Quantcast
Channel: Seite 114 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
Viewing all 5326 articles
Browse latest View live

Geschwister-Scholl-Grundschule: Mobbende Raben

$
0
0

In der Falkenseer Geschwister-Scholl-Grundschule waren im Mai die Raben los. Und zwar nicht irgendwelche, sondern die ganz besonders bunten. Schulrektorin Kristina Scheibe: „Elena Todeva ist eine ausgebildete Theaterpädagogin und seit letztem Sommer Lehrerin an unserer Schule. Sie betreut bei uns die Theater AG, in der Kinder aus der dritten und der vierten Klasse ihre ersten Schritte auf der Bühne wagen. …

… Seit Monaten proben die Kinder ein theaterpäda­gogisches Stück frei nach dem Buch ‚Als die Raben noch bunt waren‘ von Carola Holland und Edith Schreiber-Wicke ein. Hier geht es um Mobbing, ein Thema, das den Kindern selbst sehr wichtig ist.“

Am 17. Mai war es so weit. Das Stück wurde in der Sporthalle der Schule aufgeführt. Die Halle fasst 199 Personen. Kostenfreie Karten konnten von Eltern, Geschwisterkindern und interessierten Falkenseern vorab an zwei Ausgabetagen in der Schule abgeholt werden.

Die Besonderheit: Die Kinder der Grundschule mussten nicht allein auf die Bühne. Sie bekamen tatkräftige Unterstützung von Schülern der Klasse 7c aus dem Lise-Meitner-Gymnasium – mit Dr. Claudia Antefuhr und Doris Limbach als betreuende Lehrkräfte. Schulleiter René Durdel: „An unserer Schule gibt es das optionale Fach ‚Lernen durch Engagement‘ (LDE) für die 7. Klassenstufe. Ziel ist es, sich sozial für andere einzusetzen. Wir haben im Rahmen von LDE bereits im letzten Jahr mit der Geschwister-Scholl-Grundschule kooperiert. Da haben Siebt- und Drittklässler zusammen das Falkenseer Brettspiel entworfen. In diesem Jahr stand nun das gemeinsame Theaterprojekt auf dem Plan. Mal schauen, wie es im nächsten Jahr weitergeht. Ich finde es gut, wenn wir immer wieder die Form wechseln.“

Die Gymnasiasten läuteten das Theaterstück ein. Die Schüler spielten typische Mobbingszenen nach, wie man sie wohl auf jedem Schulhof beobachten kann. Anschließend übernahmen die Grundschüler. Sie mimten bunte Raben, die wunderbar miteinander auskommen, bis sie sich über ihre Gefiederfarbe in die Wolle kriegen. Auf einmal wollen die blauen Raben besser sein als die grünen. Neid, Missgunst und Mobbing sind die Folge. Ruhe kehrt bei den Vögeln erst dann wieder ein, als ein mystischer Regen alle Raben kohlrabenschwarz färbt – und endlich alle gleich aussehen.

Oberschulrat Bernd Thiel zeigte sich vorab als Theaterfreund: „Ich freue mich auf ein kulturelles Highlight in der Schule.“
Auch Falkensees Dezernentin für die Schulverwaltung – Luise Herbst – schaute sich das Stück gern an: „Ich finde die Kooperation vom Gymnasium mit der Grundschule super.“

René Durdel war am Ende zufrieden: „Das Stück war nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 159 (6/2019).

Der Beitrag Geschwister-Scholl-Grundschule: Mobbende Raben erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.


Der Kronprinz in Falkensee: Auch unter der Woche ein lohnendes Ausflugsziel für hungrige Gäste!

$
0
0

Das Hotel & Restaurant Kronprinz ist eine echte Institution in Falkensee. Viele Havelländer nutzen das ehrwürdige Haus gern für die besonderen Anlässe wie Konfirmationen, Geburtstage oder Firmenfeiern. Inhaber Michael Arneburg: „Ich höre von den Gästen immer wieder: ‚Der Kronprinz ist für gut‘. Man hält sich einen Besuch für die besonderen Momente des Lebens vor. Das freut uns natürlich. Aber wir sind auch an allen anderen Tagen für unsere Gäste da.“ (ANZEIGE)

Restaurantleiterin Katrin Ehrlich: „Unser Biergarten ist ein kleines Idyll unter schattigen Bäumen. Hier kann man nach einer Radtour oder einem Spaziergang im Wald einkehren, ein kühles Bier genießen oder einen Wein trinken. Dazu passt dann vielleicht eine Soljanka oder ein knuspriger Flammkuchen aus dem Ofen. Viele Falkenseer wissen gar nicht, dass wir so etwas auch auf der Karte haben. Das gilt auch für unsere leckeren Biere. Neben dem sehr süffigen tschechischen Krušovice haben wir zurzeit ein Porterbier mit Kirsch- oder Erdbeergeschmack im Angebot. Eiskalt serviert kommt das vor allem bei den Frauen sehr gut an.“

Michael Arneburg: „Viele Falkenseer arbeiten in der Region und bekommen mittags Hunger im Büro. Viele Familien kochen auch nicht mehr so gern. Da lohnt es sich auch in der Mittagszeit, den Kronprinz zu besuchen. Unser Küchenchef Thorsten Weinberger hält Leckerbissen wie etwa ein Argentinisches Hüftsteak mit Pfefferrahmsoße, ein original Wiener Kalbsschnitzel, die Brandenburger Bauernente, eine Kalbsleber ‚Berliner Art‘ oder ein Berliner Rieseneisbein bereit. Unsere Gäste lieben auch die Gerichte, die sie aus ihrer Kindheit kennen, die aber für die eigene Küche viel zu zeitaufwändig wären. Da denke ich nur an die hausgemachte Rinderroulade und an die Königsberger Klopse. Diese Klassiker dürfen wir auch nie von der Karte nehmen.“

Katrin Ehrlich: „Zu schade, um vorbeizufahren. Das ist unser Slogan – und er stimmt. Auch wenn wir richtige Tischdecken und Stoffservietten haben, so wollen wir nicht etepetete sein. Wir möchten ein Haus für jeden Gast sein. Niemand muss sich für einen Besuch bei uns herausputzen. Bei uns kann man sich mit Freunden treffen und sich in lustiger Runde austauschen. Und bei schlechtem Wetter tauscht man den Biergarten einfach ein gegen die überdachte Terrasse oder die Bibliothek. Wir planen zurzeit, unseren Gästen am Nachmittag auch leckeren Kuchen anzubieten. Eine passende Vitrine schaffen wir an.“

Michael Arneburg: „Ab Juni wird es auf unserer Karte auch immer die Überraschung des Monats geben. Unser Küchenchef beginnt mit einem echten Knaller – einem argentinischen Hüftsteak in einem Kardamon-Kaffee-Rub mit grünem Spargel, einer Vanille-Butter-Soße, gebratenen Grenaille-Kartoffeln und einem Gemüsepotpourri.“

Katrin Ehrlich: „Wir planen auch wieder einige neue Veranstaltungen im Kronprinz. Zusammen mit FALKENSEE.aktuell wollen wir so etwa das traditionelle Boßeln im Wald mit anschließendem Grünkohl-Essen wieder aufleben lassen.“

Info: Hotel & Restaurant Kronprinz, Friedrich-Engels-Allee 127, 14612 Falkensee, 03322 – 249 70, www.hotel-kronprinz.de

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 159 (6/2019).

Der Beitrag Der Kronprinz in Falkensee: Auch unter der Woche ein lohnendes Ausflugsziel für hungrige Gäste! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Die Präventionsseiten der Polizei: Folge 4 – Unfallprävention im Verkehr: Von Fahrradprüfungen und Schülerlotsen

$
0
0

Der Verkehr auf unseren Straßen nimmt immer weiter zu. Damit gerade die kleinsten Verkehrsteilnehmer – die Kinder – optimal darauf vorbereitet werden, auf ihren Fahrrädern oder zu Fuß am Verkehr teilzunehmen, greifen auch hier verschiedene Maßnahmen der Verkehrsunfallprävention. So gibt es in der vierten Klasse eine überall im Havelland durchgeführte Fahrradprüfung.

Hier wird kontrolliert, ob die Räder der Schüler in Ordnung sind oder ob Mängel festzustellen sind. Bei der theoretischen und praktischen Radfahrprüfung wird auch überprüft, ob die Schüler das nötige Wissen haben, um sicher am Verkehr teilzunehmen.

Ab der 5. Klasse können die Kinder selbst zur Sicherheit beitragen – und Schülerlotsen werden. In diesem Fall kümmern sie sich darum, dass die anderen Schüler sicher über die Straße geführt werden und so unversehrt das Schulgebäude erreichen.

Die Sachbearbeiterin für Verkehrserziehung im Havelland ist Christina Geyer. Sie ist seit 1993 bei der Polizei. Bis 2001 war sie in der Bereitschaftspolizei am Standort Potsdam eingesetzt, später in der Operativen Fahndung im Landkreis Havelland beschäftigt. Seit April 2008 ist sie im Sachgebiet Prävention tätig.

„Kleiner Führerschein“: Die Fahrradprüfung in der 4. Klasse
Die Radfahrprüfung wird im gesamten Havelland in der 4. Klasse durchgeführt. Warum eigentlich ausgerechnet in der 4. Klasse?
Christina Geyer: „Bis sie acht Jahre alt sind, MÜSSEN Kinder auf dem Bürgersteig fahren. Bis 10 Jahre DÜRFEN sie das weiterhin so handhaben. Nach dem 10. Lebensjahr müssen sie aber den Radweg oder die Fahrbahn benutzen. Da ist es dann an der Zeit, ihnen die Regeln beizubringen, damit sie am Verkehr teilnehmen können.“

Es liegt in der Verantwortung der Schulen, den Kindern im Rahmen der „Mobilitäts- und Verkehrserziehung“ die Theorie beizubringen.
Wie bei der richtigen Führerscheinprüfung, so gibt es auch bei der Radfahrprüfung einen theoretischen Teil. Die Kinder erhalten hier einen Fragebogen wie in der Fahrschule ausgehändigt und müssen ankreuzen, wie verschiedene Verkehrssituationen zu bewerten sind.

Christina Geyer: „Maximal 40 Punkte können die Kinder mit ihrem Prüfungsbogen erreichen. 30 Punkte sind mindestens zu erreichen. Ein Durchfallen ist möglich, aber es gibt eine Nachprüfung. Eine Zulassung zur praktischen Prüfung erfolgt erst, wenn man die Mindestanforderung erfüllt hat. Dann heißt es im besten Fall: ‚mit gutem Erfolg teilgenommen‘. Der Prüfungsbogen muss am Ende in der Schule wieder abgegeben werden, er kommt als wichtiges Dokument sogar in die Schülerakte.“

Die Polizei unterstützt die Schulen bei der praktischen Prüfung und sichert bei Erforderlichkeit die Prüfungsstrecke. Bevor die Kinder mit ihren Rädern auf den Parcours geschickt werden, kontrolliert die Polizei aber erst einmal, ob mit den Fahrrädern alles in Ordnung ist.
Christina Geyer: „Ich schaue, ob alle Räder Licht haben, ob die Bremsen funktionieren und ob sie für den öffentlichen Verkehr freigegeben werden können. Ist alles in Ordnung, erhalten die Kinder einen Aufkleber für ihr Rad – wie eine TÜV-Plakette. Die Kinder sind da schon sehr stolz drauf.“

Leider müssen bei den Prüfungen immer wieder Räder beanstandet werden. Obwohl der Termin der Prüfung auch den Eltern bekannt ist, lassen sich nicht alle noch einmal vorab das Rad der Kinder zeigen. Christina Geyer: „Im Havelland bin ich die Einzige, die die Fahrradprüfungen in den Schulen unmittelbar unterstützt. Aktuell führen wir diese Prüfungen in 33 Schulen des Landkreises Havelland durch. Rund 1.500 Schüler begleite ich so jedes Jahr. Wobei ich feststellen muss, dass die Teilnehmerzahlen jährlich zunehmen. Da ist ganz schön viel zu tun.“

Im Parcours der praktischen Prüfung gibt es mehrere Stationen, an denen von den Schülern klar definierte Aufgaben bewältigt werden müssen. Die Polizeibeamten und die helfenden Eltern achten an den Stationen darauf, ob die Kinder von der richtigen Seite aus auf das Rad aufsteigen, ob sie sich korrekt zum Linksabbiegen in den Verkehr einordnen, ob sie sich umsehen und ob sie ein Handzeichen zum Abbiegen geben – und vieles andere mehr. In der Prüfung wird deutlich, ob die Kinder das theoretische Erlernte in der Praxis umsetzen können.

