burger oder der vegetarische Walnuss-Cheddar Burger. Jede Woche gibt es außerdem einen „Burger der Woche“. Das kann dann etwa der Pulled-Pork-Burger mit Weißkohl, Karotten, Frühlingszwiebeln und einer BBQ-Honig-Sauce sein.

Sascha Stegen: „Der absolute Bestseller unter den Burgern der Woche war ‚The German‘. Das war ein Burger mit Bratkartoffeln, Spiegelei und Speck zusätzlich zum Fleischpattie. Wenigstens einmal am Tag bestellt auch ein Kunde den ‚Tower‘. Das ist ein Riesenburger mit drei Lagen Fleisch, sechs Lagen Bacon und sechs Lagen Käse – für den ganz großen Hunger.“

Ganz klar ist, dass im Burger-Laden auch Weihnachten gefeiert wird – zumindest auf dem Teller. Sascha Stegen: „Im Dezember werden wir einen ‚Burger des Monats‘ haben, das ist dann der Weihnachtsburger mit Ente, Spekulatius-Frischkäse-Creme, Preiselbeeren und Camembert. Ich bin gespannt, wie der bei den Kunden ankommt.“

Im Bistro vor Ort gibt es zu den Burgern auch hausgemachte Pommes und Süßkartoffelpommes. Ganz neu werden auch Kroketten angeboten. Wer möchte, kann sogar Currywurst, Curry-Bouletten, Chicken Nuggets oder Chicken Wings bestellen.

Aber nicht jeder Kunde möchte seine Burger gern vor Ort vertilgen. Manchmal ist es zu Hause einfach gemütlicher. Seit dem 1. Oktober gibt es aus diesem Grund einen eigenen Lieferservice. Der funktioniert nicht über eine App, sondern nur über eine telefonische Bestellung.

Sascha Stegen: „Die Kunden sind begeistert, am Freitag, Samstag und Sonntag müssen wir oft zu dritt in die Autos steigen, um alle Bestellungen zu bedienen. Ich hatte schon Anrufer aus Brieselang, die sich gefreut haben, weil sonst kaum jemand bis zu ihnen hinaus liefert.“ Die Burger werden gern bis nach Nauen, Priort oder Neu-Staaken gefahren. Damit sich das rechnet, muss das „Burger & Bowls“ mit einem Mindestbestellwert arbeiten. Nach Nauen wird so etwa erst ab einem Bestellwert von 45 Euro geliefert. Das lohnt sich immer dann, wenn Freunde zusammen einen schönen Abend haben und plötzlich Hunger bekommen.

Sascha Stegen: „Zurzeit haben wir ab 15 Uhr geöffnet. Auch der Lieferservice greift erst ab dieser Uhrzeit. Ab Januar möchten wir aber gern schon ab 13 Uhr aufmachen.“ (Text/Foto: CS)

Info: Burger & Bowls, Bahnhofstraße 151, 14624 Dallgow-Döberitz, Tel.: 03322-4364877

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 165 (12/2019).

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Neu: Das Antikcafé Emmi in Pausin

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Peter Rauschenbach (76) ist wieder da. Der freundliche Betreiber vom Landhaus Börnicke hatte sich im Dezember 2018 von der Gastronomie getrennt, um es fortan „etwas ruhiger angehen zu lassen.“ Da der weißhaarige Gastronom mit der Anmutung eines freundlichen Weihnachtsmannes mit dem Landhaus auch seinen Wohnort aufgegeben hat, ist er zusammen mit seiner Frau Sandra (59) nach Pausin gezogen.

Hier lebt er nun auf einem Hof und stellte unlängst fest: „76, das ist doch noch kein Alter. Ich möchte noch nicht rasten und rosten. Es ist grausam für mich, einfach gar nichts zu tun. Ich habe deswegen nach einer Aufgabe im kleineren Umfang gesucht.“

So ist bei ihm direkt auf dem eigenen Hof das Antikcafé Emmi entstanden – benannt nach der Katze der Familie. Das Café hat ein Zuhause in einem äußerst urig umgebauten Pferdestall aus dem Jahr 1850 gefunden. Hier sitzt man nun sehr gemütlich und genießt immer am Samstag und am Sonntag von 12 bis 18 Uhr verschiedene Kaffeespezialitäten sowie hausgemachten Kuchen.

Sandra Rauschenbach: „Ich backe immer so, dass wir meist drei Kuchen zur Auswahl im Café haben. Das kann ein Adventskuchen oder ein Kirschstreusselkuchen sein, gern aber auch ein Kuchen in Weihnachtsbaumform. Natürlich kann man bei uns auch einen Tee oder gekühlte Getränke bekommen.“

Wer auf diese Art und Weise etwas für den Magen und die Seele getan hat, kommt nicht umhin, sich im Café umzusehen. Denn das präsentiert sich auch als Verkaufsstätte, die gerade in der Vorweihnachtszeit eine Menge Dekomaterial für den Adventstisch bereithält. Ein Großteil der Exponate stammt direkt von Sandra Rauschenbach, die sich sehr talentiert um die Fertigung von einzigartigen und individuellen Adventsgestecken, Holzengeln, dekorierten Tannenzapfen, Weihnachtsbaumkugeln, Rosenkränzen, alten Wattefiguren und Holzbildern kümmert. Dabei huldigt sie dem „shabby chic“, nutzt aber auch Materialen aus der Natur, die sie beim Spazierengehen in den Pausiner Wäldern findet.

Peter Rauschenbach: „Das ist wirklich etwas fürs Frauenherz – und zu 90 Prozent selbstgemacht. Die Adventskränze laufen sehr, sehr gut. Das liegt auch daran, dass sich Gestecke dieser Art nirgends sonst finden lassen. Und die Investition ist gut angelegt, denn die Kränze lassen sich jedes Jahr aufs Neue verwenden, sodass sie irgendwann ins Familienerbe übergehen. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie die Frauen im Café auf das viele Schnickgedöns reagieren.“

Ein Vierteljahr hat es gedauert, um den Pferdestall in das heutige Café umzubauen. Noch sind die Arbeiten bei weitem nicht abgeschlossen. Peter Rauschenbach: „Wir haben gerade einen tollen Kamin bei eBay Kleinanzeigen entdeckt, den bauen wir jetzt ein. Als nächstes möchte ich WLAN für die Besucher einrichten. Wir haben noch viele Pläne. Besonders stolz bin ich übrigens auf das Gebälk im Café, das sieht so schön urig aus.“

Das Antikcafé Emmi liegt etwas versteckt direkt am Ortsausgang von Pausin auf dem Weg nach Paaren. Haben die Rauschenbachs keine Angst davor, dass ihr kleines Investment einfach übersehen wird? Peter Rauschenbach: „Unser großer Vorteil ist, dass der Havelland-Rundweg direkt an unserem Hof vorbeiführt. Ab dem Frühjahr werden wieder zahllose Radfahrer auf dem Weg unterwegs sein, um das Havelland zu erkunden. Bei uns können sie Halt machen, etwas essen, etwas trinken und vielleicht noch etwas im Café einkaufen – darunter auch Marmeladen und Duft-Wachshänger. Ab dem Frühjahr werden wir aus diesem Grund dann auch am Freitag geöffnet haben.“

Im Frühjahr wird das Café mit seinen Stühlen und Tischen in den luftigen Garten umziehen. So ist mehr Platz – und Sandra Rauschenbach wird im alten Pferdestall die Möglichkeit nutzen, auch ein paar Möbel im Shabby-Chic zu präsentieren. Die passen zwar nicht unbedingt in die Satteltaschen der Fahrräder, werten das eigene Zuhause aber leicht mit ihrem besonderen Charme auf.

Natürlich wird es im Café auch weiterhin saisonale Dekoartikel geben – etwa zum Thema Ostern. Sandra Rauschenbach: „Wenn es richtig gut läuft, haben wir immer noch die Option und können einen Durchbruch machen, um so noch mehr Platz zu gewinnen.“

Ab dem Frühjahr und passend zur „Radfahrersaison“ wird auch das gastronomische Konzept noch einmal erweitert. Dann gibt es auch heiße Bockwürste und Quiche. Gern könnte man auch belegte Brötchen reichen oder ab und zu den Grill anwerfen. Hier muss das Team erst einmal Erfahrungen sammeln. Auch kleine Events wie etwa eine Lesung wären möglich.

Bis es so weit ist, empfiehlt sich das Antikcafé Emmi am Wochenende für einen kleinen Ausflug nach Pausin – zum Kaffeetrinken, zum Kuchenessen und auch, um noch einen Adventskranz und ein paar kleine Präsente oder Dekoartikel einzukaufen. (Text/Fotos: CS)

Info: Antikcafé Emmi, Eichholzweg 1, 14621 Pausin, Tel.: 033231-628803

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 165 (12/2019).

