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Channel: Seite 114 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Schaurig-schönes Spukspektakel: Große Gruselnacht in Elstal bei Karls!

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Nichts für schwache Nerven: Karls Erlebnis-Dorf in Elstal lädt am 19. und 26. Oktober 2019 wieder zu großen Gruselnächten ein. Jeweils wischen 17.30 Uhr und 22.00 Uhr (Einlass bereits ab 16.45 Uhr) lehren die atemberaubende Kulisse des geheimnisvollen Erlebnis-Dorfs, ein spukender Bauernmarkt und Karls neueste Attraktion, das Haus des Schreckens „Element K“, kleinen und großen Gästen das Fürchten. Gleichzeitig sorgen spannende Shows für Unterhaltung.

Aber nicht nur einheimische Geister erwachen an diesem mystischen Abend zum Leben – Grusel-Fans sind ausdrücklich eingeladen, sich selbst gruselig zu schminken oder zu verkleiden. Wer den ersten Schrecken überwunden hat, darf sich im Laufe der Gänsehautveranstaltung auf verblüffende Momente mit echten Zauberern, verhexte Theatervorführungen und spektakuläre Feuer-Shows freuen. Puppentheater, Märchenerzähler und gleich mehrere Walking-Acts, die zwischen lodernden Feuerschalen und tollen Lichtinstallationen begeistern, runden Karls große Gruselnächte ab.

Wer an dem Spukspektakel teilnehmen möchte, sollte schnell sein – es gibt nur ein begrenztes Ticketangebot. Eintrittskarten für furchtlose Gäste über 90cm Körpergröße kosten 15 Euro (Jahreskarteninhaber: 10 Euro) und sind unter www.karls-shop.de/tickets erhältlich.

Übrigens: Für die großen Gruselnächte in Karls Erlebnis-Dorf in Elstal werden noch Erschrecker gesucht. Alle, die mindestens 18 Jahre alt sind und Spaß am Erschrecken haben, können sich unter www.karls.de/jobs für den etwas anderen Nebenjob bewerben.

Weitere Informationen und das komplette Programm in Kürze unter: www.karls.de. (Text: Karls / Fotos: Karls und Tanja Marotzke)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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Tatjana Rutz holt LAUFMAMALAUF-Kurse nach Falkensee!

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Tatjana Rutz (29) holt LAUFMAMALAUF nach Falkensee – und setzt dabei das Motto „Mache deinen Park zum Fitness-Studio und dein Kind zum Work­out-Partner“ für junge Mütter um. Tatjana Rutz, die selbst eine 22 Monate junge Tochter hat, sagt: „Der Sport in der Natur ist mein Lebenselixier. (ANZEIGE)

Die Natur hilft mir dabei, mich zu entspannen und ausgeglichener zu sein. Der Sport gibt mir Energie und aktiviert meine Vitalität. Diese Kombination von Sport und Natur verschafft mir ein Glücksgefühl, dass ich gern mit anderen Müttern teilen möchte. Deswegen nutze ich meine Elternzeit, um mich neu zu orientieren – weg von der Wirtschaftspsychologie hin zur postpartalen Fitnesstrainerin.“

Seit Juni 2019 bietet Tatjana Rutz unter dem Leitsatz „Wir lieben unser bewegtes Leben“ gleich drei Kursformate in Falkensee an. Der „Mit Kind & KiWa“ Kurs findet direkt am Falkenhagener See statt. Hier genießen die Mütter mit den Kindern eine 60-minütige Sporteinheit im Freien. Die Gastwirtschaft am Ufer lädt zum anschließenden Kaffeetrinken ein. Der gemeinsame Cafébesuch ist fester Bestandteil des LAUFMAMALAUF Konzeptes und gibt den Teilnehmerinnen die Möglichkeit, sich rund um die Themen Kinder und Mama-Sein auszutauschen.

Der „Mit Kind & Trage + Hund“ Kurs findet im öffentlichen Hundeauslaufgebiet vor dem Bahnhof Albrechtshof statt und bietet ein Konzept für Mütter mit Hunden. Während die Vierbeiner spielen und die Kinder in der Trage eine Kuscheleinheit genießen, widmen sich die Mütter einem Workout. Der „Mama-macht-mehr“ Kurs bietet (berufstätigen) Müttern, die mehr Sport umsetzen möchten, mit dem Prinzip des „High Intensity Interval Training“ (HIIT) die Möglichkeit, ein anspruchsvolles Outdoor-Training zu absolvieren. Dieses Workout findet ohne Kind am Gutspark statt.

Tatjana Rutz: „In meinen Kursen gehe ich individuell auf die Bedürfnisse jeder Teilnehmerin ein und passe die Trainingsübungen an. Deshalb richten sich diese Workouts sowohl an Mütter, die ihre Sportlichkeit noch entdecken wollen, als auch an anspruchsvolle Sportmamas. Mit einer effektiven Kombination aus Kraft-, Koordinations-, Ausdauer- und Beweglichkeitstraining stärken wir die durch Schwangerschaft und Geburt geschwächten Muskulaturen und dehnen verspannte Muskelpartien. Ich achte sehr penibel auf eine beckenboden- und rückengerechte Übungsauswahl und -ausführung!“

Die Kurse (www.laufmamalauf.de/falkensee, 0176-34330480) finden immer draußen statt. Denn wer sich bei Wind und Wetter an der frischen Luft bewegt, erntet einen stimulierenden, stärkenden Einfluss auf das Immunsystem und macht Mama und Kind fröhlich und ausgeglichener. Der Outdoor-Charakter bietet zudem Anregung zum Gucken, Fühlen, Riechen und Hören. Das fördert auch die emotionale, intellektuelle und körperliche Entwicklung des Kindes. (Text: TR / Fotos: Ann-Kristin Ebeling)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 160 (7/2019).

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Havelland: Untere Wasserbehörde untersagt Wasserentnahme aus havelländischen Gewässern

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Die Untere Wasserbehörde des Landkreises Havelland hat durch eine Allgemeinverfügung die Wasserentnahme aus allen Flüssen, Kanälen, Seen und Teichen im Havelland bis auf Weiteres verboten. Zudem wurde die Nutzung von Brunnen zur Beregnung privater Grün- und Gartenflächen beschränkt. Zwischen 8 Uhr morgens und 20 Uhr abends darf vorerst kein Sprenger mehr laufen.

Damit reagiert die Untere Wasserbehörde auf die Trockenheit der vergangenen Wochen. Die jüngsten Niederschläge haben nur wenig Entspannung gebracht. Die Durchflüsse der Havel sind zu niedrig, vom Oberlauf der Spree fließt kaum noch etwas nach. Auch der Dossespeicher im Landkreis Ostprignitz-Ruppin vermag nichts mehr zu liefern. Nur verantwortungsvolles Bedienen der Wehre und Anlagen in Havel, Dosse und Großem Havelländischen Hauptkanal sowie das Überpumpen von Wasser über den Elbe- und Havel-Kanal sichern noch Freizeit- und Berufsschifffahrt.

Die Untere Wasserbehörde hat deshalb die Wasserentnahme aus allen Flüssen, Kanälen, Seen und Teichen im Landkreis Havelland durch eine Allgemeinverfügung untersagt. Dadurch sollen die Gewässer möglichst vor immensen Schäden bewahrt werden.

Auch das Grundwasser befindet sich auf bedenklichem Rückzug. Mehrere Brunnen, darunter besonders wichtige Feuerlöschbrunnen, sind bereits trocken gefallen. Die Untere Wasserbehörde des Havellandes hat daher die Nutzung von Brunnen zur Beregnung von privaten Grün- und Gartenflächen beschränkt. Zwischen 8 Uhr morgens und 20 Uhr abends darf vorübergehend kein Sprenger mehr laufen.

Die Allgemeinverfügung ist im Amtsblatt 20/2019 auf der Internetseite des Landkreises Havelland (Bereich Presse) zu finden, gilt ab dem 31. Juli 2019 und ist bis zum 30. September 2019 befristet, es sei denn, sie wird vorher widerrufen. Die Untere Wasserbehörde appelliert an alle Bürger zum äußerst sparsamen Umgang mit dem Wasser und hofft, keine Strafen erheben zu müssen. Der Gesetzgeber sieht für illegale Wasserentnahmen Bußgelder von bis zu 50.000 Euro vor. (Text: Landkreis Havelland / Foto: CS)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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Kino-Filmkritik: Fast & Furious – Hobbs & Shaw

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Die „Fast & Furious“ Reihe um eine Reihe durchgeknallter Männer und Frauen außerhalb des Gesetzes, aber innerhalb ihrer röhrenden Highspeed-Karren, spielt im Kino mit jedem Teil zuverlässig viele hundert Millionen ein. Als Spin-Off geht nun „Hobbs & Shaw“ an den Start. Die beliebten Figuren Luke Hobbs (Dwayne Johnson) und Deckard Shaw (Jason Statham) bekommen hier einen eigenen Film – und lassen die Original-Filmreihe schnell im Rückspiegel hinter sich.

Zugegeben: Die dem Film zugrunde liegende Idee ist megablöd. Eine geheime Terrororganisation möchte den schwachen Teil der Menschheit mit einem umprogrammierten Virus auslöschen, sodass die Starken eine neue Chance bekommen. Gähn.

Das Virus hat die MI6-Agentin Hattie Shaw (zuckersüß und mit starker Leinwandpräsenz: Vanessa Kirby) an sich genommen. Die beiden so gegensätzlichen Kraftprotze Hobbs und Shaw sollen das Virus als Duo Infernale wiederbesorgen, bevor der technisch verbesserte Bösewicht Brixton (Idris Elba) es in die Finger bekommt.

Der Film, satte zwei Stunden und 16 Minuten lang, macht Megaspaß. Haudrauf-Muskelprotz Dwayne Johnson und Edel-Gauner Jason Statham frotzeln und dissen sich auf Herrlichste durch den ganzen Film – nicht nur, weil sie Alphamännchen auf Testosteron sind, sondern auch, weil Hattie Shaw (die mit dem Virus) ja Shaws Schwester ist und Hobbs an ihr herumbaggert.

Laute Gags, perfekter Slapstick und auch eine Menge leiser Scherze sorgen dafür, dass sich die Zuschauer permanent auf die Schenkel klopfen. Der Film hat einen herrlichen Humor. Man merkt in jeder Minute, dass das ganze Team es wirklich im Sinn hatte, den Zuschauern eine gute Zeit zu bereiten. David Leitch, Regisseur von „Deadpool 2“, schafft es passend dazu sogar, Ryan Reinhold einen absolut genialen Cameo-Auftritt zu verpassen. Übrigens nicht der einzige im Film. Oscarpreisträgerin Helen Mirren darf als kriminelle Mama Shaw natürlich auch nicht fehlen.

Und dann ist da ja auch noch die Action. 200 Millionen Dollar soll der Film gekostet haben – und das sieht man. Es gibt gefühlt kaum eine Pause in dem Film. Eine perfekt choreografierte Actionszene nach der anderen sorgt für Adrenalin nonstop. Actionfreunde dürfen den Nitro-Turno einlegen: Hier geht es rund. Eine tolle Idee ist es, einen Teil der Handlung nach Samoa zu verlegen, damit The Rock alias Dwayne Johnson auch seiner eigenen Kultur einen fäusteschwingenden Bud-Spencer-Platz im Actionkino einräumen kann.

Kurzum: Trotz völlig debiler Film­idee und so manchem pathetisch-schmalztriefenden Moment macht „Hobbs & Shaw“ richtig viel gute Laune. Klasse. (CS / Bilder: UPIMedia)

Tipp: 4 von 5 Sternen
FSK: ab 12 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=k0BhP6paNzg

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 162 (9/2019).