Der Fahrradpass ist so etwas wie ein „kleiner Führerschein“, erklärt die Prä-ventionssachbearbeiterin. Christina Geyer: „Man könnte sich den Fahrradpass als Polizist auch zeigen lassen, das passiert in der Praxis aber eher selten. Die Kinder sind da aber schon immer sehr stolz drauf, wenn sie ihn erst einmal in den Händen halten.“

Die Polizistin klärt die Kinder auch noch einmal auf, was im Straßenverkehr eigentlich erlaubt ist und was nicht. Freihändig mit dem Fahrrad fahren – verboten. Im Dunkeln ohne Licht fahren – verboten. Ohne Helm fahren – leider erlaubt. Christina Geyer: „Die Helmpflicht sollte dringend kommen. Ein Helm erhöht die Sicherheit der Kinder enorm und verhindert im Falle eines Falles Schlimmeres. Bei unserer Radfahrprüfung ist der Helm Pflicht, ohne Helm dürfen die Kinder nicht antreten. Wir empfehlen auch, in Dämmerungszeiten oder im Winter auf dunkle Kleidung zu verzichten, da man ansonsten leicht von den Autofahrern übersehen wird.“ Reflektoren an der Kleidung sind zu jeder Jahreszeit und insbesondere bei Dunkelheit zu empfehlen.

Wie sieht es eigentlich mit dem Risiko aus, mit dem Fahrrad im Straßenverkehr unterwegs zu sein: Sinkt das mit den Jahren aufgrund der zunehmenden Erfahrung? Christina Geyer: „Das Risiko ist bei Jugendlichen leider höher als bei kleinen Kindern. Das hängt sicherlich mit der Pubertät zusammen. Dann vergessen die Jugendlichen schon einmal alle über Jahre gelernten Regeln und gehen etwa auf dem Weg zur Schule unnötige Risiken ein. Zum Beispiel, wenn mehrere Radfahrer nebeneinander mitten auf der Straße fahren.“

Schülerlotse werden: Kinder sicher über Straße führen!
Tatsache ist: Die Kinder können sogar aktiv dabei helfen, den Straßenverkehr sicherer zu machen – als Schülerlotsen. Die Lotsen finden sich oft schon deutlich vor Schulbeginn vor dem Schulgebäude ein, um – ausgestattet mit entsprechender Signalkleidung und roten Kellen – den Mitschülern dabei zu helfen, wichtige Straßen vor der Schule sicher zu überqueren, um so einen Beitrag für einen sicheren Schulweg zu schaffen.

Christina Geyer: „Schülerlotse kann man in Brandenburg werden, wenn man wenigstens elf Jahre alt ist. Das ist in der 5. Klasse der Fall. Die Eltern müssen der Ausbildung zum Schülerlotsen zustimmen. Und natürlich müssen die Schüler die geistige Reife mitbringen. Im Havelland gibt es übrigens nur sieben Schulen, die Schülerlotsen einsetzen, das ist also nicht zwangsläufig bei jeder Schule so. Für die Polizei ist das gelebte Verkehrsunfallprävention. Die Schülerlotsen übernehmen Verantwortung und zeigen soziale Kompetenz. Schülerlotsen, das sind oft die Kinder, die sich schon an anderer Stelle sozial engagieren, etwa als Streitschlichter in der Schule oder als Helfer im Verein. Oft haben die Schülerlotsen auch ältere Geschwister, die das Amt schon vor ihnen bekleidet haben. Wir stellen fest: In der Regel ist der Schülerlotse das erste Ehrenamt der Kinder.“

Die Schulleitung ist dafür verantwortlich, dass die Schulweglotsen vor ihrem Einsatz eine Ausbildung erhalten. Hierbei wird die Schule von der Polizei und der Verkehrswacht unterstützt. Die Ausbildung richtet sich nach dem Leitfaden „Schülerlotsen Land Brandenburg“. Die theoretische Ausbildung der Schülerlotsen erfolgt durch Frau Geyer in mindestens acht Unterichtseinheiten in enger Zusammenarbeit mit der Schule.

Um die praktische Ausbildung kümmert sich die Schule mit Unterstützung der Polizei – hier unmittelbar durch Frau Geyer vom Sachgebiet Prävention. Die Schule übernimmt die Einteilung der Schülerlotsen. Häufig ist in der Schule eine Lehrkraft mit der kontinuierlichen Ausbildung der Schülerlotsen beauftragt. Sie gewährleistet, dass den noch nicht so erfahrenen Lotsen eine erwachsene Aufsichtsperson zur Seite gestellt wird. Außerdem hilft sie dabei, die Lotsen auf die Praxis vorzubereiten – und gibt am Ende auch ihr „Okay“, wenn die Schüler ausreichend vorbereitet sind. Es müssen immer wenigstens zwei Schülerlotsen zusammenarbeiten, einer alleine darf sich nicht auf die Straße stellen.

Christina Geyer: „Schülerlotsen dürfen nicht regelnd in den Verkehr eingreifen. Sie nutzen Lücken im Verkehrsstrom, um die wartenden Schüler über die Straße zu geleiten. Sie nutzen dabei das Prinzip der Freiwilligkeit bei den Autofahrern aus und warten auf geeignete Möglichkeiten.“
Die Polizistin weist auch darauf hin, dass die Schule kein Drive-In ist: „Leider drängeln manche ‚Elterntaxis‘ unsere Schülerlotsen einfach beiseite. Die Schülerlotsen notieren diese Vorfälle und die Kennzeichnen – und geben das an die Polizei weiter. Da kann es schon einmal vorkommen, dass wir eine Anzeige schreiben müssen.“ (Text/Fotos: CS)

Das Sachgebiet Prävention der Polizeiinspektion Havelland ist in der Schützenstraße 13, 14641 Nauen, Tel. 03321-400-1088 erreichbar. Nähere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf der Webseite www.polizei-beratung.de. Anzeigen, Hinweise sowie Meldungen etc. können auch unter www.polizei.brandenburg.de online abgegeben werden.

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
der Wunsch nach einem sicheren Leben ist ein zentrales menschliches Bedürfnis. Ich bin davon überzeugt, dass sich Prävention auf Dauer für die Gemeinschaft auszahlt. Als Leiter der Polizeiinspektion Havelland freue ich mich sehr über die Chance, die verschiedenen Tätigkeitsfelder unserer polizeipräventiven Maßnahmen im Rahmen einer neuen Artikelserie in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ umfassend darzustellen. Die Berichte in dieser Ausgabe und in den folgenden Magazinen sollen Sie informieren und so zur Erhöhung Ihrer Sicherheit beitragen.
Lutz Gündel
Polizeidirektor, Leiter der Polizeiinspektion Havelland

Fotos der Schüler und Schülerlotsen wurden in der Geschwister-Scholl-Grundschule in Falkensee gemacht.

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 159 (6/2019).

Der Beitrag Die Präventionsseiten der Polizei: Folge 4 – Unfallprävention im Verkehr: Von Fahrradprüfungen und Schülerlotsen erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Bäckermeister Tobias Exner ist nun geprüfter Brotsommelier!

$
0
0

Die Bäckerei Exner aus dem brandenburgischen Beelitz ist sehr stark auch im Havelland vertreten. In Falkensee und Brieselang gibt es entsprechende Cafés und Backstuben. Das wohl größte Haus in der Region ist in Dallgow-Döberitz gleich gegenüber vom Bahnhof entstanden. Bäckermeister Tobias Exner (44) beschäftigt sich bereits seit vielen Jahren sehr intensiv mit dem Thema Brot. (ANZEIGE)

So stellte er in den vergangenen Jahren immer wieder neue, selbst entworfene Brotsorten vor. 2017 überraschte er so etwa mit seinem Tritordeum-Brot, das mit einer neu geschaffenen Getreidesorte aus Spanien angesetzt wurde.

Nun setzt der Bäckermeister noch einen drauf. Er ist nach einer elf Monate andauernden Weiterbildung ab sofort ein geprüfter Brotsommelier. In ganz Deutschland gibt es bislang – Stand Februar 19 – nur 53 Personen, die diesen besonderen Titel tragen dürfen.

Tobias Exner: „Es gibt ja viele Weiterbildungsangebote. Als ich aber von der Ausbildung zum Brotsommelier an der Bundesakademie des deutschen Bäckerhandwerks in Weinheim gelesen habe, dachte ich gleich, das ist genau das, was mir noch fehlt und was mich auch beruflich weiterbringen könnte. Ich habe schon viele Weiterbildungen absolviert, aber diese war etwas Besonderes.“

In der Bundesakademie vermitteln Experten aus Wissenschaft und Praxis berufsbegleitend Wissen aus Bereichen wie Brotkultur, ynationaler und internationaler Brotmarkt, Brotsensorik, Foodpairing (welches Brot passt zu welchem Wein, Käse, Bier usw.) oder zu Brotsorten aus aller Welt.
Tobias Exner: „Es gibt ja inzwischen nicht nur Sommeliers für guten Wein, sondern auch für Wasser, Bier, Fleisch und sogar für Milch. Beim Brotsommelier wird bereits eine profunde Kenntnis des Themas vorausgesetzt, sodass diese Weiterbildung vor allem für Bäckermeister Sinn ergibt, die bereits eine jahrelange Erfahrung aus der Backstube mitbringen.“

Für Tobias Exner war es besonders interessant, das nötige Knowhow zu erlernen, um einen Brotgeschmack nicht nur zu erleben, sondern auch beschreiben zu können: „Da gibt es feine Röstaromen, Kaffeenoten, einen fruchtigen Geschmack oder Gewürznoten wie Kümmel. Als Bäckermeister bewertet man sein Brot ja oft nach technischen Aspekten: Kommt es richtig rund aus dem Ofen, reißt die Kruste an der richtigen Stelle auf oder stimmt die Braunfärbung der Oberfläche? Die Ausbildung zum Brotsommelier hat mich wieder mehr für die Genusswelt und für die Aromatik empfänglich gemacht. Wenn ich nun ein neues Brot entwickle, dann überlege ich jetzt, wie ich eine interessantere Aromatik in das Brot bekomme. Ich stehe wieder mehr auf der Seite des Kunden. Bei neu entwickelten Broten wird es nun auch immer eine Genussbeschreibung geben, die in unserem Fachgeschäft einzusehen ist. Da stelle ich die Aromatik vor – und gebe Empfehlungen. Etwa, dass ein Brot besonders gut zum Abendessen passt, wenn eine deftige Brotzeit geplant wird.“

1.500 Arbeitsstunden hat Tobias Exner in seine Ausbildung zum Brotsommelier investiert. Ein zentrales Element der ungewöhnlichen Weiterbildung war die Aufgabe, eine Facharbeit zu schreiben, die sich thematisch um das Thema Brot drehen sollte. Dabei war es wichtig, Neuland zu betreten und aktive Brotforschung zu betreiben.

Tobias Exner: „Ein Kollege hat im Rahmen dieser Arbeit etwa ein neues Brot entwickelt. Das sollte zu seinem Wohnort an der Ostseeküste passen und Küstenkruste heißen. Der Kollege hat nur Zutaten verwendet, die an der Ostseeküste zu finden sind, also Salz aus dem Meer, ein spezielles Küstengetreide und für den Geschmack ein regionales Bier. Ein anderer Kollege hat zu ergründen versucht, ob Musik eine messbare Auswirkung auf einen so beschallten Sauerteig hat. Ich wollte erst zusammen mit einer Universität ein neues Brot entwickeln. Das ging – aufgrund von Semesterferien und anderer Widrigkeiten – aber nicht so schnell wie erwartet. In dieser Situation rief mich eine Verkäuferin aus einem unserer Fachgeschäfte an. Eine Kundin wollte wissen, welches Brot sie kaufen könne, das nicht dick macht. Ich habe dann mit der Kundin telefoniert und ihr gesagt, sie könne von unserem Brot so viel essen, wie sie nur wolle, ohne dick zu werden. Der Gedanke ließ mich aber fortan nicht mehr los. Die Diät-Industrie hat den Menschen viel zu gut eingetrichtert, dass Kohlenhydrate schlecht sind und dick machen. Es ärgert mich, dass ein Produkt wie Brot, das es seit tausend Jahren gibt, so schlechtgemacht wird. Im Mittelalter war das Brot Hauptnahrungsmittel Nummer eins, da gab es kaum etwas anderes auf dem Speisezettel.“

Tobias Exner kommt für seine Facharbeit auf die Idee: Was passiert eigentlich mit mir, wenn ich mich 90 Tage lang hauptsächlich von Brot ernähre?