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Spreebohne: Lokale Rösterei aus Brieselang verführt mit eigenem Kaffee

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Für einen Großteil der Menschheit beginnt ein guter Tag mit einer großen Tasse Kaffee. Dabei lernen immer mehr Kaffeefreunde, dass das heiße Gebräu nicht nur eine solide Starthilfe in den Alltag ist, sondern auch ein echter Genuss. Natürlich gilt das nur dann, wenn auch die richtige Bohne in die Maschine kommt. (ANZEIGE)

Andreas Fierus (47) stammt aus Hennigsdorf. Der ausgebildete Barista hat einmal ein Café in Belzig betrieben, sich dann aber für die Familie entschieden, um zwei Kinder großzuziehen. Auf der Suche nach einer neuen Betätigung kam er auf – Kaffee: „Kaffee kenne ich, Kaffee kann ich. So kam ich im Mai 2016 auf die Idee, eine eigene Rösterei zu eröffnen.“

Diese findet sich seitdem direkt unter der Villa Gumpel in Brieselang, in der auch das „Vier Jahreszeiten“ residiert. Andreas Fierus: „Über ein Jahr lang habe ich einfach nur probiert, gelernt und Kaffee für die Tonne produziert. Ich war auf der Suche nach dem für mich perfekten Kaffeegeschmack. Ich habe sehr viel gelernt und mich dann dafür entschieden, ausschließlich auf Bohnen der Kaffeesorte Arabica aus Brasilien zu setzen. Diese Bohne ergibt einen ehrlichen, bodenständigen Kaffee, der ihn auf den elementaren Geschmack herunterbricht. Wichtig war mir, dass die Kaffeebohnen dauerhaft verfügbar sind. Pro Kaffee setzen wir nur eine Bohne ein. Wir haben fünf Sorten im Angebot, zwei Espressi und drei Kaffees.“

Die Besonderheit bei einer kleinen Rösterei ist das Mehr an Zeit, das sich die Röster zugestehen. Andreas Fierus: „Wir erhitzen die Kaffeebohnen sehr langsam, sodass keine störenden Bitterstoffe und Fehlaromen entstehen. Dabei lauschen wir auf den First Crack, der deutlich zu hören ist, und der uns Röstern anzeigt, dass der Röstvorgang nahezu abgeschlossen ist. Säure raus und Geschmack rein: Kaffee muss wieder ein Genuss mit Qualität werden.“

Ganz langsam ist die Rösterei mit dem Namen „Spreebohne“ (www.spreebohne.com) und dem Wahlspruch „einfach röstlich“ in den vergangenen Monaten gewachsen. Seit September 2017 ist der Kaffee bei Edeka in Werder verfügbar. Inzwischen haben 30 weitere Edeka-Filialen den Verkauf übernommen.

Um weitere Absatzmärkte zu eröffnen, ist Kevin Miszewski (31) mit zum Team dazugestoßen. Der ehemalige Koch aus dem Falkenseer Hexenhaus wird sich um das Marketing und den Vertrieb der Kaffeebohnen kümmern: „Besonders preisgünstig kommt man an unseren Kaffee – etwa als Genuss-Geschenk zu Weihnachten – im Vier Jahreszeiten in Brieselang. Online lässt er sich über das Falkenseer Warenhaus Ebeling (www.warenhaus-ebeling.de) bestellen. Nun sprechen wir mit verschiedenen Restaurants, um den Kaffee auch hier zu etablieren. Dabei ist es uns möglich, einen ganz individuellen Kaffee zu entwickeln, der perfekt zum Restaurant und zur Maschine passt.“ (Text / Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 165 (12/2019).

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Krasse Bingo-Nacht: Über 300 Spieler bei der 4. FALKENSEE.aktuell Bingo-Nacht!

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Es ist noch gar nicht so lange her, da dachten alle in der Region: „Bingo, das ist doch diese angestaubte Zettelankreuzerei für Altersheime und Kreuzfahrt-Greise.“ Doch dieses Image hat sich mächtig gewandelt. Im Havelland ist Bingo längst zum Kult-Event geworden, das Jahr für Jahr mehr Mitspieler anlockt.

Vor allem bei den Mädels kommt der Zettelspaß ganz besonders gut an – sie verabreden sich gern zum Frauenabend und reservieren im Vorfeld ganze Tische.

Fand das FALKENSEE.aktuell-Bingo in den ersten beiden Jahren noch in Falkensees Kultkneipe „schrÄÄg ‚rüber“ statt, so hat es inzwischen in den Räumlichkeiten der Tanzschule Allround in Dallgow-Döberitz ein neues Zuhause gefunden. Kamen im vergangenen Jahr 150 Spieler, um auf die richtige Zahl zu warten, so wurde in diesem Jahr sehr schnell die obere Kapazitätsgrenze mit über 300 Spielern erreicht. Schuld am Run auf die begrenzten Sitzplätze waren ein einziger Facebook-Post – und die Mundpropaganda. Wer einmal beim Bingo mit dabei war, will eben auch die Wiederholung miterleben.

Per E-Mail konnten sich die Mitspieler auch in diesem Jahr einen Platz sichern. Am 16. November war es dann so weit. Die gesamte Tanzschule war auf den Abend vorbereitet. Die Besucher konnten ihre Garderobe im kleinen Saal aufhängen, um sich dann im mittleren Saal anzumelden. Während der Ansturm der Gäste vor der Tanzschule fast zu einem Verkehrsstillstand auf der Wilmsstraße sorgte, verschenkten bei der Anmeldung die beiden FALKENSEE.aktuell-Mitarbeiterinnen Ann-Kristin Ebeling und Sonja Schröder vorbereitete Bingo-Schein-Pakete an alle Mitspieler. Das war dann sicherlich eine Besonderheit von vielen bei dieser regionalen Bingo-Nacht: Für seine Bingo-Scheine musste niemand Geld in die Hand nehmen, die gab es einfach so.

Christian Thamm und sein Team hatten im großen Ballsaal Bierzeltgarnituren aufgestellt, damit alle Mitspieler – mit einem Begrüßungssekt in der Hand – einen Platz zum Sitzen finden.

Auf den Tischen lagen jede Menge bunte Stifte bereit – zum „Wegdotzen“ der Zahlen auf den bunten Bingo-Scheinen. Hier fanden die Besucher auch einen informativen Ablaufplan – mit einer Übersicht der geplanten Bingo-Spiele und weiterführenden Informationen zum Spiel selbst.

Vor der Bühne waren die Preise der Sponsoren aufgebaut – getrennt in Tische für ein „kleines“ Bingo und ein „großes“. Da gab es etwa einen Laserdrucker von Macconnect, ein Tablet von Vodafone Havelland, einen Akku Staubsauger von Radio Jeske, Geschenkkörbe der Berliner Eisbären, einen Schlitten vom Hellweg Baumarkt, ein Fotoshooting von Victoria Aurel oder einen Sous Vide Garer von Selgros Falkensee zu gewinnen. Üppige Präsentkörbe hatten u.a. das Karls Erlebnis-Dorf, REWE Dallgow-Döberitz und die biofreunde beigesteuert.

Der Anblick schaffte Begehrlichkeiten – und so nahmen die Spieler schnell Platz, um auf den Moderator des Abends zu warten. Das war bereits zum vierten Mal Erik Ebeling aus Falkensee. Er wurde von der Masse der wartenden Spieler frenetisch begrüßt – und musste zunächst gegen eine extrem laute Wand ansprechen. Zum Glück hatten die Techniker schon vor dem Abend weitere Lautsprecher im hinteren Saal aufgestellt. So konnten auch die Spieler im letzten Winkel noch verstehen, worum es im Bingo geht. Denn die große Überraschung des Abends war: Knapp die Hälfte aller Anwesenden hatte zuvor noch nie Bingo gespielt. Diese Spieler wussten erst gar nicht so recht, um was es eigentlich ging.

Und so musste erklärt werden: Auf jedem Bingo-Schein stehen 5 x 5 Zahlen aus dem Zahlenraum von 1 bis 75. Von 75 möglichen Zahlen können also immer nur 25 auf dem eigenen Zettel angekreuzt bzw. „weggedotzt“ werden.

Vor jeder Runde befinden sich alle 75 Bingo-Kugeln noch zusammen in der Bingo-Maschine. Eine Kurbel dreht den runden Korb und wirbelt die bunten Kugeln munter durchein­ander, bis eine einzelne Kugel nach dem Zufallsprinzip in einer Auswurfmulde landet. Ann-Kristin Ebeling war den ganzen Abend über das „Nummerngirl“. Sie zog die Kugeln aus der Maschine und reichte sie an Moderator Erik Ebeling weiter. Und nein, die beiden sind keine Geschwister, die sind verheiratet. Aus diesem Grund wären Versuche der Spielerinnen, dem Moderator ihren Schlüpper an den Kopf zu werfen, auch von wenig Erfolg gekrönt gewesen.

Bei der allerersten Bingo-Runde kamen zunächst nur die blauen Bingo-Scheine zum Einsatz. Zwei Scheine dieser Farbe fand jeder Spieler in seinem Begrüßungspaket. Weitere Scheine verteilte FALKENSEE.aktuell-Chef höchstpersönlich an den Tischen, um so die Gewinnchancen der Spieler weiter zu erhöhen. Entsprechend freundlich wurde der Scheineverschenker an den Tischen empfangen. Wüste Versprechungen wurden gemacht, um in den Genuss einiger zusätzlicher Scheine zu gelangen. So dauerte es nicht lange, bis die blauen Scheine jeden Zentimeter auf den Bierzelttischen belegten – und die Spieler auf den Beginn der ersten Runde warteten.