(right)

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Anmelden und Mitmachen: Falkensee radelt für ein gutes Klima

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Beim STADTRADELN, einer internationalen Aktion des Klima-Bündnisses zum Schutz des Weltklimas, treten Teams aus Kommunalpolitikern, Schulklassen, Vereinen, Unternehmen und Einwohnerschaft für mehr Radförderung, Klimaschutz und Lebensqualität in die Pedale. Erstmalig beteiligt sich die Stadt Falkensee vom 12. August bis 1. September 2019 an dieser Aktion. In diesem Zeitraum von 21 Tagen gilt es gemeinsam möglichst viele Radkilometer zu sammeln und CO2 einzusparen.

Anmelden können sich Interessierte unter stadtradeln.de/falkensee. Unter allen teilnehmenden Kommunen wird es Preise für das radfahrfreundlichste Parlament, die radfahrfreundlichste Kommune und für die beste Newcomer-Kommune zu gewinnen geben, aber vor allem eine lebenswerte Umwelt mit weniger Verkehrsbelastungen, weniger Abgasen und weniger Lärm.

Zum jetzigen Zeitpunkt sind bereits 109 Radelnde in 17 Teams, darunter Teams wie die „Berufspendler“, das „offene Team Falkensee“, „seltenradlos“, die „Glitzernden Einhörner“, der „ADFC Falkensee“, die Initiative „Critical Mass Falkensee“, die „Biker“, das Team der „Teilhabe“, ein Familienteam sowie ein Lehrerteam, nämlich die „Diesterweg-Pauker“, gemeldet. Bereits 28 Radelnde bilden derzeit das Team der „Stadtverwaltung Falkensee“. Es ist damit zum jetzigen Zeitpunkt das mitgliederstärkste Team.

Alle können an der Aktion teilnehmen. Dazu können sie einem der bisher gemeldeten Teams beitreten oder ein neues STADTRADEL-Team gründen. Ziel der Aktion ist es, so oft wie möglich das Fahrrad privat und beruflich zu nutzen. Durch die Mobilisierung von Freunden, Schulkameraden, Bekannten und Verwandten können für Falkensee gemeinsam so viele Kilometer wie möglich gesammelt werden. Für Schulklassen, Familien oder andere Gruppierungen besteht die Möglichkeit, erradelte Kilometer für mehrere Radelnde im selben Account (möglich unter Einstellungen – Anzahl der Radelnden) einzutragen.

„Beim STADTRADELN geht es um Spaß am Fahrradfahren. Es geht darum, möglichst viele Menschen für das Umsteigen auf das Fahrrad im Alltag zu gewinnen. Einen Beitrag zum Klimaschutz leisten wir allemal. Wir als Stadtverwaltung radeln mit einem eigenen Team und freuen uns, wenn sich viele Falkenseer Bürgerinnen und Bürger dieser Aktion anschließen würden. Allen Radlerinnen und Radlern wünschen wir eine gute unfallfreie Fahrt und vor allem denjenigen, die nicht nur im Aktionszeitraum, sondern das ganze Jahr, bei Wind und Wetter, Rad fahren“, so Thomas Zylla, 1. Beigeordneter und zugleich Fahrradbeauftragter der Stadt Falkensee, der sich gemeinsam mit Bürgermeister Heiko Müller für das Team der Verwaltung registriert hat.

Ausreichende Informationen zum STADTRADELN, insbesondere auch zum Datenschutz und der Verwertung der Daten, finden Interessierte unter www.stadtradeln.de. Wie das Kilometersammeln erfolgt, erklären die Spielregeln. Wer Fragen hat, kann diese gerne per E-Mail an stadtradeln@falkensee.de richten. (Text/Foto: Stadt Falkensee)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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Die Polizeidirektion West kontrollierte am Montagmorgen zum Schulbeginn verstärkt an und vor Schulen

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Schülerinnen und Schüler starteten heute Morgen in das neue Schuljahr. Um den Schulanfängern den Weg dorthin etwas leichter zu machen und vor allem Verkehrsteilnehmer für den sicheren Schulweg zu sensibilisieren, standen Polizisten der Direktion West schon früh in allen Inspektionen vor Grundschulen, kontrollierten dort den Verkehr und achteten auf die Einhaltung der Verkehrsregeln und die Rücksichtnahme auf die Schulkinder.

Im Vordergrund stand hier nicht das Schreiben von Strafzetteln, sondern die Gespräche und Hinweise, die für einen sicheren Schulweg hilfreich sein können.

„Das Thema zurück in die Köpfe der Fahrzeugführer zu holen, ist sehr wichtig. Autofahrer, die keine schulpflichtigen Kinder haben, wissen eventuell gar nicht, dass heute die Schule wieder losgeht und damit auch viele Verkehrsanfänger unterwegs sind.“, so Frau Wölk, Leiterin des Führungs- und Revierdienstes der Polizeiinspektion Brandenburg.

Im Ergebnis der im gesamten Direktionsbereich durchgeführten Kontrollen wurden bis 10:00 Uhr festgestellt:

Im Bereich der Polizeiinspektion Brandenburg an der Havel stellten die Kollegen keine Ordnungswidrigkeiten von Autofahrern fest. Lediglich bei vier Radfahrern wurden Fehlverhalten festgestellt und bei drei Radfahrern darüber hinaus Mängel an den Rädern selbst. Daneben wurden fünf sonstige Ordnungswidrigkeitsanzeigen im Rahmen der Kontrollen aufgenommen.

In der Polizeiinspektion Havelland wurden in der Summe 17 Ordnungswidrigkeiten gezählt. Die Kollegen stellten 8 Geschwindigkeitsüberschreitungen an und vor Schulen fest, sowie 9 weitere Ordnungswidrigkeiten fest. Ein Autofahrer war nicht angegurtet und acht Radfahrer verstießen gegen die Verkehrsregeln oder ihre Räder waren mangelhaft.

In der Polizeiinspektion Potsdam stellten die Beamten insgesamt 21 Ordnungswidrigkeit fest. Zwei Autofahrer waren beispielsweise nicht angegurtet, vier andere Verkehrsteilnehmer achteten nicht ausreichend auf Fußgängerüberwege und sechs Radfahrer wurden bei Verkehrsverstößen festgestellt.

Im Bereich der Polizeiinspektion Teltow-Fläming registrierte die Polizei 31 Verstöße. Hierunter fielen unter anderem 14 Fälle, bei denen der Gurt nicht vorschriftsgemäß angelegt wurde. In 13 Fällen davon waren die Kinder nicht richtig oder gar nicht angegurtet! (Text/Foto: Pressestelle, Polizeidirektion West)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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Müll entsorgen: Zu Besuch auf dem Wertstoffhof in Falkensee

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Immer wieder landen alte Sofas, Farbeimer und anderer Unrat mitten im Wald. Wer beim Spaziergang über diese Ansammlungen von Zivilisationsmüll stolpert, ärgert sich und fragt sich: Muss das denn sein? Nein, auf keinen Fall. Denn in Falkensee gibt es den Wertstoffhof der abh (Abfallbehandlungsgesellschaft Havelland mbH) – und hier dürfen Privatpersonen einen Großteil ihres Mülls kostenfrei abladen, der Zuhause nicht in die Tonne passt.

abh-Geschäftsführer Michael Schmidt: „Die Leute hatten ihren Müll doch bereits im Auto. Ich kann nicht verstehen, warum sie ihn lieber in den Wald fahren anstatt zu uns.“

Jeder Havelländer darf die Dienstleistungen des Wertstoffhofs in Anspruch nehmen. Wer auf das Gelände des Hofs fährt, muss sich nur mit Namen anmelden (der oft schon über das Kennzeichen abgeglichen wird) und seinen Müll vorzeigen, sodass der Mitarbeiter vor Ort schauen kann, ob gebührenpflichtige Müllsorten wie etwa Autositze, Altreifen oder Bauschutt mit zum zu entsorgenden Abfall gehören.

Stefanie Herzberg von der Abfallberatung: „Unsere Mitarbeiter können dem Besucher auch gleich aufzeigen, in welche Container welche Komponenten gehören. Gebührenpflichtiger Müll wird gewogen – entweder auf der LKW-Waage ab 200 Kilo oder auf der Plattformwaage ab vier Kilo. In bestimmten Fällen können wir auch Kubikmeterpauschalen ansetzen. Die Anliefergebühren werden vom Landkreis jährlich neu kalkuliert.“

Wie gesagt. Viele Müllsorten sind für den Privathaushalt kostenfrei, darunter Sperrmüll, Schrott, Papier, Pappe, Elektroaltgeräte, Leuchtstoffröhren, Energiesparlampen und Schadstoffe. So steht es auf der Homepage, die übrigens auch immer die aktuelle Wartezeit in Minuten anzeigt. Viele Havelländer wissen aber noch nicht, dass der Wertstoffhof auch Batterien, CDs und DVDs, Druckertoner und Farbkartuschen entgegennimmt – ebenfalls völlig gratis.

Stefanie Herzberg: „Die Apotheken nehmen abgelaufene oder nicht mehr benötigte Medikamente nur noch auf freiwilliger Basis entgegen. Bei uns gibt es keine Diskussionen – wir nehmen alle Pillen gern kostenfrei entgegen. Das ist besser, als wenn sie im Hausmüll landen. Denn dann ist die Gefahr groß, dass die Wirkstoffe am Ende nicht ordnungsgemäß vernichtet werden und in der Umwelt landen.“

Und Geschäftsführer Michael Schmidt ergänzt: „Aus einer gewissen Sorgfaltspflicht nehmen wir von Privatpersonen auch Schadstoffe wie Farben, Lacke und Lösungsmittel kostenfrei entgegen. Hier arbeiten wir nach dem Solidarprinzip: Jeder private Haushalte zahlt ja eine jährliche Basisgebühr (aktuell 22,80 €) für unsere Dienste. In dieser Summe ist die Beseitigung der Schadstoffe mit einkludiert. Übrigens: Vollständig leere Eimer, Flaschen oder Kanister können ungespült über den Gelben Punkt entsorgt werden, wenn das Symbol auf den Verpackungen zu sehen ist. Gelbe Säcke geben wir zwar als Rolle aus, dürfen sie aber gefüllt nicht entgegennehmen.“

Auf dem Gelände des Wertstoffhofs stehen viele Container, die beschriftet sind. Alte Waschmaschinen und Backöfen gehören in den einen Container, Reifen oder Pappe in einen anderen. Stefanie Herzberg: „Wir bemerken, dass es mit der Pappe immer mehr wird. Die Leute bestellen zunehmend Artikel aus dem Internet – und die Ware kommt dann im Papppaket zu den Kunden nach Hause. Da reicht dann oft die Papiertonne nicht mehr aus, um die ganze Pappe zu entsorgen. Viele Havelländer bringen sie dann eben zu uns. Wir haben deswegen statt zwei Papppressen inzwischen drei aufgestellt.“

Der meiste Müll, der vor Ort anfällt, gehört zur Sparte „Gemischte Siedlungsabfälle“ und „Sperrmüll“. Michael Schmidt: „Das ist all das, was anfällt, wenn man mal das eigene Haus entrümpelt oder den Schuppen aufräumt – eben der Plunder der Jahre, der aussortiert wird. Hier wünschen wir uns, dass noch besser vorsortiert wird. Viel Kleinkram kann doch in den Hausmüll, anderes muss voneinander getrennt werden, sonst müssen das unsere Mitarbeiter abends noch vor Ort tun, wenn doch wieder ein Fernseher im Sperrmüll steht.“

Das mit dem Müll wird in den kommenden Jahren nicht weniger werden. Aus diesem Grund hat die Abfallbehandlungsgesellschaft Havelland vorgesorgt. Michael Schmidt: „Wir sind ja eine 100-prozentige Tochter vom Landkreis. Wir haben dem Landkreis empfohlen, die noch unbebauten Grundstücke zu kaufen, die an unserenWertstoffhof angrenzen – bevor wir keinen Zugriff mehr darauf haben. Das hat der Landkreis auch getan. In den kommenden Jahren werden wir den Wertstoffhof deswegen erweitern und umbauen, um den Flaschenhals bei der Ankunft zu beheben.“

Was wohl die kuriosesten Dinge sind, die im Wertstoffhof gelandet sind? Michael Schmidt: „Krass war sicherlich eine Stabbrandbombe aus dem 2. Weltkrieg, die bei uns entsorgt wurde. Sie fing in der weiteren Verwertung sogar an zu brennen. Und wir hatten einmal ein kleines Fläschchen mit radioaktiven Uraniumoxydatum. Das hat am Ende 4.000 Euro in der Sonderentsorgung gekostet.“ (Text/Fotos: CS)

Info: Wertstoffhof Falkensee, Abfallbehandlungsgesellschaft Havelland mbH, Nauener Straße 97, 14612 Falkensee, Tel.: 03321-4035418, www.abfall-havelland.de
Öffnungszeiten: Mo–Do von 9–17, Fr von 9–18.30 Uhr und Sa von 9–14 Uhr.

