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Channel: Seite 114 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Der Kronprinz in Falkensee: Familie Nossack geht seit Jahren gern im Kronprinz essen!

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Das Hotel & Restaurant Kronprinz ist eine echte kulinarische Institution in Falkensee. Viele Havelländer nutzen das ehrwürdige Haus gern für die besonderen Anlässe wie Konfirmationen, Geburtstage oder Firmenfeiern. Aber man kann vor Ort auch ganz ungezwungen und „unter der Woche“ zum Essen oder auf ein Glas Bier vorbeischauen. (ANZEIGE)

So, wie das die Stammgäste Liane Nossack und Ronny Röhl (auf dem Foto zusammen mit ihrem Sohn Felix) sehr gern tun.

Liane Nossack, die in Falkensee ein seit fast 30 Jahren bestehendes Bestattungsinstitut führt: „Wir waren schon zu DDR-Zeiten immer sehr gern im Kronprinz zu Besuch, etwa passend zum Klassenabschluss oder zu Hochzeiten. Das hat sich auch nach der Wende nicht geändert.“

Ronny Röhl: „Ich finde, im Kronprinz fühlt man sich sofort heimisch, es geht auch sehr familiär zu. Wir bekommen hier einen Top-Service und ein Top-Essen, das ist wirklich lecker.“

Liane Nossack: „Man merkt, dass der neue Betreiber Michael Arneburg viel Geld investiert, um den Kronprinz zu modernisieren und wieder schön zu machen. Die neu angelegten Außenanlagen gefallen mir besonders gut. Der Biergarten mit dem plätschernden Brunnen ist sehr gut gelungen. Da sitzt man bei schönem Wetter sehr gern, um auch unter der Woche etwas zu essen oder zu trinken.“

Ronny Röhl: „Der Kronprinz ist für beides gut, für die großen Familienfeiern ebenso wie für einfach mal abends etwas essen gehen. Wir sind auch gern bei den regelmäßig stattfindenden Events dabei, zuletzt hatten wir viel Spaß beim Helga Hahnemann Abend. Und man denkt immer auch gern an die besonderen Ereignisse zurück. So haben wir die Einschulung von unserem Felix mit der ganzen Familie im Kronprinz gefeiert.“

Liane Nossack: „Auch beruflich sind wir auf den Kronprinz fixiert. Denn es ist eine ebenso seriöse wie passende Adresse für alle Trauerfeierlichkeiten. Da passen das Ambiente und die deutsche Küche eben sehr gut.“

Ronny Röhl: „Wir mögen auch selbst die deutsche Küche sehr gern. Es gibt ja kaum noch gute deutsche, traditionelle Restaurants in der Region. Hier im Kronprinz bekommen wir eben noch ein klassisches Eisbein oder eine knusprige Bauernente. Das ist eine tolle Sache. Das Zuhause zuzubereiten, das muten sich doch nur noch die wenigsten wirklich zu.“

Liane Nossack: „Wie oft wir im Kronprinz sind? Das kann man so genau gar nicht sagen. Bestimmt mehrmals im Jahr.“

Info: Hotel & Restaurant Kronprinz, Friedrich-Engels-Allee 127, 14612 Falkensee, 03322 – 249 70, www.hotel-kronprinz.de

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 160 (7/2019).

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Neu in der Falkenseer SVV: Juliane Kühnemund

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Die Kommunalwahl hat im Mai so einiges durcheinander gewirbelt – nun wird es in Falkensee eine ganz neue Stadtverordnetenversammlung (SVV) geben – mit vielen neuen Gesichtern. Juliane Kühnemund ist ebenfalls ganz neu mit dabei. Sie tritt für die Grünen an. Wer ist sie, was hat sie vor? Wir fragen nach.

Wie alt bist du, wo kommst du ursprünglich her, wie lange lebst du schon in Falkensee, wie ist dein Familienstand?

Ich bin 47 Jahre alt. Ursprünglich komme ich aus dem Schwarzwald, war etliche Jahre in England und bin schließlich in Berlin gelandet. Als dann die Kinder dazu kamen, wollten mein Mann und ich, wie so viele, gern in ein grüneres Umfeld ziehen. Seit 2012 sind wir jetzt in Falkensee und fühlen uns hier sehr wohl.

Hast du dich vorher schon in Falkensee engagiert – ehrenamtlich oder in einem Verein?

Ich bin seit Jahren in der Baumschutzgruppe Finkenkrug aktiv. Zusammen mit der BISF (Bürgerinitiative Schönes Falkensee) und anderen Umweltgruppen haben wir das Bündnis „100 Linden“ gegründet, um die Baumallee in der Spandauer Straße zu retten. Wir organisieren außerdem Baumpflanzaktionen in unserem „Kinderstadtwald“ in der Nähe des geplanten Hallenbads und setzen uns für den Erhalt des Baumbestands in Falkensee ein.

Was läuft in deinen Augen sehr gut in Falkensee?

Die Angebote für Familien mit Kindern sind sehr gut, auch Sportangebote gibt es viele, die Schulen sind gut und die Menschen sehr aufgeschlossen und nett.

Was läuft gar nicht gut in Falkensee?

Die Kinder werden größer und ich denke, wir brauchen mehr Angebote und Aufenthaltsmöglichkeiten für Jugendliche und junge Erwachsene, die vielleicht nicht mehr alle gleich von Zuhause ausziehen. Dann ist die Fahrradsituation hier wirklich eine Katastrophe, dabei gibt es hier ja praktisch keine nennenswerten Hügel. Dafür aber so viele andere Hindernisse! Und wenn man es ohne „Achter“ lebend zum Bahnhof geschafft hat, wird einem da auch noch das Rad geklaut!

Was war für dich der konkrete Anlass, für die Falkenseer SVV zu kandidieren?

Als engagierte Umweltschützerin wurde ich von Ursula Nonnemacher gefragt und bin dann auch gleich bei den Grünen eingetreten. Natürlich war auch ein Grund, auf diese Weise hoffentlich mehr erreichen zu können, als dies bisher möglich war.

Was möchtest du in deiner Wirkungsphase in der SVV alles gern mit auf den Weg bringen?

Unser Wahlprogramm sprengt hier etwas den Rahmen… Mir persönlich ist es wichtig, dass wir eine grüne Gartenstadt bleiben und die Stadt hier mit gutem Beispiel voran geht. Bei unserer Arbeit mit der Baumschutzgruppe haben wir oft festgestellt, dass zum Beispiel das Grünflächenamt personell einfach unterbesetzt ist. Das ist sicher in vielen Bereichen so. Die vielen Ideen und Projekte können ja nur umgesetzt werden, wenn es auch genug Leute dafür gibt.

Und was verhindern?

Das Hallenbad sollte auf jeden Fall nachhaltig geplant werden. Es wäre sehr schade, wenn langfristig das Waldbad schließen müsste oder andere Investitionen wie zum Beispiel für Schulen gestoppt werden müssten, weil das Hallenbad für die Stadt zu teuer wird.

Wie kannst du persönlich das Miteinander in der SVV beeinflussen?

Ich denke, wir sollten versuchen, alle respektvoll miteinander umzugehen. In einer guten Atmosphäre können wir sicher mehr erreichen, das würde ich mir wünschen. (Foto: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 160 (7/2019).

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Neu in der Falkenseer SVV: Sven Steller

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Sven Steller lebt schon lange mit seiner Familie in Falkensee. Er ist einer, der sich engagiert und der mit anpackt, wo es nötig ist, der aber auch gern Klartext spricht und zugleich kompromissbereit ist. Nun zieht er für die CDU in die Falkenseer Stadtverordnetenversammlung ein. Mal sehen, was er zu sagen hat.

Wie alt bist du, wo kommst du ursprünglich her, wie lange lebst du schon in Falkensee, wie ist dein Familienstand?

Ich habe gerade meinen 50. Geburtstag gefeiert. In Falkensee bin ich dieses Jahr sozusagen volljährig geworden, wir sind 2001 aus Berlin, wo ich auch geboren wurde, hergezogen. Mit meiner wunderbaren Frau Anja bin ich fast 22 Jahre verheiratet, so alt wird auch unsere große Tochter bald. Wir haben noch zwei Jungs (18 und 12 Jahre) und eine kleine Tochter, die 5 Jahre ist.

Hast du dich vorher schon in Falkensee engagiert – ehrenamtlich oder in einem Verein?

Ich bin seit vielen Jahren im Vorstand des SV Falkensee-Finkenkrug, seit guten drei Jahren sogar als Vorsitzender. Daneben engagiere ich mich als Sprecher der Falkenseer Sportarbeitsgemeinschaft „Aktiv Sport“ und als Vorsitzender des Fördervereins der Lessing-Grundschule.

Was läuft in deinen Augen sehr gut in Falkensee?

Falkensee ist immer noch eine grüne Oase und wir haben noch genug Ruhe und sind von der üblichen Hektik und anderen Dingen, die eine Großstadt mit sich bringt, entfernt. Ich finde Falkensee einfach lebenswert!

Was läuft gar nicht gut in Falkensee?

Natürlich gibt es durch den permanenten Zuzug einen Nachholbedarf in Sachen In­frastruktur. Wir müssen in vielen Bereichen wie Schulen, Kitas, Verkehr, Sportanlagen, Stadtentwicklung usw. sicher noch mehr tun.

Was war für dich der konkrete Anlass, für die Falkenseer SVV zu kandidieren?

Ich war bereits in den 1990er Jahren einige Jahre lang in Charlottenburg-Wilmersdorf gewählter Bezirksverordneter. Nach meinem Umzug nach Falkensee habe ich meine politischen Tätigkeiten reduziert. Nun merke ich, dass wir in Falkensee noch einiges verbessern können und ich möchte dabei mitgestalten.

Was möchtest du in deiner Wirkungsphase in der SVV alles gern mit auf den Weg bringen?

Mir liegt es am Herzen, dass sich in Falkensee alle, ganz egal, ob jung oder alt, wohl fühlen und die bestmöglichen Angebote erhalten. Dazu zählen z.B. eine gute Ausstattung von Kitas, Schulen, Hort und Sportanlagen, sichere Geh- und Radwege und Orte des sozialen Miteinanders. Aber auch Sicherheit und Ordnung sind für Falkensee wichtig, da finde ich unseren Vorschlag der CDU sehr gut, ein 24-Stunden-Ordnungsamt einzuführen.

Und was verhindern?

Ich möchte verhindern, dass Falkensee seine Zukunft verspielt. Dafür ist es notwendig, das Wachstum so zu begrenzen, das es auch zur Infrastruktur passt. Da ist weniger manchmal mehr.

Wie kannst du persönlich das Miteinander in der SVV beeinflussen?

Wir sollten Falkensee nachhaltig lebenswert lassen! Es muss ein Miteinander aller Interessengruppen geben. Dazu gehört es aus meiner Sicht, Kompromisse zu machen. Das Wahlergebnis spiegelt es doch wieder: Wir werden viele Grüppchen haben und alle möchten ihre Schwerpunkte durchsetzen. Ich würde mich freuen, wenn wir es schaffen, einfach Entscheidungen zu treffen. Am Ende wird es niemals gelingen, alle 100 % zufrieden zu machen, aber vielleicht können wir uns alle auch mal mit 70 oder 80 % Zufriedenheit begnügen. (Foto: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 160 (7/2019).

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Who is Who in der Region (54): Dirk Peters (Nauen)

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Wer ist eigentlich …? Unser „Who is Who“ möchte die besonderen Personen in unserer Region kurz vorstellen und sie so der Bevölkerung noch näher bringen. Dirk Peters (53) ist Geschäftsführer der Agro-Farm GmbH Nauen und Vorstandsvorsitzender des Kreisbauernverbandes Havelland. Dirk Peters wurde am 14. Mai 1966 in Nauen geboren:

Er erinnert sich „Ich habe zunächst bis zur 8. Klasse die POS Goethe Oberschule besucht und dann an der EOS Goethe mein DDR-Abitur abgelegt. Bei der Schule handelt es sich übrigens um das heutige Goethe-Gymnasium in Nauen.“

Als Jugendlicher ging Dirk Peters noch davon aus, Karriere beim Militär zu machen. Anderthalb Jahre musste er seinen Grundwehrdienst bei der NVA absolvieren: „Ich war bei Leipzig und bei Potsdam stationiert und habe als Kraftfahrer und Fernschreiber gearbeitet.“ Eine Karriere beim Militär wurde es dann aber doch nicht. Kein Wunder, schließlich ist seine Familie bereits in der vierten Generation Landwirt. Peters: „Die Älteren in der Familie haben da schon unbewusst Einfluss genommen. Natürlich war das zu DDR-Zeiten nicht so einfach, es hatte ja keiner eigenes Land, vom Gemüsegarten hinter dem Haus einmal abgesehen.“

Von 1986 bis 89 studierte Dirk Peters an der Agraringenieurschule Oranienburg und schloss das Studium als Agraringenieur Dipl.-Ing. FH ab.