Gespielt wurde zunächst ein kleines Bingo. Hier mussten die abgestrichenen Zahlen auf dem Zettel eine waagerechte oder senkrechte Reihe über das gesamte Blatt hinweg ergeben. Wer eine solche Reihe als erster beisammen hatte, sprang auf, schrie „Bingo“ und eilte dann nach vorn, um seinen Zettel überprüfen zu lassen. War das „Bingo“ korrekt, durfte sich der Gewinner einen Preis vom entsprechenden Tisch aussuchen.

Erik Ebeling heizte die Meute an: „Bingo ist ein sehr emotionales Spiel. Ziehe ich die richtigen Zahlen, lasst es mich wissen und klatscht Applaus. Greife ich zu den falschen Kugeln, schreit ‚Buh‘ und lasst mich eure Verärgerung spüren. Und es ist auch völlig in Ordnung, wenn ihr den Gewinnern euren gesamten Hass an den Kopf werft. Die müssen das abkönnen, heute darf gemobbt werden.“

Schnell kochte die Stimmung hoch. Da fiel auch kaum auf, dass der Redaktions-Windows-Rechner, der ständig eine Übersicht der bereits gezogenen Zahlen an die Wand beamen sollte, just zur ersten Runde damit begann, sich ein Windows-Update zu ziehen. Er fiel damit in der ganzen ersten Runde aus und konnte erst in der zweiten Runde eingesetzt werden. Danke, Microsoft!

Die beiden kleinen Bingos wurden schnell ermittelt, anschließend stand das große Bingo an. Um einen Hauptpreis zu ergattern, musste man nun bereits sämtliche Zahlen auf dem eigenen Bingo-Schein durchstreichen.

Bingo-Neuling Ullrich Jeske von Radio Jeske: „Ich hätte vorher nie gedacht, dass ein so simples Spiel so viel Spaß machen kann.“
Mayk Leue vom Küchentreff Leue: „Ihr gebt mir immer die falschen Bingo-Scheine. Eben wurden die ersten 17 Zahlen gezogen – und keine einzige davon war auf meinem Schein zu finden.“

Mario Hesse von EMA Immobilien: „Erst war es so laut, da dachte ich, ich halte das keine Viertelstunde durch. Und dann war das so super, dass wir im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder mit dabei sind.“

Schnell war das erste große Bingo da. Traditionell wurden anschließend alle Bingo-Scheine von den Spielern zu Konfetti verarbeitet und zum Countdown von Erik Ebeling in die Luft geworfen. Schließlich musste der Rekord gewahrt bleiben, dass es keine andere Veranstaltung in der Tanzschule Allround gibt, die für so viel Unrat auf dem Fußboden sorgt wie Bingo.

Weiter ging es in der zweiten Runde mit einem Negativ-Bingo. Hier nutzte jeder Spieler nur einen einzelnen Bingo-Schein. Dabei stand man auf und wartete auf die gezogenen Zahlen. War eine der Zahlen auf dem eigenen Bingo-Schein zu sehen, setzte man sich sofort hin – und hatte verloren. Der letzte Spieler, der am Ende noch stand, gewann die schnelle Runde – und durfte sich über einen üppig gefüllten Geschenkekorb freuen. Das klappte auch in diesem Jahr wieder vortrefflich: Bereits nach der ersten gezogenen Zahl musste sich der halbe Saal hinsetzen.

Die ausgeschiedenen Spieler nutzten die Gelegenheit, um sich eine heiße Currywurst oder eine Erbsensuppe von der Essensausgabe zu holen – oder um Getränke nachzuordern. Denn Bingo macht am meisten Spaß, wenn sich ein paar Alkohol-Moleküle durch das Blut bewegen. (Obwohl es bei einigen Teilnehmern durchaus andersherum war). Einen kostenlosen Schnaps bekamen übrigens alle Spieler, die eine zuvor mit dem Würfel gekürte Schnapszahl (z.B. 33) auf ihrem Zettel vorfanden – sobald diese Zahl im Verlauf des Spiels auch gezogen wurde.

Weiter ging es mit zwei normalen Bingo-Runden und einer weiteren Negativ-Bingo-Runde. Bei der sechsten Runde kam es zu einer Premiere: 15 zusätzliche Bingo-Kugeln kamen mit in die Trommel und erstmals wurde ein Bingo mit 90 Zahlen gespielt.

Anschließend waren die Spieler noch immer so im Bingo-Fieber, dass zu später Nachtstunde spontan eine letzte Bonusrunde gestartet wurde. Die glückliche Siegerin des großen Bingos heimste auf einen Schlag sämtliche Gewinne ein, die zu diesem Zeitpunkt noch auf den Preistischen standen. (Text/Fotos: CS)

Dank an die Sponsoren

Der FALKENSEE.aktuell Bingo-Abend wäre nicht möglich ohne die Hilfe der vielen Sponsoren, die Preise zur Verfügung stellen. Auch in diesem Jahren zeigten sich viele lokale Unternehmen spendabel. Wir bedanken uns sehr bei:

Bäckerei Ziehm
Biofreunde Falkensee
Bruno H. Bürgel
Sternwarte
Eisbären Berlin
Falkensee Events
Stadthalle Falkensee
Fleischerei Gädecke
Havelwasser Ribbeck
Hellweg Baumarkt in Falkensee
ilka & nina Falkensee
Karls Erlebnis-Dorf in Elstal
Macconnect
Naturheilpraxis
Katharina Stoye
Popcorn Bakery
Radio Jeske
Restaurant Karyatis
REWE Dallgow
Selgros Falkensee
Skribo Schreibwarenladen
Sparrows im Sperlingshof
Spreebohne
Kaffeerösterei
Stefanie Walzer von
KondiWa (Torten)
Tanzschule Allround
UNKNOWN Lands
Victoria Aurel
Photography
Vodafone Havelland
Weinzone Falkensee

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 165 (12/2019).

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Neue Show im PALAZZO 2019: Family Affairs

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Das ist die eine ganz große Show in Berlin, die Artistik, Gesang und gutes Essen mitein­ander in Einklang bringt: Zuverlässig wie ein Uhrwerk startet stets im November eine neue PALAZZO-Saison. Auch in diesem Jahr haben sich die Gastgeber Kolja Kleeberg und Hans-Peter Wodarz die Hand gereicht, um ein tolles Menü zu entwerfen, das den Gästen in den kommenden vier Monaten von der Küchenbrigade auf den Teller gezaubert wird.

Im atmosphärisch einzigartigen Spiegelpalast wird in diesem Jahr wieder ein besonderes 4-Gänge-Menü kredenzt.

Als Vorspeise gibt es eine Kabeljauschnitte „Croque Palazzo“ mit Sauce Rouille, einem knusprigen Kapernbrot und Grapefruit. Als Zwischengang wird ein aufgeschäumtes Süppchen von Gorgonzola und Kohlrabi mit gebackenem Ziegenkäse serviert. Im Hauptgang kommt endlich, endlich wieder die Ente zurück, was viele Gäste bei der Premiere euphorisch beklatscht haben: Der Gast freut sich über eine knusprige „Ente à l’orange“ mit Orangensauce, Miso-Spitzkohl und Kartoffelgratin. Richtig lecker wird es beim Dessert mit einem warmen Holunder-Nougat-Törtchen mit Baiserhaube, pochierter Birne, Sauerrahmeis und Schokoladenganache.

In den letzten beiden Jahren kam Kritik auf, dass die Rahmenhandlung für die Künstler, die im PALAZZO auftreten, zu beliebig erschien. Das ist in der laufenden Saison wieder deutlich besser gelungen. Der Name „Family Affairs“ ist Programm: Der PALAZZO lädt alle Zuschauer zu einem großen Familientreffen ein. Da kann es schon einmal vorkommen, dass der eine oder andere Gast als „entfernter Verwandter“ freudig begrüßt wird und gleich einmal auf der Bühne aushelfen muss. Immer wieder treffen sich auch die Künstler aus vielen Ländern auf der kleinen Bühne im Zentrum des Spiegelpalastes, um Partyspielchen zu spielen. Das ist sehr kurzweilig, wenn alle Künstler etwa eine kurze Kostprobe ihres Könnens geben oder nacheinander Karaoke singen müssen.

Im Zeitalter von „RTL Deutschland sucht den Superstar“ mit Dieter Bohlen & Co fällt es schwer, Neues auf die Bühne zu holen, was man so noch nie zuvor gesehen hat. Auch hier hat der neue PALAZZO noch einmal eine Schippe draufgelegt. Viele Nummern, die jetzt gezeigt werden, kennt man in dieser Version noch nicht. So ist Kerol aus Spanien etwa ein begnadeter Beatboxer, der auch noch vortrefflich jonglieren kann. Wenn er aber seine Jonglage-Kegel durch die Luft wirbelt und den dazu passenden Sound gleich selbst ins Mikrofon beatboxt, dann ist das schon eine Überraschung.