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 161 (8/2019).

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Havelland: Aufruf zum Kreativwettbewerb 2019 für Schülerinnen und Schüler

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Auch in diesem Jahr rufen der Landkreis Havelland und der Kulturkreis Nauen e.V. zu einem kreativen Wettbewerb unter dem Motto „Theo wird 200 – Fontane im Havelland“ für Schüler aller Altersstufen auf. Das zentrale Thema des Wettbewerbs verbindet sich mit dem besonders für das Havelland wichtige Kulturjahr „Fontane 200“.

Malt, zeichnet, bastelt, fotografiert, programmiert, komponiert oder schreibt auf, was euch zu dem Thema einfällt. Eure Gedanken und Gefühle sind gefragt. Ob Ihr das Leitmotiv auf den Geburtstag, die Vergangenheit, die Natur, Wanderungen und Reisen oder auf eine ganz andere Idee bezieht, bleibt euch überlassen.

Was wünscht ihr dem 200jährigen naturverbundenen Theo für die Zukunft? Wie stellt ihr euch das Havelland im 19. Jahrhundert vor? Welche Geschenke bekamen Kinder vor 200 Jahren in unserer Region?

Wir sind gespannt auf eure Einfälle. In welcher künstlerischen Art ihr diese umsetzt, ist euch überlassen. Lasst eurer Kreativität freien Lauf! Gern könnt ihr auch als Klasse teilnehmen. Kurzum zeigt, was euch zum Thema bewegt! Nicht nur Einzel- sondern auch Gruppenarbeiten dürfen abgegeben werden.

Eine Fachjury wählt die besten 15 Arbeiten aus, die mit je 150 Euro prämiert werden. Abgabeschluss für die Arbeiten ist der 6. September 2019.

Die feierliche Preisverleihung findet am 28. September in der Ribbecker Kirche statt. Dort wird der Schirmherr des Wettbewerbs Landrat Roger Lewandowski die Sieger ehren und die Ausstellung der Preisträgerkunstwerke eröffnen.

Teilnehmen können wieder ALLE Schüler der 1. bis 13. Klasse des Landes Brandenburg. Die Details zum Wettbewerb erfahrt Ihr unter www.wettbewerbe-hvl.de. (Foto: privat / Text: Norbert Faltin, Stadtverwaltung Nauen)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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Bombenfund? – Sprengstoffkommando in Falkensee im Einsatz!

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Der 8. August 2019 – ein Tag wie jeder andere. Zumindest beginnt er so. Im Büro liegt genug Arbeit an, die Tastatur läuft heiß, die Telefone klingeln. Dann, gegen elf Uhr, poppt auf einmal eine Nachricht im Facebook-Messenger auf. Ein Bekannter schreibt: „Bombenfund bei Hellweg in Falkensee. Alles abgesperrt. Experten vor Ort.“

Die Kollegin im Büro entdeckt parallel dazu bereits die erste Facebook-Meldung: Bombenfund bei Hellweg. „Das kann doch nur ein schlechter Scherz sein“, mutmaßt sie. Hellweg liegt gleich um die Ecke. Wir überprüfen die Meldung direkt vor Ort.

Hier zeigt sich ein gespenstisches Bild. Der Parkplatz, auf dem sonst immer das Leben tobt, ist so gut wie leergefegt. Der Hellweg Baumarkt, das Dänische Bettenlager und die Cosy-Wasch-Anlage wurden evakuiert, kein Kunde ist mehr vor Ort. Die Mitarbeiter von Hellweg sitzen im Außenbereich des Cafés und warten auf neue Nachrichten. Um die Baustoffhalle von Hellweg herum hat die Polizei mit Flatterband einen großräumigen Bereich abgesperrt.

Die Polizei ist mit einigen Wagen vor Ort, die Freiwillige Feuerwehr Falkensee steht mit mehreren Fahrzeugen und in schwerer Ausrüstung bereit und es warten auch mehrere Notdienstwagen – für den Ernstfall. Das feuerrote Einsatzmobil vom Spengstoffkommando steht direkt vor dem Dänischen Bettenhaus. Hier beraten sich die Experten.

Unser Reporter wird sofort von der Polizei abgefangen: „Keine Fotos“. Erst nach Präsentation des Presseausweises werden Bilder genehmigt, insofern sie keine Technik der Experten beim Einsatz zeigen.

Was ist denn nun eigentlich vor Ort passiert? Auf dem Hellweg-Gelände wurde im Baustoffbereich ein Gegenstand gefunden, der dort nicht hingehört, und der verdächtig genug erscheint, um bei der Polizei Alarm zu schlagen. Die Polizei hat passend zum Vorfall Spezialisten des Landeskriminalamtes angefordert, die sich mit „USBV“s auskennen. USBVs, das sind „Unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen“. Zwei Mann sind vor Ort.

Hauptkommissar van Delen nimmt uns beiseite: „Wir haben eine unkonventionelle Situation. Der Gegenstand ist so verbaut, dass wir sehr schlecht herankommen. Erst war der Roboter drinnen, nun ist ein Mensch vor Ort, um sich ein Bild zu machen.“

Tatsächlich läuft ein Experte vom LKA in einem schweren Sicherheitsanzug, der aussieht wie die schwarze Version eines Astronautenanzugs, über den Platz.
Parallel dazu kocht die Gerüchteküche auf Facebook hoch.

Torsten Spreewilder Starke: „Ich habe grad noch dort getankt. Hab mich schon gewundert, was da los ist.“

Katja Ganszczyk mutmaßt, dass es eine Verbindung geben könnte zu einem Vorfall des Vorabends. Da sei ein Mitarbeiter der Tankstelle mitten in der Nacht spurlos verschwunden. Die Tankstelle ist aber die einzige Einrichtung auf dem Areal, die auch während der Polizeisperrung weiterhin in Betrieb ist. Das geht, weil die Autos nicht in die Nähe des Sperrgebiets gelangen, so Hauptkommissar van Delen.

Inzwischen heißt es auf dem Parkplatz, man habe drei Gasflachen gefunden, die über einen Zünder miteinander verbunden sind. Gasgeruch sei zu riechen. Profis sollen dahinter stecken. Ob das die Clans aus Berlin sind, die nun den Speckgürtel für ihre kriminellen Machenschaften entdecken?

Wir fragen bei der Pressestelle der Polizeidirektion West nach, um das Gerücht zu verifizieren. Die Antwort kommt um 12:30 Uhr per Mail bei uns an. Die Polizei bestätigt offiziell: Es wurden tatsächlich mehrere Gasflaschen im Bereich des Baustoffcenters gefunden. Juliane Mutschischk: „Zündvorrichtungen konnten durch unsere Spezialisten des Landeskriminalamtes aber nicht festgestellt werden.“

Vor Ort passiert nun nicht mehr viel und wir fahren erst einmal zurück ins Büro, um die weitere Entwicklung abzuwarten.

Gegen 16 Uhr kommt die offizielle Meldung der Polizeipressestelle mit einer ungewöhnlichen Auflösung der bedrohlichen Geschichte bei uns im E-Mail-Postfach an: „Während des Polizeieinsatzes meldete sich bei den eingesetzten Beamten ein 36-jähriger Berliner, der sich nach seinen – von ihm dort abgestellten – Gasflaschen erkundigte. Er gab glaubhaft an, dass er die Flaschen am Vortag dort abgeben wollte, da jedoch bereits geschlossen gewesen sei, er sie dort beließ und gegen ‚Wegkommen‘ festgemacht habe. Nach der Vernehmung des Mannes wurde er entlassen.“

Es gab also niemals eine Bombe. Trotzdem haben alle Stellen umsichtig gehandelt, um Mitarbeiter und Kunden zu schützen. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 162 (9/2019).

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Schmökerstoff im Heftformat: Jerry Cotton, John Sinclair & Perry Rhodan laden Woche für Woche zu einem neuen Abenteuer ein!

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Es ist so leicht, dem eigenen Alltag zu entfliehen und in fremde Welten abzutauchen. Dafür reicht bereits ein dünner Heftroman vom Kiosk um die Ecke völlig aus. Die in der Regel wöchentlich am Dienstag neu erscheinenden Romane kosten im Schnitt nicht einmal zwei Euro und helfen für knapp anderthalb, zwei Stunden bei der gewünschten Realitätsflucht.

Denn eins ist sicher: Jeder Roman hat ganz genau 64 Seiten lang Zeit, um das Happyend vorzubereiten. Denn dann muss der garstige Teufel tot, das schöne Mädchen aus der Hand der Wilder-Westen-Banditen befreit, der Mordfall geknackt, die grimmige Alien-Invasorenrasse besiegt und der Arzt in der idyllisch gelegenen Klinik die richtige Diag­nose gestellt haben.

Viele Heftromanserien, die am Kiosk des eigenen Vertrauens im Regal stehen, gibt es bereits seit vielen Jahrzehnten. Entsprechend hoch sind die Heftnummern, die auf dem bunten Cover stehen. Der Geisterjäger „John Sinclair“, der FBI-Agent „Jerry Cotton“, der härteste Mann des Wilden Westens „Lassiter“ oder unser Mann im All „Perry Rhodan“ – sie alle sind bereits vierstellig.

Wer damals in den Siebzigern in den Hochzeiten des Heftromans damit begonnen hat, als Jugendlicher die im A5-Format auf Zeitungspapier gedruckten und mit einem Glanzcover versehenen Heftromane wegzuschmökern, ist nicht selten noch immer als Stammleser mit dabei.

Das weiß auch Klaus N. Frick, Chefredakteur der 1961 gestarteten „Perry Rhodan“ Science-Fiction-Serie, die inzwischen die 3.000er Nummer geknackt hat: „Der typische Leser unserer Perry-Rhodan-Heftromane ist männlich und um die fünfzig Jahre alt. Unsere Leser sind sehr treu, viele sind schon seit Jahrzehnten dabei.“

Klaus N. Frick, Chefredakteur Perry Rhodan.