Tobias Exner: „Der typische deutsche Bürger isst 50 Gramm Brot am Tag. Ich wollte wenigstens das Achtfache an Brot zu mir nehmen, also wenigstens 400 Gramm pro Tag. Ich habe dann morgens, mittags und abends Brot gegessen – und dafür einfach die klassischen Sättigungsbeilagen wie Kartoffeln, Reis oder Pasta weggelassen. Bei einer Tomatensuppe mit Nudeln habe ich so zum Beispiel die Nudeln gegen ein französisches Weizenbrot eingetauscht. Meine Mahlzeiten habe ich auf Facebook und Instagram festgehalten, sodass Freunde und interessierte Kunden meinen Weg nachvollziehen konnten.“

Vor, während und nach der Challenge hat sich der angehende Brotsommelier vom Münsteraner Arzt und Buchautor Björn Hollensteiner untersuchen lassen. Gewicht, Blutdruck und Blutwerte wurden dabei analysiert. Tobias Exner: „Vor dem Experiment hatte ich noch zu niedrige Folsäurewerte, das war aber bereits bei der ersten Zwischenmessung behoben. Was mich überrascht hat: Mir war schon klar, dass ich bei dem Experiment nicht zunehme. Aber ich habe in den 90 Tagen 4,4 Kilo abgenommen. So konnte ich in meiner 60-seitigen Arbeit ‚Brot! Macht fit oder fett?‘ sehr genau nachweisen, dass Brot eben kein Dickmacher ist.“

Insgesamt 35,8 Kilo Brot konsumierte der Beelitzer während der Testphase. Und stellte zugleich auch noch fest: „Brot sorgt auch dafür, dass man länger satt bleibt.“

Über die Bäckerei Exner:
Die Bäckerei Exner besteht seit 1928. Das Unternehmen wird heute in dritter Generation geführt und stellt seine hochwertigen Produkte im Gegensatz zu den zunehmend üblichen Massenbackwaren traditionell und überwiegend aus regionalen Zutaten her. Neben den Bäckereifachgeschäften sind die Back- sowie Konditoreiwaren auch in den zahlreichen Cafés erhältlich. Mit seiner Frau Kathleen leitet er über 220 Mitarbeiter an rund 40 Standorten. Tobias Exner hat den Betrieb 2008 von seinem Vater übernommen. Seitdem hat sich die Anzahl der Mitarbeiter mehr als verdoppelt. Auf höchste Qualität und Konstanz zu setzen, sind beim beständigen Wachstum Exners Garanten, um Kunden zu überzeugen und Mitarbeiter langfristig für das Unternehmen zu gewinnen. (Text: CS / Fotos: CS + Exner)

Der Beitrag Bäckermeister Tobias Exner ist nun geprüfter Brotsommelier! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

PepperParties: Melanie Mohrenweiser aus Dallgow-Döberitz bringt Erotik auf den Tisch!

$
0
0

Was Melanie Mohrenweiser (48) in ihrem großen, schweren Koffer mit sich führt, das sorgt schnell dafür, dass die Betrachter rote Ohren bekommen. Doch gerade die Damen lieben es, Melanie zu sich nach Hause einzuladen, um eine „PepperParty“ zu feiern. Eine gute halbe Stunde braucht die Beraterin aus Dallgow-Döberitz, die hauptberuflich als Krankenschwester unterwegs ist, um ihre handlichen Schätze aufzubauen. (ANZEIGE)

Wenn sie fertig ist, dann liegen da auf ihrem Tisch bunte Vibratoren, dehnbare Handschellen aus Silikon, edle Dessous, duftende Massageöle und erotische Kartenspiele.

Melanie Mohrenweiser, die ursprünglich aus Berlin-Neukölln stammt und 2014 nach Dallgow-Döberitz gezogen ist: „Meine Kundinnen sind zwischen 18 und 70 Jahre alt. Im Monat veranstalte ich etwa zwei bis drei PepperParties. Da gibt es immer eine Gastgeberin, die ihr Wohnzimmer zur Verfügung stellt. Sie bekommt dafür ein schönes Pepper-Geschenk und einen Teil vom Umsatz, der am Abend erzielt wird, als Wertgutschein. In der Regel finden sich an einem solchen Abend fünf bis zwölf Mädels zusammen, um sich völlig unverkrampft und oft mit viel Spaß mit erotischer Wäsche und mit Spielzeug für Erwachsene zu beschäftigen.“

Die frivolen Dinge, die Melanie mitführt, wecken sehr schnell die Neugierde der Damen. So manches haben sie noch nie zuvor gesehen, anderes ist altbekannt. Melanie Mohrenweiser: „Der Heilige Gral im Schlafzimmer, das ist zurzeit der Womanizer. Den gibt es inzwischen in vielen Varianten. Durch die Fifty-Shades-of-Grey-Filme gibt es auch eine erhöhte Nachfrage nach BDSM-Toys. Hier habe ich aber nur eine kleine Auswahl im Programm.“

Massagekerzen, prickelnde Badezusätze, sinnliche Kosmetik, Straußenfedern und flüssige Schokolade für die Haut: Das Angebot ist groß. Für großes Amüsement auf jeder Party sorgen auf jeden Fall die Namen der Vibratoren – sie heißen „Meister Lampe“, „Brother Louis“, „Stoßstange“ oder „Schlimmer Finger“.

Melanie Mohrenweiser (www.pepperparties.de/melanie.mohrenweiser): „Wichtig ist doch vor allem im Vergleich mit dem Bestellen im Internet, dass man auf einer PepperParty, die 2,5 bis vier Stunden dauert, alles in die Hand nehmen und begutachten darf. Die Frauen können Fragen stellen, die Vibrationsleistung mancher Geräte an der Nasenspitze überprüfen oder Dessous überziehen. Männer dürfen übrigens auch auf einer PepperParty mit dabei sein. Dann müssen aber alle Frauen damit einverstanden sein.“

Die PepperParties-Beraterin sieht ihre Feiern auch als Gesundheitspräventionsabend an: Liebeskugeln etwa würden sich sehr gut zur Stärkung des Beckenbodens eignen und somit einer Inkontinenz entgegenwirken.

Und am Ende möchte die Dallgowerin auch Botschafterin sein: „Guter Sex ist keine Frage von Konfektionsgröße, Alter oder Aussehen, sondern basiert auf ehrlicher Kommunikation und viel Fantasie.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 159 (6/2019).

Der Beitrag PepperParties: Melanie Mohrenweiser aus Dallgow-Döberitz bringt Erotik auf den Tisch! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Militantes Dallgow: Unterwegs mit Klaus Michels

$
0
0

Dallgow-Döberitz gehört zu einer der beliebtesten Gemeinden im grünen Umland. Viele Berliner siedeln sich hier gern an, wenn sie aus der Großstadt in den Speckgürtel ziehen. Oft wissen die Neuzugezogenen aber gar nicht, dass der Ort Geschichte atmet. So gibt es in der Nachbarschaft nicht nur den Truppenübungsplatz Döberitz, der nun als erhaltenswertes Biotop in die Sielmann-Stiftung übergegangen ist.

Auch Dallgow-Döberitz selbst hat 125 Jahre Militärgeschichte hinter sich.

Einer, der sich mit dieser Historie auskennt, ist Klaus Michels (81). Er ist als historischer Guide viel im Olympischen Dorf Elstal unterwegs und berichtet von der Entstehung, der Nutzung und der Entwicklung ab 1936. Zusammen mit Hans-Heinrich Rathjen lädt der ehemalige Diplom-Lehrer bei der Reichsbahn, der sich inzwischen als Berufsrentner sieht, aber auch zu Führungen und Vorträgen zum Thema „Truppenübungsplatz Döberitz – 125 Jahre Militärgeschichte in der Umgebung“ ein. Diese Veranstaltungen werden von der Gemeindebibliothek Dallgow-Döberitz (www.dallgow.de) organisiert. Sie sind für bis zu 25 Teilnehmer kostenfrei, Spenden sind aber erwünscht.

Klaus Michels: „So eine Führung durch Dallgow, die dauert etwa drei Stunden. Und wir laufen durchaus ein paar Kilometer – vom Treffpunkt am Bahnhof bis in die Döberitzer Heide hinein und zum Sperlingshof. Ich möchte den Neubürgern in Dallgow einmal zeigen, wo sie hier eigentlich wohnen. Da, wo jetzt die Neubaugebiete liegen, da fand sich früher – gleich gegenüber vom Wasserturm – das Militärlager. Das wurde von den Kaiserlichen, von der Wehrmacht und zu DDR-Zeiten von den Sowjets genutzt. Wo jetzt neue Häuser stehen, standen früher u.a. einmal die Militärlatrinen.“

Das Militärlager wurde 1895 eingerichtet – erst als Sommerlager mit Zelten. Später hat man es dann ausgebaut mit Wellblechbaracken und festen Unterkünften. Zur Kaiserzeit waren hier die Dragoner und die Artillerie stationiert, wohl um die 10.000 Mann stark.

Das Militärlager hat auch die Infrastruktur von Dallgow-Döberitz beflügelt: 16 Bierschänken gab es damals rund um das Lager. Wie sagt Klaus Michels so schön: „Es waren ja genug Trinker da.“ Passend zum Bier wurden in den Gasthäusern gern deftige Pferdebuletten ausgegeben.
Im ersten Weltkrieg waren auch viele tausend Kriegsgefangene in Dallgow untergebracht. Die Russen unter ihnen wurden dazu gezwungen, eine Verbindung zwischen dem Schlaggraben und dem Königsgraben zu buddeln. So ist der heutige „Russengraben“ entstanden.

Ein echtes Problem auf der Führung: Fast alle historischen Gebäude von Wert aus der damaligen Zeit sind inzwischen verschwunden. So steht man vor einer saftigen Wiese oder einem modernen Neubau – und soll sich vorstellen, dass es hier einmal einen Schießplatz mit Schützenhaus, das Restaurant „Zum Gardestern“ oder die Offiziersspeiseanstalt gegeben hat.

Klaus Michels: „Vieles hat man verkommen lassen, die dafür Verantwortlichen gibt es nicht mehr, die neuen kennen sich nicht aus. Es ist schade, was hier an Geschichte verloren gegangen ist. Auf meiner Führung möchte ich aber trotzdem einen historischen Überblick vermitteln, damit man sich bei einem eigenen Spaziergang in Zukunft besser orientieren kann.“

Sichtbar sind in der Döberitzer Heide – auf der anderen Seite der B5 – immerhin noch die Grundrisse des alten Schwimmbades mit Liegewiese, das damals als Militärbadeanstalt errichtet wurde. Klaus Michels: „Hier stand auch ‚Der Löwe von Döberitz‘ als Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkriegs. Die Weiherede dafür wurde von Hindenburg persönlich gehalten. Der Löwe ist längst verschwunden, nur den Sockel sieht man noch. Ein Stück weiter war einmal ein Klärwerk, da stand das Wasser einen Meter tief. Da haben wir früher im sogenannten ‚Kesselbruch‘ Karauschen gefangen. An der einen Seite des Sees wurde das Abwasser ungeklärt eingeleitet, auf der anderen war es schon sauber. Heute sieht man das nicht mehr, da steht nur noch eine Wiese.“

Über weitere Vorträge und Exkursionen kann man sich auf der Homepage der Bibliothek schlau machen. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 159 (6/2019).

Der Beitrag Militantes Dallgow: Unterwegs mit Klaus Michels erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Kino-Filmkritik: John Wick 3

$
0
0

Das ist ganz, ganz großes Kino für Action-Freunde. 2014 erschien „John Wick“ und inszenierte Keanu Reeves als um seine Frau trauernden Ex-Killer, dem im Ruhestand nur eins geblieben ist – sein Hund. Als Gauner bei ihm einbrechen, um sein Auto zu stehlen und dabei seinen Hund ermorden, entfesseln sie einen Taifun der Gewalt, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat.

Der Spruch „Leichen pflastern seinen Weg“ bekommt hier eine ganz neue Bedeutung. Ob mit Waffen in der Hand oder ohne: Der stets schwarz gekleidete John Wick ist eine reine Tötungsmaschine.