Ebenso ungewöhnlich „anders“ ist die Hula-Hoop-Darbietung von Marianna de Sanctis aus Italien, die mit ihren Gymnastikreifen sehr raffinierte Akrobatik im hyperaktiven Schnelldurchgang präsentiert. Für die nachdenklich stimmenden und ruhigeren Momente zeichnet der Ausnahme-Clown Peter Shub aus den USA verantwortlich, der einige sehr ungewöhnliche Auftritte absolviert. Aber auch die anderen Künstler nutzen die Bühne und den Luftraum darüber kongenial aus – und schicken die Besucher selig und zufrieden nach Hause.

Der PALAZZO zeigt sein Programm noch bis März 2020 in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Zoo. Parkplätze gibt es auf dem eigenen Gelände vor Ort. Karten lassen sich online über www.palazzo.org reservieren. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 165 (12/2019).

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Scheibes Glosse: Der Paketbote kommt …

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Jeden Tag klingeln die Paketboten bei uns an der Tür – ständig ist irgendetwas abzugeben. Bislang konnten wir uns nie beklagen. Auch wenn es gefühlt zehn Mal so viele Lieferdienste gibt wie noch vor fünf Jahren, so kommen die bestellten Pakete meist pünktlich und zuverlässig an. Und so sind die beiden im Folgenden geschilderten Fälle als echte Ausnahmen zu betrachten.

Die aber exakt genau so wie beschrieben ihren Lauf genommen haben.

„Ich habe gleich Feierabend.“
Nach 16 Uhr klingelt es im Büro. Die Kolleginnen sind schon im Feierabend und ich gönne mir gerade ein kleines Powernapping – mit beiden Füßen auf dem Bürotisch. Trotzdem springe ich rasch auf, laufe die Treppe aus dem Keller ins Erdgeschoss hinauf und haste zur Eingangstür. Auf dem ganzen Weg dahin wird an der Klingel Sturm geklingelt.
Ich reiße die Tür auf, am Tor steht ein wild gestikulierender Paketbote mit meinem Paket in der Hand.
Ich rufe leicht erbost: „Ich renne doch schon. Sie brauchen doch nicht Sturm zu klingeln.“
Der Paketbote frech wie Bolle: „Dann müssen Sie eben schneller sein.“
Ich: „Ey, das ist ein großes Haus. Seien Sie froh, dass ich nicht aus dem Dach zur Tür laufen musste.“
Er: „Dann wäre ich schon weg gewesen und Sie hätten sich das Paket im Shop abholen müssen.“
Ich: „In dem Fall hätte ich mich bei Ihren Vorgesetzten gemeldet und darum gebeten, Ihnen die Haut in Streifen abzuziehen.“
Er: „Mir doch egal. Ich hab gleich Feierabend, ich will nach Hause.“
Ich: „Das ist doch nicht mein Problem.“
Er: „Wird es, wenn ich das nächste Mal gar nicht mehr klingele, sondern gleich aufschreibe, dass keiner da war.“
An dieser Stelle fehlen mir die Worte. Ich nehme mein Paket, unterschreibe auf dem digitalen Gerät und lasse den Boten ziehen. Die Zeit arbeitet für mich. Inzwischen ist die Fluktuation bei den Paketboten so hoch, dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass ich den dreisten Knilch nie wiedersehen werde. Und bislang war das auch nicht der Fall.

„Bitte vor die Tür legen.“
Der nächste Paketbote klingelt, als ich gerade im Dach unseres Hauses unter der Dusche stehe. Hektisch und tropfend stolpere ich aus der Dusche, haste zum Fenster, reiße es auf und rufe herunter: „Legen Sie das Paket einfach vor die Tür – wie sonst auch.“
Tatsächlich ist unser Hauseingang überdacht. Viele Paketboten legen die Pakete vor der Tür ab, ob wir nun da sind oder nicht. Das ist gut so, denn gestohlen werden sie in unserer Nachbarschaft nicht – und vor Wind und Wetter sind sie auch geschützt.
So dachte ich nicht weiter an die Pakete. Ich trocknete mich ab, wickelte mich in ein Handtuch und wollte mit meiner Routine fortfahren, als ich im Haus Geräusche hörte. Es polterte und krachte. Noch ins Handtuch gehüllt lief ich vorsichtig aus dem Dach die Treppen hinunter und suchte schon im Laufen nach einer möglichen Waffe, um einem etwaigen Einbrecher eine überziehen zu können. Ich rief: „Ist da jemand?“
Ich hörte eine gesprochene Antwort, konnte aber kein Wort verstehen.
Im Wohnzimmer stellte sich mir dann der folgende Anblick dar: Der Paketbote war um das ganze Haus herumgelaufen, hatte die Treppe zu unserer Holzterrasse bestiegen und hier eine offene Schiebetür vorgefunden. Das Mückengitter klemmte aber unter der nicht ganz hinaufgezogenen Jalousie fest – und verhinderte so das finale Eindringen des Unbefugten. Der hatte aber bereits das Mückengitter so weit aufgebogen, dass er ein erstes Paket durch den engen Spalt geknautscht und ins Innere des Raumes befördert hatte. Ein zweites Paket war zu groß für den Spalt – der Mann versuchte es aber trotzdem weiter.
Ich schickte ihn unwirsch vondannen, bevor mir vor Schreck das Handtuch entgleiten konnte. Ganz egal, was die wahren Beweggründe des Mannes waren: DAS war mir dann doch ein wenig des Services zu viel. Bis in die Dusche müssen mir die Pakete nicht nachgetragen werden. (CS, Foto: Tanja M. Marotzke)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 165 (12/2019).

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Scheibes Glosse: Komm, wir gehen ins Kino!

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Wenn der nächste Kinobesuch ansteht, kommt es bei Männern und Frauen durchaus zu unterschiedlichen Dialogen bei der innergeschlechtlichen Kommunikation. Carsten Scheibe hat beide Geschlechter genau belauscht und bei der Planung des Kinoabends Zettel und Bleistift gezückt, um genau mitzuschreiben. Das Ergebnis lesen Sie hier – nach Geschlechtern getrennt.

So funktioniert die Kinoplanung bei Männern (über Whats App):
Peter: Ich will Samstag 20 Uhr ins Kino, den neuen „Star Wars“ sehen. Wer will mit?
Ingo: Ich.
Thomas: Ich.
Uwe: Ich.
Jörg: Da kann ich nicht.
Peter: Pech gehabt, Hackfresse. Nächstes Mal wieder.
Wolfgang: Vorher essen gehen?
Peter: Machen wir. Ich reserviere einen Tisch beim Türken in der Spandauer Altstadt und bestelle die Tickets fürs Kino im Internet. Fünf Mann ohne Jörg. Sorry, Jörg.
Jörg: Wichser.

So funktioniert die Kinoplanung bei Frauen (über Whats App):
Susanne: Hey, ihr Süßen. Wie sieht‘s aus mit Kino? Würde gern „Das perfekte Geheimnis“ noch sehen.
Petra: Läuft der denn noch? Was ist denn mit „3 Engel für Charlie“?
Sabine: Immer dieses Popcorn-Kino. Wie wäre es denn mal mit was mit Anspruch? „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ läuft.
Susanne: So ne Filme machen mich immer voll depressiv. Ich wollte eigentlich mal wieder so richtig lachen.
Ronja: Du willst nur Elyas M’Barek sehen.
Susanne: Neh, lieber Florian David Fitz.
Ronja: Der Schweighöfer spielt da gar nicht mit, oder?
Susanne: Neh.
Petra: An welchem Tag denn?
Susanne: Warte, ich guck mal im Kalender. Dienstag abend wäre gut.
Sonja: Bitte nicht, da habe ich Zumba.
Susanne: Freitag abends?
Sabine: Da bin ich immer so kaputt und will nur noch aufs Sofa.
Susanne: Sonntag nachmittag?
Svenja: Ich muss dann nur vorher die Kinder zu einer Geburtstagsfeier fahren und hätte Zeit. Dann müssten wir aber die 18 Uhr Vorstellung nehmen. Anders passt es nicht.
Susanne: Da kommen wir ja so spät nach Hause. Ich muss Montag wieder früh raus.
Petra: Welches Kino denn überhaupt?
Susanne: Potsdamer Platz?
Petra: Wie sieht‘s denn mit dem Kino am Mercedes Benz Platz aus? Da könnten wir vorher noch bei Tony Romas essen gehen.
Sabine: Boah, das ist ja so weit weg. Da fahre ich immer ewig. Außerdem gibt‘s da nur Fleisch. Die haben nicht wirklich was vegetarisches.
Ronja: Wollen wir nicht den „Pavarotti“-Film sehen?
Susanne: Nein.
Petra: Nein.
Ronja: Ich frag ja nur.
Sonja: Ich kann am Sonntag nicht.
Susanne: Und wie sieht es mit heute aus?
Sonja: So kurzfristig?
Sabine: Also ich kann. Mein Männe passt auf die Kinder und den Hund auf.
Petra: Ich hätte auch Appetit auf Sushi.
Sabine: Au ja, das klingt super. Gibt es irgendwo ein Kino mit Sushi in der Nähe?
Sonja: Keine Ahnung. In Tegel vielleicht?
Sabine: Tegel? Ich fahr doch nicht nach Tegel.
Ronja: Warum ist denn Gundula nicht im Chat? Gibt‘s Probleme?
Susanne: Hab vergessen, sie mit in die Gruppe aufzunehmen. Die ist aber auch komisch zurzeit. Irgendwas ist da mit ihrem Mann.
Ronja: Uh-oh.
Susanne: Was ist denn nu mit Kino?
Svenja: Wollen wir nicht lieber nur Sushi essen gehen? Beides schaff ich gar nicht.
Susanne: Kino heute?
Sabine: Also ich kann.
Petra: Ich kann auch.
Sonja: Ich komme.
Svenja: Also ich kann heute nicht.
Susanne: Ohne dich gehen wir nicht, Süße.
Svenja: Nehmt keine Rücksicht auf mich.
Susanne: Weißte was? Der Film kommt ja bald auf DVD heraus. Dann lade ich euch alle zum Mädelsabend ein. Und ich mach Sushi dazu.
Svenja: Super.
Sonja: Prima.
Ronja: Schade. Ich hatte so Lust auf Kino.
Susanne: Aber wenn Svenja nicht kann…
(CS, Foto: Tanja M. Marotzke)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 166 (1/2020).