Dirk Peters: „Schon während des Studiums habe ich auf der LPG bei meinem Vater gearbeitet – Getreide abfahren und ähnliche Aufgaben. Mein Vater hat sehr darauf geachtet, mir beizubringen, wie man Geld verdient. Im August 89 war ich fertig mit dem Studium. Damals wurde man zu DDR-Zeiten noch delegiert, also einem Betrieb zugewiesen. Ich kam erst nach Tremmen in die LPG Tierproduktion. Da hatte ich 20 Leute unter mir und kümmerte mich um 400 Milchkühe. Hier merkte ich auch schnell, dass man mir im Studium nicht alles beigebracht hatte: Menschenführung musste ich erst einmal lernen.“

Nach der Wende arbeitete Dirk Peters für einen Bauern in Kladow, dann wechselte er als Tierpfleger nach Groß Behnitz auf einen Pferdehof und schließlich 1993 nach Ketzin in die Gutsverwaltung Ketzin: „Da habe ich alles gemacht. Ich war Verwalter, Hausmeister, Traktorist und Geschäftsführer. Angefangen haben wir mit 185 Hektar, am Ende waren es 360.“

1997 ging Dirk Peters zurück zum Vater. Der hatte weitsichtig die Gelegenheit gegriffen und einen Teil einer LPG übernommen. Daraus entstand die noch heute existierende Agro-Farm GmbH Nauen mit inzwischen 20 Mitarbeitern und 2.500 Hektar Fläche. Dirk Peters: „Naja, inzwischen sind es nur noch 2.300 Hektar. Wir haben einige Flächen abgegeben, auf denen öffentliche Radwege und schlussendlich auch die B5 gebaut wurden.“

Bis zum 30. Juni 2003 arbeitete Dirk Peters als Produktionsleiter in der Firma seines Vaters.

Anschließend übernahm er den Betrieb vom Vater: „Es sieht so aus, als wäre meine Tochter Stefanie bereit dafür, den Betrieb selbst einmal weiterzuführen – wenn der Beruf des Landwirts in Deutschland denn eine Zukunft hat. Sie hat in Greifswald Biochemie studiert und schließt gerade in Thübingen ihre Promotion ab.“

Die Agro-Farm GmbH Nauen kümmert sich um den traditionellen Lebensmittelanbau, um die Futtermittelerzeugung und um die Energiegewinnung über Biogas- und Photovoltaik-Anlagen. Dirk Peters: „Wir haben den Energiebereich von einem Drittel auf die Hälfte aufgestockt. Wir denken darüber nach, den anderen Bereich noch weiter zurückzufahren.“

Seit März 2015 ist Dirk Peters auch Vorstandsvorsitzender des Kreisbauernverbandes Havelland: „Wir müssen den Bauern eine Stimme geben. Über den Verband präsentieren wir uns nach außen und stoßen viele Projekte an.“

Wenn privat noch Zeit bleibt, kennt der Landwirt nur ein Hobby: Angeln! Peters: „Meine Frau isst so gern den Spuckfisch Blei. Den angle ich für sie in Ketzin. Mit einer Männertruppe geht es auch einmal im Jahr auf Angeltour zum Nordkap in Norwegen.“ (Foto: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 160 (7/2019).

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30 Jahre Mauerfall – Zeitzeugen 3: An der Grenze

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In diesem Jahr feiern wir 30 Jahre Mauerfall. Wir nutzen die Gelegenheit und lassen Zeitzeugen zu Wort kommen, die sich an die Zeit vor dem Mauerfall und an die Zeit unmittelbar danach erinnern. In unserer dritten Folge kommt Carsten Scheibe zu Wort. Er ist in West-Berlin großgeworden, hatte allerdings Verwandtschaft im Osten.

Ich bin in Berlin-Zehlendorf groß geworden. Von da aus war es nie weit zur Glienicker Brücke, zur Berliner Enklave Steinstücken oder generell zur Mauer.

Als ich noch klein war, sind meine Großeltern oft mit mir verreist. Meist in die Lüneburger Heide, sehr häufig auch auf die Nordseeinsel Amrum, aber wenigstens einmal im Jahr auch nach Mücka. Mücka liegt in der Lausitz, gar nicht so weit von Niesky entfernt – zwischen Hoyerswerda und Görlitz. Im tiefsten DDR-Osten eben. Dort lebte meine Großmutter auf einem alten Gehöft. Das war mal ein halbes Rittersgut gewesen. Die LPG hatte ihr aber den Kuhstall genommen. Nur das Haus war ihr noch geblieben.

Als Kind war mir die ganze West-Ost-Thematik einerlei, aber der Weg über die Grenze war immer sehr gruselig. Wenn die Grenzanlagen auch nur in Sicht kamen, machte ich mich im Auto ganz klein. Da waren immer diese großen, fremd aussehenden Deutschen in ihren grauen Uniformen, die einen merkwürdigen Akzent sprachen, scheinbar überhaupt gar keinen Humor verstanden und bei einer Einreise in die DDR stets das ganze Auto filzten. Für wen denn der Kaffee sei? Wen man besuchen wolle? Und warum? Einmal hat man uns alle Zahnpastatuben ausgedrückt. Glaubten die Kontrollettis etwa, wir hätten da einen systemfeindlichen Propaganda-Souffleur drinnen versteckt? Ein anderes Mal hat man uns alle Wurstbrote weggenommen. Wegen der Maul- und Klauenseuche. Als wir weitergefahren sind, haben wir gesehen, wie sich die Grenzer die Stullen selbst in den Hals geschoben haben.

In der „Zone“, wie wir das nannten, hatte ich als Kind immer viele Freunde. Stundenlang sind wir durch die DDR-Wälder gepirscht, haben Tage im Sommergarten der lokalen Eisdiele verbracht, waren schwimmen oder haben einen Ost-Rummel besucht. Das war richtig cool. Für uns Kinder war das Gegeneinander der deutschen Systeme nie greifbar. Nur als wir älter wurden, meinte mein DDR-Freund Mayk einmal: „Wenn Krieg ausbricht, müssen wir dann aufeinander schießen, wenn du wieder auf der anderen Seite der Mauer bist?“

Einmal wollte ich meinen West-Freunden zeigen, wo meine inzwischen verstorbene Uroma im Osten gelebt hat, wo ich viele Ferienwochen verbracht hatte und wo die Braunkohle längst ganze Dörfer ausradiert hat. Also lud ich sie alle in meinen feuerroten VW Derby (mein allererstes Auto) und fuhr die Strecke nach Mücka zum ersten Mal selbst – nach Jahren der Abwesenheit. An der Grenze wurden wir angehalten, da hatte sich nichts verändert.

Doch dieses Mal musste ich als Fahrer den Wagen verlassen und mit in eine Baracke gehen. Dort wurde ich wieder befragt. Was wir denn im Osten wollen würden? Wo die Reise hinginge? Wen wir besuchen wollten? Und warum? Ob wir etwas im Auto haben, was in der DDR verbleiben soll? Was ich beruflich mache? Ich erzählte von meinem Biologiestudium – und wurde plötzlich allein gelassen. Während meine Freunde im Derby langsam begannen, Panik zu schieben und zu diskutieren, wie sie mich zurücklassen und mit dem Wagen durch die Grenzanlagen zurück in den Westen flüchten könnten, schmorte ich im eigenen Saft.

Nach gefühlt einer Stunde kam einer der Grenz-Vopos wieder in den Raum zurück, musterte mich streng und sagte: „Wir haben uns beraten, wir brauchen in der DDR keine weiteren Biologen. Sie dürfen weiterfahren.“ Ich weiß bis heute nicht, ob dies das erste Aufkeimen von Grenzhumor war oder ob wirklich keine Biologen gebraucht wurden. Ich weiß nur, dass es die Eisdiele in Mücka auch nach all den Jahren noch immer gegeben hat und wir uns für einen Alu-Taler (das DDR-Geld war immer so verflixt leicht!) ein leckeres Eis geholt haben, bevor es wieder nach Hause ging.

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 160 (7/2019).

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Falkensee: Die Kinderarztpraxis Wolf zieht um in die Bahnhofstraße!

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Die Möbelpacker schleppen sperrige Kisten im Treppenhaus nach oben, die Säge kreischt, ein Hammer ist zu hören. Überall sind Handwerker am Werkeln: Im Ärztehaus in der Bahnhofstraße 64 ist ganz schön etwas los. Kinderärztin Claudia Wolf: „Wir ziehen um. Nach sechs Jahren in der Adlerstraße brauchen wir unbedingt mehr Platz, … (ANZEIGE)

… damit sich Augenscreening, Lungenfunktionstest, Allergietest und U-Untersuchung nicht länger alle einen Raum teilen müssen. In unserer neuen Praxis in der Bahnhofstraße haben wir endlich mehr Platz und können viel entspannter arbeiten. Am 22. Juli werden wir die neue Praxis eröffnen.“

Das Team aus Ärztin Claudia Wolf und ihren fünf Arzthelferinnen wird sich passend dazu erweitern. So wächst das Team um Helferin Jenny. Und auch Annika Grünler stößt zum „Wolfsrudel“. Claudia Wolf: „Annika kommt als Weiterbildungsassistentin der Allgemeinmedizin zu uns und wird sechs Monate bleiben. Azubis bilden wir ja schon länger aus, jetzt können wir auch auf ärztlicher Ebene eine Ausbildung umsetzen und zukünftigen Allgemein- und Kinderärzten zu mehr Praxis verhelfen. Wir möchten daraus eine Tradition machen.“

Die Kinderarztpraxis Falkensee begleitet die Kinder vom Säuglings- bis ins späte Teenageralter. Claudia Wolf: „Wir führen natürlich auch alle U-Untersuchungen durch. Ein echter Tipp von uns sind die beiden freiwilligen U10- und U11-Untersuchungen, die ins Grundschulalter fallen. Diese oft ausgesparten Untersuchungen werden von den meisten Krankenkassen bezahlt. Sie werden in einer Zeit durchgeführt werden, in der es sonst keine vorgeschriebenen Untersuchungen gibt. Wir gehen dabei u.a. auf den Impfstatus und die Beweglichkeit ein.“

Auffallend ist für die Kinderärztin, dass sich immer mehr Väter die Zeit nehmen, um mit dem Nachwuchs zum Arzt zu gehen. Claudia Wolf: „Das ist sehr erfreulich und liegt hoffentlich nicht nur an meinen hübschen Assistentinnen, sondern auch an dem Fakt, dass sich die Väter mehr um ihre Kinder kümmern. Übrigens biete ich auch den Eltern an, ihren Impfstatus zu kon­trollieren, um ggf. nachzuimpfen. Ich bin selbst sehr für das Impfen, spreche mich aber gegen eine Impfpflicht aus. Lieber versuche ich, einen Skeptiker im Gespräch zu überzeugen. So auch von der vorbeugenden HPV-Impfung gegen das Humane Papillomvirus, das u.a. Gebärmutterhalskrebs auslösen kann. Seit letztem Herbst können sogar die Jungs ab 9 Jahren gegen HPV geimpft werden. Auch die neuen Impfungen wie etwa die gegen Meningokokken Typ B werden sehr gut angenommen.“

Bei den Kindern, die in die Praxis kommen, fällt dem Team auf, dass die Allergien zunehmen und dass die Kinder aufgrund von zu viel TV-, Konsolen- oder Smartphone-Aktivität ihre Beweglichkeit verlieren und zu Übergewicht neigen.

Claudia Wolf: „Gern wird auch erst ‚Dr. Google‘ konsultiert und ich soll dann eine ‚Zweitmeinung‘ abgeben. Aber das ist schon ganz okay so. Uns zeichnet aus, dass wir niemals von oben herab Anweisungen geben, sondern mit den Eltern stets auf Augenhöhe sprechen. Die Eltern haben bei uns das Gefühl, dass wir sie ernst nehmen. Zugleich haben meine Arzthelferinnen aber auch so viel Erfahrung, dass sie viele besorgte Eltern schon am Telefon beruhigen können.“ (Text/Fotos: CS)

Info: Kinderarztpraxis Falkensee Claudia Wolf, Bahnhofstraße 64, 14612 Falkensee, Tel.: 03322–22069, www.kinderarzt-falkensee.de

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 160 (7/2019).

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Amtsgericht Nauen: Geduld zu Ende – Bei eBay Waren verkauft, diese aber nicht geliefert!

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„Am 6. Juni 2019 verhandelt das Schöffengericht mehrere Anklagen gegen die mehrfach einschlägig Vorbestrafte wegen gewerbsmäßigen Betrugs. Ihr wird vorgeworfen, in mehreren Fällen Gegenstände über Internet-Portale verkauft und den Kaufpreis von den Käufern erhalten zu haben, ohne die Gegenstände an die Käufer zu übersenden, was von Anfang an ihrem Plan entsprochen und der zumindest teilweisen Bestreitung ihres Lebensunterhaltes gedient habe.“

Mit diesen Worten machte das Amtsgericht Nauen auf eine öffentliche Verhandlung aufmerksam. Der Fall erweckt Aufmerksamkeit, weil jeder wohl schon einmal bei einem Kleinanzeigen-Portal im Internet Waren bestellt und bezahlt, diese am Ende aber nie erhalten hat. Was treibt jemanden dazu an, sich auf diese Art des „gewerbsmäßigen Betrugs“ einzulassen?

Vor Gericht wartet eine junge Frau mit gefärbten Haaren und kräftiger Statur auf die Verlesung der Anklage.