Die Geschichte wurde 2017 in „John Wick: Kapitel 2“ fortgesponnen. Hier bekommt das coole „Continental“ noch mehr Bildschirmzeit. Es ist ein Hotel nur für Auftragskiller – ein Refugium der Ruhe, in dem Manager Winston (Ian McShane) alle Fäden in der Hand hat. Die Filmserie macht einen regelrechten Kult aus der geheimnisvollen Welt der „Hohen Kammer“ – eines einzigartigen Verbrechersyndikats, das auf der ganzen Erde aktiv ist. Geheimnisvolle Goldmünzen und mit Blut unterschriebene Schuldmünzen sind hier im Umlauf. Im „Continental“ gibt es übrigens nur zwei Regeln: Es dürfen hier keine Geschäfte abgeschlossen werden. Und es darf im Hotel niemand getötet werden. John Wick bricht Regel 2 im zweiten Teil. Und nun kommt „John Wick 3: Parabellum“ ins Kino. Wieder kümmern sich Chad Stahelski um die Regie und Derek Kolstad um das Drehbuch, sodass die besondere Tonlage der Filme erhalten bleibt. Und das 2,5 Stunden lang.

John Wick hat die höchste Regel der Hohen Kammer gebrochen – er wird „exkommuniziert“ und für vogelfrei erklärt. Zugleich gibt es ein Kopfgeld: 14 Millionen Dollar bekommt derjenige, der John Wick um die Ecke bringt. Und schon sind alle blutrünstigen Killer hinter ihm her. John tritt die Flucht nach vorn an – er muss die obersten Herren der Hohen Kammer finden und um Vergebung bitten. Ob seine alte Freundin Sofia (Halle Berry) ihm helfen kann?

„John Wick 3“ hat eine richtig gute Geschichte zu erzählen, die umso spannender wird, je mehr die Geheimgesellschaft der Killer in den Mittelpunkt gerät. Schauspieler wie Laurence Fishburne und Anjelica Huston sorgen für noch mehr Wow-Effekte. Und die Kampfszenen – reitend auf einem Pferd, mit einem Buch als Waffe in einer Bibliothek oder mit zwei bissigen Schäferhunden als Helfer – spielen in einer ganz neuen Liga. Wer solche brutalen Actionfilme mag, kommt bei „John Wick 3“ aus dem Applaudieren gar nicht mehr heraus – es ist ein sehr starker Teil 3. Die Geschichte endet hier auch nicht. Denn jetzt geht es erst richtig los, so hat es den Anschein. Schön! (CS / Bild:Concorde)

Tipp: 5 von 5 Sternen
FSK: ab 18 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=imNl5Fkqc7A

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 159 (6/2019).

Der Beitrag Kino-Filmkritik: John Wick 3 erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Kino-Filmkritik: Long Shot

$
0
0

Charlotte Field (Charlize Theron) ist die Außenministerin der USA. Sie ist eine ebenso starke wie auch schöne Frau. Und sie hat das höchste Amt der Welt im Auge: Sie möchte nur zu gern die allererste weibliche Präsidentin werden. Ihr Team analysiert ganz akribisch: Damit das gelingt, müssen die Reden der Außenministerin deutlich besser werden, vor allem witziger.

Als die Außenministerin auf einer Party den völlig chaotischen und gerade arbeitslos gewordenen Journalisten Fred Flarsky (Seth Rogen) wiedertrifft, heuert sie ihn kurzerhand als ihren neuen Redenschreiber an. Kurios: Die beiden kennen sich, sie sind in der gleichen Nachbarschaft aufgewachsen. Sie war in früheren Zeiten sogar einmal sein Babysitter.

Das Problem: Fred Flarsky ist absolut nicht vorzeigbar, neigt zu cholerischen Anfällen, ist ein unbelehrbarer Weltverbesserer und ein kiffender Drogenfreund. Kann diese Arbeitsbeziehung gut gehen? Und was passiert, wenn dieses „odd couple“ sich mitten im eiskalten Intrigenspiel der Politik auch noch menschlich näherkommt?

„Long Shot“ ist ein Film, bei dem man als Cineast bereits im Vorfeld denkt: Das kann auf gar keinen Fall gut gehen. Seth Rogen liebt die nerdigen, krawalligen und derben Komödien („Bad Neigh­bors 2“, „Sausage Party – Es geht um die Wurst“), während Charlize Theron („Atomic Blonde“, „Tully“) bislang in einem ganz anderen Sujet Zuhause war. Allein die Vorstellung, dass Seth Rogen und Charlize Theron ein romantisches Paar spielen sollen – das kann und will man sich einfach nicht vorstellen!

Und dann überrascht „Long Shot“ auf ganzer Linie. Regisseur Jonathan Levine bietet eine zarte, romantische Liebesgeschichte im Zentrum eines Politik-Hurricans, der um die beiden tobt. Der Film versteht sich als süffisante und doch zurückgenommene Persiflage auf das gesamte amerikanische Politiksystem, die gerade in Trump-Zeiten volle Wirkung entfaltet. Charlize Theron spielt die Präsidentschaftskandidatin wunderbar. Sie wirkt stark, sicher und perfekt gestylt bei allen öffentlichen Auftritten – und doch so verletztlich, überfordert und gedemütigt hinter den Kulissen. Ausgerechnet am chaotischen Flarsky kann sie sich ausruhen, sich selbst finden, sich aufrichten und zu neuer Stärke finden. Trotz so mancher Drogen- und Sexscherze, ohne die Seth Rogen anscheinend nicht leben kann (die hier aber sehr gut zünden!), nimmt man den beiden ihre Liebesgeschichte ab – und fiebert über zwei Stunden in einem sehr intelligent geschriebenen Film mit. „Long Shot“ nimmt dabei immer wieder neue überraschende Wendungen und verbindet Herz mit Intelligenz, Klamauk und Gesellschaftskritik. (CS / Bild: Studiocanal)

Tipp: 4 von 5 Sternen
FSK: ab 12 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=INTCqmWZ0-s

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 159 (6/2019).

Der Beitrag Kino-Filmkritik: Long Shot erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.


Kino-Filmkritik: Glam Girls

$
0
0

1989 traten Steve Martin und Michael Caine im Film „Zwei hinreißend verdorbene Schurken“ gegeneinander an. Mit viel Charme und mit frechen Tricks schlichen sich die Gentlemen-Gauner erst in die Herzen der Frauen – und dann in ihre Brieftaschen. 2019 kommt es nun zur Neuauflage. Regisseur Chris Addison wechselt aber die Geschlechter und lässt in „Glam Girls“ die Damen zu Trickbetrügerinnen werden.

Dabei heftet sich die Kamera zunächst auf den australischen Wonneproppen Penny (Rebel Wilson), die tumbe Männer mit Geld über Dating-Apps auftut, ihnen das anvisierte Super-Date mit einer gar nicht existierenden Sexbombe versemmelt, um sie dann trickreich bis auf den letzten Cent auszunehmen.

Dieser ziemlich hölzern vorgehende Trampel trifft nun in Europa mitten im Zug auf die wunderschöne und stilsichere Josephine (Anne Hathaway). Sie ist ebenfalls als Trickbetrügerin unterwegs, hat aber eine ganz andere Klasse. Mit der Unterstützung eingeweihter Helfer zieht sie die ganz großen Coups ab – im reichen Beaumont-sur-Mer an der französischen Riviera. Als Penny in ihr Revier stolpert, ist Josephine alles andere als begeistert. Als sich beide zeitgleich auf die Fährte eines modernen IT-Millionärs heften, erklären sich die Damen endgültig den Krieg.

Bauerntrampel trifft Stilkönigin – so könnte man „Glam Girls“ sehr gut beschreiben. Es macht als Zuschauer sehr viel Spaß, sich die Betrügereien der beiden Damen anzusehen. So unterschiedlich ist ihr Stil, dass man nur staunen kann. Mit der etwas tollpatschigen XXL-Betrügerin aus dem einfachen Volk (Rebel Wilson) fühlt man mit. Aber Josephine kann man einfach nur mit geneigtem Kopf still bewundern. Anne Hathaway spielt die noble Gaunerin mit perfekter Geste in wunderschönen Kleidern und mit der eiskalten Coolness einer in Kürze zubeißenden Viper.

Insbesondere der Fight der beiden Gaunerinnen um den Computer-Millionär ist ein Highlight, weil sich die beiden Damen auf höchst amüsante Weise die Bälle zuspielen – und dabei schauspielerisch zu Höchstleistungen auflaufen.

Auch die französische Riviera passt perfekt zum Film. Leider kommt „Glam Girls“ trotzdem nicht über drei von fünf Sternen hinaus. Das liegt nicht an der Kulisse, nicht an den fabelhaft schauspielernden Damen und auch nicht an den Kostümdesignern, die einen Superjob gemacht haben. Es liegt allein am Drehbuch. Eine ganz besonders heftige Überraschung des Films, die zum Ende hin zündet, ist so schon viel zu schnell zu erahnen. Und auch die Gaunereien sind einfach nicht einfallsreich genug, mitunter ergeben sie auch gar keinen Sinn. Schade. (CS / Bild: Universal)

Tipp: 3 von 5 Sternen
FSK: ab 6 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=U7Py5vIqBVo

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 159 (6/2019).

Der Beitrag Kino-Filmkritik: Glam Girls erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Drei Wasserbüffel beweiden die Spandauer Orchideenwiese!

$
0
0

Sie scharrten aufgeregt mit den Hufen, warfen ihre bulligen Körper gegen das Gatter des Transporters und drängten lautstark darauf, endlich ins Freie zu dürfen: Am 30. April wurden drei Wasserbüffel im Rahmen des „Weideauftriebs“ auf der Spandauer „Orchideenwiese“ freigelassen. Wasserbüffel in Spandau? Wie kommt es denn eigentlich dazu?

Nun: Der Egelpfuhlgraben-Grünzug schließt sich direkt an die Gartenkolonie Hasenheide in Spandau an. Er wird an den Seiten von der Heerstraße, dem Aloisiusweg und der Schmidt-Knobelsdorf-Straße her begrenzt. Der Grünzug wird auch als Orchideenwiese bezeichnet, weil hier viele seltene Pflanzen zu finden sind, darunter eben auch verschiedene Orchideen.

Bislang wurde das Gelände einmal im Jahr gemäht. Dieser doch recht harsche Eingriff in die Natur hilft aber nicht dabei, die Artenvielfalt zu erhöhen. Sinnvoller wäre es, die Offenlandschaft durch eine natürliche Beweidung zu erhalten. Durch den Fraß der Tiere entstehen Areale mit unterschiedlich hohem Bewuchs im Grünstreifen, was für Molche und Kröten ebenso wichtig ist wie für bodenbrütende Vögel. Aus diesem Grund hat der Bezirk Spandau zugestimmt, eine Beweidung durch die Wasserbüffel zu finanzieren.

Drei junge, männliche Wasserbüffel wurden von Helmut Querhammer auf die Orchideenwiese gebracht. Der Betreiber des Hofes „Döberitzer Heide-Galloways“ aus Fahrland besitzt 80 Galloway- und 15 Wasserbüffel-Kühe samt Nachwuchs. Die Tiere werden zur Landschaftspflege eingesetzt, aber auch zur Fleischgewinnung geschlachtet – und zwar auf dem eigenen Hof.

Mit den Wasserbüffeln hat Helmut Querhammer bislang nur gute Erfahrungen sammeln können: „Seit 2011 sind die Tiere in Tiefwerder im Einsatz, seit vier Jahren auch im Tegeler Fließ. Da sieht man bereits die ersten Erfolge, die biologische Diversität nimmt zu. Die Wasserbüffel kommen mit unserem Klima sehr gut zurecht. Sie brauchen nur eine Wasserstelle mit Schlamm, um sich darin zu suhlen. Der Schlamm kühlt die Haut der Tiere, wenn das Wasser verdunstet. Wasserbüffel werden 900 bis 1.200 Kilo schwer, sie sind sehr friedfertig und sie muhen nicht, sondern grunzen wie die Wildschweine.“

Die drei Wasserbüffel sind nun auf einer Fläche von etwa drei Hektar unterwegs – getreu der Faustregel „eine Großvieheinheit pro Hektar“.
Das gesamte Areal ist eingezäunt und zusätzlich mit einem Elektrozaun versehen. Helmut Querhammer: „Wir bitten sehr darum, dass niemand versucht, die Wasserbüffel zu streicheln. Sie dürfen nicht gefüttert werden, da sie am falschen Futter leicht eingehen können. Auch dürfen keine Hunde auf die eingezäunte Fläche gelangen. Geht alles seinen Gang, dann werden die Wasserbüffel wohl bis Ende November auf dem Grünzug verbleiben. Wir holen sie nur dann früher ab, wenn es wieder einen ganz trockenen Sommer gibt. Es kann sein, dass wir auch noch einige Schafe und Ziegen auf der Orchideenwiese platzieren werden.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 159 (6/2019).