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Engagiert fürs Havelland: Neue Anlaufstelle für das Ehrenamt im Landkreis

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Jessica Gaschler ist seit dem 1. November 2019 Ehrenamtskoordinatorin im Sozialdezernat des Landkreises Havelland. Unter dem Motto „Engagiert fürs Havelland“ steht sie freiwillig Engagierten, Kommunen sowie regionalen Akteuren zu allen Fragen rund um die Themen Engagement und Ehrenamt als Ansprechpartnerin zur Verfügung.

Zentrale Anlaufstelle ist die Musterwohnung SelmA in Rathenow. Unterstützt wird die Ehrenamtskoordinatorin auf Basis einer Kooperationsvereinbarung von Kornelia Mensch, Mitarbeiterin des Bündnisses für Familie Westhavelland des Diakonischen Werkes Havelland.

Im Fokus der Arbeit steht vor allem das Engagement in sozialen Einsatzfeldern, wie beispielsweise der Alten-, Behinderten- und Flüchtlingshilfe sowie generationsübergreifenden Aktivitäten. Dabei legen Jessica Gaschler und Kornelia Mensch Wert auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit regionalen Akteuren und die Herstellung eines Quartiersbezugs bei der Unterstützung des Engagements.

Zu den Aufgaben der beiden gehören unter anderem die individuelle Beratung und Begleitung von Engagierten, die Unterstützung bei der Suche nach freiwilligem Engagement sowie die Unterstützung und Vernetzung von Engagierten, Kommunen und regionalen Akteuren. Die Entwicklung und Bereitstellung von Arbeitshilfen sowie die Organisation bedarfsgerechter Qualifizierungsangebote sind weitere Aufgaben. Ferner sollen Jessica Gaschler und Kornelia Mensch Projektideen entwickeln, unterstützen und begleiten und außerdem das Netzwerk „Engagiert fürs Havelland“ aufbauen.

„Ich freue mich auf die neue Aufgabe und darauf viele engagierte Havelländer kennenzulernen“, sagt Jessica Gaschler. Die Ehrenamtskoordinatorin des Landkreises Havelland ist mit Beginn des neuen Jahres immer freitags zwischen 10 und 12 Uhr in der Musterwohnung SelmA, Friedrich-Ebert-Ring 92a in Rathenow, anzutreffen. Darüber hinaus können auch individuelle Termine mit ihr vereinbart werden, gern auch bei den Akteuren vor Ort. Jessica Gaschler ist per E-Mail unter ehrenamtskoordination@havelland.de oder telefonisch unter 03385/551 24 42 zu erreichen.

Kornelia Mensch ist dienstags zwischen 9 und 14 Uhr sowie donnerstags zwischen 12 und 17 Uhr im Bündnisbüro für Familie Westhavelland, Berliner Straße 83 in Rathenow, für Interessierte vor Ort. Sie ist zudem per E-Mail unter ehrenamt@diakonie-hvl.de und telefonisch unter 03385/51 91 811 erreichbar.

Zum Foto: Von links: Geschäftsführer Guido Panschuk und Cornelia Mensch von der Diakonie sowie Jessica Gaschler und Sozialdezernent Wolfgang Gall vom Landkreis Havelland.

(Text/Foto: Landkreis Havelland)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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Das Eisseepferdchen machen: Neujahrsbaden im Nymphensee!

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Am 1. Januar 2020 zeigte das Thermometer um die Mittagszeit gerade einmal 3,5 Grad Celsius an. Da geht man nur im dicken Pulli mit Schal und Winterjacke vor die Tür. Etwa 30 Havelländer hatten am Neujahrstag aber anderes im Sinn. Sie fanden sich gegen 14 Uhr in Badehose und Bikini am Brieselanger Nymphensee ein, um auf Einladung der DLRG-Ortsgruppe Nauen beim eisigen „Neujahrsbaden“ mitzumachen.

Jens Bühner, 1. Vorsitzender der Ortsgruppe: „Das Neujahrsbaden veranstalteten wir in diesem Jahr bereits zum dritten Mal. Wer es sich traut, 25 Meter im eiskalten Wasser zu schwimmen, bekommt von uns ehrenhalber sogar das Eisseepferdchen verliehen.“

Das Eisseepferdchen ist kein offizielles Schwimmabzeichen, weswegen die zurückgelegte Strecke auch mehr nach dem Motto „Pi mal Daumen“ geschätzt wurde. Bei gefühlten Wassertemperaturen um den Gefrierpunkt sind aber auch 25 Meter eine recht lange Strecke. Alle Teilnehmer, die sich für das Funabzeichen qualifiziert hatten, bekamen vor Ort eine Urkunde ausgehändigt.

Phil Schlupp (32) aus Falkensee war zum allerersten Mal bei solch einem Event mit dabei: „Ich hatte die Veranstaltung auf Facebook gesehen und dachte sofort, das finde ich geil, das muss ich machen. Das ist natürlich ein Irrsinn, denn eigentlich kann ich Kälte gar nicht gut ab und friere sehr schnell.“ Nach einem beherzten Sprung ins Wasser war der junge Falkenseer schlauer: „Ich war ja vorbereitet, da war das Eintauchen ins kalte Wasser gar nicht so schlimm. Schlimm war der Weg zurück an Land, da wird es einem immer kälter.“

Zurück an Land hieß es, sich schnell mit einem Handbuch trockenzurubbeln und wieder in die warme Kleidung zu schlüpfen. Wie sich das anfühlt, daran konnte sich auch Lina Jungius (9) noch genau erinnern. Sie war 2019 mit dabei, musste aber 2020 aufgrund einer Erkältung pausieren: „Im Wasser ging es noch, aber als ich raus kam, da dachte ich, ich wäre ein Eisblock.“

Heinz Buchholz (63) war extra aus Leegebruch bei Oranienburg angereist, um beim Neujahrsbaden mitzumachen: „Ich habe das schon früher gemacht, es die letzten Jahre aber nie geschafft, weil ich immer auf Montage war.“

Passieren konnte bei der eisigen Schwimm-Mutprobe eigentlich nichts. Nils Jungius aus Brieselang, 2. Vorsitzender der DLRG-Ortsgruppe Nauen: „Der Sprung ins kalte Wasser ist kreis­laufanregend. Krank ist da noch keiner von geworden. Wer aber bereits eine Erkältung ausbrütet oder Probleme mit dem Herzen oder dem Kreislauf hat, sollte auf das Anbaden verzichten. Wir hatten einen Krankenwagen vor Ort – für den Notfall.“

Der Krankenwagen wurde zum Glück nicht gebraucht.

Etwa 30 mutige Havelländer sprangen auf Kommando ins Wasser und plantschten um die Wette – darunter auch viele Kinder. Nils Jungius: „Beim ersten Mal vor drei Jahren kam übrigens noch keiner, da sind wir zu dritt ganz alleine schwimmen gegangen. Im letzten Jahr waren bereits 15 bis 20 Schwimmer mit dabei. Dieses Mal waren es wieder deutlich mehr. Vier von unseren DLRG-Leuten sind übrigens wieder mit gutem Beispiel vorangegangen.“

Der milde Winter hatte in diesem Jahr erneut für eine komplett eisfreie Wasseroberfläche gesorgt. Das war nicht immer so. Nils Jungius: „Ganz am Anfang unseres Neujahrsbadens war der Nymphensee vereist, da mussten wir erst eine lange Schneise in das Eis hacken.“

In diesem Jahr hatte die DLRG auch den Plan gehabt, eine Sauna vor Ort zu nutzen, um die Badenden erst einmal auf Temperatur zu bringen. Das hat 2020 leider noch nicht geklappt. Vielleicht ist das im kommenden Jahr eine Option.