Die erste Überraschung: Es geht gleich um eine ganze Reihe von Betrugsanzeigen, die zeitlich von 2017 bis 2019 reichen. In so gut wie allen Fällen geht es eigentlich um kleine Summen. Ein Brautkleid wird für 59,49 Euro veräußert, Stoffe zum Nähen werden für 100 Euro verkauft, eine Jacke geht für 22,35 Euro über den virtuellen Verkaufstisch und ein Rucksack bringt 135 Euro. Nur ein iPad ragt preislich aus diesem Reigen heraus – es wurde für 431,77 Euro verkauft.

Die Verkäufe fanden nicht nur auf der bekannten eBay Plattform statt, sondern auch auf anderen Online-Portalen wie etwa eBay Kleinanzeigen, Mamikreisel.de oder Kleiderkreisel.de. Die Besonderheit: Die Angebote wurden nie unter dem eigenen Namen eingestellt, sondern immer unter verschiedenen Fantasienamen. Weitere Namen, die dem tatsächlichen Namen lautmalerisch schon deutlich ähnlicher waren, wurden bei der Angabe der Bankverbindung genannt.

Die Angeklagte: „Mein echter Name ist bei eBay bereits seit 2015 oder 2016 gesperrt. Es reicht sogar, wenn er in einem Chat auftaucht, dann wird die Aktion sofort gesperrt.“

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass bei der Kontoverbindung ein ähnlicher Name verwendet wird, damit die Bank dies als Schreibfehler auslegt und die Überweisung trotzdem annimmt.

Vor Gericht werden Chat-Verläufe mit den verschiedenen Betroffenen vorgelesen. Demnach wird den Käufern zunächst immer wieder zugesichert, dass die Ware zügig kommt. Pakete sollen verschickt worden sein, seien aber zurückgekommen, weil Adressaufkleber abgerissen waren oder Adressen nicht stimmten. Immer wieder wird den Kunden im Chat gesagt, wenn das Paket nicht kommt, gibt es das Geld zurück. Und dann folgt im Regelfall irgendwann – Schweigen. So lange, bis die geprellten Online-Käufer keine Geduld mehr aufbringen, zur Polizei gehen und Anzeige erstatten. Klar wird beim Verlesen der Chat-Verläufe auch, dass einzelne Artikel wie das Brautkleid zeitgleich sogar auf mehreren Portalen angeboten wurden.

Hat sich die Angeklagte einen „rechtswidrigen Vermögensvorteil“ verschafft, indem sie die Ware bewusst nicht verschickt hat – oder waren alle Fälle nur Zufälle aufgrund widriger Umstände?

Die Frau, die aus Nauen stammt und inzwischen in einer betreuten Familieneinrichtung lebt, bringt zunächst viele Gründe für das Nichtversenden vor und weist darauf hin, dass sie ja auch viele Pakete tatsächlich verschickt habe. Sie muss aber auch vor Gericht eingestehen, dass sie ein iPad nie besessen habe und dass sie viele Bestellungen nie ausgeführt und den Kontakt zu den Kunden bewusst abgebrochen hat.

Die Angeklagte: „Ich weiß nicht, was das mit mir ist. Ich packe die Pakete, sie stehen zum Wegbringen bereit – und dann tue ich das einfach nicht. Ich kann mir das selbst nicht erklären.“

Immerhin: Das Geld aus den Verkäufen wurde nicht für Luxus ausgegeben. Es floss in die ganz normale Haushaltskasse der Familie ein und wurde genutzt, um Essen und Trinken auch für die Kinder einzukaufen.

Ledig, Kinder, Schuldnerberatung
Die Angeklagte ist ledig, so wird es in der Verhandlung thematisiert. Sie hat eine Ausbildung zur Friseurin abgebrochen und lebt von Sozialleistungen. Die Frau kümmert sich um ihre Kinder, die alle noch unter zehn Jahre alt sind. Mit dem Vater, der vor Gericht als stark drogen- und alkoholabhängig beschrieben wird, besteht seit über einem Jahr gar kein Kontakt mehr, in der betreuenden Einrichtung hat er Hausverbot. Etwa 1.800 Euro werden ihr als Kindergeld und als Vorschuss auf den zu erwartenden Unterhalt von den Ämtern pro Monat ausbezahlt. Geld, bei dem das Gericht davon ausgeht, dass es reicht, um damit die Familie zu ernähren.

In der betreuten Familieneinrichtung wird die junge Frau wieder an einen normalen Alltag herangeführt. Eine Schuldnerberatung kümmert sich vor Ort um sie. So konnten bereits einige der sich aufgetürmten Schulden – etwa für die Kitabetreuung der Kinder oder für den bezogenen Strom – zurückgezahlt werden.

Am 1. April 2018 hat die Frau außerdem eine kostenpflichtige Ausbildung zur Modedesignerin angetreten, die im Monat 139,49 Euro kostet – die Hälfte des Geldes bezahlt die Mutter der Angeklagten. Seit einem dreiviertel Jahr ruht aber auch diese Ausbildung: „Die Kinder waren laufend krank und dann habe ich auch Rücken bekommen.“

Nicht das erste Mal vor Gericht
Schnell kommt heraus: Die geständige, aber sehr einsilbig sprechende Angeklagte („Ja, es ist alles so“) ist nicht das erste Mal vor Gericht. Wegen exakt des gleichen Tatbestands gab es bereits zahlreiche Anzeigen und Verhandlungen in der Vergangenheit. Für zehn Tage musste die Mutter von fünf Kindern sogar in Haft.

Zu folgeschweren Verhandlungen vor Gericht kam es im Januar 2018 vor dem Amtsgericht Nauen und im Juli 2018 vor dem Landgericht Postdam. Hier ergingen Bewährungsurteile – als letzte mahnende Warnungen, unbedingt damit aufzuhören, das „Vermögen eines anderen durch Vorspiegelung falscher Tatsachen zu schmälern.“

Und: Das Zentralregister der Angeklagten würde bereits neun Eintragungen mit Verurteilungen aus der Vergangenheit aufweisen, darunter Betrugsfälle und sogar einen Fall von gemeinschaftlichem Diebstahl.
Jetzt scheint es also ernst zu werden vor Gericht. Nun also wieder vor dem Amtsgericht Nauen ist die Staatsanwältin enttäuscht von der erneuten kriminellen Energie der Vielfachmutter: „Sie haben uns doch in die Hand versprochen, damit aufzuhören.“

Die Bewährungshelferin sagt aus, dass ihr noch kurz vor der öffentlichen Verhandlung versichert wurde, dass es keine neuen Betrugsfälle gäbe: „Mir wäre es am liebsten, die Frau würde gar keinen Rechner mehr anfassen oder zumindest die Verkaufsportale nicht mehr nutzen dürfen.“

Sie gab das Vertrauensverhältnis inzwischen als zerrüttet an und wies darauf hin, dass einige neue Betrugsanzeigen erst aufgekommen sind, nachdem sich die Beschuldigte vor dem Landgericht einsichtig zeigte und versprach, so etwas nie wieder zu tun. Auch der Aufenthalt in der betreuten Familieneinrichtung oder die Aufmerksamkeit einer Schuldnerberatung hätten leider nicht dazu beigetragen, die Angeklagte von ihrem Tun abzuhalten. Die Bewährungshelferin zeigte sich damit mit ihrem Latein am Ende.

Klar wurde vor Gericht auch: Eine Privatinsolvenz der Beschuldigten wurde bislang noch nicht beantragt. Auch eine psychiatrische Untersuchung wurde noch nicht vorgenommen.

Letztere beantragt der Pflichtverteidiger, der der Beschuldigten zugewiesen wurde: „Ich würde gern eine psychiatrische Begutachtung hinsichtlich der Schuldfähigkeit beantragen. Ich sehe hier Züge eines zwanghaften Verhaltens.“ Diese Begutachtung lehnt die Richterin allerdings nach einer kurzen Beratung mit den Schöffen ab, denn sie könne nicht erkennen, dass eine psychische Krankheit vorliegt, „nur weil jemand viele Straftaten begeht“.

Aufgrund der „Vielzahl einschlägiger Taten in weiteren Fällen“ und der bereits erfolgten Verhandlungen vor Gericht sieht sich die Staatsanwaltschaft nicht dazu in der Lage, eine weitere Strafe zur Bewährung zu fordern. Sie erzählt, dass unzählige Verfahren bereits im Vorfeld eingestellt wurden und dass die Beschuldigte sogar Konten auf die Namen ihrer Kinder eröffnet habe: „Die haben wir hier dann als Beschuldigte geführt.“ Die Ausreden will die Staatsanwaltschaft nicht mehr gelten lassen: „Sie vergessen seit fünf, sechs Jahren permanent, die Ware loszusenden. Ihre Ausreden kennen wir bereits seit vielen Jahren. Und sie haben weitergemacht, obwohl eine bitterernste Strafe droht.“

Die Staatsanwaltschaft beantragt vor Gericht eine Freiheitsstrafe – addiert aus den Einzelfällen – von vier Jahren. Und eine Vermögensabschöpfung, damit die geprellten Käufer ihr Geld zurückerhalten. Die Verteidigung fragt da noch einmal kritisch nach, ob die Beklagte in psychiatrischer Behandlung nicht besser aufgehoben wäre als in Strafhaft.

Nach einem langen Verhandlungstag wird die Beschuldigte „im Namen des Volkes“ und unter Berücksichtigung der alten Urteile wegen gewerbsmäßigem Betrug zu in Summe drei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. Sie muss den Käufern in neun Fällen das Geld zurückzahlen und die Kosten des Verfahrens tragen. Gegen das Urteil kann Berufung oder Revision eingelegt werden. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 160 (7/2019).

Der Beitrag Amtsgericht Nauen: Geduld zu Ende – Bei eBay Waren verkauft, diese aber nicht geliefert! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Die Präventionsseiten der Polizei: Folge 5 – Drogen im Havelland

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Im ruhigen Havelland sollten die Kinder und Jugendlichen doch eigentlich vor den Versuchungen der illegalen Drogen geschützt sein, oder? Schließlich ist die Clubszene in der Region doch mehr als überschaubar. Und bekannte Drogenumschlagplätze wie den Görlitzer Park in der Hauptstadt Berlin gibt es hier auch nicht. Aber: Ganz so idyllisch geht es im Havelland doch nicht zu.

Michael P. (Name von der Redaktion geändert) ist Streifenbeamter der Polizei. Er sagt: „Ich habe im Havelland schon jede Art von Drogen gesehen. In erster Linie natürlich Cannabis, aber auch Kokain, Crystal Meth, Amphet- und Metamphetamine sowie Opiate. Drogen stehen gerade bei den Heranwachsenden sehr hoch im Kurs. Viele fangen schon mit 13 Jahren mit dem Kiffen an.“

Sebastian E. (Name von der Redaktion geändert) steht seinem Kollegen bei: „Die Wahrnehmung der Bürger hat sich verändert. Nehmen sie heute den typischen Cannabis-Geruch in der Öffentlichkeit wahr, dann spüren sie dem Geruch nicht länger nach, sondern unternehmen – gar nichts. Kiffen scheint akzeptiert zu sein. Zumal es uns ja auch in vielen Hollywood-Filmen oder Rapper-Songs vorgelebt wird. Und die Jugendlichen wundern sich: Nanu, ich dachte, das ist verboten? Und trotzdem tut niemand etwas dagegen? Das ist ja komisch“.

Michael P.: „Gerade bei den Heranwachsenden kann der regelmäßige Cannabis-Konsum viele negative Begleiterscheinungen haben. Das reicht von Konzentrationsschwächen bis hin zu ausgewachsenen Psychosen.“

Werden Jugendliche von der Polizei mit Drogen erwischt, so wird ihnen die Droge abgenommen, es erfolgt eine rechtliche Belehrung und eine Durchsuchung. Heranwachsende werden an die Erziehungsberechtigten übergeben und über die Strafanzeige informiert.

Sebastian E.: „Es wird immer wieder argumentiert, dass es z.B. bei ‚Gras‘ eine Freigrenze für den Eigenbedarf gibt. Das stimmt so aber nicht. Die Bundesländer haben Richtlinien erlassen, nach denen der Besitz einer “geringen Menge“ Cannabis für den Eigenbedarf folgenlos bleiben kann. Aber – jetzt kommt das große Aber – eine Strafanzeige wird trotzdem immer gestellt. Der Staatsanwalt ist der Herr des Verfahrens, er allein entscheidet, ob von einer weiteren Strafverfolgung abgesehen wird. Im Wiederholungsfall wird das bestimmt nicht wieder so laufen. So oder so bekommen die Betroffenen aber einen Eintrag in ihre Akte. Michael P.: „Heranwachsende nehmen eine solche Strafanzeige oft nicht besonders ernst. Der Akten-Vermerk (z. B. Führungszeugnis) kann bei Minderjährigen aber auch dazu führen, dass sie für einen Führerschein gar nicht erst zugelassen werden oder zumindest erst einmal nachweisen müssen, dass sie auch wirklich clean sind.“ Wer bereits einen Führerschein hat, muss mit Konsequenzen rechnen, wenn er „auf Droge“ erwischt wird.