Der Beitrag Drei Wasserbüffel beweiden die Spandauer Orchideenwiese! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Neu an der Havel: das Salt‘n‘Sugar

$
0
0

Nur knapp eine halbe Stunde vom Havelland entfernt ist das kleine Restaurant Salt‘n‘Sugar zu finden. Es liegt ganz tief unten in Kladow; die letzten paar hundert Meter fährt man auf einer schmalen Straße durch den Wald, wobei man immer das Gefühl hat, hier dürfe man eigentlich gar nicht lang. Und genau dort, wo sich Zander und Dachs am Abend Gute Nacht sagen, da liegt einsam und verlassen das Salt‘n‘Sugar. (ANZEIGE)

Von der Parkplatzseite macht das Res­taurant nicht viel her. Aber es liegt direkt an der Havel. Und wenn man bei Sonnenschein und bei wohligen Temperaturen im Biergarten Platz nimmt, dann ist das wie Urlaub. Urlaub, für den man sonst deutlich länger unterwegs ist als nur eine halbe Stunde. Man hört kein Auto, hat einen wunderbaren Blick auf das weite Wasser und kann den Segelbooten dabei zuschauen, wie sie unendlich langsam im Sichtbereich auftauchen und wieder verschwinden.

David Müller (32) und Michael Wegener (33) sind seit dem 19. April die neuen Pächter des Restaurants. David Müller: „Eigentlich wollten wir beide einen Foodtruck bestücken, um dann auf den Märkten und auf Events unser Glück zu versuchen. Dann haben wir auf einem Weihnachtsmarkt Eddi und Addi getroffen, die vorher an gleicher Stelle das ‘Hüftgold‘ betrieben haben. Sie erzählten uns, dass sie aufhören und ob wir uns die Location nicht einmal anschauen möchten. Wir waren Anfang Januar da und haben uns sofort in die Aussicht verliebt. Kritisch war, dass wir Baugenehmigungen nicht nur vom Bauamt, sondern auch vom Forstamt und vom Schiffahrtsamt benötigten. Ein Schild, das zur Wasserseite hin zeigt, darf so etwa nicht grün oder rot beleuchtet sein, damit man es nicht mit einer Boje verwechselt. Aber – wir haben alle Hürden umschifft. Werbung haben wir bislang nur auf Facebook und Instagram gemacht. Der Zuspruch der Gäste hat uns trotzdem sehr überrascht. Vor allem bei Sonnenschein ist das Salt‘n‘Sugar voll.“

Auch drinnen sitzt man gemütlich, die Tische sind sehr schön eingedeckt. Es gibt Frühstück und am Sonntag von 9 bis 14 Uhr einen Brunch (15,90 Euro). Wer möchte, kann zur Kaffeezeit selbstgemachten Kuchen verputzen. Die Karte ist klein, aber fein; Michael ist gelernter Koch: „Wir bieten eine deutsch-internationale Küche und wollen Klassiker neu interpretieren.“

Gerichte wie die Kalbsleber Berliner Art (Foto oben), ein Wiener Schnitzel, Kalbsbäckchen oder Königsberger Klopse sehen damit auf dem Teller ganz anders aus als erwartet. Der Geschmack ist aber umwerfend – ein Besuch lohnt sich. Natürlich finden sich auf der Karte auch Suppen, Salate – und Flammkuchen. Man entdeckt einen Tafelspitz ebenso wie einen Beef Burger oder einen gebratenen Zander. David Müller: „Ein Geheimtipp ist unser Matjes mit Bratkartoffeln nach Hausfrauenart. Das lieben die Leute. Mein persönliches Lieblingsgericht ist der originale Ceasar‘s Salat mit Hühnchen, den macht Michael einfach wunderbar.“ (Text/Fotos: CS)

Info: Restaurant Salt‘n‘Sugar, Breitehornweg 36, 14089 Berlin, Tel.: 030-36500981, www.salt-n-sugar.de

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 159 (6/2019).

Der Beitrag Neu an der Havel: das Salt‘n‘Sugar erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Scheibes Glosse: Mein Hund wird alt!

$
0
0

In der Redaktion sind wir zu dritt. Eigentlich aber zu viert. Redaktionshund Becky, ein weißer Golden Retriever, ist nun schon seit knapp 13 Jahren mit dabei. Die Jahre gehen mit einem Hund leider nicht ganz so pfleglich um wie mit einem Redakteur. Der Redaktionshund ist inzwischen so gut wie taub und das mit dem Sehen klappt auch nicht mehr so gut. Dafür ist die Nase noch top in Ordnung.

Wenn irgendwo im Büro eine Wurststulle ausgepackt wird, dann fährt das im katatonischen Zustand auf Duftsignale wartende Tier sein System wieder hoch, wuchtet sich aus dem liegenden Zustand auf die vier Pfoten und wechselt in den Bettel-Modus.

Nach Feierabend wird aus dem Redaktionshund ein Familienhund. Als solcher wird das Tier immer wunderlicher. Punkt acht am Abend hat es Essen zu geben. Ansonsten gibt es Ärger. Dann setzt sich der Hund wie ein Geier vor seine Bezugsperson und fixiert sie mit zusammengekniffenen Augen. Man kann förmlich hören, wie der Hund denkt: „Ich hab Hunger, macht mir Essen.“ Wir gehorchen. Probleme gibt es nur nach einer Zeitumstellung, wenn der Hund genau weiß, dass es acht Uhr ist, die Uhr aber noch auf der sieben steht.

Irgendwann hat es sich der Hund selbst beigebracht: Er stellt sich vor die Tür und bellt einmal. So signalisiert das schlaue Tier, dass man ihm doch bitte die Tür nach draußen oder drinnen öffnen solle. Leider ist der Hund ein echtes Gewohnheitstier. Steht Frauchen unter der Woche um fünf Uhr auf und lässt den Hund schon so früh raus in den Garten, dann soll das bitte am Wochenende auch so sein. Ein herrisches Bellen am Wochenende morgens um fünf – was kann es Schöneres geben? Ich lass den Hund raus und leg mich dann auf dem Sofa noch einmal schlafen. Weil – meist will der Hund dann um sechs Uhr wieder rein.

So viel Aktivität zieht nach sich, dass der Hund tagsüber viel schlafen muss, um seine nächtlichen Eskapaden auszugleichen. Am liebsten liegt Becky draußen vor dem Haus – mit Blick auf das Gartentor. Sie weiß genau, welcher Post- oder Paketbote Leckerlis mit an Bord hat. Wer den Hund nicht füttert, wird nicht auch nur ansatzweise beachtet. Letztens fragte ein Bote: „Lebt der noch? Oder ist der ausgestopft?“

Keine Sorge, der lebt noch. Auch wenn alle Geschwister aus dem Wurf zum Teil schon seit Jahren verstorben sind, ist unser Hund eigentlich noch gut beieinander. Nur der hintere Rücken, der macht ihr Probleme. Alle paar Wochen gibt es eine Cortison-Spritze, damit die Schwellungen zurückgehen, Lähmungserscheinungen verschwinden und der Hund frohgemut Gassi gehen kann. Nur Treppen oder Rampen, das geht nicht mehr. Als ergebener Diener des Vierbeiners habe ich mir angewöhnt, den Golden Retriever die Treppen hochzutragen. Bei 35 Kilo Lebensgewicht – ein gutes Fitness-Programm, was leicht dazu führen kann, dass mir dabei die Adern wegplatzen. Der Hund hat sich dran gewöhnt. Er setzt die vordere Pfote auf die Treppe, guckt über die Schulter nach hinten und wartet auf den Trage-Boy. Nur letztens ging‘s nicht schnell genug. Da tingelte eine Katze durch den Garten und der Hund wollte zeigen, wer der Chef ist. Aber ich musste ihn ja erst die Treppe hochtragen.

Auf der Gassirunde gibt es für den – wir erinnern uns: weißen! – Golden Retriever nichts Schöneres als moddrige Gräben mit Matsche. Mit schwarzem Bauch krabbelt das Tier dann wieder heraus – und ich muss den tropfenden Hund ins Auto heben. Und dann müffelt er so intensiv.

Nichts findet der Bürohund dann schöner, als bei einer abendlichen Pokerrunde unsichtbar unter dem Tisch zu liegen, um darauf zu warten, dass einer der Gäste sich zu fragen traut: „Vergammeln hier gerade ein paar Rüben in einer Ecke?“ Nein, alles gut, das ist nur der Hund. Hoffentlich noch ein paar Jahre lang. Sonst wird‘s ja langweilig. (CS, Fotos: CS/Tanja M. Marotzke)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 159 (6/2019).

Der Beitrag Scheibes Glosse: Mein Hund wird alt! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Junge Weltpolitik: Deutsche Jugenddelegierte der UN zu Besuch in Falkensee!

$
0
0

Die Vereinten Nationen versuchen, mit der politischen Kraft von 193 Nationen für mehr Frieden, Sicherheit und Wohlstand auf der ganzen Welt zu sorgen. In der Agenda 2030 haben diese Länder bereits über ein Dutzend Nachhaltigkeitsziele formuliert, die in den kommenden 11 Jahren weltweit umgesetzt werden sollen.

Da geht es um viele hehre Ziele, darunter „Geschlechtergleichheit“, „Kein Hunger“, „Bezahlbare und saubere Energie“ oder „Sauberes Wasser für alle“.

Sind das Ziele, die auch der Jugend wichtig sind? Diese Informationen sollen aus erster Hand gesammelt werden – von den Jugendlichen selbst. In Deutschland sind aus genau diesem Grund die beiden Jugenddelegierten der Vereinten Nationen Josephine Hebling und Nikolas Karanikolas unterwegs, um in vielen Städten und natürlich auch im ländlichen Bereich mit den Heranwachsenden zu sprechen.

Am 25. Juni war die UN-Jugenddelegierte Josephine Hebling zu Besuch in Falkensee. Das große Engagement vom Jugendforum Falkensee hatte sich bis weit über die Grenzen der Gartenstadt herumgesprochen und die Jugenddelegierte so auf die Fährte gebracht.

In der „Alten Post“ am Bahnhof Finkenkrug stellte sich die mit 19 Jahren jüngste deutsche UN-Jugenddelegierte aller Zeiten erst einmal dem guten Dutzend Falkenseer Jugendlichen vor, das sich vor Ort eingefunden hatte: „Ich bin in Freiburg aufgewachsen und wohne zurzeit in Mannheim. Hier studiere ich Politikwissenschaften mit dem Wahlfach Amerikanistik. Das ergibt Sinn, denn meine Mutter stammt aus den USA. Die Jugenddelegierten der UN werden übrigens jedes Jahr neu gewählt. Wenn man sich hier einbringen möchte, muss man zunächst eine Bewerbung mit einem Motivationsschreiben verfassen, dann ein Telefoninterview überstehen und am Ende bei einem Bewerbertreffen in Berlin überzeugen. Nikolas und ich, wir wurden im April ausgesucht und sind nun nonstop in Deutschland unterwegs. Als Jugenddelegierte ist es unsere Aufgabe, das Sprachrohr der in Deutschland lebenden Jugend bei den Vereinten Nationen zu sein. Wir beraten die deutschen Diplomaten und halten im Oktober auch selbst eine Rede vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York. Da werden wir berichten, was uns die Jugendlichen als Herzenswünsche mit auf den Weg gegeben haben. Im Februar 2020 werden wir noch einmal vor der Sozialentwicklungskommission der UN sprechen.“

Das Jugenddelegierten-Programm wird vom Auswärtigen Amt (DGVN – „Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen“) und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (DNK – „Deutsches Nationalkomitee für internationale Jugendarbeit“) finanziert.