Die Schwimmer waren übrigens nicht alleine im Wasser. Am gleichen Tag lud auch der Tauchclub Brieselang Spandau 92 alle Interessierten zur Tauchbasis am Nymphensee ein, um das neue Jahr angemessen im isolierenden Tauchanzug unter der Wasseroberfläche zu begrüßen. Anschließend gab es Würstchen vom Grill, heiße Getränke und ein wärmendes Lagerfeuer. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 167 (2/2020).

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Ihre Stimme ist jetzt gefragt: Stimmen Sie online ab – Wahl zu „Der Falke 2019“

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Liebe Leser, einmal im Jahr erhalten Sie eine Stimme. Dann haben Sie die Möglichkeit, DIE Gastronomie, DEN Dienstleister, DEN Händler, DAS Freizeitangebot, DEN Healthcare-Anbieter oder DEN Spandauer Anbieter zu küren, der Ihnen im vergangenen Jahr besonders positiv aufgefallen ist. Die Wahl zum „Falken des Jahres“ ist Ihre Möglichkeit, einmal „Danke“ zu sagen …

… bei den regionalen Firmen und Anbietern, die sich wirklich große Mühe gegeben haben.

Die Wahl zum Falken führen wir in diesem Jahr bereits zum siebten Mal durch. Jeder Leser hat online die Möglichkeit, in jeder genannten Rubrik FÜNF Kreuze zu machen – und zwar gezielt bei den Unternehmen, die ihm 2019 besonders angenehm in Erinnerung geblieben sind. So kann jeder Leser gleich mehrere potenzielle Gewinner küren.

Die Abstimmung läuft ab sofort und bis zum 10. März 2020. Solange sammeln wir Ihre Stimmen ein. Jeder Anwender kann übrigens nur ein einziges Mal abstimmen.

Ganz wichtig: Auf unsere Liste zur Wahl des Falken schaffen es nur die Firmen, die 2019 eine Anzeige bei uns geschaltet haben und in einem der Januar- bis Dezember-Hefte vertreten waren. Natürlich kann eine solche Aufstellung niemals vollständig sein. Aber auch trotz dieser Limitierung listen wir in diesem Jahr 313 Unternehmen (letztes Jahr = 296). 12 Unternehmen von 2019 schaffen es nicht mehr auf unsere Liste, weil es sie inzwischen nicht mehr gibt.

Die drei Unternehmen mit den meisten Stimmen in einer Rubrik erhalten von uns wieder eine „Falken“-Urkunde.

Hier geht es zur Abstimmung: https://www.umfrageonline.com/s/adcd3d3

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Ganz beseelt: „The Best of Black Gospel“ in der Falkenseer Stadthalle!

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Preiset den Lord! Und Rumsitzen und Arme verschränken ist nicht! Der afroamerikanische Gospel-Chor „The Best of Black Gospel“ (www.bestofblackgospel.de), der am 7. Januar das kulturelle Programm für das Jahr 2020 in der Falkenseer Stadthalle mit eröffnete, machte gleich zum Start des Konzerts eine klare Ansage. Die neugierigen Besucher in den bestuhlten Reihen sollten sich locker machen, fröhlich sein und zur Musik der bekannten Gospel-Choräle die Hüften schwingen, in die Hände klatschen und gern auch laut mitsingen.

Auf der Bühne präsentierte sich eine gutgelaunte Formation mit zehn Mitgliedern, die nun bereits seit 20 Jahren auf Tournee sind. In dieser Zeit haben die Sängerinnen und Sänger an die 1.500 Konzerte in Europa gegeben und eine Million Konzertbesucher erreicht. Die Resonanz aus Europa ist längst so groß, dass der Chor zwei Monate im Jahr ausschließlich über den Kontinent tourt.

Gospel – das sind stimmungsvolle, positive und immer auch zutiefst religiöse Choräle, die mitreißen und wie in den „Sister Act“-Kinofilmen mit Whoopy Goldberg ein Lächeln auf das Gesicht der Zuhörer zaubern.

Das gewohnt erst einmal kritisch abwartende und still beobachtende Publikum in der Falkenseer Stadthalle konnte diesem geballten Angriff auf ihr Fröhlichkeitszentrum nicht lange etwas entgegensetzen – bei vielen Liedern hielt es die Zuschauer nicht auf ihren Stühlen. Zu Gospel-Songs wie “Joshua fit the Battle”, “Down by the Riverside”, “Walk in Jerusalem”, „Amazing Grace“, „Go Down Moses“, „Oh How I Love Jesus“, „Fly Away“, „Happy Days“ und „This Little Light Of Mine“ ging es schon bald auch im Publikum ordentlich zur Sache.

Die Chormitglieder, die aus allen Bundesstaaten der USA stammen und die ursprünglich mit ihren begnadeten Stimmen in den Gottesdiensten der “African-American Churches” auffällig geworden sind, gehören zu den besten Gospel-Interpreten der USA. Sie haben alle bereits in verschiedenen Chören gespielt, in den „Sister Act“ Filmen oder in entsprechenden Musicals mitgewirkt oder waren mit Diana Ross, Lionel Richie oder Stevie Wonder auf Tour.

Brunhilde Kuhnt (88) aus Falkensee: „Ich habe die Karten für das Konzert zu Weihnachten geschenkt bekommen. Das ist das erste Mal gewesen, dass ich Gospel gehört habe. Es gefiel mir sehr gut. Ich verstehe auch ein bisschen Englisch, das habe ich in der Schule gelernt.“

Englischkenntnisse waren während des Konzerts hilfreich, denn der Chorleiter führte als Moderator durch den Abend und erzählte munter von den Reden eines Martin Luther Kings, der Kraft des Gospel-Gebets oder von der negativen Ausstrahlung des aktuellen US-Präsidenten („Can we stay here?“).

Für die Zuschauer war aber während der zweistündigen Show am wichtigsten, dass der Chor nur ein Tempo auf der Bühne beherrschte: Vollgas. Jeder aus der Truppe bekam ein eigenes Solo, sodass die verschiedenen Stimmlagen auch einzeln gehört werden konnten. Besonders beeindruckend war der Riese Elliot, der mit seinem tiefen Bariton in ungeahnte Tiefen beim Gesang vordrang.

Der Gospel-Chor „The Best of Black Gospel“ suchte bei einem Marsch durch die Stadthalle auch den direkten Kontakt zu den Menschen. Er spielte einen Song à capella ohne Mikrofon und Instrumente, um zu zeigen, dass die Stimmen auch ohne Verstärkung bis in die letzte Ecke drangen. Und es gab sogar einen Song, der in afrikanischer Sprache gesungen wurde.

Angela Beutler (40) aus Falkensee: „Schon in der Schulzeit lernte ich die ersten Gospels kennen und lieben. Später flashten mich dann die ‚Sister Act‘ Filme im Kino. Deutsche Gospelchors habe ich schon mal erlebt, aber da fehlte für mich irgendwie der Kick, den ich heute erleben durfte.“ Kristina Scheibe (51): „Es war super. Da geht man danach ganz beseelt nach Hause.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 167 (2/2020).

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BISF-Neujahrsempfang 2020 in Falkensee

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Am Sonntag lud die Bürgerinitiative Schönes Falkensee (BISF) zu ihrem traditionellen Neujahrsempfang in die Trattoria Lucania an der Spandauer Straße. Neben dem Blick zurück in das vergangene Jahr, in dem die BISF ihr 20-jähriges Jubiläum feierte, stand der Ausblick auf das Jahr 2020. Der Verein wird sich auch weiterhin für seine Themen Verkehrssicherheit, Natur- und Umweltschutz in Falkensee und im Havelland einsetzen.

Der BISF-Vorsitzende Günter Chodzinski machte dann in seiner Rede auch „den so dringend notwendigen Klimaschutz“ als „das Thema der nächsten Jahre“ aus: „Wir sind mit unserem Verein auf dem richtigen Weg und beteiligen uns gern an den verschiedenen Future-Bewegungen“.

Etwa 60 Gäste folgten der Einladung und diskutierten nach dem Sektempfang über aktuelle kommunale Themen. Auch das Hallenbad durfte nicht fehlen, Chodzinski dazu: „Nun haben wir ein Planungsdesaster. Auch nach Jahren war kein Kompromiss möglich, im Konflikt sollte das Bad mit knapper Mehrheit durchgedrückt werden. Doch das Baukonzept ist zu wenig ökologisch, nicht auf Klimaschutz und Zukunft ausgerichtet. Ein angepasstes und ökologisches Hallenbad wäre die Alternative, ein zukunftsfähiges Hallenbad für Alle im Konsens.“

Im Gegenzug machte der BI-Chef einen „Millionenstau“ in der Stadt aus: „So viele beschlossene Zukunftsinvestitionen aus den letzten Jahren sind bei der Verwaltung liegen geblieben. Die Millionen waren immer wieder im Haushalt eingestellt. Wir hoffen auf neuen Schwung in den 20er Jahren. Für Geh- und Radwege, für Radabstellplätze, neue P&R-Parkplätze, die INSEK- und VEP-Maßnahmen, die Lärmaktionsplanung, die Haupterschließungsstraßen.“ Und: „Das Radwegekonzept ist im Schneckentempo auf den Weg gebracht worden“. Die BISF ist hier zusammen mit der ADFC Ortsgruppe aktiv eingebunden und wird die Umsetzung des Radverkehrskonzepts forcieren. Dringend sind jetzt Abstellanlagen an Bahnhöfen und anderen Einrichtungen nachzurüsten. Auch die fahrradtechnische Anbindung an die Nachbarkommunen ist überfällig und Falkensee sollte ein zusammenhängendes Netz aus Fahrradstraßen bekommen.