Denn das große Problem gerade bei den Spannungsromanen im Krimi-, Science-Fiction-, Western- oder Gruselsegment ist es, die heutige Jugend zum Lesen zu verführen. Denn wie sagt Uwe Meier, der zusammen mit Ulrike Schulz den Zeitungsladen neben „Interfood“ in der Finkenkruger Straße 2 in Falkensee betreibt, so treffend: „Bei der Jugend sind wir schon froh, dass sie mit dem Handy vor der Nase nicht gegen unsere Eingangstür laufen. Sie interessieren sich doch gar nicht mehr für die gedruckten Heftchen.“

Das Zeitungsgrosso als Zulieferer der Kioske passt übrigens ganz genau auf, in welchem Zeitungsladen sich welche Heftserien wie häufig verkaufen. So berichtet ein anderer Kioskbetreiber aus Falkensee: „Unsere Kasse meldet alle Verkäufe sofort an das Grosso weiter. Wenn da zweimal nacheinander festgestellt wird, dass eine bestimmte Heftromanserie liegen bleibt, bekomme ich sie in Zukunft gar nicht mehr geliefert. So reduziert sich das Angebot immer mehr.“

Klaus N. Frick: „Man muss leider klar sagen, dass die großen Zeiten des Heftromans vorüber sind.“

Das sieht auch Kioskbetreiberin Ulrike Schulz so: „Unser Laden liegt ja direkt neben der Bahn. Von 20 Fahrgästen, die auf die Bahn warten, kleben 19 mit der Nase am Handy. Da liest doch niemand mehr. Wir denken, die gedruckten Heftromane sterben mit der aktuellen Generation aus.“

Aber – noch ist ein Markt da. Und noch immer gibt es im ganzen Land viele tausend Leser, die sich Woche für Woche ihren Schmökerstoff einkaufen. Im Schichtdienst, nachmittags auf dem Sofa oder im Bett kurz vor dem Einschlafen lassen sich die Romane gut weglesen. Die literarische Qualität ist oft besser als ihr Ruf. Die drei großen Verlage Bastei, Pabel-Moewig und Kelter geben sich eben alle Mühe, trotz sinkender Verkaufszahlen lesenswerte Romane in Druck zu geben. Die sprachliche Gewitztheit, die früher ein Günter Dönges mit seinen verschmitzten „Butler Parker“ Romanen erzielt hat, bleibt aber unerreicht – und somit in angenehmer Erinnerung.

Der Bastei- und der Kelter-Verlag versuchen immerhin, den Markt mit vielen Neuauflagen, die wieder bei der Nummer 1 beginnen, neu zu beleben. Als Einstieg für neue Leser. So hat Bastei den früher so beliebten „Gespenster-Krimi“ neu ins Rennen geschickt, legt den in den Siebzigerjahren wegen seiner Brutalität mehrfach indizierten „Dämonenkiller“ unter dem Namen „Dorian Hunter“ ungekürzt neu auf und hat mit „Skull-Ranch“ auch für die Western-Fans neuen Lesestoff im Programm. Auch Kelter brennt für den Western und legt „Doc Holliday“ und „Wyatt Earp“ neu auf.

Wohlgemerkt: Das alles sind Neuauflagen, für die nur kleine Zweitverwertungshonorare zu zahlen sind. Timothy Stahl, der bereits über 150 Heftromane für Serien wie „Trucker-King“, „Jack Slade“, „UFO-Akten“, „Mitternachts-Roman“, „Maddrax“ oder „Professor Zamorra“ verfasst hat, darf inzwischen für die Grusel-Kultserie „John Sinclair“ Romane schreiben. Er sagt: „Ein Heftroman ist zwischen 160.000 und 200.000 Zeichen lang. Im Idealfall schreibe ich zwei Wochen an einem Roman. Aber dieser Fall tritt nicht sehr oft ein, meist brauche ich länger. Die Honorare sind nicht sehr hoch, bei nur einem Roman im Monat würde ich glatt verhungern. Die Schnellschreiber und echten Profis unter den Autoren schaffen einen Roman pro Woche.“

John-Sinclair-Autor Timothy Stahl

Klar ist: Damit die Leser Woche für Woche wieder zu einem Roman greifen, sucht sich jede Romanserie ihr besonderes Extra, um den Leser bei der Stange zu halten.

Schon immer sorgt etwa so die Western-Serie „Lassiter“ mit expliziten Sexszenen für rote Ohren bei den doch meist männlichen Lesern. Damals, als es noch kein Internet gab, waren die „Lassiter“-Hefte begehrte Tauschware unter den heranwachsenden Jugendlichen.

Die Science-Fiction-Serie „Perry Rhodan“ setzt eher auf den Fortsetzungscharakter. Die kosmischen Abenteuer ziehen sich hier über sogenannte Zyklen, die oft 50 oder 100 Hefte umfassen. Immer, wenn die Serie alle zwei Jahre „nullt“, startet ein neues Epos, was Neueinsteigern den Start erleichtert.

Das Drama ist natürlich: Das Ende einer jahrzehntelang gewachsenen Lesekultur ist in Sicht. In den Dörfern und Städten sterben die Zeitungskioske rapide aus, weil die Nachfrage nach gedrucktem Lesestoff jedweder Art sinkt. Wenn man sich einmal vor Augen führt, wo es in der Nachbarschaft noch einen richtigen Kiosk oder ein Zeitungsgeschäft gibt, so wird man nicht viele Finger beim Zählen vor die Augen heben müssen. Hinzu kommt – wie bereits erwähnt -, dass bei nachlassender Nachfrage leider auch die Anzahl der ausliegenden Hefte schnell angepasst wird. Für die Verlage gibt es nur begrenzt Möglichkeiten, die Anzahl der ausliegenden Hefte später wieder zu erhöhen.

Die Zukunft des Heftromans könnte immerhin im Digitalen liegen. Beim e-Book. Klaus N. Frick: „Die digitalen Ableger unserer Heftromanserie, also die e-Books und die Hörbücher, werden von Jahr zu Jahr wichtiger für den Verlag. Sie sind für die Kunden dank einer permanent verfügbaren Internet-Verbindung überall zu haben und können schnell geladen und dann gelesen oder gehört werden.“

Bei den e-Books kommt hinzu, dass es für den Verlag kein Problem ist, gleich die ganze Serie anzubieten. Hier gibt es die Sorge des Fans nicht, dass er aus Versehen eine Ausgabe verpasst. Im Gegenteil: Oft erscheinen für Kindle & Co sogar preiswerte Sammelwerke, die zum Spartarif angeboten werden. So lassen sich viele Heftromane in einem Rutsch auf das Lesegerät laden. Leser Uwe Rutenberg: „Im Kindle kann ich die Schriftgröße an mein Sehvermögen anpassen, das Gerät merkt sich auch ohne Eselsohren, wo ich gerade im Roman stecke, und wenn ich nachts ein Heft ausgelesen habe, lade ich mir gleich die Folgeausgabe aufs Gerät.“

Erstaunlich ist, wie einfallsreich die Fan-Szene zum Heftroman steht. So hat Joachim Otto bereits vor langer, langer Zeit die „Romantruhe“ (www.romantruhe.de) gegründet. Hier kann der Leser verpasste Einzelhefte nachbestellen, wichtiger aber noch Halb- und Jahresabonnements für seine Lieblingsserien abschließen, sodass die neuesten Ausgaben ohne Stress einmal im Monat per Post ins eigene Haus kommen. Inzwischen legt die „Romantruhe“ sogar in Eigenregie lange vergriffene Kultserien wie „Dr. Morton“ neu auf oder schreibt beliebte Serien wie den Gruselschocker „Tony Ballard“ einfach weiter.

Und Peter Koos aus Schwerte an der Ruhr sammelt in seinem „Heftromanarchiv“ (www.heftromanarchiv.jimdo.com) Titel, Coverbilder und Autorennamen der wichtigsten Romanheftserien in Deutschland ab 1945. Ein Mammutarchiv, das für alle Sammler den gedruckten Katalog ersetzt.

Ulrike Schulz und Uwe Meier, Falkenseer Kioskbetreiber.

Übrigens: Die Heftroman-Lektüre für die Damenwelt wird noch immer in deutlich gesünderen Stückzahlen aufgelegt. In diesen Romanen geht es um tolle Ärzte, verliebte Fürsten, besorgte Mütter oder die Heimat in den Bergen. Serien wie „Sophienlust“, „Chefarzt Dr. Holl“, „Notärztin Dr. Andrea Bergen“ oder aber „Alpengold“ hatten schon immer in der älteren Generation der Großmütter treue Abnehmer. Angesichts des Erfolgs vom „Traumschiff“ im Fernsehen und der Kreuzfahrtindustrie im Allgemeinen ist es nur erstaunlich, dass es zurzeit keine Kreuzfahrtserie mehr gibt.

Als die Heftromane in den Siebzigerjahren in Deutschland ihren Höhenflug erlebten, da hatten es die meist jungen Leser übrigens noch sehr schwer: Die neue Literaturgattung war bei den Eltern nicht besonders gut gelitten und wurde als „Schund“ verdammt. Die Eltern befürchteten, dass die „Trivialliteratur“ einen schlechten Einfluss auf die Deutsch-Noten der Kinder und erst recht auf die Fantasie des Nachwuchses haben würde.

Leser Carsten Scheibe (52) erinnert sich: „Als Jugendlicher habe ich mir jede Woche einen dicken Stapel neuer Heftchen vom nahe gelegenen Kiosk geholt. Das war meinen Eltern so suspekt, dass sie mir das verbieten wollten. Das hat mich natürlich nicht vom – nun heimlichen – Lesen abgehalten. Trotzdem war es eine unnötige Aktion. Viele Eltern junger Heranwachsender wären heute froh, wenn ihre Kinder überhaupt etwas lesen würden. Denn oft stellen die Jugendlichen das Lesen vollständig ein und interessieren sich nur noch für das Smartphone und die Spielekonsole.“

Carsten Scheibe mit einer Handvoll Western-Romane.

Klaus N. Frick: „Mit unseren e-Books erreichen wir die jüngere Leserschaft eher als mit den gedruckten Heften, sodass die Zahlen hier auf lange Sicht wieder Mut machen.“ (Text: CS / Fotos: CS, Katrin Weil, Jared Stahl, Ann-Kristin Ebeling)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 162 (9/2019).

Der Beitrag Schmökerstoff im Heftformat: Jerry Cotton, John Sinclair & Perry Rhodan laden Woche für Woche zu einem neuen Abenteuer ein! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

LeiseQuax 2019: Segelflieger zu Besuch auf dem Flugplatz Bienenfarm!

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Was ist denn eigentlich ein Quax? QUAX nennt sich der „Verein zur Förderung von historischem Fluggerät e.V.“ (www.quax-flieger.de). Dieser Verein wurde 2006 in Hamm gegründet, um Freunden von Oldtimer-Flugzeugen aus aller Welt die Möglichkeit zu geben, sich in ihrer Freizeit auch ohne eigenes Flugzeug ihrem Hobby zu widmen. Inzwischen haben sich unter dem Vereinsdach knapp 700 Mitglieder aus ganz Deutschland zusammengefunden.

An zurzeit zehn festen Standorten im Land kümmern sich die Experten fliegender Oldtimer um die 20 vereinseigenen Flugzeuge, die nicht nur gewartet und restauriert, sondern auch immer wieder einmal zum Abheben auf die Startbahn kleiner Flugplätze gerollt werden. Zu diesen QUAX-Standorten zählen z.B. Leverkusen, Kassel, Zweibrücken, Bad Kissingen und Rheinfelden.