Michael P.: „Wichtig ist: Das Führen eines Fahrzeugs unter Betäubungsmitteln ist eine Ordnungswidrigkeit. Sie wird im Regelfall mit einem Monat Führerscheinentzug, zwei Punkten und 500 Euro Strafe geahndet. Im Wiederholungsfall verdoppelt sich die Strafe. Kam es allerdings unter Drogeneinfluss zu Ausfallerscheinungen, einem Unfall oder zu einer Gefährdung von Menschen, so wird das gleich als Verkehrsstraftat gewertet.“

Im Ordnungswidrigkeitenverfahren müssen die Fahranfänger bei einem Führerschein auf Probe zu einer Nachschulung und es verlängert sich die Probezeit. Für alle anderen Fahrerlaubnisinhaber kann die Fahrerlaubnisbehörde zusätzlich eine Medizinische-Psychologische-Untersuchung (MPU) anordnen. Im Strafverfahren entscheidet das Gericht.

Sebastian E.: „Wenn wir eine Kontrolle durchführen und bereits sehen, dass die Personen stark gerötete Augen haben, sehr fahrig reagieren, zittern oder andere Anzeichen für einen Drogenkonsum zeigen, dann führen wir einen Drogentest zur Kontrolle durch. Früher nutzten wir einen auf Schweiß basierenden Wischtest, inzwischen verwenden wir einen Speicheltest. Der zeigt in wenigen Minuten an, ob Cannabis, Amphet-/Metamphetamine, Opiate oder Kokain konsumiert wurde. Bei einer Positivkontrolle ordnen die Beamten immer eine bestätigende Blutentnahme zur Sicherung des Ordnungswidrigkeiten-/Strafverfahrens an.“

Nach dem Cannabis sind Amphetamine die häufigste Droge, die im Havelland angetroffen wird.

Sebastian E.: „In Berlin sind Amphetamine in der Partyszene zu finden. Im Havelland wird das Zeug auch genommen, um im beruflichen Umfeld leistungsfähig zu bleiben oder die Leistungsfähigkeit zu steigern. Die Konsumenten bilden dann auch tatsächlich einen Querschnitt durch die ganze Gesellschaft.“

Fakt ist: Die Drogenproblematik nimmt zu im Havelland. 2017 wurden 351 Fälle von der Polizei bearbeitet, 2018 waren es bereits 450 Fälle. Die Aufklärungsquote liegt immerhin bei 94,7 Prozent.

Warum? Nun, werden Drogen gefunden, dann meist gleich am Besitzer oder Händler, sodass umgehend eine Strafanzeige geschrieben wird.

In der Offline-Welt weiß die Polizei ganz genau, wo die „Hotspots“ sind, an denen die Dealer unterwegs sind.

Michael P.: „In Falkensee behalten wir so etwa Treffpunkte der Jugendlichen im Auge. Aber die Digitalisierung macht auch vor der Drogenszene nicht Halt. Verabredungen zu einem Drogenkauf werden immer häufiger online getroffen. Das Internet ändert alles, Drogen können im Darknet bestellt werden! Das Darknet ist keine Erfindung der Medien, es existiert!“

Mein Kind nimmt Drogen:Wie erkenne ich das?
Das Sachgebiet Prävention der Polizei geht das Thema Drogen frühzeitig und intensiv an. Zuständig ist Martina Bethke: „Es ist beängstigend, wie die Kinder und Heranwachsenden mit dem Thema Drogen umgehen. Es wird der Umgang mit Drogen in der Öffentlichkeit teilweise verharmlost. In der Unterhaltungsindustrie wird der Konsum von Drogen überwiegend positiv dargestellt. Unsere Präventionsarbeit wird dadurch erheblich erschwert. Die Kinder und Jugendlichen verstehen nicht, dass die Drogen hier verboten, aber woanders erlaubt sind. Das Argument ist oft: Das machen doch alle…“

Martina Bethke ist im ganzen Havelland unterwegs, um – auf gezielte Anforderung hin – informative Drogenveranstaltungen in den Schulen durchzuführen. Im vergangenen Jahr war sie in 50 Schulen zu Gast und hat 1.029 Teilnehmer erreicht. In diesem Jahr waren es bereits 27 Veranstaltungen und 532 Teilnehmer. Vor Ort hält sie nichts von Vorträgen – sie liebt die Diskussion mit den Heranwachsenden zu Themen wie Legalisierung, Eigenbedarf, Drogentest, Führerscheinsperre usw.

Auch im Falkenseer „Haus am Anger“ begleitet die Polizistin seit 2013 gemeinsam mit anderen Partnern das Drogenprojekt “Glücklich ohne Alkohol und Drogen“. Hier geht es darum, dass der Jugendliche eine eigene Haltung in der Gesellschaft findet und dies trotz der allgegenwärtigen Präsenz von Drogen und anderen Rauschmitteln. Hier können sich Schulen anmelden, ohne den negativen Fokus auf sich zu lenken. Weitere Information finden sich unter www.crea-verein.de.

Martina Bethke: „Früher war ich nie in den Grundschulen. Inzwischen bekomme ich auch von hier Anfragen. Das Einstiegsalter sinkt. Wichtig ist mir in diesem Zusammenhang: Die Eltern sollten sich frühzeitig mit dem Thema Drogen beschäftigen – und nicht erst am Tag X, wenn das Kind mit Drogen erwischt wird. Ganz wichtig ist es, mit den Kindern zu sprechen. Leistungsdruck besteht bei allen, aber die Neugierde ist bei unseren Kindern doch viel größer.“

Chemische Drogen werden oftmals in dubiosen Kellern zusammen gemischt (Designer-Drogen) und kommen dann in den verschiedensten Formen zum Dealer. Die Inhaltsstoffe sind nicht definierbar, da die Designer-Drogen jedes Mal eine andere Zusammensetzung haben können.

Martina Bethke: „Wir hatten in diesem Jahr bereits einen minderjährigen Drogentoten im Havelland. Er hatte sein ganzes Leben noch vor sich. Mit Kleberschnüffeln fing alles an.“

Die beste Prävention gegen Drogen ist und bleibt – der Sport. Martina Bethke: „Für viele Sportler ist ihr Körper ein Tempel, der nicht durch Drogen beschädigt werden darf. Als Resümee meiner ganzen Veranstaltungen kann ich nur sagen: Wir müssen unsere Kinder besser auf das Leben vorbereiten, es ist nicht sinnvoll, wenn wir die Augen vor den Gefahren verschließen – die Jugendlichen können trotzdem mit allen Sachen in Berührung kommen. Auch eine Legalisierung mancher Drogen macht es nicht harmloser – die körperlichen Auswirkungen bleiben auch dann!“

Streifenpolizisten: Alkohol bleibt großes Thema!
Viele Drogenkonsumenten argumentieren: Wenn Alkohol frei zugänglich ist, dann darf auch Marihuana keine verbotene Droge mehr sein.

Sebastian E.: „Viele vergessen, dass es auch unter Alkoholeinfluss nicht erlaubt ist, ein Kraftfahrzeug zu führen. Wir führen immer wieder Kontrollen durch und stellen fest, dass sich noch immer viel zu viele Erwachsene zutrauen, nach ein paar Gläsern Bier oder Wein noch hinter dem Steuer Platz zu nehmen. Wir werden dann, wenn wir ins ‚Röhrchen‘ pusten lassen, oft angegiftet, wir sollen uns doch lieber um die richtigen Verbrecher kümmern. Da fehlt uns jedes Verständnis, weil unter Alkohol hat man einfach keine vollumfängliche Kontrolle mehr über das Fahrzeug – und wie schnell kommt es dann zu einem Unfall mit Todesfolge, womöglich noch mit einem Kind.“

Michael P.: „Wir können bei den Alkoholfahrten nicht mehr mit stereotypen Rastern arbeiten. Ob männlich oder weiblich, jung oder alt – all das spielt da keine Rolle mehr. Was uns immer wieder nachdenklich stimmt: Manche Fahrer haben ein oder zwei Promille Alkohol im Blut, reden aber noch völlig klar.“ (Text/Fotos: CS)

Das Sachgebiet Prävention der Polizeiinspektion Havelland ist in der Schützenstraße 13, 14641 Nauen, Tel. 03321-400-1088 erreichbar. Nähere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf der Webseite www.polizei-beratung.de. Anzeigen, Hinweise sowie Meldungen etc. können auch unter www.polizei.brandenburg.de online abgegeben werden.

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
der Wunsch nach einem sicheren Leben ist ein zentrales menschliches Bedürfnis. Ich bin davon überzeugt, dass sich Prävention auf Dauer für die Gemeinschaft auszahlt. Als Leiter der Polizeiinspektion Havelland freue ich mich sehr über die Chance, die verschiedenen Tätigkeitsfelder unserer polizeipräventiven Maßnahmen im Rahmen einer neuen Artikelserie in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ umfassend darzustellen. Die Berichte in dieser Ausgabe und in den folgenden Magazinen sollen Sie informieren und so zur Erhöhung Ihrer Sicherheit beitragen.
Lutz Gündel, Polizeidirektor, Leiter der Polizeiinspektion Havelland

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 160 (7/2019).

Der Beitrag Die Präventionsseiten der Polizei: Folge 5 – Drogen im Havelland erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.


Schönwalde-Glien OT Pausin: Erstes Alpakahoffest

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Annelies und Joachim Liesegang halten auf ihrem Grundstück in Pausin acht Alpakas. Die flauschigen Tiere, die eigentlich in den südamerikanischen Anden heimisch sind, sind ebenso gesellige wie freundlich-zutrauliche Tiere. Ihre Wolle ist besonders begehrt, um daraus Socken, Pullover oder Decken mit hohem Kuschelkomfort zu stricken.

In diesem Jahr kam das Pärchen zum ersten Mal auf die Idee, ein Alpakahoffest zu veranstalten, um alle Nachbarn und Interessierten aus der Region auf den eigenen Hof einzuladen. Das war anscheinend eine sehr gute Idee, denn am 2. Juni ließen sich bei Sonnenschein und Temperaturen um die 30 Grad bis zu 300 Alpaka-Fans auf dem Gelände blicken. Sie schlossen gleich Freundschaft mit den acht Alpakas und auch mit dem kleinen Pony Fanny.

Nicht nur Janina Schmidt von den „Hell’s Chocolate Heaven Alpacas“ eilte nach Pausin, um den Liesegangs helfend unter die Arme zu greifen. Auch der Dorfclub, der Konsum, der Wildhof Kraatz und weitere Helfer nutzten die Gelegenheit, um selbstgemachte Bowle auszuschenken, vor Ort ausgerollte Pizza in den Ofen zu schieben, Waffeln zu backen oder Spargelbratwurst auf den Grill zu legen.

Bierzeltgarnituren und ein Zelt wurden aufgestellt – und schon waren alle Besucher miteinander im Gespräch. Ein so abwechslungsreiches und unterhaltsames Fest hat Pausin nicht nur einmal verdient: Längst ist die Überlegung da, mit dem Alpakahoffest jährlich in Serie zu gehen.

Vor allem die Kinder dürfte das freuen, Sie durften die Alpakas an der Leine spazieren führen und zu festen Zeiten sogar in das Gatter gehen, um die Tiere zu streicheln und zu füttern. Die Kinder konnten aber auch einen Alpakaführerschein machen, bereitgestellte Alpaka-Holzfiguren bemalen, sich im Planschbecken abkühlen oder beim Eierlaufen und Sackhüpfen mitmachen. Und das gab es so sicherlich auch noch nie: Die DJs am Mischpult sorgten nicht nur für Musik auf dem Fest, sondern unterbrachen ihr Programm immer wieder einmal, um spannende Fakten zum Leben mit den Alpakas zu verlesen.

Annelies Liesegang: „Auf unserem ersten Hoffest wollten wir den Leuten zeigen, was Alpakas für tolle Tiere sind. Und erklären, was sie fressen und wie man ihre Wolle verwertet. Eins unserer Alpakas wurde übrigens bei uns auf dem Hof geboren. In diesem Jahr suchen wir auch noch für eine vierjährige Stute den passenden Hengst aus. Aber mehr als zehn Tiere können wir bei uns nicht beherbergen, das gibt das Gelände nicht her. Mit unseren Alpakas sind wir oft auf Hochzeiten in Marquardt und in Spandau unterwegs. Wir laufen auch mit ihnen und Gästen durch den Wald. Und wir werden für Kindergeburtstage gebucht. Die Nachbarn haben mit unseren Tieren, die bis zu 20 Jahre alt werden, kein Pro­blem. Sie riechen nicht und machen auch keinen Lärm.“ (Text/Fotos: CS)

Info: Alpakahof Pausin, Wansdorfer Weg 7, 14621 Schonwalde-Glien (OT Pausin), Tel.: 033231-62269, www.alpakahof-pausin.de

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 160 (7/2019).

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Kimura Karate Schule: Mehran Moradian baut neues Dojo in Schönwalde auf!

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An einem Montag abend hallen laute japanische Rufe aus dem Obergeschoss der SSV-53-Sportanlage direkt am Schönwalder Strandbad. Vor Ort trainieren die Schüler von Sensei Mehran Moradian (54) – und zählen die Anzahl der Wiederholungen ihrer Faustschläge gleich mit. Mehran Moradian lernt die Kampfkunst Karate bereits, seitdem er sieben Jahre alt ist. (ANZEIGE)

Zunächst widmet er sich der Stilrichtung Shotokan Karate. Seinen ersten Dan als Schwarzgurt erhält er als 17-jähriger im Iran. Nachdem er sich auch im Kan Zen Ryu und im Kyokushinkai Karate ausprobiert hat, entdeckt er Ende 2011 das Shukokai Karate für sich, das vor vielen Jahren vom Japaner Sensei Kimura entwickelt wurde. Hier hat er bereits den dritten Dan absolviert – und trainiert direkt beim deutschen Chefausbilder Sensei Edmund Horn, der den 7. Dan besitzt.