Für die 100 Linden an der Spandauer Straße wird es nun ernst. Eine neue baumschonende Alternative soll auf der Bauausschuss-Sitzung am 13. Januar öffentlich gemacht werden. Chodzinski: „Unser Bürgerbündnis ist gespannt auf die alternative Planung des Landesbetriebs Straßenwesen. Die ist längst überfällig. Baubeginn soll noch 2020 sein.“ Zur Erinnerung: Nach der früher vorgesehenen Radikalvariante der Komplettfällung der Allee regte sich starker Protest in Falkensee, das Bürgerbündnis legte dem Landesbetrieb eine Alternativplanung vor.

Darüber hinaus engagiert sich die BISF seit Jahren im Regionalpark Osthavelland-Spandau. Schwerpunkt in der Arbeitsgruppe Naturschutz und Landschaftspflege ist das Thema Beweidung im Naturschutz. Weidende Tiere sollen in den 20er Jahren auch in der Falkenseer Kuhlake zum Einsatz kommen. Der FFH-Managementplan liegt jetzt vor. Chodzinski: „Während nun endlich auch die Stadt Falkensee mit dabei ist, die Stadtverordneten haben es so beschlossen, haben wir die Sache schon mal selbst in die Hand genommen. 20 Freiwillige Helfer konnten in zwei Arbeitseinsätzen erste Maßnahmen zum Kreuzotterschutz umsetzen.“

Ursula Nonnemacher, neu als Ministerin in der Landesregierung und langjähriges BISF-Mitglied, schlug schließlich den Bogen zur großen Politik und zum Koalitionsvertrag: „Hier steht viel zum Klimaschutz drin, das finde ich toll. Wir dürfen den Klimawandel nicht ignorieren, wie uns gerade die großen Brände in Australien vor Augen halten. Und so begrüße ich es ausdrücklich, dass sich die BISF vor Ort für mehr Umwelt- und Klimaschutz einsetzt“. (Fotos: Uwe Kaufmann / Text: Marc-Oliver Wille)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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10. Börse für Ausbildung und Studium im Erlebnispark Paaren: Schüler stellen Fragen

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Besucherrekord: 1.700 Schüler kamen am 9. Januar in die Messehallen im Erlebnispark Paaren, um sich im Rahmen der 10. Börse für Ausbildung und Studium über das Ausbildungsangebot vieler lokaler Unternehmen und Behörden zu informieren. Die Jugendlichen schlenderten entspannt von einem Stand zum anderen, um erste Fragen zu stellen. Neben der klassischen Ausbildung stand dabei auch das Duale Studium hoch im Kurs der neugierigen Schüler.

Juliane Vehma vom Dallgower Unternehmen TOI TOI & DIXI, das vom Artilleriepark an der B5 aus mobile Toilettenhäuschen zu Baustellen und Festivitäten in der ganzen Region transportiert: „Wir fragen die Jugendlichen: Was wollt ihr nach dem Ende der Schule machen? Wir sind sehr erstaunt: Bei den Frauen stehen vor allem soziale Berufe wie etwa in der Pflege hoch im Kurs. Die Jungs interessieren sich mehr für die Polizei und die Bundeswehr. Die meisten Schüler haben aber noch gar keine Vorstellung darüber, wohin die Reise einmal gehen soll. Da ist so eine Ausbildungsbörse natürlich super, um sich zu orientieren. Wir von TOI TOI & DIXI möchten uns im Havelland noch weiter etablieren – und suchen Auszubildende in vielen Bereichen, auch für das Büro. Bei den Bewerbern merken wir, dass sich die junge Generation komplett verändert hat. Die merkt schon, dass sich die Firmen um ihre Arbeitskraft reißen – und möchten, dass ihnen der Arbeitgeber viel bietet.“

Mario Lehmann vom Entsorgungsfachbetrieb GRUNSKE aus Germendorf: „Wir kommen ja aus der Recyclingindustrie – und bemerken, dass das ein ganz großes Thema bei den Jugendlichen ist, die ja vehement für mehr Nachhaltigkeit eintreten. Recycling ist ein Umweltberuf – und diese Berufe sind dank Greta ja zurzeit sehr gefragt. Wir bilden die jungen Leute gern zur Fachkraft für die Kreislauf- und Abfallwirtschaft aus. Diesen Beruf kennt eigentlich kaum jemand. Dabei ist er sehr interessant, weil er viel mit Naturwissenschaft und Technik zu tun hat. Wo sonst bekommt man eine Laborausbildung, macht aber auch seinen Gabelstaplerschein? Im Verlauf der Ausbildung durchläuft man viele Stationen und kann anschließend entscheiden, ob man lieber als Disponent oder Kundendienstler am PC arbeitet oder doch lieber draußen mit dem Bagger fährt oder an der Recyclingstrecke steht.“

Dirk Peters von der Agro-Farm aus Nauen war am Stand von AGRARaktiv zu finden. Er half dabei, die Jugendlichen für die Ausbildung zum Landwirt zu begeistern: „In der Landwirtschaft haben wir richtig große Probleme, neue Leute zu bekommen. Der Landwirt hat als Beruf zurzeit ein echtes Imageproblem. Es kann nicht sein, dass Lehrer von dieser Ausbildung abraten, weil sie der Meinung sind, dass dies ein aussterbender Beruf ist.“

Andreas Plessow von der Havelbus Verkehrsgesellschaft aus Nauen und Falkensee musste nicht viel tun, um die Aufmerksamkeit der Schüler auf sich zu lenken. Das Unternehmen hatte einfach einen kompletten Bus in die Halle gefahren. Er sagte: „Wir bieten eine Ausbildung zum Berufskraftfahrer im Personenverkehr an. Was viele gar nicht ahnen: Bei uns kann man sich auch zum Mechatroniker ausbilden lassen, um später unsere Busse zu warten und zu pflegen. Natürlich haben wir vor allem bei den Fahrern einen großen Bedarf, führt das neue ÖPNV-Verkehrskonzept doch zu mehr gefahrenen Kilometern. Ab April wird die neue Stufe auch in Rathenow gezündet. Engpässe bei den Fahrern können wir zurzeit noch mit Quereinsteigern abfangen. Aber Fahrer, die bei uns eine dreijährige Ausbildung absolviert haben, sind natürlich im besonderen Maße qualifiziert. Da sind wir natürlich bestrebt, sie auch im Unternehmen zu halten. Ich denke, ein großer Vorteil ist auch, dass der Beruf sehr krisensicher ist. Dass die Busse autonom ohne Fahrer auf die Piste gehen, das sehe ich in den kommenden Jahren noch nicht kommen. Auffällig ist für uns, dass manche Schüler jedes Jahr aufs Neue die Börse besuchen und ihr Interesse am Havelbus Unternehmen von Jahr zu Jahr immer mehr zunimmt.“

Peter Teichmann vom Autohaus Dallgow konnte die jungen Besucher mit einem in der Halle aufgestellten Audi an den Stand locken: „Wir bilden die Schüler im Rahmen einer Ausbildung gern zum Mechatroniker oder zum Lackierer aus, haben aber auch Ausbildungen im kaufmännischen Bereich zu bieten. Die Schüler, die an den Stand kommen, stellen gute Fragen. Man merkt, dass sie sich vorbereitet haben. Sie möchten aber auch ganz klar wissen, wie es mit der späteren Vergütung aussieht. Dieses Jahr hat übrigens niemand eine Bewerbung direkt auf der Börse abgegeben. Im letzten Jahr waren es drei.“

Auch die Volkshochschule Havelland war mit ihrem Leiter Dr. Frank Dittmer auf der Börse präsent: „Die Volkshochschule hilft dabei, berufsbegleitend einen Schulabschluss nachzuholen – und so die eigenen Chancen auf dem Arbeitsmarkt noch einmal zu erhöhen. Natürlich muss man dabei den inneren Schweinehund überwinden und durchhalten. Immerhin geht es darum, an vier Abenden nach der Arbeit noch einmal zu lernen. Aber es lohnt sich. Sehr viele Flüchtlinge nutzen diese Gelegenheit übrigens.“

Die Volkshochschule hilft auch denen, die bereits eine abgeschlossene Schullaufbahn und Ausbildung vorweisen können. Manche Mitarbeiter möchten sich gern innerhalb ihres Arbeitsfeldes besser aufstellen und lassen sich so über die Bildungsfreistellung vielleicht in der Erstellung von Excel-Tabellen schulen oder tauschen ihr Adler-Suchsystem beim Tippen doch gegen eine solide 10-Finger-Schreibtechnik aus.