Ein solcher QUAX-Hangar ist aber auch auf dem Flugplatz Bienenfarm unweit von Nauen-Berge zu finden. Vor Ort sind die lokalen QUAX-Mitglieder ganz besonders aktiv. So laden sie stets zum Saisonstart zum „Ausmotten“ der über den Winter in der Halle „eingemotteten“ Flieger ein und bitten nur kurze Zeit später zum Treffen „Stearman & Friends“, um die aus den USA stammenden Doppeldecker anzulocken. In diesem Jahr wurde erstmals die Veranstaltung „Ostblock Fly-In“ ins Programm genommen: Hier kamen Liebhaber von Flugzeugen aus dem Ostblock zusammen, um ihre historischen Maschinen zu zeigen, um zu fachsimpeln und natürlich auch, um zu einem Rundflug über das Havelland zu starten. In diesem Jahr war der Flugplatz Bienenfarm außerdem Gastgeber für das „36. Piper-Treffen“.
Alexander Stendel von QUAX: „Wir möchten den Flugplatz Bienenfarm mit Leben erfüllen und haben den Anspruch, in der Saison von April bis Oktober wenigstens ein Event pro Monat zu veranstalten.“

Ganz in diesem Sinne luden die Verantwortlichen im laufenden Jahr erstmals zum neuen Event „LeiseQuax 2019“ ein. Bei dieser Veranstaltung war garantiert kein Lärm zu vernehmen, denn dieses Mal ging es vom 7. bis zum 11. August um die Segelflieger. Alexander Stendel: „Wir wollen erst einmal Erfahrungen sammeln und haben das Event noch nicht so hoch aufgehängt wie die anderen Treffen. Sieben oder acht Segelflieger aus dem ganzen Bundesgebiet sind aber trotzdem unserer Einladung gefolgt und haben uns besucht. Der QUAX-Verein besitzt übrigens auch selbst historische Segelflieger, allerdings nicht hier vor Ort am Flugplatz Bienenfarm.“

Die logistische Hürde bei einem LeiseQuax-Treffen: Die Segelflugzeuge können ja nicht wie die motorisierten Maschinen von weit her zur Bienenfarm geflogen werden. Sie müssen stattdessen mit dem Auto transportiert werden – im Anhänger.

Ralf Wiesenbrock von QUAX: „Die speziellen Anhänger zum Transport der Segelflugzeuge nennen wir ‚Rennkrokodile‘. Beim Transport in diesen speziellen Röhren werden die Flügel abgeschraubt und später vor Ort wieder montiert. Das geht in einer Viertelstunde – und schon kann der Flieger in die Luft gehen.“
Cornelius Braun steigt vor Ort in eine historische QUAX-Maschine – eine Grunau Baby IIb in Holzbauweise, die 1958 vom Band lief. Das Segelflugzeug, das erstmals 1932 im Deutschen Reich erbaut wurde, 6,09 Meter lang ist, eine Spannweite von 13,57 Metern aufweist, 160 Kilo wiegt und bis zu 160 Stundenkilometer erreichen kann, braucht natürlich eine Starthilfe.

Auf anderen Flugplätzen, die auf Segelflugzeuge eingerichtet sind, gibt es eine sogenannte Seilwinde. Beim „Windenstart“ wird das Segelflugzeug in das Zugseil eingehängt. Rollt die Winde das Seil mit bis zu einhundert Stundenkilometern ganz schnell auf, wird das Flugzeug so zuverlässig in die Luft gehoben. Auf dem Flugplatz Bienenfarm kommt stattdessen die Methode „Flugzeugschlepp“ zum Einsatz. Ein Motorflugzeug zieht hier mit seiner Kraft das Segelflugzeug in die Luft.
Cornelius Braun: „Theoretisch kann ich mit dem Segelflugzeug den ganzen Tag in der Luft sein. Heute ist das Wetter so, dass ich die dunkle Kante der großen Wolkenfelder anvisiere und mich die Thermik dann nach oben trägt. Es gibt dabei die Möglichkeit, sich von Wolke von Wolke tragen zu lassen, das nennen wir eine ‚Wolkenstraße‘. Es gibt heute aber einen starken Wind am Boden, der die Thermik zerreißt. Da kann es vorkommen, dass ein Flug bereits nach zehn Minuten schon wieder vorbei ist. Aber selbst dann kann ich mit dem Segelflugzeug noch punktgenau wieder auf dem Flugplatz landen.“

Krass ist: Da viele Segelflieger nur einen einzelnen Piloten zulassen, fliegen Schüler, die den Segelflugschein machen möchten, schon bald alleine – unter kundiger Aufsicht aus der Ferne.

Cornelius Braun, der in seinem Alltagsleben als Fotograf arbeitet: „Meine Tochter ist 14 Jahre alt, sie fängt gerade an mit ihrem Segelflugschein. Ich fliege nun bereits selbst seit 38 Jahren und behaupte, dass die Fahrt mit dem Auto zum Flugplatz gefährlicher ist als das Fliegen selbst. Ganz klarer Fall: Da oben in der Luft wird einem nicht langweilig, das ist ein ganz besonderes Gefühl, auf das ich niemals verzichten könnte. Ich selbst habe übrigens mit 16 Jahren mit dem Segelfliegen angefangen. Zurzeit schaffe ich etwa fünf Flüge im Monat – man hat ja noch Familie und andere Verpflichtungen.“

„Rippen- und Holmenbruch“ – das wünschen sich die Segelflieger vor einem Start. Oft ist die ganze Familie vor Ort mit dabei, um die Segelflieger beim Start mit anzuschieben und „auf Kurs“ zu halten.

Alexander Stendel: „Nach fünf Tagen Segelfliegen auf der Bienenfarm können wir festhalten: Wir können auch leise!“

Die Segelflieger, die mit altem oder auch modernem Fluggerät vor Ort waren, haben untereinander natürlich jede Gelegenheit zum gemeinsamen Fliegen und Klönen genutzt. Nach dem Motto „Fliegen den ganzen Tag“, und „Feiern die ganze Nacht“ konnten die Segelflieger aus ganz Deutschland die fünf Tage vor Ort blieben und eine Auszeit im Havelland genießen. Wer wollte, durfte dabei direkt auf dem Flugplatz im Zelt „unter der Tragfläche“ übernachten oder aber mit QUAX-Hilfe ein Hotelzimmer im nahen Ribbeck beziehen.

Alexander Stendel: „Bei den anderen Treffen konnten die Besucher immer hautnah mit dabei sein und die Maschinen direkt am Tower-Gebäude von der Gastronomie aus hautnah erleben. Beim LeiseQuax spielte sich das Geschehen eher direkt an der Startbahn ab. Aber auch hier waren uns Zaungäste sehr willkommen. Wie gesagt: Wir haben das Event jetzt erst einmal probeweise im kleinen Rahmen veranstaltet. Kommendes Jahr werden wir da einen größeren Rahmen finden.“

Die ersten Termine für 2020 stehen bereits fest. Vom 13. bis zum 19. April 2020 laden die QUAX-Piloten zum „Ausmotten“ ein. Das „2. Ostblock Fly-In“ wird vom 15. bis 17. Mai stattfinden. Und vom 3. bis 5. Juli wird es das Treffen der „Stearman & Friends“ geben. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 162 (9/2019).

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Zur Zukunft der Kreißsäle in Nauen und Rathenow

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Die Havelland Kliniken mussten wegen fehlender Hebammen am 1. Oktober 2018 ihren Kreißsaal in Nauen vorübergehend schließen, da es mit dem verbliebenen Personal nicht mehr möglich war, einen stabilen und ordnungsgemäßen Kreißsaalbetrieb aufrecht zu erhalten. Um Mutter und Kind keinem gesundheitlichen Risiko auszusetzen, sahen sich Geschäftsführung und Krankenhausleitung zu diesem schweren Schritt gezwungen. Eine Schließung des Kreißsaales Rathenow stand und steht nicht zur Diskussion!

Seitdem wird in den Kliniken kontinuierlich intensiv daran gearbeitet, Hebammen vertraglich zu binden, um den Kreißsaal wieder eröffnen zu können. Dazu wurden und werden diverse Bewerbungsgespräche geführt, Anzeigen geschaltet und Personalvermittler eingesetzt, die auch überregional und im europäischen Raum aktiv sind. Es ist seitdem gelungen, weitere Hebammen, darunter die leitende Hebamme, zu gewinnen, doch reicht dies noch nicht aus, um in Nauen wieder zu eröffnen. Derzeit sind in Rathenow 9 (5,5 Vollkräfte) und in Nauen 3 (1,375 Vollkräfte) Hebammen tätig. Die in Nauen vorhandenen Kolleginnen unterstützen das Rathenower Team, denn dort werden weiterhin Entbindungen durchgeführt. Die Klinik war und ist sehr froh darüber, den werdenden Müttern damit eine verlässliche Entbindung im Landkreis anbieten zu können.

Im 1. Halbjahr 2019 gab es in Rathenow 206 Geburten und damit 42 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Schwangere können also auch jetzt eine sichere und qualifizierte Entbindung in der Klinik Rathenow erwarten und erleben.

„Es sei noch einmal ausdrücklich gesagt: Das Ziel der Havelland Kliniken war und ist es weiterhin, eine Geburtshilfe an beiden Klinik-Standorten anzubieten. Die medizinische Versorgung ist aus unserer Sicht ein Teil der Lebensqualität, die Herr Dombrowski als Leitmotiv in seinem Schreiben anführt. Weil die Havelland Kliniken sich als Einrichtung in kommunaler Trägerschaft dem verpflichtet fühlen, haben sie als einzige Klinik im Land Brandenburg an beiden Klinikstandorten in einem Landkreis die Geburtshilfe angeboten und wollen dies auch wieder tun“, stellt Geschäftsführer Grigoleit klar.

Die noch laufende Personalakquise wird nicht einfacher, wenn dann Behauptungen und Gerüchte gestreut und als Fakten ausgegeben werden. So stimmt es auch nicht, dass die Auszubildenden als einzigen Arbeitsort Nauen in ihren Arbeitsverträgen zu stehen haben. Für sie gilt die Standardregelung der Havelland Kliniken, dass Arbeitsorte Nauen und Rathenow sind.

Die vermeintlich fehlende Planzahl der Geburten für 2019 ist gleichfalls kein Indiz dafür, dass der Geburtshilfe im Havelland das Aus droht. Fakt ist: Die Geschäftsführung hat noch nie eine „Planzahl“ zu den Geburten vorgegeben, da die Familienplanung im Landkreis nur bedingt durch die Klinik beeinflusst werden kann. Erst zu Beginn des Folgejahres wird die Öffentlichkeit über die Geburtenzahl des Vorjahres, die beliebtesten Vornamen etc. informiert.

Die Geschäftsführung informiert den Aufsichtsrat seit der notwendigen vorübergehenden Schließung fortlaufend über ihre Aktivitäten zur Wiedereröffnung des Kreißsaals Nauen. Diese hängt von der Gewinnung weiterer Hebammen ab. Erst wenn hier aus Interessentinnen durch Vertragsabschluss Mitarbeiterinnen der Havelland Kliniken geworden sind und z. B. Kündigungsfristen abgelaufen sind, kann der genaue Tag dafür benannt werden. Auch der Kreistag wird in seiner nächsten Sitzung über die Fakten zum Thema informiert werden.