Mehran Moradian, der in Falkensee die Massagepraxis „Touch & Relax“ betreibt: „Das Shukokai Karate hat mich zum ersten Mal wirklich begreifen lassen, wie mein Körper funktioniert und wie ich ihn einsetzen kann. Da geht es auch darum, die Energie, die ich habe, so effektiv wie möglich zu nutzen.“

Nun möchte Mehran Moradian sein Wissen weitergeben und führt ab sofort ein eigenes Dojo. Trainiert wird immer Montag und Donnerstag. Ab 18 Uhr sind die Kinder und Jugendlichen bis 13 Jahre an der Reihe, ab 19 Uhr die Erwachsenen. Drei Probestunden sind kostenfrei. Am Anfang reicht es aus, in Jogginghose und T-Shirt zu erscheinen, später schafft man sich einen weißen Gi an, wie der Karateanzug heißt.

Der Sensei fängt bei den neuen Schülern zunächst mit den Basics an: „Wir sind ja in unserer modernen Welt völlig eingeschränkt. Wir müssen gerade den jungen Menschen erst einmal wieder zeigen, dass sie zwei Arme und zwei Beine besitzen. Und so lernen wir erst die Grundlagen und die Kata-Formen, bevor es an das Kumite geht – den Dojo-Kampf. Entsprechende Paarübungen gibt es erst, wenn sich meine Schüler so bewegen können, dass sie niemanden durch ungelenkte Bewegungen verletzen.“

Wichtig ist dem Karate-Lehrer auch die Selbstverteidigung: „Das ist wichtig für Kinder, vor allem aber auch für Frauen. Die Frauen brauchen mehr Schutz und mehr Selbstvertrauen. Ich liebe es, wenn ich sehe, dass mein Unterricht funktioniert und Früchte trägt.“

Sechs Mitglieder bilden den Gründungsstamm des neuen Dojos, weitere Karate-Kämpfer sind sehr willkommen. Dabei sind auch Ältere angesprochen. Mehran Moradian: „Aufgrund meines Berufs kenne ich den menschlichen Körper ganz genau. Bei Shukokai Karate kommen schonende Bewegungen zum Einsatz, die die Gelenke nicht belasten. Und durch den Muskelaufbau verschwinden Rückenschmerzen wie von Zauberhand.“

Beim Karate geht es aber auch um Willens- und Charakterstärke, um Kraft und Durchsetzungsvermögen, um Stressbewältigung, Fitness und Disziplin. Mehran Moradian: „Ein Kampfsportler fängt niemals einen Streit an, sondern wird stets besonnen reagieren – im Bewusstsein, dass er einen Kampf gewinnen kann, ihn aber aus diesem Grund gar nicht erst ausfechten muss. Wichtig ist es mir auch, meinen Schülern Respekt zu vermitteln – gegenüber ihrem Sensei, gegenüber Älteren, gegenüber ihren Mitmenschen.“

Auf lange Sicht ist es das Ziel, mit ausreichend Schülern in ein eigenes Dojo umzuziehen. (Text/Fotos: CS)

Info: Kimura Karate Schule, c/o SSV 53, Kurmärkische Straße 2, 14621 Schönwalde-Glien, Tel.: 01525-9548113

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 160 (7/2019).

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Kino-Filmkritik: Große kleine Farm

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„Unsere große kleine Farm“ ist ein unter die Haut gehender Dokumentarfilm – und zwar einer, den jeder gesehen haben sollte. Hier geht es darum, wie man Landwirtschaft „anders“ leben kann – im vollständigen Einklang mit der Natur. John und Molly Chester nehmen den kleinen Hund Todd bei sich auf. Doch der Hund bellt, sobald sie die Wohnung verlassen – und es gibt richtig Ärger mit dem Vermieter.

Als Todd gehen soll, entschließen sich die Chesters, einen lang gehegten Traum wahrzumachen – sie ziehen aufs Land und werden Farmer. Außerhalb von Los Angeles kaufen sie eine völlig verdörrte Avocadofarm.

Zum Glück treffen sie einen echten Experten. Der hilft ihnen dabei, den Boden wieder fruchtbar zu machen und eine Farm aufzubauen, auf der alles miteinander in Harmonie existiert. Hier gibt es keine Monokulturen, sondern z.B. einen Fruchthain mit über einhundert verschiedenen Obstbaumarten. Zwischen den Bäumen sorgt eine Gründüngung für einen gesunden Boden.

Da John Chester ein preisgekrönter Tierfilmer ist, hält er die ersten sieben Jahre der Farm mit der Kamera fest – und das ist ein Fest für die Sinne.

Die Chesters müssen auf die ganz harte Tour lernen, mit der Natur zu leben und nicht gegen sie. Millionen von Schnecken überfallen die Obstbäume? Dagegen helfen Enten, die die Schnecken als Delikatesse betrachten. Die Kojoten reißen die eigenen Hühner? Dann werden die Hühner eben ab sofort von einem Hütehund bewacht, sodass sich die Kojoten lieber auf die zahllosen Wühlmäuse stürzen, die ansonsten die Ernte bedroht hätten.

Am Anfang überfallen Käfer und Vögel die Farm, sorgen Dürreperioden und Überflutungen für Probleme. Aber jedes Problem erschafft sich mit etwas Nachdenken schon bald seine ganz eigene Lösung. Und so blüht und gedeiht die Farm, ohne dass Gifte zum Einsatz kommen oder Kojoten erschossen werden müssen.

Während auf anderen Farmen in der Nachbarschaft gewaltige Regengüsse den gesamten fruchtbaren Boden wegschwemmen, passiert dies bei den Chesters nicht. Dank der Gründüngung ist der Boden so gut durchwurzelt, dass er das Wasser wie ein Schwamm aufsaugt und am Ende alles gut ausgeht.

Der 92 Minuten lange Film erzählt diese Geschichte in wunderschönen Bildern und mit zahlreichen Anekdoten – und das eher mit einem staunenden Unterton als mit dem erhobenen Moral-Zeigefinger. Es macht sehr viel Spaß, den Chesters auf ihrem steinigen Weg durch jede Menge Katastrophen zuzuschauen. Am Ende wünscht man sich, dass es auf der Welt Millionen weiterer solcher Farmen geben würde. (CS / Bild: Prokino)

Tipp: 5 von 5 Sternen
FSK: ab 0 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=yDv3TR44tW4

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 160 (7/2019).

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Reederei Lüdicke übernimmt „Havelland“ aus Rathenow!

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Berlin ist eigentlich so etwas wie das Venedig Deutschlands – die ganze Stadt ist von zahllosen Kanälen, Flüssen und Seen durchdrungen. Und im benachbarten Havelland ist das nicht anders. Bei schönem Sonnenwetter drängen die Menschen gern aufs Wasser. Das ändert sich zur großen Freude von Hendrik Prössel-Jürgensen auch nicht mit den Jahren.

Denn der junge Berliner leitet in Spandau die Reederei Lüdicke (www.ms-heiterkeit.de). Ihre Schiffe legen vom Lindenufer in Laufnähe zur Spandauer Altstadt ab. Für kleines Geld nehmen sie Passagiere mit etwas Zeit mit auf große Fahrt. Allein die große City-Fahrt dauert ganze viereinhalb Stunden. Da kann man Berlin einmal von einer ganz neuen Seite erleben.

Nun baut die Reederei die Flotte um. Die Schiffe „Heiterkeit“ und „Wappen von Spandau“ sind weiterhin auf den verschiedenen Touren unterwegs und lassen sich auch für Charterausflüge anmieten. Hen­drik Prössel-Jürgensen: „Die ‚MS Angela‘ haben wir nach Tschechien verkauft. Da hätten wir in Zukunft viel umbauen müssen, um die Klimarichtlinien erfüllen zu können. Dafür haben wir die ‚Havelland‘ neu gekauft. Die Reederei Bolz aus Rathenow hat aus Altersgründen ihr Geschäft aufgegeben und uns das Schiff verkauft. Es enthält bereits viele moderne Elemente, weist einen klimatisierten Salon auf und ist mit einem Rußpartikelfilter ausgestattet. Das Schiff ist fünf Jahre für VW Wolfsburg gefahren, da haben die viel am Schiff gemacht, was uns nun bei den verschärften Umweltauflagen sehr zugute kommt.“

Die „Havelland“ wurde 1971 in Genthin gebaut und fuhr zunächst während der DDR-Zeit für die Weiße Flotte Potsdam. Sie ist 34 Meter lang und sechs Meter breit. Sie wiegt 140 Tonnen und hat Platz für 250 Personen – 130 draußen auf dem Deck, 120 drinnen.

Passend zum Vatertag am 30. Mai und anlässlich des Spandauer Havelfestes war die „Havelland“ erst zum zweiten Mal unter neuer Eignerschaft im Einsatz – ihr Debut feierte sie vorher auf einer 7-Seen-Rundfahrt. Eine dreiviertel Stunde lang konnten neugierige Gäste nun bei strahlendem Sonnenschein vom Deck aus die Wasserwege um Spandau herum erkunden – und die Schiffswerft Spandau, den Kühlturm vom Kraftwerk Reuter West oder das Kreuzfahrtterminal in Augenschein nehmen.

Hendrik Prössel-Jürgensen: „Die ‚Havelland‘ fährt besonders leise, da der gesamte Maschinenraum Gummi-gelagert ist. So können wir uns einen Einsatz auch als Konferenz- oder Seminarschiff vorstellen. Wir werden aber noch das Oberdachzelt einkürzen, um mehr Sonnenplätze zu schaffen. Und ab Juli wird das Schiff ‚Havelglück‘ heißen – eine ‚Havelland‘ gibt es leider schon vor Ort.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 160 (7/2019).

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Der Lions Club Falkensee fordert auf: „Gib uns 5!“ – Neue Adventskalender-Aktion startet jetzt

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Für eine Spende von (mindestens) fünf Euro gibt der Lions Club Falkensee seinen ersten Adventskalender ab. Bis Interessenten ihn mit nach Hause nehmen können, um Familienmitgliedern, Kunden oder Mitarbeitern eine Freude machen zu können, wird es allerdings bis Oktober dauern. Zunächst ist noch Vorarbeit zu leisten.

„Heute startet unsere Suche nach Spenderinnen und Spendern“, erklärt Jörg Schardin, der das „Adventskalender-Team“ bei den Lions Falkensee anführt. „Wir sprechen Firmen, Geschäfte und Dienstleister an und bieten ihnen die Möglichkeit. einen Sachpreis oder ein Geldgeschenk zur Verfügung zu stellen. Damit schenken sie – bestens wahrnehmbar – Freude und tun Gutes.“

Der Adventskalender funktioniert folgendermaßen: Insgesamt wird es 2.500 nummerierte Kalender geben. Hinter jedem der 24 Türchen verstecken sich mehrere attraktive Preise. „Die genaue Anzahl hängt von der Zahl der Unterstützer ab, die wir in den nächsten Wochen gewinnen werden“, erläutert der Projektverantwortliche Schardin, „Mindestens drei Gewinner pro Tag wird es geben. Erste Zusagen liegen schon vor. Je mehr Spender mitmachen, desto mehr Gewinne bieten wir. Ich bin überzeugt, dass die lokale Wirtschaft in Falkensee, Dallgow-Döberitz, Schönwalde und Umgebung sich die positiven Effekte für das eigene Image nicht entgehen lassen wird und gerne etwas für den guten Zweck beisteuern.“ Der Erlös der Adventskalenderaktion wird für die regionale Jugendförderung verwendet, z.B. für das Preisgeld des Jugendförderpreises „Falkenseer Löwe“.

Die Auslosung der Gewinnerinnen und Gewinner erfolgt Ende November unter notarieller Aufsicht. Ab dem ersten Dezember werden dann täglich die Gewinner bekannt gegeben, d.h. die Kalendernummer und der dazugehörige Sachpreis. Die Abgabe der Kalender erfolgt direkt über den Lions Club Falkensee und über ausgewählte Ausgabestellen in der Region. „Bestellungen nehmen wir ab sofort entgegen“, bietet Jörg Schardin allen Interessierten mit einem Augenzwingern schon heute an, „Gib uns 5 und wir geben Dir einen Kalender!“

Informationen und Bestellungen unter adventskalender@lions-falkensee.de.

Zum Foto: Das „Adventskalender-Team“: In der Mitte Jörg Schardin mit Isabel Gewecke, die das Logo erschaffen hat, sowie (v.l.n.r.) Sabine Schardin, Ilka Buchholz, Anna Kollenberg und Marcel Gunia

Über uns:
Lions Clubs International ist die weltweit größte Club-Hilfsorganisation. Die 1,35 Millionen Mitglieder in über 46.000 Clubs leisten ehrenamtliche Hilfsdienste in 207 Ländern und geographischen Gebieten rund um den Globus. Seit 1917 unterstützen Lions Clubs blinde und sehbehinderte Menschen, organisieren Jugendinitiativen und stärken ihre Gemeinden durch praktische Hilfsdienst- und humanitäre Projekte. Weitere Informationen über Lions Clubs International finden Sie auf: lionsclubs.org.