Josephine Hebling: „Wir waren jetzt bereits in Leipzig, Duisburg und Berlin. Wir erhalten viele Einladungen und müssen viele davon leider absagen. Überall können wir nicht sein. Wir legen aber großen Wert darauf, dass wir auch Jugendliche besuchen, die sonst nicht nach ihrer Meinung gefragt werden. Die drei Themen, die den Jugendlichen bislang in unseren Gesprächen am wichtigsten waren, sind der Klimawandel, die Chancengerechtigkeit und die Bildung.“

Jonathan Manti, der für die Organisation „Jugend für I.R.G.E.N.D.W.A.S.“ auch in der Falkenseer Stadtverordnetenversammlung sitzt: „Ich gehe davon aus, dass es in Falkensee etwa 6.000 Jugendliche gibt.“

Was diese Heranwachsenden wohl denken und sich wünschen? In gemütlicher Runde stellte Josephine Hebling den größtenteils noch minderjährigen Jugendlichen diese Frage: „Wenn wir in einer Welt leben würden, in der ihr alles ändern könntet, was wäre das wohl?“

Manche Antworten der Falkensee kamen etwas zu blauäugig aus der Hüfte geschossen. Der „Weltfrieden“ wurde da gewünscht. Dass der „Klimawandel“ rückgängig gemacht wird. Und dass „alle Waffen auf der Erde verschwinden, denn dann gäbe es auch keine Kriege mehr.“

Andere Wünsche gingen umso mehr in die Tiefe und brachten auch genügend Wucht zum Diskutieren mit. So wurde „eine globale Besteuerung der Großkonzerne“ gefordert, damit diese Firmen „keine Steuerlöcher mehr nutzen können.“ Ebenso wurde ein „globaler Förderalismus“ gewünscht, der eine Abkehr vom bekannten Staatensystem umsetzt. Die Jugendlichen wünschten sich auch, dass weltweit alle Trinkwassergebiete vor der Ausbeutung durch private Konzerne geschützt werden.

Bemängelt wurde in aller Deutlichkeit, dass viel zu viele Entscheidungen, die weitreichende Folgen auch für die kommenden Generationen haben, von Menschen getroffen werden, die schon viel zu alt sind. Gerade diese Entscheider würden die Folgen ihrer Entscheidungen gar nicht mehr am eigenen Leibe erleben.

Weitere Wünsche der Jugendlichen aus Falkensee: „Ein gerechtes Bildungssystem für alle“. – „Die Korruption muss bekämpft werden.“ – „Ausländische Fabriken müssen Produktionsstandards einhalten“. – „Inklusion muss selbstverständlich werden und bereits im Kindergarten gelebt werden.“

Ein Jugendlicher wünschte sich, dass das Reisen gefördert wird, damit die Menschen schon in jungen Jahren ferne Länder und deren Kulturen kennenlernen können. Das würde viel für das Verständnis der Menschen untereinander tun. Wenn es da nur ein Flugzeug geben würde, das die Umwelt nicht so sehr belastet! Vielleicht eins, das mit Wasserstoff fliegt?

Diese Diskussionsrunde zur Themenfindung hätte für die teilnehmenden Jugendlichen sicher endlos gehen können – die Ideen sprudelten. Und so musste Josephine Hebling den Redefluss stoppen, um in den Workshop überzuleiten: „Wir wollen im Rahmen des Workshops Seiten mit den Forderungen und Wünschen der Jugendlichen gestalten. Diese Seiten werden Nikolas und ich später zu einem Buch binden, das wir der UN übergeben werden.“

Junge Weltpolitik zum Anfassen. Und Falkensee hat seinen Teil dazu beigetragen. Gut gemacht. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 161 (8/2019).

Der Beitrag Junge Weltpolitik: Deutsche Jugenddelegierte der UN zu Besuch in Falkensee! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Havelland: Der neue Kreistag nimmt die Arbeit auf

$
0
0

Am Montag, den 24. Juni 2019, sind die Mitglieder des neuen Kreistages im Havelland erstmals nach der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 zusammengekommen. Im Kulturzentrum Rathenow wählten die Abgeordneten Barbara Richstein von der CDU zu ihrer Vorsitzenden. Richstein wurde bei einer Enthaltung mit 29 Ja- zu 17 Nein-Stimmen mehrheitlich gewählt. Einen Gegenkandidaten gab es nicht.

Gleich nach ihrer Wahl nahm die neue Kreistagsvorsitzende ihren Platz im Präsidium ein und löste damit den Alterspräsidenten Dr. Hans Hermann Schultze (FDP) ab, der die Sitzung zunächst eröffnet hatte. Zur ersten Stellvertreterin von Barbara Richstein wählten die Kreistagsmitglieder Bärbel Eitner (SPD), zweiter Stellvertreter wurde Jörg Schönberg (Die Linke).

Nach einem Antrag der FDP wurde zudem beschlossen, dass nun bereits drei Abgeordnete zur Bildung einer Fraktion im Kreistag ausreichen. Zuvor waren dazu mindestens vier Abgeordnete nötig. Im neuen havelländischen Kreistag sitzen dadurch jetzt sieben Fraktionen: CDU/Bauern/LWN (14 Sitze), SPD (10 Sitze), Die Linke/Die Partei (9 Sitze), AfD (8 Sitze), Grüne/B 90 (8 Sitze), FDP (3 Sitze) und BVB/Freie Wähler (3 Sitze). Der fraktionslose Michel Müller (NPD) und Landrat Roger Lewandowski komplettieren das Kreisparlament, das somit auf 57 Mitglieder kommt.

Ab August nehmen die Abgeordneten die Arbeit in den Fachausschüssen auf. Debattiert wird dann in Kreis- und Jugendhilfeausschuss sowie in fünf freiwilligen Ausschüssen: Landwirtschaftsförderung/ Umwelt/ Öffentliche Sicherheit (Leitung: CDU/Bauern/LWN), Soziales/ Bildung/ Gesundheit (Leitung: SPD), Finanzen/ Beteiligungen/ Vergaben/ Rechnungsprüfung (Leitung: Die Linke/Die Partei), Grundsicherung und Arbeit (Leitung: AfD) und Regionalentwicklung/ Wirtschaftsförderung/ Kultur/ Sport/ Tourismus/ Bauen (Leitung: Grüne/B 90). (Text/Fotos: Landkreis Havelland)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

Der Beitrag Havelland: Der neue Kreistag nimmt die Arbeit auf erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Madagaskar feiert 59. Unabhängigkeitstag: Botschaft in Falkensee lud ein!

$
0
0

Das ist ein ebenso bunter wie erfreulicher Farbtupfer in Falkensee: Seit 2003 ist hier die Botschaft von Madagaskar (www.botschaft-madagaskar.de) ansässig. Von dem farbenfrohen Haus in der Seepromenade 92 aus werden die diplomatischen Beziehungen mit Deutschland, aber auch mit Österreich, Norwegen, Dänemark, Schweden, Finnland und Island gepflegt.

Am 26. Juni feierte die Republik Madagaskar bereits zum 59. Mal ihren Unabhängigkeitstag. Die viertgrößte Insel der Welt – im Indischen Ozean vor der Ostküste Mosambiks gelegen – beherbergt den zweitgrößten Inselstaat der Welt. Und war früher einmal französische Kolonie.

In Falkensee führt Frau Florence Isabelle Rafaramalala als Botschaftsrätin die Geschäfte – ein ernannter Botschafter fehlt noch immer. Sie lud zum Unabhängigkeitstag nicht nur viele Botschafter und Politiker aus dem nahen Berlin ein, sondern berücksichtigte einmal mehr auch den StandortFalkensee. Thomas Zylla als stellvertretender Bürgermeister, Barbara Richstein als Landtagsabgeordnete und Lutz Gündel als Polizeidirektor und Leiter der Polizeiinspektion Havelland waren mit vor Ort.

Madagaskars ehemaliger Präsident Hery Rajaonarimampianina hat Falkensee bereits in der Vergangenheit besucht. Seit dem 19. Januar 2019 ist Andry Rajoelina sein Nachfolger. Florence Isabelle Rafaramalala: „Es werden Maßnahmen zur Umsetzung von Staatsreformen ergriffen“. So möchte man in den kommenden fünf Jahren die Erzeugung erneuerbarer Energien verdoppeln, 50.000 Hektar Fläche wieder mit Bäumen aufforsten und die Landwirtschaft fördern. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 161 (8/2019).

Der Beitrag Madagaskar feiert 59. Unabhängigkeitstag: Botschaft in Falkensee lud ein! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.


2. Vodafone Kart Cup auf dem Spreewaldring: Richtig Gas geben!

$
0
0

Eigentlich hätte von Yello „The Race“ ertönen müssen, als am 23. Juni gleich 17 Teams aus Falkensee und Dallgow-Döberitz den weiten Weg vom Havelland nach Schönwald im Spreewald antraten. Hier wollten die Rennfahrer auf dem 800 Meter langen „Waldow Circuit“ des Spreewald Kart-Centers (www.kart-center.de) einmal mehr herausfinden, wer von ihnen denn wohl die schnellsten Pistenakrobaten in die Sitzschale der Karts drücken kann.

Am 23. Juni hieß es folgerichtig wieder von Marcus Brandt von Vodafone Havelland: „Herzlich willkommen beim 2. Vodafone Kart Cup – präsentiert von Falkensee aktuell.“

Die Idee war es einmal mehr, Firmen und Vereine aus dem Havelland zu einem spannenden Event zusammenzubringen, wie man ihn eben nicht das ganze Jahr über erleben kann. Den Vodafone Kart Cup gibt es nämlich nur einmal im Jahr. Die 17 Teams (im letzten Jahr waren es nur 15) stellten jeweils fünf Fahrer. Der Chef des Unternehmens oder des Vereins musste zwingend mit dabei sein. Zwei Mitarbeiter waren Pflicht, zwei Fahrer durften Gäste sein. Die Startreihenfolge wurde bei einem Qualifying in Erfahrung gebracht, das anschließende Rennen dauerte 100 Minuten,

Kurios: Die Polizei Havelland hätte um Haaresbreite ein eigenes Fahrerteam gestellt. Das hatten sich die Veranstalter bereits so schön im Kopf vorgestellt: Die Polizei winkt mit der Kelle aus dem Kart – „Fahren Sie bitte rechts ran, Sie sind zu schnell unterwegs!“

Und noch eine echte Besonderheit gab es: Falkensee aktuell stellte ein Mixed-Team. Neben Sonja Schröder und Carsten Scheibe von der Zeitung selbst gingen hier Rafael Kugel von der Firma Havelwasser und Cocktail-Mix-Weltmeisterin Franziska Altenberger mit an den Start.

Auf alle Fahrer warteten Event-Karts mit neun Pferdestärken und 270 Kubikzentimeter Hubraum. Sie brachten es auf der langen Gerade des Parcours auf bis zu 80 Stundenkilometer in der Spitze. Da fühlt man sich mitunter wie der berüchtigte Affe auf dem Schleifstein – wenn die eigene Kehrseite nur zwei Zentimeter über dem Asphalt schwebt.

Nach der Auswahl der passenden Helme und einer umfangreichen Sicherheitsbelehrung wurde den 17 Teams ein eigener Platz in der Boxengasse zugewiesen. Hier konnten die Fahrer, die gerade nicht an der Reihe waren, auf einem Bildschirm die aktuellen Rundenzeiten ihres Fahrers auf der Piste kontrollieren.

Zunächst ging es in ein 50-minütiges Qualifying – mit einem Fahrerwechsel alle zehn Minuten. In diesem Jahr ging die Schere im Können der Fahrer noch weiter auf: Es waren echte Profis mit dabei – und absolute Laien. Während die einen mit Todesverachtungen in die Kurven schlitterten, tuckerten die anderen gemütlich über die Strecke, als gäbe es unterwegs noch die Möglichkeit, Blumen zu pflücken. So rutschten die Teams während des Qualifyings im Ranking hoch und wieder runter; mit jedem neuen Fahrer konnte sich wieder alles verändern.
Nach dem Qualifying kam es zu diesem Ranking der 17 Kart-Mannschaften:

Startreihenfolge nach dem Qualifying
1. StarkLand Personaldienstleistungen
2. Holger Kohl & Freunde
3. Vodafone Havelland
4. Sachverständigen Zentrum Berlin-Brandenburg / KÜS
5. TOI TOI & DIXI Sanitärsysteme
6. Pokerfreunde
7. K. Kampowski Installationen
8. ikero Falkensee
9. Selgros Falkensee
10. EMA Immobilien Falkensee
11. SHK Schröder Falkensee
12. Förderverein der Feuerwehr Dallgow-Döberitz
13. KFZ Eichler
14. Lions Club Falkensee
15. TSV Falkensee eV
16. Falkensee aktuell
17. Michael Zieseke Metallbau

Im Qualifying schaffte es das Team StarkLand auf 63 abgerissene Runden, während Michael Ziesecke Metallbau nur 55 Runden absolvierte. Die schnellste Rundenzeit lag bei 40,903 Sekunden, die langsamste bei 47.111.