„Das Thema der medizinischen Versorgungsstruktur ist sensibel und sollte nicht in der Maschinerie des Wahlkampfs zerrieben werden. Die fahrlässige oder böswillige Verbreitung von Gerüchten verunsichert nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die Beschäftigten der Kliniken, was in Zeiten des Fachkräftemangels fatale Folgen haben kann. Wenn das Thema nicht weiter zerredet wird, hoffen wir seitens der Klinik, noch in diesem Jahr den Kreißsaal Nauen wieder eröffnen zu können“ zieht Jörg Grigoleit sein Fazit. (Text: Dr. Babette Dietrich, Pressesprecherin Havelland Kliniken GmbH / Foto: CS)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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Nauen: Gastschüler aus Seattle erkundeten Ribbeck

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Zum ersten Mal besuchte eine Gruppe US-amerikanischer Jugendlicher mit ihren Deutschlehrern das Nauener Goethe-Gymnasium. Zwei Wochen lang sind sie bei ihren Gastfamilien im Havelland untergebracht und lernen Land, Leute und Besonderheiten kennen. Am Montag empfing sie Nauens Bürgermeister Manuel Meger (LWN) im Schloss Ribbeck, der die 16 Jugendlichen auch durch den idyllischen Ort führte.

Gertraud Schmidt brachte den Gastschülerinnen und Schüler der Bishop Blanchet High School in Seattle die wechselvolle Geschichte des Schlosses näher, die ihre Lehrer Tobias Grünthal und Jennifer Willaby simultan ins Amerikanische übersetzte. Sören Ernst, Lehrer für Englisch und Geschichte am Goethe-Gymnasium, ist der Initiator des Schüleraustauschs. Er will den Schüleraustausch für nachfolgende Schülergenerationen etablieren.

Die deutschen Schülerinnen und Schüler besuchten bereits im April die Schule in Seattle, denn es ist dem Goethe-Gymnasium jüngst nach langer Suche gelungen, im Zuge des German American Partnership Program, eine Partnerschule in den Vereinigten Staaten von Amerika für einen Austausch zu gewinnen. Die Schirmherrschaft hierfür trägt übrigens das Auswärtige Amt und der amerikanische Kongress. „Im Zuge des Austausches geht es ja nicht nur um den Spracherwerb, sondern auch um einen kulturellen Austausch. So sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf beiden Seiten des Atlantiks einen Einblick in das Schul- und Alltagsleben ihrer jeweiligen Gastschülerinnen und Schüler erhalten“, erläuterte er am Rande des Rundganges. „In den zwei Wochen unseres Aufenthaltes in Seattle sind bereits neue Freundschaften über die Ländergrenzen hinweg entstanden“, lobte der Pädagoge.

Im alten Schulhaus, gleich gegenüber vom Herrenhaus, bekamen die Teenager anschließend einen sehr plastischen Einblick in den Schulalltag von anno dunnemals. „Die alten Schiefertafeln hatten immerhin die Größe von heutigen Tablets“, scherzte Lehrer Grünthal, der aus Spandau stammt und seit vielen Jahren in Seattle die deutsche Sprache unterrichtet.

Auch Bürgermeister Meger freute sich über den Besuch von jenseits des Atlantiks. „Nicht nur das Goethe-Gymnasium, sondern auch die Stadt Nauen, sowie das Havelland profitieren von diesem Besuch. Ich freue mich besonders, heute unser schönes und facettenreiches Ribbeck vorstellen zu dürfen“, sagte er und ließ sich mit der jungen Besuchergruppe auf einer Wiese zum Plausch nieder, wo er sich über die Millionenstadt Seattle informierte.

Die 17-jährige Catherine Brewer ist nach der ersten Woche ihres Besuchs sehr beeindruckt. „Wir haben schon viel über die deutsche Geschichte gelernt, und auch die Umgebung ist sehr schön hier, cool“, berichtete sie. Ihr Mitschüler August Rabel lobte indes auch die kulinarischen Köstlichkeiten, die er in seiner Gastfamilie in Brädikow kennengelernt hat: Schweinebraten mit Blumenkohl und überbackenen Käse. Sören Ernst hatte ein solides Programmpaket für die Schüler geschnürt. Letzte Woche besuchte man die Gedenkstätte Bernauer Straße in Berlin und Schloss Sanssouci in Potsdam. „Für morgen steht der Besuch im Bundestag an. Ab Mai 1945 hinterließen russische Soldaten im Berliner Reichstag Hunderte Signaturen an den Wänden – das wird die Schüler sehr interessieren“, sagte er voraus. Und auch für die künftige Projektarbeit am hiesigen Gymnasium trägt der Lehrer eine praktische Idee im Gepäck: „Eine Projektgruppe des Goethe-Gymnasium könnte beispielsweise eine Art Audio-Guide speziell für unsere Seattle-Gäste entwickeln, also elektronische Museumsführer, die auf entsprechenden Geräten oder Mobiltelefonen abgespielt werden können.“

Am kommenden Freitag endet der Besuch mit einer Abschiedsparty, danach geht es über Österreich, Heidelberg und Frankfurt wieder zurück nach Seattle. (Text/Fotos: Norbert Faltin/Stadtverwaltung Nauen)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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Kino-Filmkritik: Once Upon A Time in Hollywood

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Quentin Tarantino legt als Regisseur seinen neunten Film vor – „Once Upon A Time… In Hollywood“. Er verfolgt das Leben von TV-Darsteller Rick Dalton (Leonardo DiCaprio), der im Jahr 1969 auf dem absteigenden Ast ist und mit seinem Schicksal hadert wie eine weinerliche Pussy. Ihm zur Seite steht sein Stuntdouble Cliff Booth (Brad Pitt), der die Welt deutlich fatalistischer sieht und seinem Star zunehmend auch als persönlicher Fahrer, Hausmeister und Mädchen für alles zur Seite steht.

Quantin Tarantino lässt sich zwei Stunden und 45 Minuten lang Zeit, um dem Leben der beiden zuzusehen – ohne, dass sich dabei eine typische Kinogeschichte entspinnt. Dass der Zuschauer ob der einfachen Aneinanderreihung von Szenen nicht das Interesse am Film verliert, liegt am magischen Sog, den dieses perfekt inszenierte Fenster in eine längst vergessene Zeit entfacht. Man schaut Rick Dalton und Cliff Booth zu gern zu, wie sie sich durch das Hollywood von damals bewegen.

Zahllose Cameos bekannter Schauspieler sorgen dabei für Abwechslung. So sind auch Tarrantino-Helden wie Kurt Russell wieder mit dabei – wenn auch immer nur kurz.

Die coolste Rolle seines Lebens hat hier sicher Brad Pitt ergattern können. Sein Cliff Booth hat die besten Auftritte im Film. Allein sein Aufeinandertreffen mit einem recht angeberisch inszenierten Bruce Lee ist an Coolness und Wow-Effekt kaum zu überbieten.

Dass „Once Upon A Time… In Hollywood“ noch eine ganz andere Komponente entwickelt, zeigt sich erst ganz allmählich. Neben Rick Dalton ziehen nämlich schon bald Regisseur Roman Polanski (Rafal Zawierucha) und seine Frau Sharon Tate (Margot Robbie) ein. Cliff Booth bekommt es außerdem immer häufiger mit schrägen Hippies zu tun. Und auch Charles Manson läuft frei in der Nachbarschaft herum.

Erst zum Ende des Film fügt sich plötzlich alles und macht aus der schrägem Hollywood-Retrospektive mit tausenden von Zitaten und Andeutungen zur damaligen Zeit einen krassen What-if-Film, der in einer Tarantino-üblichen Gewaltorgie eskaliert, die kein Zuschauer so erwartet hätte.

So gesehen ist „Once Upon A Time… In Hollywood“ sicherlich Tarantinos ambitioniertester, reifester und tiefgründigster Film. Er erwartet vom Zuschauer, dass er Geduld mitbringt, immer wieder unter die Oberfläche schaut und am Ende auch den Mut aufbringt, die wahre Historie neu zu interpretieren. Das ist zweifelsfall ein Film, den Tarantino-Freunde und Hollywood-Maniacs goutieren und sich sicherlich auch ein zweites Mal anschauen werden. (CS / Bild: Sony Pictures Entertainment)

Tipp: 4 von 5 Sternen
FSK: ab 16 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=ELeMaP8EPAA

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 162 (9/2019).

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Wenn Eichen in Falkensee fallen: Die Anwohner im Niederneuendorfer Weg demonstrieren!

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Der Niederneuendorfer Weg, am Stadtrand von Falkensee direkt am Wald gelegen, wird ausgebaut. Anderthalb Jahre haben die Ämter den Ausbau der Sandpiste zu einer asphaltierten Straße geplant, jetzt wird Ernst gemacht. Die schweren Baumaschinen sind bereits unterwegs, man sieht, dass vor Ort gearbeitet wird. An einer geschätzt 200 Jahren alten Eiche mitten im Kreuzungsbereich vom Niederneuendorfer Weg und der Mozartallee scheiden sich nun die Geister.

Am 8. August wurde über den Stadtticker auf der Homepage bekannt gegeben: „Im Rahmen des diesjährigen Anliegerstraßenbaues im Niederneuendorfer Weg muss eine weitere Eiche gefällt werden. Der Baum mit der Nummer 78 steht dicht an der geplanten Straße. Seine Wurzeln ragen erheblich in den Straßenkörper. Da es sich um standsicherheitsrelevante Wurzeln handelt, ist ein Einkürzen nicht möglich. Die Fällung erfolgt voraussichtlich noch in dieser Woche.“

Diese Fällung wollen die Anwohner auf gar keinen Fall hinnehmen. Sie sehen in dem alten Baum eine biologische Insel mit 600.000 Blättern und 1.200 Quadratmetern Blattfläche, die Feinstaub aus der Luft filtert, jeden Tag 18 Kilo Kohlendioxid bindet und zugleich 13 Kilo Sauerstoff produziert. Der Plan: Der Baum wird beschützt. Eine Taskforce aus Nachbarn harrt direkt vor dem Baum aus, um ihn so vor der Kettensäge zu schützen. Notfalls wolle man die Polizei rufen. Hambacher Forst im Havelland? Bis es zum Ernstfall kommt, werden Unterschriften gesammelt. Über 200 kamen an nur einem Tag zustande – allein aus der Nachbarschaft. Birgit Zart: „Ziel ist es, etwas Zeit zu gewinnen, um Alternativen zu prüfen.“

Christiane Kinzel: „58 Baumfällungen waren am Anfang geplant. Wir haben als Anwohner das Gefühl, es werden immer mehr. Die Stadt hat uns auch gesagt, dass die alten Bäume erhalten bleiben.“

Alexandra Neuenburg: „Wir bemängeln den Informationsfluss der Stadt zu uns Bürgern. Denn dass nun die uralte Eiche gefällt werden soll, das wurde von heute auf morgen verkündet, sozusagen in einer Nacht-und Nebel-Aktion. Wir befürchten, dass neben der Eiche auch noch weitere Bäume weichen müssen.“

Bei einer spontanen Versammlung am 13. August kamen über 20 Anlieger und Interessierte im Schatten der alten und gesunden Eiche zusammen. Darunter auch Juliane Kühnemund und Erika Paul von der Baumschutzgruppe Finkenkrug. Erika Paul: „Es ist leider unsere Erfahrung, dass die Bäume, die im Straßenbauplan stehen bleiben, kurzfristig dann doch über Nacht abgeholzt werden.“ Juliane Kühnemund: „Es ist leider kein Baumsachverständiger gehört worden.“

Die Anwohner, die inzwischen über eine eigene Whats-App-Gruppe ständig im Kontakt bleiben, haben nicht nur Angst um die eine Eiche. Im weiteren Verlauf des Niederneuendorfer Wegs stehen weitere uralte Eichen beiderseits der künftigen Straße – und ebenfalls äußerst nah am geplanten Asphaltband. Ob auch sie fallen müssen, wenn die Baumaschinen erst einmal an diesem Abschnitt angekommen sind?