Der Lions Club Falkensee hat sich im Frühjahr 2019 gegründet. Insgesamt 27 Gründungsmitglieder, Frauen und Männer von Anfang 30 bis Mitte 70, fanden sich zusammen. Alle sind eng mit Falkensee und seiner Umgebung verbunden. Sie eint ein gemeinsames Ziel – der Wille, sich gesellschaftlich zu engagieren. (Info/Foto: Lions Falkensee)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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Havelland: Wirtschaftsförderpreis geht in die 23. Runde

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Der havelländische Landrat Roger Lewandowski lobt mit Unterstützung der Mittelbrandenburgischen Sparkasse zum 23. Mal den Wirtschaftsförderpreis des Landkreises Havelland aus. Unternehmen aus dem Havelland oder mit Niederlassungen im Landkreis sind ab sofort aufgerufen, sich für den Preis zu bewerben. Auch eine Nominierung durch Dritte ist möglich und erwünscht.

Der Wirtschaftsförderpreis wird in den folgenden fünf Kategorien vergeben: Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern, Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern, Unternehmen aus der Landwirtschaft, Unternehmen aus dem Bereich Tourismus sowie Innovative Unternehmen und/oder Neugründer. Angesprochen sind Unternehmen, die durch ihr Engagement und ihr Wirken zur positiven wirtschaftlichen Entwicklung im Havelland beitragen.

Mit dem Jugendförderpreis, der 2019 ein kleines Jubiläum begeht und zum 10. Mal verliehen wird, werden zudem Initiativen und unternehmerische Aktivitäten ausgezeichnet, die überwiegend von Schülern, Auszubildenden, Studenten oder jungen Unternehmern durchgeführt werden. Hierbei werden insbesondere Projekte prämiert, die zur Entwicklung des Unternehmergeistes, zum Erwerb wirtschaftsnaher Kompetenzen sowie zur Förderung von Eigeninitiative und Selbstverantwortung beitragen. Teilnahmeberechtigt sind Schüler, Auszubildende oder Studenten beziehungsweise entsprechende Initiativen und junge Unternehmen mit Sitz oder Wohnsitz im Landkreis Havelland.

„Der Wirtschaftsförderpreis des Landkreises Havelland hat nun schon eine lange Tradition“, sagt Landrat Roger Lewandowski. „Dennoch bleibt der Preis auch immer jung. Denn die letztjährige Neuerung, den Preis für Innovative Unternehmen und/oder Neugründer um eben die Gründerinnen und Gründer zu erweitern, hat sich bewährt und wird fortgeführt.“ Durch die jährlichen Preisträger zeige sich außerdem deutlich, was für eine tolle wirtschaftliche Entwicklung das Havelland in den zurückliegenden Jahren genommen habe. „Es ist mir jedes Jahr eine Freude, aber auch ein Bedürfnis, mit der Preisverleihung einigen der Protagonisten zu danken“, so der Landrat.

Sämtliche Preise des 23. Wirtschaftsförderpreises sind mit 1000 Euro dotiert. Zur Teilnahme berechtigt sind Unternehmen aller Branchen und Rechtsformen, insbesondere Industrie-, Landwirtschafts- und Handwerksbetriebe, Dienstleister, berufliche Ausbildungseinrichtungen, wirtschaftsnahe Vereine und Einzelpersonen mit Sitz, Wohnsitz oder Niederlassung im Landkreis Havelland. Einsendeschluss für Bewerbungen oder Nominierungen ist der 31. August 2019.

Unter www.havelland.de stehen in der Rubrik „Wirtschaft“ unter „Wirtschaftsförderung“ bei „Wirtschaftsförderpreis“ die Bewerbungsunterlagen zum Download zur Verfügung. Zudem besteht die Möglichkeit zu einer kurzen formlosen Bewerbung per E-Mail an wirtschaft@havelland.de, wobei als Mindestangaben der Unternehmensname, der Sitz, ein Ansprechpartner (mit Telefonnummer und E-Mail-Adresse), Aussagen zur Mitarbeiterentwicklung der letzten zumindest drei Jahre, Aussagen ob ausgebildet wird oder nicht sowie eine kurze Begründung, warum das Unternehmen preiswürdig ist, enthalten sein sollten.

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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Jesse informiert sich über Stadtentwicklung in Nauen

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Baustaatssekretärin Ines Jesse (SPD) hat am Donnerstag bei einem Arbeitsbesuch in Nauen Soziale-Stadt-Projekte besichtigt und sich über das Fortschreiten der Altstadtsanierung informiert. Gemeinsam mit Bürgermeister Manuel Meger (LWN) und Akteuren der Stadtentwicklung besichtigte sie fünf Projekte, die bislang von Fördermitteln profitierten.

Ines Jesse sagte: „Die Stadt Nauen hat sich seit Anfang der neunziger Jahre für den Erhalt der historischen Bausubstanz in der Innenstadt engagiert und hierfür verschiedene Förderprogramme gebündelt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Menschen leben wieder gerne hier. Wir unterstützen mit den neuen Fördermitteln weitere Projekte, die die Lebensqualität für alle Generationen erhöhen und vor allem der Bildung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen zu Gute kommen. Die Förderung des sozialen Zusammenhalts ist eines unserer Ziele in der Strategie Stadtentwicklung und Wohnen mit dem Leitbild „Die Stadt für alle“.

Das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung werde weitere 1,2 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Die Stadt Nauen wird sich mit 580.000 Euro an der Umsetzung der Vorhaben beteiligen, hieß es aus dem Ministerium. Bislang wurden aus dem Bund-Länderprogramm „Soziale Stadt“ für die Innenstadt Ost 3,5 Millionen Euro bereitgestellt. Mit dem Förderbescheid 2019 stehen weitere 1,1 Millionen Euro Bundes- und Landesmittel bereit. Mit der Bewilligung wird unter anderem die Weiterentwicklung der Graf-Arco-Schule zu einem „Bildungs- und Integrationszentrum“ unterstützt. Die Fördermittel werden für den Hortneubau sowie den Neubau eines Multifunktionsgebäudes eingesetzt. „Die Arbeiten zur Bestandssanierung des Altbaus der Graf-Arco-Schule sind weit fortgeschritten“, erläuterte Fachbereichsleiter Dr. Bert Lehmann von der Stadt Nauen. „Nicht nur der alte Bestand der Schule soll energetisch auf den neuesten Stand gebracht werden, sondern es wird auch ein Multifunktionsgebäude errichtet. In ihm wird es später eine Mensa geben, und es soll auch die Funktion einer Stadthalle erfüllen können“, berichtete Fachbereichsleiter Lehmann.

Die Staatssekretärin ließ sich danach von Bettina Monschein vom Sanierungsträger Stadtkontor den Richart-Hof während präsentieren, der 2018 eröffnet wurde. Für den städtebaulichen Denkmalschutz wurden der Stadt Nauen für das Sanierungsgebiet Altstadt seit 1994 rund elf Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Mit dem Förderbescheid 2019 werden weitere 120.000 Euro Bundes- und Landesmittel bewilligt. Damit kann das Einzeldenkmal Jüdenstraße 6/7 sowie das Rathausdach saniert werden. Außerdem wird unter anderem die Sanierung der Projekte Holzmarktstraße 6, und Goethestraße 54 unterstützt.

Auch den jüngst eingeweihten Spielplatz mit angrenzendem Bolzplatz in der Gartenstraße nahm Staatssekretärin Jesse in Augenschein und ließ sich danach den Gemeinschaftsgarten „Grünes Eck“ von Sarah Götze vom Quartiersmanagement/Verein Mikado e. V. erläutern.

Insgesamt hat sich die Stadt Nauen sehr erfreulich entwickelt. Bereits seit Anfang der 1990er Jahre ist ein Großteil der privaten und öffentlichen Bausubstanz vor dem Verfall bewahrt und erneuert worden. In Nauen wurden Nauen seit 1991 rund 34 Millionen Euro Fördermittel für Stadterneuerung/Stadtentwicklung bewilligt. Im Rahmen der Wohnraumförderung wurden knapp 71 Millionen Euro für mehr als 1.300 Wohnungen bereitgestellt.

Eine kleine Verschnaufpause bei hochsommerlichem Wetter gab es schließlich im Begegnungscafé des Stadtbades, das ebenfalls Fördermittel für die Errichtung erhielt. Lukas Bamberger von der Grundstücksentwicklungsgesellschaft (DSK) sagte zu den Umgestaltungsmaßnahmen des Stadtbades: „Die Menschen nehmen diese Umgestaltung des Außen- und Innenbereichs sehr gut an und nutzen sie zu jeder Jahreszeit. Im Begegnungscafé finden nachbarschaftliche Aktivitäten statt, und es finden dort zahlreiche ehrenamtliche Initiativen statt“, unterstrich er.

Auch Bürgermeister Meger ist mit der Auslastung des Bades sehr zufrieden. „Nicht nur wegen des guten Wetters sind die Besucherzahlen gestiegen, auch das Einzugsgebiet der Gäste ist gewachsen – ein gutes Zeichen, dass sich die Menschen gerne hierherkommen. Ich freue mich daher, dass der Fördermittelbescheid für 2019 in Höhe von 1,3 Millionen Euro positiv beschieden wurde“, betonte er. (Text/Fotos: Norbert Faltin/Stadtverwaltung Nauen)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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Das Traumschüff – Theater im Fluss legt in Brieselang an: „Hinter den Fenstern“

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Die Sportgemeinschaft der Wasserfreunde Brieselang hatte Platz gemacht an ihrem idyllischen Bootshafen am Kanal. Für ein verlängertes Wochenende legte hier das „Traumschüff“ (www.traumschueff.de) an. Der Katamaran ist seit 2017 als schwimmendes Wandertheater unterwegs und steuert in diesem Jahr vom 18. Mai bis zum 21. September 23 Spielorte u.a. im Havelland, in Potsdam-Mittelmark und in Berlin an.

Die gemeinnützige Theatergenossenschaft nutzt in dieser Zeit das „Schüff“ mit dem Namen „Genossin Rosi“ als Transportmittel, als Unterkunft und eben auch als Bühne.

In Brieselang legte das „Theater im Fluss“ bereits zum dritten Mal in Folge an. Dabei wäre der Auftritt in diesem Jahr fast gescheitert. Nikola Schmidt (29), die als Autorin des Theaterstücks mit dabei ist: „Die Schleuse in Zaaren ist zurzeit gesperrt. Dies hat unsere Theatertour bedroht. Zum Glück ist es uns gelungen, einen Schwerlasttransport über die Straßen zu organisieren, um die Schleuse zu umgehen.“

Am 26. und 27. Juli spielte die Theatergenossenschaft das Stück „Hinter den Fenstern“. Am Sonnabend waren etwa einhundert Zuschauer vor Ort, um es sich an einem lauen Sommerabend bei kalten Getränken auf bereitgestellten Bänken und Kissen mitten am Kanal gemütlich zu machen. Mit dabei waren auch Bürgermeister Wilhelm Garn, sein Amtskollege Jürgen Hemberger aus Dallgow-Döberitz sowie Bürgermeisterkandidat Michael Koch.

Die Theatergruppe hat den Anspruch, die Themen der Region in den eigenen Theaterstücken unterzubringen. Das ist auch in „Hinter den Fenstern“ gelungen. Das Stück spielt im fiktiven Leinewitz im ländlichen Raum. Die Dorfärztin Helga möchte in den Ruhestand gehen und würde ihre gut laufende Landpraxis gern ihrem Sohn Raul vermachen, der ebenfalls Medizin studiert hat: „Mehr Anerkennung und Wertschätzung kriegst du nirgendwo.“

Doch der hat andere Ideen. Er bastelt an der App „Call a Doc“, die Patienten auf dem Land per Videoschaltung mit Ärzten in der Stadt verbinden möchte: „Das ist die Arztpraxis von morgen. Sie kommt virtuell zu einem nach Hause. Ohne Wartezeiten, ohne Auto.“ Wenn nur die Funklöcher nicht wären. Fast-Rentnerin Helga: „Was die Leute brauchen, ist ein Arzt und keine App.“

Im Stück kommen auch noch weitere Themen wie die Überalterung der Dörfer nach dem Wegzug der jungen Generation, Demenz im Alter und die Krankenpflege durch ausländische Kräfte zur Sprache. Das Schiff als Bühne ist natürlich ein gewaltiges Plus, was den Abend im Freien zu etwas Besonderem macht. Wenn man denn Kritik äußern möchte: Noch mehr Humor, wie er in den letzten Minuten des Stücks zum Einsatz kommt, würde „Hinter den Fenstern“ während der ganzen Laufzeit von etwa 80 Minuten mit all seinen Botschaften noch bekömmlicher machen. Und die riesigen Puppen, die die Schauspieler vor sich hertragen, könnte man gern weglassen.

Bürgermeister Wilhelm Garn: „Was die Schauspieler hier auf die Beine stellen, ist wunderbar und faszinierend. Die angesprochenen Themen – der Ärztemangel und die digitale Anbindung – betreffen zwar mehr den ländlichen Bereich hinter Brieselang als Brieselang selbst. Aber hier muss natürlich trotzdem dringend etwas passieren. Wobei zurzeit niemand eine echte Lösung für diese Probleme vorweisen kann.“

Der Eintritt für das Stück war kostenfrei, die Theatergenossenschaft bat nur im Anschluss um Spenden.