Auf der Piste ging es mit 17 gleichzeitig am Limit brausenden Karts ordentlich zur Sache. Die Karts hingen in den Kurven Stoßstange an Stoßstange, wirbelten dem nachfolgenden Fahrer Kies ins Gesicht und bretterten auch schon mal in die Seitenstapel, wenn sie sich nicht gerade von der Piste auf den Rasen herausdrehten.

Die Veranstalter hatten durchaus Angst um die verschiedenen Firmenchefs – wie etwa Ingo Nenn von EMA Immobilien, Michael Eichler von KFZ Eichler, Mike Grajek von Selgros Falkensee, René Wehlandt von StarkLand, Mike Ziesmer vom Sachverständigen Zentrum, Remo Sommer von Kempowski, Marcus Brandt von Vodafone, Thomas Schröder von SHK Schröder oder Tobias Marquart vom FinanzCenter Falkensee der Berliner Volksbank (fuhr für die Lions). Am Ende sind aber einmal mehr alle heil im Ziel angekommen. Nur über heftigen Muskelkater dürfte der eine oder andere Fahrer am nächsten Tag geklagt haben – die Karts haben keine Servo-Lenkung.

Auf geht‘s ins Rennen
Nach einer 10-minütigen Pause bei Muffins, Kuchen und anderen Leckereien, die Vodafone Havelland spendiert hatte, wurde es dann richtig ernst auf der Piste: Das Rennen stand an. Die Teams wählten ihren ersten Fahrer aus und schickten ihn (oder sie, denn es waren in diesem Jahr sehr viele Frauen mit dabei) im Kart auf die Piste – und zwar in der Reihenfolge, die das Qualifying vorgegeben hat. Nach einer Runde hinter dem Safety Car nahmen alle Fahrer ihre Position ein – und warteten auf das Grün auf der Startampel.

Renè Wehland: „Wir durften gleich von der Position 1 aus starten. Klar, dass wir unseren besten Fahrer ins Kart gesetzt haben. Er hatte niemanden vor sich und konnte so ordentlich Vorsprung herausfahren.“

Während des Rennens musste zwingend neun Mal gewechselt werden, darauf achtete die Rennleitung. Auch wenn manche Teams ihre Fahrer mehr aus den Karts herausschubsten als ihnen vorsichtig herauszuhelfen, ging alles glimpflich ab. Die Rennleitung sorgte für Fairness auf der Rennstrecke und verhängte ein halbes Dutzend Zeitstrafen, die dem jeweils betroffenen Fahrer mit einer schwarzen Fahne angezeigt wurden. Diese Fahrer mussten einmal langsam durch die Boxengasse fahren – als Strafe für unnötige Rempler oder gefährliche Manöver.

Den einzelnen Teams gelang es durchaus, ihre Top-Zeiten aus dem Qualifying im echten Rennen noch zu verbessern. Schließlich hatten sie jetzt bereits Erfahrungen sammeln können, die Reifen hatten ordentlich Haftung und der eine oder andere Fahrer hatte nun auch die Bedeutung des Wortes „Ideallinie“ begriffen. Wer sich jetzt noch drehte oder in der Bande landete, tat seinem Team keinen Gefallen – denn diese Ausrutscher kosteten richtig viel Zeit.

Finales Ergebnis nach 100 Minuten Rennen
1. Sachverständigen Zentrum Berlin-Brandenburg / KÜS
2. StarkLand Personaldienstleistungen
3. Vodafone Havelland
4. Pokerfreunde
5. Förderverein der Feuerwehr Dallgow-Döberitz
6. Selgros Falkensee
7. KFZ Eichler
8. SHK Schröder Falkensee
9. TOI TOI & DIXI Sanitärsysteme
10. Holger Kohl & Freunde
11. EMA Immobilien Falkensee
12. ikero Falkensee
13. Lions Club Falkensee
14. Michael Zieseke Metallbau
15. TSV Falkensee eV
16. K. Kampowski Installationen
17. Falkensee aktuell

Das Sachverständigen Zentrum holte mit 40.869 die beste Zeit des Tages. 136 Runden standen für das Team am Ende auf dem Monitor. Das Falkensee-aktuell-Team rollte das Feld von hinten auf. Die beste Zeit der „Renn-Schnecken“ lag bei 43.302. Sie schafften 119 Runden.

Damit alle Teams bereits vom Spreewald­ring aus erste Fotos und Videos in die sozialen Netzwerke stellen konnten, hatte Vodafone wieder ihren GigaCube aufgestellt. So spendierten sie allen Fahrern ein „freies W-LAN für alle“.

Am Ende konnten alle Fahrer bei einem leckeren Grillbuffet und einem eiskalten Bier die bei sengender Sonne auf der Piste verlorenen Energien wieder auffrischen. Um anschließend deutlich gesitteter im Auto die Heimreise anzutreten.

Marcus Brandt von Vodafone Havelland (mit Filialen in Nauen, Falkensee und im Havelpark): „Das war wieder ein tolles Event, das allen Beteiligten sehr viel Spaß gemacht hat. 2020 wiederholen wir das auf jeden Fall wieder.“ (Text: CS / Fotos: CS, Sonja Schröder, Carsten Heine)

2. Vodafone Kart Cup – präsent. von FALKENSEE.aktuell
Die Gewinner-Teams von 2019

Bei der ersten Neuauflage vom Vodafone Kart Cup gelang es dem Vorjahressieger nicht, den Platz auf dem Treppchen zu verteidigen. Stattdessen holte sich ein Neuling den Sieg.

Das Sachverständigen Zentrum Berlin-Brandenburg mit der KÜS holte sich mit Teamchef Mike Ziesemer den 1. Platz im Kart Cup 2019 – mit 136 Runden. Die weiteren Fahrer waren Karsten Petrick, Vasco de Nobile, Tobias Horak, Dirk Lorenz und Marcus Weiß.

Auf Platz 2 folgte das Team StarkLand Personaldienstleistung. Sie schafften 134 Runden. Neben Teamchef René Wehland traten Marcus Simon, Deniz Oral, Carsten Heine und Martin Stark an. Carsten Heine war Gast, ist aber Chef vom Falkenseer Friseurbetrieb imaro Your Hair Spa.

Letztes Jahr noch Erster, nun auf Platz 3 abgerutscht: Vodafone Havelland brachte es ebenfalls auf 134 Runden. Neben Chef Marcus Brandt fuhren Robert Henke, Christian Wulf, Katja Sokolowski und Rocco Schaller mit.

Große Pokale für alle Fahrer sorgen dafür, dass kein Teilnehmer den Ausflug aufs Siegertreppchen so schnell vergessen wird. Und im kommenden Jahr werden die Karten wieder neu gemischt. Das Team Falkensee aktuell erhielt einen Satz „Renn-Schnecken“ für dem letzten Platz.

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 161 (8/2019).

Und hier gibt es noch mehr Bilder zu sehen:

Der Beitrag 2. Vodafone Kart Cup auf dem Spreewaldring: Richtig Gas geben! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Falkensee: Der Weltladen hört auf!

$
0
0

Seit dem 6. Mai wird eine Falkenseer Gewerbeimmobilie zur Übernahme bei „eBay Kleinanzeigen“ announciert: „Schöner Laden mit integriertem, kleinen Café, aufwendig renoviert in 2012, ab Herbst 2019 frei. Bevorzugt abzugeben für hochwertigen Einzelhandel oder für Übernahme des Cafés mit hausgemachtem Mittagstisch. 5 Minuten entfernt vom Bahnhof Falkensee.“ Ja, dabei kann es sich doch nur um das Weltladen-Café in der Bahnhofstraße handeln, oder?

Angela Eder: „Ja, es stimmt, wir hören auf. Das hat vor allem personelle Gründe. Eine Kollegin macht ein Sabatical und ist für ein Jahr nicht da. Und eine junge Mitarbeiterin hat ihr einjähriges soziales Jahr abgeschlossen und geht. Es fällt schwer, eine Nachfolgerin zu finden. Ich werde jetzt 62 Jahre alt. Wäre ich zehn Jahre jünger, würde ich weitermachen. Aber das bin ich nicht.“

Angela Eder ist deswegen aktiv auf der Suche nach jemanden, der den Weltladen übernimmt. Filialisten oder Praxen sind nicht erwünscht, am liebsten wäre Angela Eder jemand, der die gesamte Einrichtung gegen eine Ablöse übernimmt und das Geschäft so oder mit ähnlicher Ausrichtung weiterführt: „Das FairTrade-Geschäft funktio­niert eigentlich nicht, wenn man am Ende des Monats ein richtiges Gehalt beziehen möchte. Wir sind nun sieben Jahre vor Ort. Wir haben den Weltladen nur mit dem großen ehrenamtlichen Engagement aller Mitarbeiter erhalten können. Das Cafè hat sich aber sehr gut entwickelt, da geht sicherlich noch mehr, zumal wir viele Stammkunden haben. Wir haben sogar eine kleine Küche, die man noch ausbauen könnte. Auch ein Lager steht bereit. Es wäre sogar möglich, vor Ort ein Restaurant zu eröffnen. 130 Quadratmeter stehen zur Verfügung, die Kaltmiete liegt bei 1.300 Euro.“

Am 31. August schließt der Weltladen zusammen mit dem Café. Nach den Ferien wird es aus diesem Grund Sonderaktionen zum Abverkauf der noch vorhandenen Artikel geben. Angela Eder: „Wir haben keine Eile damit, das Geschäft neu zu vermieten – falls die Überlegung für eine Übernahme etwas länger dauert.“

Sucht man aktiv bei „eBay Kleinanzeigen“, so finden sich weitere Immobilien aus Falkensee, die einen Nachmieter suchen. So sucht auch der Vermieter des vom Clean-Discount Falkensee genutzten Gewerberaums in der Spandauer Straße nach einem neuen Mieter für die Zukunft. Komplett mit Einrichtung abzugeben ist der Döner-Imbiss neben dem Rathaus Falkensee. Für 36.000 Euro plus Miete könnte man sich hier eine neue Existenz auf 70 Quadratmetern aufbauen. Auch ein Falkenseer Friseur-Salon, der seit 22 Jahren besteht, möchte für 15.000 Euro plus Miete einen Nachfolger finden. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 160 (7/2019).

Der Beitrag Falkensee: Der Weltladen hört auf! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Singende Kinder: Schulkonzert in der Geschwister-Scholl-Grundschule!

$
0
0

Oft schmoren Schulen im eigenen Saft. Die Geschwister-Scholl-Grundschule in Falkensee vermeidet das und arbeitet besonders gern mit Kooperationspartnern aus der ganzen Region zusammen, um mit und für die eigenen Kinder etwas Großes auf die Beine zu stellen. Das war am 17. Juni einmal mehr zu bestaunen. Da trat der Schulchor zwei Mal an einem Tag auf, um die Besucher in der zur Aula umgebauten Turnhalle zum Konzert „Traumwelten“ einzuladen.

Schulrektorin Kristina Scheibe: „Das Konzert ist das Resultat einer Kooperation unserer Schule mit der Musik- und Kunstschule Havelland und mit dem Förderverein des Hauses am Anger.“

Uta Baumann, Silke Hähnel-Hasselbach und Professor Stefan Schuck haben über 70 Kinder der Grundschule seit dem Januar einmal in der Woche betreut und angeleitet, um mit ihnen das Konzert einzustudieren. Dabei gab es gleich drei Chorgruppen – eine für die Klassen 1+2, eine für die Klassen 3+4 und eine für die Klassen 5+6. Jede Chorgruppe hat ihr ganz eigenes Lied eingeübt. Aber auch im mehrstimmigen Verbund zeigte die Gruppe ihr Können.

Uta Baumann: „Das Besondere bei unserer Arbeit ist es, aus Einzelnen ein Team entstehen zu lassen und einen gemeinsamen Klang zu entwickeln. Im Chor steht niemand alleine da.“
Professor Stefan Schuck, der die Kinder auch als Dirigent durch die etwa einstündige Aufführung lotste: „Chor ist etwas ganz anderes als Schule. In die Schule geht jeder für sich allein. Der Chor funktioniert aber nur gemeinsam. Das kostet mitunter Disziplin und Kraft. Am Ende macht es aber sehr viel Spaß. Und die Kinder lernen: Gemeinsam erreichen wir mehr als alleine. Unser nächstes Projekt ist nun das Weihnachtskonzert.“

In den Kulissen, die von der Kunstklasse gestaltet wurden, die Ingo Wellmann vom Haus am Anger anleitet, lotsten die Chorkinder die Zuschauer und Zuhörer erst durch einen musikalischen Frühling, dann durch gruselige Geisterwelten, um am Ende in der Traumzeit zu landen. Dabei sangen die Kinder nicht nur Deutsch, sondern auch Englisch und Japanisch.