Die Anwohner, die davon ausgehen, für den Straßenausbau mit jeweils um die 33.000 Euro belastet zu werden, befürchten es. Aus diesem Grund wurden auch diese Bäume schon jetzt mit Schildern markiert, auf denen zu lesen ist: „Hier stehe ich und will auch bleiben“. Oder: „Wir sind gesund, 200 Jahre alt, wollen leben. Bleibt weg von meinen Wurzeln.“

Die Kinder der Nachbarschaft wurden ebenfalls aufgerüttelt. Sie haben wütende Comics mit sterbenden Bäumen und kreischenden Motorsägen gemalt. Und Herzchen mit Sprüchen gebastelt. Der 11-jährige Max schreibt da: „Bitte lasst mich LEBEN!“ Nils (5) sagt: „Bäume sind Lebewesen.“ Und Emma (13) erinnert daran: „In Bäumen nisten Vögel.“

Christiane Kinzel: „Wir haben noch einmal im Tiefbauamt nachgefragt und die Antwort bekommen: Die Fällung wird nicht mehr zurückgenommen. Es gibt keine andere Lösung. Es tut ihnen Leid. Dabei gibt es Möglichkeiten, um die Bäume zu erhalten.“ Von einem Rasengitter oder einer teilweisen Schotterung ist die Rede.
Nicht nur das Wohl der Bäume treibt die Nachbarn um, sondern auch die zu erwartende Verkehrssituation. Christine Kinzel: „Wir befürchten, dass die neue Straße Verkehr anzieht. Zurzeit zählen wir etwa neun Fahrzeuge am Tag. Das werden bestimmt deutlich mehr Autos werden.“

Eine Nachbarin, die anonym bleiben möchte, sagt: „Das wird doch eine neue Rennstrecke – und eine Umgehung um Falkensee herum für alle, die von Schönwalde-Glien nach Berlin möchten – und umgekehrt. Das ist dann so etwas wie eine kleine Nordumfahrung.“

Bürgermeister Heiko Müller war am 13. August spontan dazu bereit, die Bürger im Anschluss an die Thomas-Fuhl-Veranstaltung „Gespräche auf der Platte“ zu treffen. Staatssekretärin Ines Jesse schloss sich an und brachte Ordnung in das Gespräch.

Heiko Müller: „Wir sind vor Ort bei der Planung der Straße sehr viele Kompromisse eingegangen, um dem Bürgerwunsch zu entsprechen. Das Flurstück, auf dem die spätere Straße liegt, ist 20 Meter breit. Normalerweise legt man die Straße in die Mitte des Flurstücks. Wir haben sie stattdessen schon sehr nahe an den Grundstücken platziert – mit allen damit einhergehenden Nachteilen -, um so viele Bäume wie möglich zu schützen. Außerdem fällt die Straße mit 4,75 Metern Breite sehr schmal aus. Eine Breite von 5,50 Metern ist normal. Das ist auch ein Kompromiss, um die Anliegerbeiträge zu senken. Wir verzichten dabei auf einen Gehweg, den wir eigentlich für sehr wichtig halten. Ein Gehweg ist immer auch Lebensqualität. Es wurden durchaus Kompromisse gemacht, um den Baum zu erhalten, obwohl er mitten im Kreuzungsbereich steht. Aber bei den Straßenarbeiten direkt vor dem Baum wurde nun einmal rea­lisiert, dass die für die Standfestigkeit des Baumes wichtigen Wurzeln viel zu flach in den Straßenraum hineinragen. Hier bauen wir auf den Sachverstand unserer Baufirmen und vom Grünflächenamt.“

Einem Baustopp zur Überprüfung von Alternativen beim Straßenbau erteilt Heiko Müller eine Abfuhr: „Bei einem Baustopp verlieren wir leicht einen Monat, dann schaffen wir den Straßenbau vielleicht nicht mehr vor dem Winter. Das würde die Kosten, die die Anwohner ja zu 90 Prozent tragen, in die Höhe treiben, und das kann ich nicht verantworten.“

Der Bürgermeister sieht auch keinen Grund für eine Rennstrecke, zumal der Niederneuendorfer Weg zurzeit blind im Wald endet: „Wenn wir den Niederneuendorfer Weg als Entlastungsstraße planen würden, dann geht das eh nicht mit der jetzt realisierten Straße, dann müssen wir da noch einmal ran. Ich gehe nicht davon aus, dass auf der späteren Straße mehr Autos als jetzt fahren werden, es sei denn, es werden noch weitere Grundstücke bebaut.“

Erika Paul von der Baumschutzgruppe wischte all diese Aussagen am Ende einfach beiseite: „Ich möchte Ihnen als Bürgermeister den Auftrag der Bürger mit auf den Weg geben, die Eiche zu erhalten – egal, wie.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 162 (9/2019).

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Waldaktionstag 2019: Dem Nauener Stadtforst setzt die Trockenheit arg zu!

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Zwei extrem trockene Jahre in Folge sorgen dafür, dass es dem deutschen Wald sehr schlecht geht. Das war Anlass genug für den Nauener Stadtförster Thomas Meyer, zu einem „Waldaktionstag“ einzuladen. In einem symbolischen Akt sollten junge Bäumchen mitten im Nauener Stadtforst gegossen werden. Die teilnehmenden Bürger wurden passend dazu aufgefordert, Gießkannen mitzubringen.

Die Resonanz aus der Bevölkerung überraschte Bürgermeister Manuel Meger sehr: „Im letzten Jahr waren wir noch zu zweit unterwegs“. Dieses Mal konnten am 14. August bis zu 60 Gießkannen am Treffpunkt gezählt werden – mit den passenden Personen. Auch die Landtagskandidaten der Region waren gekommen, um sich selbst ein Bild vom Zustand des Waldes zu machen. Und der ist bedrohlich.

Stadtförster Thomas Meyer: „Bei den großen Eichen rollen sich bereits die Blätter ein, Äste fallen herunter. Um Anpflanzungen zu schützen, könnten wir natürlich das Rehwild reduzieren. Aber gegen die Trockenheit haben wir kein Gegenmittel außer Regen, da würden auch Förderungen nichts helfen. Der Nauener Stadtforst ist 1.100 Hektar groß, er reicht bis nach Alt-Brieselang. Früher konnte ich nie im Wald unterwegs sein, ohne mir an verschiedenen Stellen die Füße naßzumachen. Die Sorge brauche ich inzwischen nicht mehr zu haben – es ist staubtrocken. Und das bis tief in den Boden hinein.“

Der Stadtförster lotst die Bürger durch den Wald und bittet sie darum, doch einmal die verschiedenen Baumarten zu zählen. Am Ende kommt es zu diesem Ergebnis: Der Nauener Stadtwald ist besonders artenreich. Zehn verschiedene Baumarten werden festgestellt, darunter die Eiche, die Rotbuche, die Kiefer, die Lärche, die Fichte, die Douglasie, die Birke und der Bergahorn. Meyer: „Wenn Sie ansonsten in Brandenburgs Wäldern unterwegs sind, dann sehen sie immer nur drei Baumarten. Zehn Arten sind schon super, denn diese Biodiversität sorgt dafür, dass der Wald robuster und widerstandsfähiger wird. Denn alle Baumarten haben mit Trockenheitsschäden zu kämpfen.“

Die Teilnehmer lernen auf dem 1,5 Kilometer langen Rundgang mitten im tiefen Wald so einiges. So trägt die Rotbuche zurzeit ganz besonders viele Bucheckern. Meyer: „Die Buche merkt, dass es ihr ans Leder geht und sie kurz vor dem Ende steht. Sie schaltet auf Verjüngung, steckt keine Energie mehr in die Blätter und produziert ganz viele Samen, um auf diese Weise weiterzubestehen. Wir nennen das eine starke Mast.“

Fichte und Lärche werden vom Borkenkäfer drangsaliert. Der Stadtförster schält bei einem Nadelbaum ein Stück Rinde ab. Darunter sind Larven, Puppen und Käfer in großer Anzahl zu sehen. Thomas Meyer: „400 Käfer reichen aus, um einen Baum zu töten. Die Fichten bei uns im Wald haben 90 Jahre alles ausgehalten, jetzt kommt eine Extremsituation – und es ist vorbei. Normalerweise kann ein gesunder Baum den Borkenkäfer leicht abwehren. Bohrt der sich durch die Rinde, produziert der Baum Harz und schließt so das Loch und tötet den Käfer. Aber bei der andauernden Trockenheit kann der Baum keinen Harz bilden und ist den Käfern ausgeliefert.“

Und er zeichnet ein drastisches Bild: „Die Bäume sind oben noch grün und wissen gar nicht, dass sie unten schon tot sind. Wir können die vom Borkenkäfer befallenen Bäume nur schnell mit dem Harvester fällen und verarbeiten. Das Problem ist dabei: Ich werde das Holz gar nicht mehr los. Seit dem Sturm Xavier ist der Markt übersättigt, ich bekomme für das Holz nur noch ein Drittel von dem Preis, den ich vor zwei Jahren hatte. Und laut Waldgesetz muss ich den Bestand ja auch wieder aufforsten. Setzlinge sind auf dem Markt dank der hohen Nachfrage aber deutlich teurer geworden. Bei den Neupflanzungen habe ich 25 bis 30 Jahre keinen Ertrag, dafür aber die ersten acht Jahre deutliche Kosten. Es kostet etwa 5.000 bis 10.000 Euro, um einen Hektar Wald wieder aufzuforsten. Wir Förster werden erschlagen vom Berg der Arbeit, der da auf uns zukommt. Es wird deutschlandweit ein Jahrzehnt dauern, bis wir den Wald wieder so aufgeforstet haben, wie es sein soll. Vorausgesetzt, wir haben zehn normale Jahre mit viel Regen. Ist das kommende Jahr wieder so trocken, dann kann ich noch einmal neu pflanzen.“

Angesichts des staubigen Waldbodens, der vielen hängenden Blätter, der rissigen Baumrinde und vieler weiterer Anzeichen sinkt die Stimmung bei den Teilnehmern des Waldaktionstages deutlich. Thomas Meyer: „Was wir gerade erleben, das ist das Waldsterben 2.0. Ich sehe aber, dass das Bewusstsein dafür langsam in der Öffentlichkeit ankommt. Hoffnung ist natürlich auch da: Die Bäume würden sich sehr freuen, wenn es ab morgen bis Weihnachten durchregnen würde. Leider sind auch die Winter viel zu trocken. Denn in den Wintermonaten füllt sich das Grundwasser auf. Selbst die Tiefwurzler im Wald haben zurzeit keine Chance darauf, mit den Wurzeln ins Wasser zu gelangen.“

Probleme haben auch die durch den Sturm Xavier vereinzelnen Bäume, die nun isoliert auf kleinen Lichtungen stehen. Bei 40 Grad Sonne im Sommer fehlt ihnen die kühlende und beschattende Wirkung der Baumnachbarn – und sie sterben den Zelltod. Thomas Meyer: „Die Kiefer, das ist unser Pionierbaum. Die Kiefer kommt mit ganz vielen Katastrophen bestens zurecht. Wenn die schon Probleme bekommt, dann weiß man, da ist etwas faul im Wald.“

Mit Sorgenfalten schaut der Stadtförster auch auf seinen Eichenbestand. Knapp fünf Hektar stehen da im Wald – mit Bäumen, die an die 95 Jahre alt sind. Thomas Meyer: „Die Eichen könnten bis zu tausend Jahre alt werden, das sind also ‚junge Erwachsene‘ bei uns im Wald. Viele Bäume sind oben schon kahl, von ihnen werden es nicht alle durch das Jahr schaffen.“

Immerhin: Am Ende des Waldaktionstages wurde doch noch ein kleines symbolisches Zeichen gesetzt. Die Nauener Feuerwehr hatte einen großen Metalltrog in den Wald gestellt und ihn mit frischem Wasser gefüllt. So konnten die Bürger ihre Gießkannen füllen und den kleinen Setzlingen auf einer Lichtung wenigstens ein paar Liter kühlendes Nass spendieren. Stadtbrandmeister Jörg Meyer: „5.000 Liter Wasser haben wir dabei.“

Was von diesem Wasser nicht in den Trog passte, schickten die Feuerwehrkameraden mit dem Löschschlauch im großen Strahl in Richtung Natur.