Eine kleine Show in der Show: Die Malerin Ute Spingler aus Birkenwerder (www.tangoart.com) war mit vor Ort, schaute sich das Stück an und malte den Abend über das Traumschüff samt Schauspieler. Dabei konnte man ihr über die Schulter schauen – sehr faszinierend.

(Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 162 (9/2019).

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Grünefeld: Die Nation of Gondwana 2019

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Überall in Deutschland laden im Sommer die Festivals zum tagelangen Tanzen auf der freien Wiese ein. Die überzeugten Festival-Gänger mutieren angesichts der vielen Veranstaltungen mit ihren zahllosen bunten Bändchen am Arm schnell zu einer modernen Wolfgang-Petry-Version. Im Havelland ist das größte Open-Air-Festival die „Nation of Gondwana“.

Auch in diesem Jahr pilgerten an die 10.000 Techno-Freunde aus vielen Nationen ins beschauliche Grünefeld, das zu Schönwalde-Glien gehört. Direkt an einem idyllischen Kiesteich gelegen, entstand vom 19. bis zum 21. Juli eine riesige Zeltstadt auf einer Wiese, die ansonsten nur Grashüpfer beherbergt.

Veranstalter Markus Osservorth rief zur Jubiläumssause. Seine „Nation of Gondwana“ (www.pyonen.de) feierte in diesem Jahr bereits ihr 25. Jubiläum: „Willkommen zum fünfundzwanzigsten semifiktiven Parallelwelttourismus. Die Agrar­termin­börse in der Sub­lokalität Grünefeld ruft!“

Vor Ort fanden sich wieder zahlreiche bekannte Techno-DJs und Klangexperten ein, um die ganze Nacht hindurch mit lauten Beats und wabernden Lichtern für Trance und Exstase unter den Besuchern zu sorgen.

Drumherum gab es eine eigene Infrastruktur mit einer eigenen Food Corner, vielen Freizeitangeboten und sogar einer mobilen Kirche.
Wie immer klappte alles wie am Schnürchen. Vor allem der Rückhalt des Festivals im sehr nahen Grünefeld ist außer­gewöhnlich groß: Ein großer Teil der 400 Einwohner des „Dorfes“ half hinter den Kulissen bei der Durchführung der Veranstaltung mit. Und die Grünefelder Feuerwehr war sowieso unentbehrlich: Sie musste am Samstag sogar dabei helfen, das Festgelände für zwei Stunden zu evakuieren, da ein Starkgewitter für einen Gefahrenmoment sorgte.

So kann man nur die Daumen drücken, dass das Festival auch im kommenden Jahr wieder am Kiesteich bei Grünefeld stattfinden kann.(Text/Foto: CS)

Das erste Mal auf einem Techno-Festival – ein Bericht!

Ich höre Neil Young, Nick Cave und Madness. Ich besuche gern Konzerte. Auf die Vorband kann ich verzichten. Und ansonsten finde ich es prima, wenn die Auftritte nach zwei Stunden wieder vorbei sind. Ich bin 52 Jahre alt. Und nun will ich auf die „Nation of Gondwana“. Auf ein dreitägiges Techno-Festival, das zufälligerweise gleich in der Nachbarschaft stattfindet – in Schönwalde-Glien Ortsteil Grünefeld. Mein 22-jähriger Sohn wird bleich: „Papa, hast du auch nur die leiseste Ahnung, wie solche Festivals ablaufen? Du wirst einen Schock bekommen!“

Ach Quatsch, als „Daddy Cool“ werde ich das Festival schon rocken. Ich fahre mit dem Motorroller hin. Weil ich mir schon denken kann, dass es mit Parkplätzen eng wird. Vor Ort staune ich: Alles ist professionell organisiert. Zack-zack habe ich ein Bändchen am Arm und einen Parkplatz für den Roller. Auf dem Gelände am alten Kiesteich sind auf einmal Park- und Schlaf­areale abgegrenzt und es stehen temporäre Straßenschilder an den improvisierten Wegen, wo sonst eine Wiese ist. Die Wege haben sogar Straßenschilder, die ihnen Namen geben. Sicherlich zur Orientierung.

Das ist wichtig, weil das Festivalgelände deutlich größer ist, als ich mir das vorgestellt hatte. Ich laufe lange Zeit an endlosen Reihen mit bunten Zelten vorbei. Da gibt es die kleinen Ein- oder Zwei-Mann-Zelte ebenso wie ganz große Zelte für mehrere Personen. Es ist mitten am Tag – und überall liegen Menschen in der Sonne und schlafen tief und fest. Aus der offenen Kofferraumklappe eines Kombis ragen nacke Füße: Anscheinend haben diese Leute die erste Festivalnacht durchgetanzt und holen nun tagsüber ordentlich Schlaf nach.

Die Festival-Besucher sind zum allergrößten Teil jung, schlank und perfekt gestylt. Es gibt viel nackte Haut, Reizwäsche, großflächige Tattoos, selbstgebaute Hüte, Fantasiekostüme und – angesichts der Sonne – kleine, dekorative Sonnenschirme in allen Formen und Farben zu sehen. Ein junger Mann läuft mir splitterfasernackt entgegen. Niemand guckt, das scheint normal zu sein.

Ich flaniere an zahlreichen mobilen Toiletten entlang, die über das ganze Festivalgelände verteilt sind. Und lande im „Food Corner“. Damit hätte ich nicht gerechnet: Dutzende Hütten sind aus dem Nichts entstanden. Hier gibt es die coolsten Sachen zu essen und zu trinken. Vom veganen Burger über Apfelkrapfen bis hin zu Bio-Spätzle („Take some Spätzle for your Schätzle“) gibt es vor Ort alles, was das Herz begehrt. Bargeld braucht niemand mitzunehmen: Ein Chip am Armbändchen lässt sich einfach mit Geld aufladen, sodass man überall einfach mit seinem Handgelenk bezahlen kann. Das ist sehr gut gelöst.

Das Gelände ist riesig. Und alles ist voller Leute. Eine ganze Generation scheint hier versammelt zu sein. Ich spaziere neugierig weiter zum Kiessee. Der wird angesichts der heißen Temperaturen eifrig genutzt: Im Wasser kühlen sich die Festival-Besucher ab und planschen. Ich hoffe sehr, dass keine Hechte im Wasser sind: Viele Badegäste haben ihre Badesachen vergessen, springen nackt in die kühlen Fluten – und wässern ihren Wurm.

Es liegt viel Liebe in der Luft. Jungs knutschen mit Mädchen. Männer laufen Hand in Hand über das Gelände und auch die Mädchen haben sich sehr gern. Auch das stört vor Ort niemanden. Grüne Zettel an so manchem Mast machen klar: „JEDER ist hier willkommen – unabhängig vom Geschlecht, von der Hautfarbe, von den sexuellen Präferenzen, vom kulturellen Background oder vom physischen Aussehen.“ Es gibt ein „Safer Space“ Zelt neben der Ersten Hilfe. Hier finden alle Festival-Besucher Zuflucht, die sich diskriminiert, verfolgt oder sonst irgendwie angegangen fühlen. Mitarbeiter in grünen T-Shirts flanieren über das Gelände und sind direkte Ansprechpartner im Problemfall.

Das ganze Festival erscheint mir wie eine gut geölte Gemeinschaft – für drei Tage. Es gibt sogar eine Pfarrerin vor Ort, die Ansprechpartnerin an einem entsprechenden Stand ist. Ein paar Festival-Besucher spielen Badminton. Ich komme an einem Escape-Room vorbei – untergebracht in einem kleinen VW-Bus.

Vergessen werden darf natürlich nicht: Es geht vor allem um die Musik. Unter zwei Zelten wummern deswegen die Bässe und eskalieren die Beats. Die Namen der Leute, die hier Techno-Musik spielen, kenne ich nicht. Sie nennen sich Andy Snatch, Art Department, Dadadisco, Der Dritte Raum, Kollektiv Klanggut oder Mehr ist Mehr. Von einem sehr guten Selbsthumor zeugt die Idee, auch den Grünefelder Frauenchor auftreten zu lassen. Das ist auch gleich eine Verbeugung vor dem Ort, an dem das Festival immer wieder stattfinden darf.

Vor den Boxen fliegen einem die Ohren weg. Das Herz hört auf zu schlagen, weil es gegen diese Beats keine Chance mehr hat. Aber die Musik geht ins Blut. Die Besucher tanzen sich mit minimalistischen Bewegungen in Trance. Und schon wippt man mit und fühlt, wie der elektronische Klangteppich langsam das Zeitempfinden ausradiert. Kein Wunder, dass die Nacht hier bei der „Nation of Gondwana“ immer erst vorbei ist, wenn der Morgen dämmert.

So lange kann und mag ich nicht bleiben. Ich habe mich einmal umgesehen, bin beeindruckt von der durchdachten Organisation und wünsche den vielen tausend Besuchern aus zahlreichen Ländern noch eine aufregende Zeit. (Text: Carsten Scheibe / Fotos: CS + Linus Scheibe)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 161 (8/2019).

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Ein Gin aus Falkensee

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Nach Whisky und Rum feiert zurzeit der Gin einen absoluten Höhenflug. Viele Freunde hochprozentiger Alkoholika legen sich eine Sammlung erlesener Gin-Varianten zu. Beim Gin wird ein Basisalkohol durch den Zusatz von „Botanicals“ aromatisiert. Klassische Zutaten sind Wacholderbeeren und Koriander. Durch ganz individuelle Rezepturen mit verschiedensten Botanicals entstehen immer wieder neue Gin-Varianten.

Eine dieser Gin-Kreationen soll in Zukunft aus Falkensee stammen. So stellen sich dies der Filmemacher Sebastian Panneck (48) aus dem Prenzlauer Berg und die Falkenseer Modedesignerin Sabrina Tischner (33) vor. Die beiden haben zusammen die Firma u.now UG gegründet – ursprünglich, um modische Leder-Accessoires unter dem Labelnamen „UNKNOWN Lands“ (www.hellounknownlands.com) zu verkaufen.

Sabrina Tischner: „Wir haben bereits eine erste Kollektion erstellt, die naturgegerbtes Rindsleder im Farbton ‚saddle tan‘ einsetzt, um – vorerst – Kaffeebecher, Flachmänner, Trinkflaschen und Handyhüllen zu veredeln. Wir hatten parallel dazu die Idee zu einem eigenen Gin und haben passend dafür das Design der Flasche entwickelt, analog zum UNKNOWN Lands Style.“

Hier kam Sabrinas Freund Maxim Matthew (39) mit ins Spiel, der als hilfreicher Ratgeber die Idee auf die Zielgerade beförderte: „Wir haben dann ziemlich schnell Thomas aus Beelitz kennengelernt, der eine kleine, expandierende Destille betreibt, und uns sofort sehr gut verstanden. Er hat für uns den Basis-Gin angesetzt. Wir haben dann über ein Jahr gebraucht, um unser ganz eigenes Rezept zu finden. Wir haben alle vier Wochen ein neues Tasting angesetzt, neue Botanicals destilliert und die Essenz dann tropfenweise zum Gin hinzugegeben. Bis wir gesagt haben: Das ist jetzt unser UNKNOWN Lands Gin.“

Der Gin „Made in Falkensee“ setzt auf Lavendel und wilde Himbeere, auf Cranberries und rosa Pfeffer, auf Rosenblüten und Zimt. Auch Angelikawurzel und Sternmoos finden sich als Botanicals im Gin wieder.

Maxim Matthew: „Wir möchten, dass der Gin-Genießer eine aromatische Reise unternimmt, wenn er unseren Gin kostet. Er soll das Gefühl haben, mitten im Sommer durch einen dunklen Wald zu laufen. Er riecht die Bäume, den erdigen Boden, spürt ein Flirren in der Luft und die Sonnenstrahlen auf seiner Haut. Früchte, Beeren, Moos. Dann kommt er an den Rand des Waldes und schaut aus der Höhe herunter in ein Tal, in dem der Lavendel unter Limettenbäumen wächst. Klar, dass ist ein Ort, wie es ihn so nicht gibt. Ein Schluck von unserem Unknown Lands Gin soll aber das Gefühl vermitteln, genau dort angekommen zu sein.“

Anfang Juli kamen die ersten 15 Liter aus der Destille. Sie wurden in der Finkenkruger RumBar im kleinen Kreis verkostet. Hier ist der Gin bis Ende August exklusiv im Angebot, anschließend wird er auch in anderen Bars und Restaurants zu haben sein. So auch im Horke‘s.