Rainer Deutschmann freute sich als Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Havelland sehr über die Wiedereinführung des Meistertitels in vielen Handwerkssparten: „Es ist hervorragend, dass die Meisterpflicht in zwölf Handwerken wie z.B. beim Fliesen-, Estrich- oder Parkettleger wieder neu eingeführt wurden. Man sollte darüber nachdenken, die Meisterpflicht auch bei anderen Berufen wie etwa dem Uhrenmacher oder dem Goldschmied wieder einzuführen. Es sind sonst aussterbende Berufe.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 167 (2/2020).

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Erst die Schafe, dann die Menschen: 70 Bürger packten bei Aufräumaktion an Falkenseer Grünzug mit an!

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Für Kathleen Kunath kam bei einer Aufräumaktion in einem Falkenseer Grünzug ein plötzliches Gefahrenmoment dazu: Vor einem aufgeschreckten Wildschwein, das überraschend aus dem Unterholz vorpreschte, musste sie sich hinter einem Baum in Sicherheit bringen. Was war passiert? Zur Vorgeschichte: Am 1. November 2019 brachte Schäfer Olaf Kolecki 70 seiner Schafe und eine Ziege, die sich von ihren wollenen Kollegen nicht trennen wollte, auf den Grünzug direkt an der Kölner Straße Ecke Solinger Straße.

Hier kümmerte sich das natürliche Mäh-Werk im offiziellen Auftrag der Stadt um eine ökologische Landschaftspflege. In eingezäunten Bereichen sorgten Schafe und Ziege dafür, dass Gras, Kräuter und kleine Triebe ganz ohne Maschineneinsatz auf kurz getrimmt wurden. Die biologische Variante: Vorne wurde Gras und anderes Pflanzwerk vertilgt, hinten wurde die Wiese entlängs des Grabens gleich ökologisch perfekt gedüngt.

Olaf Kolecki: „Am 30. Dezember hatten die Schafe ihren Job schließlich vollendet und ich habe sie wieder abgeholt. Ich bin sehr zufrieden mit dem Feedback der Anwohner. Alle fanden es toll, dass die Tiere bei ihnen vor Ort ihrer Arbeit nachgegangen sind, vor allem die Kinder wollten immer wieder ihre Schafe sehen. Das große Interesse der Nachbarn an meinen Tieren ging für mich als Schäfer natürlich runter wie Öl. Es steht in Falkensee zurzeit noch kein Folgeauftrag an. Ich würde es mir aber sehr wünschen, wenn die Stadt Falkensee mit der ökologischen Landschaftpflege fortfahren würde.“

Auf dem Gelände stehen nun aber noch immer mannshohe trockene Staudenzweige der Goldrute in dichten Trauben. Olaf Kolecki: „Diese Stängel sind so hart, da gehen nicht einmal meine Skudden dran.“

Also kommt nun bald das Grünflächenamt der Stadt Falkensee zum Zuge, um das Werk der Schafe zu vollenenden – die Bäume und Sträucher sollen beschnitten und die Staudenhalme abgesäbelt werden.

Das Problem: Mitten in der idyllischen Natur liegt leider der Zivilisationsmüll der letzten Jahre, darunter viele zerbrechliche Flaschen, die unter den Maschinen des Grünflächenamts zerplatzen würden. Das wäre eine Gefahr für die vielen Wildschweine, Füchse und Rehe, die in diesem Areal leben.

Die Lösung: Schnell war klar, dass es vor Ort eine freiwillige Säuberungsaktion der Bürger geben muss.

Partei- und Organisations-übergreifend riefen deswegen Kathleen Kunath (Begegnung in Falkensee e.V.), Annette Heller (CDU Falkensee), Olaf Kolecki (Schäfer), Anne von Fircks (Frationsvorsitzende Bündnis 90/DIE GRÜNEN), Yvonne Scherzer (AG Umwelt/Lokale Agenda 21), Werner Kübler (Urknall e.V.), Ilona Bubeck (Regenbogencafe Falkensee), Harald Petzold (LINKE Falkensee), Günter Wallbaum (SPD Falkensee), Ulf Hoffmeyer-Zlotnik (Seniorenbeirat) und das Jugendforum Falkensee in allen Netzwerken dazu auf, am 11. Januar ab 9 Uhr auf die Wiese an der Kölner Straße zu kommen, um gemeinsam den Zivilisationsmüll einzusammeln.

Am Ende waren es über 70 Bürger, die zu den Greifzangen, Müllsäcken und Müllbeuteln griffen, die extra von der Stadt für die Aktion bereitgestellt wurden. Sogar ein Anhänger wurde herbeigeschafft, um den Müll zu sammeln, der später von der Stadt abgeholt und entsorgt wurde.

Nur einer war schon vorher aktiv. Kathleen Kunath: „Der stellvertretende Bürgermeister Thomas Zylla hat lange mit Müll eingesammelt. Er hat dann die vielen Flaschen ins Auto geladen und sie gleich ins Recycling gebracht.“

Schäfer Olaf Kolecki war übrigens so begeistert vom Tatendrang der Bürger, dass er spontan einen Grill aufstellte und knusprig gebratene Ziegenwurst vom Rost für alle Helfer spendierte. Auch Getränke wurden schnell herbeigeschafft.

Die zahlreichen Helfer waren sich für nichts zu schade. Sie schlugen sich auch mutig ins dichte Unterholz, suchten im übermannshohen Schilf und wagten sich in das mit Ranken verhangene Buschwerk vor, das seit langer Zeit allein von den Tieren bewohnt wird. So wurden ein Fuchs und mehrere Wildschweine aufgescheucht. Sie suchten aber alle nicht die Konfrontation, sondern zogen ebenso eilig wie verwirrt vondannen, um sich an anderer Stelle zu verstecken. Kathleen Kunath: „Das Wildschwein hatte bei unserer Begegnung deutlich mehr Angst als ich.“

Erstaunlich ist, was die sammelwütigen Bürger alles aus dem Erdreich polkten. Gerhard Queitzsch: „Ich habe mehrere Alkoholflaschen gefunden und daneben leere Fläschchen mit Mundspray. Ich denke, da werden Jugendliche Schnaps getrunken haben, um danach ihre Fahne mit dem Mundspray zu überdecken, damit die Eltern nur ja nichts bemerken.“

Im Container landeten sehr schnell verrostete Eisenstangen, alte Paletten, Fahradeinzelteile und viel Plastikmüll. Yvonne Scherzer: „Wir haben viele vergammelte Plastikmüllsäcke gefunden, die man mit Gartenabfällen befüllt einfach ins Unterholz geworfen haben. Hier ist es schwer, die Plastiksäcke aus der Erde zu ziehen. Sie haben sich zum Teil tief in den Boden eingegraben und zerreißen sehr schnell.“

Eingesammelt wurden auch sehr viele schwarze Hundehaufentüten samt Inhalt. Da waren Herrchen oder Frauchen anscheinend zu faul, um sie den ganzen Gassi-Spaziergang mit sich zu führen, und haben sie lieber in der Natur als in der nächsten Mülltonne entsorgt. Hier zersetzen sich die Plastiktüten aber nicht.

Kathleen Kunath: „Mit dieser Aufräumaktion holen wir uns unser Naherholungsgebiet wieder zurück. Es hat Tradition in Falkensee, dass die Menschen zusammenkommen, wenn eine Aufgabe ansteht, die nur gemeinsam bewältigt werden kann.“

Bei so vielen helfenden Händen gab es schon bald ein echtes Luxusproblem: Es gab nach kurzer Zeit mehr Müllsucher als Müll. Das war aber kein Hinderungsgrund: Die Helfer suchten schon bald auf dem nahen Spielplatz, entlang des Fahrradswegs der Sympathie und unter der Brücke der L20 nach weiterem Müll, der achtlos weggeworfen in den Büschen liegt. Sogar die Straßen in der Nachbarschaft wurden mit aufgeräumt, sodass die etwa 70 Helfer in wenigen Stunden ein großes Gebiet bereinigen konnten.

Schäfer Olaf Kolecki: „Ich bin richtig begeistert von der Aktion.“

Kathleen Kunath rief nach dem Erfolg des Reinemachens auf der grünen Aue zu einer Wiederholungstat auf. Am 21. März soll es ein weiteres Bürgeraufräumen gehen, dann aber ohne Schafe als vorgeschalteter Mäh-Trupp: Am alten Falkenhagener See soll aufgeräumt werden.

Olaf Kolecki resümmiert: „Ich wusste nicht, was mich am Grünzug an der Kölner Straße erwartet. Ich habe deswegen meine ältesten Schafe auf die Wiese gestellt. Es ist aber nichts passiert. Es kam kein Wolf, es gab keine Vorfälle mit Hunden und es wurde auch kein Schaf gestohlen. Alle Tiere sind wohlauf. Nur vier Schafe sind inzwischen aus natürlichen Grunden verstorben.“ (Text/Foto: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 167 (2/2020).

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