Schulrektorin Kristina Scheibe freute sich nach dem Konzert: „Das Singen gerät zunehmend in Vergessenheit. Manche Schüler haben sogar regelrecht Angst vor dem Singen. Zuhause oder in der Kirche wird eben nicht mehr geträllert. Das ist schade. Da steuern wir gegen. Das Singen ist an unserer Schule sehr bedeutsam. Zumal die Schüler ihr eigenes Instrument immer mit dabei haben – ihre Stimme.“

Auch Simone Seyfarth, Leiterin der Musik- und Kunstschule Havelland, hatte sichtlich Spaß am kostenfreien Konzert: „Ich bin begeistert, das war ein sehr vielseitiges und oftmals mehrstimmiges Programm. Es ist wirklich ungewöhnlich, dass so viele Kindern auf einmal gemeinsam singen.“ (Text/Fotos: CS)

Info: Grundschule Geschwister-Scholl, An der Lake 25, 14612 Falkensee, Tel.: 03322-254680, www.gsg-falkensee.de

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 160 (7/2019).

Der Beitrag Singende Kinder: Schulkonzert in der Geschwister-Scholl-Grundschule! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Falkensee: Oliver Seidel übernimmt die Neulandfleischerei Bauch!

$
0
0

In der Hansastraße hat es am 1. Mai einen stillen Betreiberwechsel gegeben. Oliver Seidel (31) hat die Neuland-Fleischerei von Christian Bauch übernommen und führt sie jetzt in seinem Namen weiter. An seiner Seite steht seine Lebensgefährtin Kathrin Scheibner (41), die nach ihrem Babyjahr im Herbst wieder voll mit in den Betrieb einsteigen wird. Oliver Seidel: „Wir haben beide vorher schon in der Neuland-Fleischerei gearbeitet, ich als Koch, Kathrin im Verkauf. … (ANZEIGE)

… Wir haben mit der Übernahme eine tolle Gelegenheit beim Schopf ergriffen. Wir sehen ein großes Potenzial für eine weitere Fleischerei in der Region, zumal es im weiten Umfeld nur wenige Mitbewerber gibt. Viele Menschen schauen sich doch schon lange nach einer Alternative zum abgepackten Fleisch aus dem Supermarkt um. Neuland-Fleisch ist zwar immer etwas teurer, dafür werden unsere Tiere aber artgerecht gehalten und mit Futter aufgezogen, das frei von Gentechnik ist. Man sieht ja am Zuspruch den Grünen gegenüber, dass den Menschen das Tierwohl immer wichtiger wird.“

Die Wurst und die Bratwürste stammen weiterhin aus der Produktion von Christian Bauch, das Fleisch wird direkt von Neuland bezogen. Oliver Seidel: „Innerhalb der Neuland-Familie sind wir einer der preisgünstigsten Anbieter. Gerade für die Grillsaison sind wir bestens gerüstet. So bieten wir unseren Kunden nicht nur die üblichen marinierten Nackensteaks an, sondern auch Besonderheiten wie etwa eine Toskana-Bratwurst mit Fetakäse und getrockneten Tomaten oder aber vorgegarte Spareribs mit einer BBQ-Honig-Marinade. Die Spareribs braucht man nur noch auf den Grill zu legen, damit sie Feuer und ein wenig Kruste bekommen – und schon kann man seinen Gästen eine Leckerei anbieten, die ansonsten eben nicht bei jedem Gastgeber auf dem Programm steht.“

Beim Grillen stellen die Fleischexperten fest, dass gerade die Damenwelt gern leichtes Hühnchen- oder Putenfleisch bevorzugt, während die Männer am liebsten Rindersteaks auf dem Grill vorfinden. Oliver Seidel: „Unser Fleisch ist nicht durchwässert, das schrumpft auf dem Grill oder in der Pfanne nicht zusammen. Gern erfüllen wir auch Sonderwünsche. So können wir die Steaks auf Vorbestellung auch gern als Dry Aged anbieten. Gerade haben wir wieder eine Rinderhüfte fünf Wochen lang reifen lassen.“

Das neue Team behält auch den beliebten Mittagstisch weiter bei. Von „11 Uhr bis alle“ gibt es werktags Leckereien wie Hühnerfrikassee, Schnitzel, Königsberger Klopse, Hackbraten oder Kohlrouladen. Eben all die Klassiker, die lecker sind, die satt machen und die Zuhause in der Küche viel zu aufwendig in der Umsetzung sind. Oliver Seidel: „Ganz wichtig ist, dass wir auch am Montag geöffnet haben.“

Das 4-Mann-Team kümmert sich auch gern um ein Catering, stattet Feiern aller Art also mit leckeren Braten und anderen Speisen aus.

Kathrin Scheibner: „Wir wohnen in Falkensee und sind für unsere Kunden immer ansprechbar. Wir werden nun Vollgas geben, damit wir in der Region bekannt werden und unseren Kunden zeigen können, wie lecker das Neuland-Fleisch- und Wurstangebot ist.“ (Text/Fotos: CS)

Info: Neuland Fleisch- & Wurstwaren Oliver Seidel, Hansastraße 39, 14612 Falkensee, Tel.: 03322-3625, www.neulandfleisch-undwurstwaren.de

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 160 (7/2019).

Der Beitrag Falkensee: Oliver Seidel übernimmt die Neulandfleischerei Bauch! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Christopher Street Day mitten in Falkensee: Bunte Parade!

$
0
0

Vor genau 50 Jahren wehrten sich Schwule, Lesben, Transsexuelle, Drags und Sexarbeiterinnen in der New Yorker Bar „Stonewall Inn“ gegen Unterdrückung und polizeiliche Willkür – und machten bei einer Razzia Rabatz. Seitdem gibt es auf der ganzen Welt die ebenso bunte wie quere Demonstration „Christopher Street Day“, kurz CSD abgekürzt. Wo der Name „Christopher Street“ herkommt? Nun, das war der Name der Straße in Greenwich Village, in der die Bar „Stonewall Inn“ zu finden war.

Die größten CSD-Paraden finden hierzulande in Köln und in Berlin statt. Insgesamt 75 deutsche Städte leisten sich ebenfalls einen CSD-Ableger. Nun ist auch Falkensee mit dabei. Hier wurde bereits in den vergangenen beiden Jahren die Regenbogenfahne vor dem Rathaus gehisst. In diesem Jahr wurde der Rahmen aber deutlich größer gesteckt. Das Regenbogencafé Falkensee hatte den ersten CSD in Falkensee organisiert und viele weitere Organisationen und Politiker zum Mitmachen animiert.

Die Kunde von der kleinsten CSD-Stadt im Lande machte schnell die Runde – und so strömten am 28. Juni ab 17 Uhr immer mehr bunt und schrill gekleidete Schwule, Lesben, Queere und einfach nur tolerante Mitbürger vor das Rathaus, um eine friedliche Sause unter dem Motto „Sichtbarkeit, Respekt, Liebe“ zu feiern.

Kathleen Kunath von der Willkommensinitiative: „Wir haben mit etwa 500 CSD-Teilnehmern gerechnet. Es sind aber viel mehr gekommen.“

Vor dem Rathaus gab es viele Reden zu hören, die wirklich spannenden Gespräche wurden aber am Rand geführt. Staatssekretärin Ines Jesse: „Wir sind eine Gesellschaft und wir lassen uns nicht spalten.“

Theobald Goltz aus dem Falkenseer Jugendbeirat berichtete von seinen Erfahrungen: „Homosexualität und queere Lebensweisen waren kein Tabuthema bei uns in der Schule. In meinen Kreisen wurde offen darüber gesprochen, wenn auch nicht besonders oft. Es gab nämlich niemanden, der sich in meiner Umgebung geoutet hätte. Ich denke, manche Mitschüler hätten mit so einem Outing aber schon Probleme gehabt. Und dann blöde Scherze gemacht, ohne sich dabei etwas zu denken.“

Larissa Heiking (19) kommt ebenfalls aus Falkensee. Sie sieht sich als Betroffene: „Ich beschreibe mich als pansexuell. Ich kann für alle Menschen etwas empfinden, für Männer, für Frauen und für alle, die irgendwo dazwischen stehen. Als ich 15 Jahre alt war, habe ich mich in ein Mädchen verliebt. Das hat sich dann geoutet und gesagt, dass sie doch lieber ein Junge sein möchte. Da habe ich gemerkt, dass auch das für mich kein Problem gewesen wäre. Auf dem Falkenseer CSD bin ich vor allem, um Gleichgesinnte kennenzulernen. Ich bin neugierig auf die Menschen, die hierher kommen.“

Und da kam tatsächlich ein wirklich buntes und illustres Volk, darunter viele, die extra für den CSD aus Berlin angereist kamen. Schwule, Lesben und queere Menschen ohne konkretes Geschlecht hatten sich bunt ausstaffiert, extravagant geschminkt und mit bunten Regenbogenflaggen ausgestattet. Es gab aber auch echte Paradiesvögel. Wie das schwule Pärchen, das gleich auf dem Rathausplatz die Hosen herunterließ und die nackte Kehrseite präsentierte. Oder die beiden Fetisch-Freunde, die lederne Hundemasken auf dem Kopf trugen und sich an der Leine spazieren führten.

Doch ganz egal, welchem Lebensstil da jeweils gehuldigt wurde – alle Anwesenden hatten beste Laune, posierten für Bilder, beantworteten Fragen, lagen sich in den Armen und hatten richtig Spaß.

Peter Kissing, Mitglieder der Falkenseer Stadtverordnetenversammlung, resümmierte staunend: „Falkensee entwickelt sich in alle Richtungen – und das ist sehr interessant.“

Während von der Schirmherrin des Falkenseer CSD – Désirée Nick – nichts zu sehen war (sie solle sich in den USA aufhalten, hieß es), setzte sich der bunte CSD-Zug langsam in Bewegung. Die Falkenseer Trommelgruppe Samba Baezz setzte sich an die Spitze und gab einen lauten Beat vor, dem hunderte Füße bereitwillig folgten. Die Polizei hatte die Bahnhofstraße erst einseitig, später sogar beidseitig gesperrt. Für die Autofahrer war das trotz Vorwarnung in den sozialen Netzwerken ein Ärgernis. Wenn auch eins, das nach einer Viertelstunde bereits wieder vorbei war: Die laut Polizeizählung etwa 800 CSD-Demonstranten sammelten sich auf dem Campus-Gelände hinter der neuen Stadthalle. Hier wartete bereits die Frauenband „Die Gabys“ auf die Besucher, die sich bereitmachten, um vor der Bühne noch eine große, ausgelassene Party zu feiern.

Ist es heutzutage noch immer so ein großes Problem, wenn jemand schwul oder lesbisch ist oder plötzlich feststellt, das eigene Geschlecht gar nicht mehr benennen zu können? Anscheinend schon. Denn die Berichterstattung auf Facebook sorgte schnell für erboste Kommentare von Mitbürgern, die eine solche Veranstaltung nicht eben gern in ihrer Stadt sahen: „Oh mein Gott – furchtbar“ – „Das ist bähhhhh“ – „Lächerlich“ – „So eine sinnlose Demo“.

Manuela Dörnenburg, Gleichstellungs- und Integrationsbeauftragte der Stadt Falkensee: „Wie wichtig so eine Veranstaltung wie der CSD noch immer ist, zeigt die große Anzahl der schon vorab geäußerten Beleidigungen und Schmähungen.“

Eine junge Frau hatte auf der Parade durch die Bahnhofstraße diese Antwort zur Hand: „Meine ganze Generation geht doch sehr entspannt mit dem queeren Thema um. Ich glaube, das Problem der Intoleranz ist ein Thema der Älteren. Und das behebt sich damit ganz von alleine.“

Ganz andere Sorgen hatte am Ende eine Krankenschwester vom Deutschen Roten Kreuz. Sie schob einen älteren Mann im Rollstuhl über die Bahnhofstraße: „Ich will nur helfen: Der Mann sucht einen neuen Freund für seinen Lebensabend.“ Ob er ihn gefunden hat? (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 161 (8/2019).

Der Beitrag Christopher Street Day mitten in Falkensee: Bunte Parade! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Viewing all 5326 articles
Browse latest View live