Sebastian Panneck: „Wir planen, Ende August die ersten 200 Flaschen ausliefern zu können. Die 0,5-Liter-Flaschen wird es bei ausgewählten Händlern, bei Amazon und im eigenen Online-Shop zu kaufen geben. Horke hat auch schon seine Bereitschaft signalisiert, dass man den Gin bei ihm an der Bar bestellen kann – entweder pur oder als Gin Tonic.“

Warum nur 200 Flaschen? Sabrina Tischner: „Noch haben wir andere Full-Time-Jobs. Außerdem investieren wir unser eigenes Geld und möchten behutsam vorgehen und langsam wachsen. Wir hoffen, dass wir noch vor Weihnachten eine zweite Charge Flaschen nach der London Dry Art produzieren können.“

Das erste Feedback auf den Falkensee-Gin war jedenfalls so groß und positiv, dass die u.now UG weiter auf den Schnaps setzt. Sabrina Tischner: „Wir arbeiten bereits an einem Kaffeelikör. Und es wird eine barrel aged Variante unseres Gins geben – und eine Kirschvariante. Das wird dann die UNKNOWN Lands Cherry Bomb sein. Ach ja, unser Gin ist übrigens zu 100 Prozent biozertifiziert.“ (Text/Foto: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 161 (8/2019).

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Der Querkopf: Der Falkenseer Thomas Fuhl kandidiert direkt für den Landtag!

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Das ist sicherlich eine starke Meldung, mit der so niemand gerechnet hätte. An den bestehenden Parteistrukturen vorbei bewirbt sich der Falkenseer Thomas Fuhl, sonst in der CDU beheimatet, für einen Sitz im Brandenburger Landtag. Der Ur-Falkenseer, im November 63 in Staaken geboren und in der Gartenstadt aufgewachsen, war aber, so erinnern sich viele, schon immer die kommunale Dreifaltigkeit in einer Person: Frohnatur, Macher und – Querkopf.

Seit 1990 gehört er der CDU an und sitzt seit der allerersten freien Wahl in der Falkenseer Stadtverordnetenversammlung – zurzeit als Stellvertreter der Vorsitzenden Julia Concu. Seit 91 ist Thomas Fuhl (www.thomas-fuhl.de) auch Mitglied des Kreistages. Ebenfalls für die CDU. Diese Bande wirft der Mann, der das Arbeitgeberservicecenter in Falkensee mit aufgebaut hat, der von 2007 bis 2008 Geschäftsführer der Schloss Ribbeck GmbH war und der von 2010 bis 2011 als Projektmanager des Tourismusverbandes Havelland fungiert hat, nun in die Waagschale. Denn für den Landtag bewirbt sich Thomas Fuhl als 1-Mann-Kandidat (Listenplatz 12). Ohne Partei im Rucksack. Ein echter Affront? Oder ein weiteres Beispiel für den manchmal auch unbequemen Querkopf, der er ist? Manche erinnern sich da noch dunkel, dass er ja auch schon 2016 gegen den Parteiwillen als Landratskandidat angetreten ist. Die CDU hatte schließlich bereits den Kandidaten Roger Lewandowski aufgestellt.

Lieber Thomas Fuhl, warum kandidieren Sie für den Landtag?

Thomas Fuhl: „Wie sagt man so schön? Ich bin unzufrieden mit der Gesamtsituation. Jeden Tag frage ich mich: Warum klemmt hier eigentlich immer wieder die Säge? Wer blockiert hier alles, dass wir einfach nicht vorankommen? Viele Probleme, die wir in der Region haben, lassen sich anscheinend nicht auf der rein kommunalen Ebene beheben. Wenn wir nicht ausreichend Geld haben, um unsere Schulen anständig auszustatten, dann muss das Geld dafür eben vom Land kommen.

In meinem politischen Alltag habe ich das Gefühl, mir sind in einem fort die Hände gebunden. Ich möchte aber gern mit anpacken, etwas zum Besseren ändern und unsere Region deutlich nach vorn bringen.

Das funktioniert für mich aber einfach im klassischen Parteikorsett nicht. Meiner Meinung nach haben die SPD ihr S und die CDU ihr C verraten. Also schere ich aus dem Stau aus, gebe auf der Überholspur Gas und riskiere etwas. Im schlimmsten Fall fahre ich gegen die Wand. Im besten Fall schaffe ich es als Einzelperson in den Landtag und kann dort für mein Havelland aktiv werden.

Ich darf ja wohl klar sagen, dass ich mir in 30 Jahren ehrenamtlicher Kommunalarbeit meinen Gesellenbrief redlich verdient habe. Jetzt würde ich sehr gern eine Ebene höher meinen Meister machen.“

Wie wird der Wahlkampf aussehen?

Thomas Fuhl: „Wichtig ist erst einmal: Keine Partei steht hinter mir. Ich kann weder auf Parteifinanzen zurückgreifen noch auf vorbereitete Wahlplakate, die nur noch personalisiert werden müssen. Ich muss alles selbst machen und aus eigener Kraft – und dann auch noch mit dem eigenen Geld. Der Wahlkampf kostet mich einen 5-stelligen Betrag. Daran sieht man schon einmal: Ich meine es wirklich ernst. Das ist wie ein All-In wie beim Pokern.

Der Wahlkampf beginnt direkt am 6. August um 17 Uhr. Ich habe für einen Monat das leer stehende Betriebsgelände von BMW Ehrl in der Spandauer Straße in Falkensee gemietet. Hier ist mein Wahlkampf verortet. Vier Wochen lang werde ich jeden Dienstag und Donnerstag von 17 bis 19 oder 20 Uhr zu meinen ‚Gesprächen auf der Platte‘ einladen. Da stelle ich eine Couch mitten auf den Vorplatz ins Freie, setze mich drauf und diskutiere mit eingeladenen Gästen über aktuelle Fragen der Politik. Eingeladen habe ich schon jetzt die Bürgermeister der Region. Dazu wird es Würstchen vom Grill, Bier und Faßbrause geben – alles frei Haus. Und immer einen kleinen Showact, etwa von den einzelnen Abteilungen vom Turn- und Sportverein Falkensee e.V. (TSV). Vor Ort sammeln wir auch immer Geld für den guten und zugleich auch den lokalen Zweck.

Mittwochs sind wir mit dem Wahlkampfbus ‚Fuhl auf Achse‘ unterwegs. Die anderen Tage werde ich Wahlkampf auf der Straße machen – und mit den Menschen in meinem Wahlbereich Falkensee, Schönwalde-Glien und Dallgow-Döberitz sprechen. Die Bürger werde ich auch gleich zu meinen ‚Gesprächen auf der Platte‘ einladen.“

Wie sieht denn Ihre Strategie aus, um in den Landtag zu kommen?

Thomas Fuhl: „Im Landtag werden die Vertreter aus 44 Wahlkreisen direkt gewählt – mit der Erststimme. 44 Abgeordnete kommen über die Wahl der Partei in den Landtag – also über die Zweitstimme. Dann gibt es noch die Überhangmandate.

Ich bitte ganz klar um die Erststimme der Wähler. Mit der zweiten Stimme können sie weiterhin die Partei wählen, die ihnen besonders am Herzen liegt.

Ich kann nur eins sagen: Wer mich wählt, kann sich sicher sein, dass ich die Interessen von Falkensee, Dallgow-Döberitz und Schönwalde-Glien direkt in Potsdam vertrete – ohne dabei auf Parteiabsprachen Rücksicht nehmen zu müssen. Und ohne, dass ich Angst davor habe, jemandem auf den Schlips zu treten. Ich bin der letzte Ur-Falkenseer, der für die Bürger im Landtag kämpft.“

Was liegt Ihnen denn u.a. am Herzen?

Thomas Fuhl: „Unsere Jugend ist die nächste Generation, die alles am Laufen halten wird. Wir müssen sie fördern und das Bildungsangebot in den Schulen verbessern.

Mir geht das Herz auf, wenn ich in Finkenkrug an dem neu gebauten Spielplatz vorbeifahre und sehe, wie toll und intensiv der genutzt wird. Gleichzeitig weiß ich, dass es Probleme am Rosentunnel gibt, wo sich nachts Jugendliche treffen und morgens viele zerschepperte Flaschen auf dem Skaterareal liegen. Wir brauchen hier dringend einen 24-Stunden-Ordnungsdienst am Wochenende. In Brieselang wurde der vor zehn Jahren mit großem Erfolg eingeführt. Wenn dieser Ordnungsdienst nicht aus Stadtmitteln zu bezahlen ist, dann muss eben das Land das machen.

Auch zum Falkenseer Hallenbad habe ich eine Meinung. Hier müssen ganz klar die Finanzen sauber geprüft werden. Kann man sich das Hallenbad tatsächlich leisten, so sollte man hier unbedingt auch an die Jugend denken. Eine Indoor-Kletterwand wäre so etwa eine ideale Ergänzung zur Kegelbahn, weil man auf diese Weise alle Generationen ansprechen kann. Dass solche Angebote ziehen, hat ja bereits der TSV mit dem Kinderbewegungsraum in der neuen Stadthalle gezeigt.

Ich kriege nur einen Kragen, wenn später wichtige Kultureinrichtungen der Stadt flöten gehen sollten, nur weil das Hallenbad der Stadt doch zu teuer wird. Investitionen sind super, ich muss sie mir nur leisten können. Genau solche Themen möchte ich bei ‚Gespräche auf der Platte‘ diskutieren.“

Wie wird denn die CDU Ihren Alleingang bei der Landtagswahl bewerten?

Thomas Fuhl: „Darüber können wir uns dann gern im September nach der Wahl unterhalten. Aber ich bin kein Parteisoldat. Gerade jetzt definiere ich mich als überparteilich. Solche Befindlichkeiten hindern mich nur daran, neue Lösungen zu finden.

Ich verlasse ganz klar meine Komfortzone. Aber bislang saßen drei Abgeordnete aus Falkensee im Landtag. Und ich habe nicht den Eindruck, dass dabei für Falkensee etwas herausgesprungen ist.

Klar ist, dass ich im Landtag nicht nur Falkensee vertreten würde, sondern auch die Nachbarn Dallgow-Döberitz und Schönwalde-Glien. In Dallgow bin ich in den Kindergarten gegangen und in Schönwalde regiert mein Lieblingsbürgermeister.“

Welche Punkte haben Sie sich denn für den Landtag konkret auf die ToDo-Liste geschrieben?

Thomas Fuhl: „Wir brauchen mehr Landesgelder für Schulen und Bildung. Es muss mehr für die Innere Sicherheit getan werden. Der öffentliche Nahverkehr muss ausgebaut werden. Und als Randgemeinde im Schatten einer Großstadt brauchen wir Finanzen für neue Pilotprojekte in vielen Bereichen, damit wir uns einfach einmal ausprobieren können.

Im Landtag wäre ich Berufspolitiker für fünf Jahre. Das bedeutet, dass ich mich von morgens bis abends mit aller Kraft einbringen würde.“

Wie schafft man es eigentlich zum Einzelkandidaten?

Thomas Fuhl: „Ich brauchte für meine Bewerbung als Einzelkandidat Unterstützeradressen. Die Adressen habe ich am 10. Juli dem Kreiswahlleiter in Rathenow übergeben. Nun bin ich auf die Wahl am 1. September gespannt.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 161 (8/2019).

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Stadtbad Nauen stellt moderne Malerei von Tine Ullmann vor

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Im Café des Stadtbades Nauen kann erneut Kunst aus der Region bestaunt werden. Diesmal stellt Tine Ullmann ihre Werke vor, in denen der Betrachter auch das Thema Havelland wiederfindet. Wenn Tine Ullmann Kunstwerke entstehen lässt, dann spiegeln sie auch das Havelland wieder. „Seit 2006 beschäftige ich mich intensiv mit der modernen Malerei in verschiedenen Materialtechniken wie zum Beispiel Acryl, Öl und Kreide. …

… Auch Collagen und Spachtel-Arbeiten sind ein wichtiges Thema für mich“, sagt die gebürtige Kasselerin.

Drei Jahre lang hatte sie ihr kleines Atelier in Kassel und konnte in dieser Region in einigen Rathäusern ihre Bilder präsentieren. Auch in der Nauener Sparkasse wurden ihre Werke bereits ausgestellt. „Meine Liebe zur modernen Malerei fand ich aber schon ganz schnell als Berufsschülerin bei einer documenta-Ausstellung. Ich sah damals Bilder von Elly Nay und war sofort in die Kunst verliebt, was damals in meinem Umfeld außer meinem „Dad“ niemand verstand“, lacht die 70-Jährige.

Zu ihren Lieblingsstücken gehört unter anderem der „Starke Herkules“ von Kassel, der sich in einem ihrer Bilder widerspiegelt. Ihrer Kreativität sind auch sonst keinerlei Grenzen gesetzt. So hat Tine Ullmann auch Bilder zerschnitten, diese mit durchsichtiger Wachsfolie überklebt und sie hernach wieder zu kleinen Tragetaschen zusammengenäht.

Rund 20 Exponate sind von ihr im Café des Stadtbads zu sehen. Interessierte können aber weitere Exponate bei Ihr daheim besichtigen. „Um alle meine Bilder auszustellen, reicht im Café leider nicht der Platz.“ Die Kontaktadresse findet man dort oder unter tine.48@gmx.de.

Bis voraussichtlich Ende August werden die Arbeiten nun im Stadtbad Nauen gezeigt. Die Ausstellung ist im Café zu den aktuellen Öffnungszeiten:

Bis 4. August: Mo. geschlossen, Di. bis So. 11 – 19 Uhr; vom 5. bis 31. August: Mo. geschlossen, Di. bis Fr. 12 – 18 Uhr; Sa. & So. 10 – 18 Uhr. (Text/Fotos: Norbert Faltin/Stadtverwaltung Nauen)

Infos unter www.stadtbad-nauen.de.

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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