Ein Tropfen auf den heißen Stein? Sicher. Aber immerhin hatten die Teilnehmer des Waldaktionstages den Eindruck, wenigstens eine Kleinigkeit zum Erhalt des Nauener Stadtforstes beigetragen zu haben. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 162 (9/2019).

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30 Jahre Mauerfall: Bodo Oehme radelt 3 Tage lang über den Berliner Mauerweg!

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Im laufenden Jahr feiert Deutschland 30 Jahre Wiedervereinigung: Das Land ist wieder eins. An keinem Ort lässt sich die Geschichte der Trennung besser wahrnehmen als rund um das ehemalieg West-Berlin. Hier stand damals die Mauer und schottete den Ost-Teil Berlins vom West-Teil ab. Auf dem breiten Todesstreifen ließen viele DDR-Bürger ihr Leben, die sich nicht damit abfinden wollten, lebenslang eingesperrt zu sein.

Heute sind die ehemaligen Grenzanlagen nicht nur offen, sondern an den meisten Stellen schon gar nicht mehr zu erkennen. Wer trotzdem erfahren möchte, welchen Verlauf die Berliner Mauer genommen hat, folgt einfach dem heute idyllisch anmutenden Berliner Mauerweg, der sich zu Fuß oder mit dem Rad erkunden lässt.

Bodo Oehme, Bürgermeister von Schönwalde-Glien und im Ostteil Deutschlands aufgewachsen, freut sich auch nach 30 Jahren noch immer mit jeder Faser über die Wiedervereinigung. Ein Ausdruck dieser Freude ist eine ganz besondere Fahrradtour, die – von ihm angeschoben – in diesem Jahr bereits zum dritten Mal veranstaltet wurde. Sie führte die Teilnehmer 188 Kilometer den Mauerweg entlang. 18 Radfahrer nutzten 2019 die Gelegenheit, um nach dem Start am 11. August ganze drei Tage lang der Vergangenheit nachzuspüren. Die Fahrt steht dabei auch im Gedenken an die Maueropfer. Bodo Oehme: „58 Jahre ist es nun her, dass die Berliner Mauer am 13. August 1961 errichtet wurde – und daran soll erinnert werden. Rund 65 Kilometer haben wir jeden Tag auf dem Rad zurückgelegt, um den Mauerweg mit seinen vielen Gedenkstätten, Sehenswürdigkeiten und der reizvollen Natur entgegen dem Uhrzeigersinn zu erkunden. Um das 30jährige Jubiläum des Mauerfalls und das Zusammenwachsen Deutschlands zu repräsentieren, besteht die Gruppe übrigens zu gleichen Teilen aus Ost- und Westdeutschen.“

Bodo Oehme hat es sogar geschafft, einmal mehr Vertreter der Partnergemeinden aus Süderschmedeby (Schleswig-Holstein), Wagrowiec (Polen) und Muggensturm (Baden-Württemberg) erst nach Schönwalde-Glien und dann aufs Rad zu bringen. Rote Radfahrer-Shirts, auf deren Rückseite die Wappen aller teilnehmenden Ortschaften verzeichnet waren, zeigten allen Spaziergängern auf der Strecke: Hier kommt eine Truppe, die im Verbund unterwegs ist.

Uta Krieg-Oehme: „Der harte Kern fährt bereits zum dritten Mal auf der Tour mit. Es sind aber auf Einladung auch ein paar neue Gesichter mit dabei. In diesem Jahr hatten sich 30 Radfahrer für die Tour angemeldet, am Ende waren 18 mit dabei. Zu viele Personen sollten es auf Dauer nicht werden, sonst bekommen wir ein logistisches Problem – mit den gebuchten Hotels und unserem VW-Bus, der unsere Wechselsachen von Hotel zu Hotel fährt. Wir fahren zwar immer die gleiche Strecke – mal mit und mal gegen den Uhrzeigersinn. Aber jede Tour ist einmalig, weil wir immer wieder etwas Neues erleben. Bodo hat sich auch dieses Jahr wieder belesen und schlau gemacht, damit er uns unterwegs an seinem Insiderwissen teilhaben lassen kann. Ich persönlich freue mich schon wieder auf Highlights wie die Heilandkirche oder die Glienicker Brücke.“

Mit dabei war auch Brigitte Röhmer, Seniorenbeauftragte von Schönwalde-Glien: „Ich bin wohl die Älteste, die an der 3-Tagestour teilgenommen hat. Ich fahre aber ein ganz normales Rad und kein e-Bike – ich hatte für mich den Ehrgeiz, dass die anderen nicht auf mich warten müssen.“

Die letzte Tour fand vor zwei Jahren statt, in diesem Rhythmus sollen weitere Touren durchgeführt werden. Uta Krieg-Oehme: „Bei den letzten Touren sind wir irgendwann immer in den Regen gekommen, dieses Jahr haben wir Glück gehabt. Das Wetter war uns sehr wohlgesonnen.“

Bodo Oehme: „Alle haben sich wieder wie verrückt auf die Fahrt gefreut – und waren ganz neugierig darauf, was es dieses Mal alles zu sehen geben wird. 30 Jahre Mauerfall, das ist eine tolle Sache. Nur deswegen konnten wieder Radfahrer von hüben und drüben gemeinsam eine Radreise unternehmen.“

Auf dem Rückweg mussten sich die Radfahrer allerdings beeilen. Am 13. August blieb keine Zeit mehr, um noch an der „Bürgerablage“ direkt an der Spandauer Havel zu entspannen. Denn ab 16 Uhr stand schon die große Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung an der „Steinernen Brücke“ direkt in Schönwalde-Glien an – mit Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke. Bodo Oehme: „Da wollten wir auf keinen Fall zu spät kommen.“

Gedenkveranstaltung an der „Steinernen Brücke“
Die Gedenkveranstaltung am 13. August stand ganz im Zeichen des Mauerbaus, der vor 58 Jahren Deutschland in zwei Hälften spaltete.

Die Fahrradtruppe schaffte es rechtzeitig zum Event. Uta Krieg-Oehme: „Wir hatten unterwegs einen kleinen Unfall und eine Panne, sind aber ansonsten gut durchgekommen. Unterwegs hieß es immer wieder in der Bevölkerung: ‚Achtung, die Roten kommen‘!“

Die Gedenkveranstaltung war in diesem Jahr ganz besonders gut besucht. Auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke sprach einige Worte: „Es wird schwierig, den Generationen, die nach uns kommen, beizubringen, was die Mauer in Deutschland eigentlich bedeutet hat. Sie hat Familien auseinandergerissen und unermessliches Leid verursacht. Das unvorstellbarste Opfer haben die gebracht, die versucht haben, die Mauer zu überwinden. Man muss heute auch daran erinnern, dass der Fall der Mauer ohne Europa nicht geklappt hätte. Es ist eine europäische Leistung, dass diese Mauer der Schande überwunden wurde. Man muss auch heute wieder daran erinnern, wie wichtig Werte wie Demokratie und Pressefreiheit sind – und heutzutage stärker für sie eintreten als jemals zuvor. Extremismus, Populismus und Nationalismus haben Deutschland und der ganzen Welt bislang nur Leid gebracht.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 162 (9/2019).

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Gesucht: Männerfressende Femme fatal auf Raubzug in Brandenburg

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Sie frisst die Männchen vom Kopf her auf. Dabei täuscht sie ansonsten Frömmigkeit vor. Die Rede ist von der Gottesanbeterin – eine Fangschreckenart, die sich mit fortschreitendem Klimawandel auch in Brandenburg ausbreitet. Seit einigen Jahren häufen sich in Brandenburg Nachweise der Gottesanbeterin. Diese Fangschrecke ist am Mittelmeer und Afrika zu Hause.

Bei uns profitiert sie von den zunehmend warmen Sommern und milden Wintern der letzten Jahre. Mit einer Länge bis zu sieben Zentimetern, ihrer grünlich bis bräunlichen Färbung, sowie ihren auffälligen Fangbeinen ist sie unverwechselbar. Experten bitten nun die Bevölkerung um Hinweise, wenn ein Insekt gesichtet wird.

Manche mögen‘s heiß
Die Gottesanbeterin (Mantis religiosa) ist vor allem auf trockene Wiesenflächen mit höherer Vegetation zu finden. Aber auch auf Brachen und auf ehemaligen Truppenübungsplätzen wurde sie bereits nachgewiesen. In den Bergbaufolgelandschaften der Niederlausitz findet sie ebenfalls ideale Lebensbedingungen. Sie mag es heiß und trocken. Außerdem bevorzug sie insektenreiche Lebensräume, in denen es genug Nahrung gibt. Im August und September sind die erwachsenen Tiere aktiv und lauern bewegungslos auf ihre Beute, die sie dann blitzschnell mit ihren Fangbeinen ergreifen.

Femme fatale
Das vordere Beinpaar der Gottesanbeterin ist zu zwei Fangbeinen umgebildet. Auf Beute lauernd, winkelt sie die Fangbeine an. Die scheinbar in Andacht zum Himmel hin gefalteten Vorderbeine haben dem Insekt seinen Namen eingebracht. Ab Mai schlüpfen die Larven, die sich dann in bis zu sechs Stadien zum erwachsenen Tier entwickeln. Anfang August erscheinen die ersten ausgewachsenen Tiere. Die Weibchen werden bis zu siebeneinhalb Zentimeter groß. Sie legen bauschaumartige Eipakete ab, in denen die Eier den Winter überdauern. Die Paarung kann für Männchen lebensgefährlich sein. Es klingt brutal: Das Weibchen frisst das Männchen vom Kopf her auf, während der Hinterteil noch den Paarungsakt vollzieht. Meistens endet der Geschlechtsakt für alle Beteiligten aber ohne Verletzungen.

Bürgerwissenschaft: Gottesanbeterin gesichtet? Fund melden!
In Sielmanns Naturlandschaften Brandenburg wurde die Gottesanbeterin bereits mehrfach nachgewiesen. Jetzt, da die großen Insekten aktiv sind, möchte die Heinz Sielmann Stiftung auf die Mitmachaktion „Gottesanbeterin gesucht“ vom Naturkundemuseum Potsdam und den Mantidenfreunden Berlin-Brandenburg hinweisen. Das Citizen science-Projekt soll die Verbreitung und Ausbreitung der Gottesanbeterin dokumentieren. Wer diese Tiere zu Gesicht bekommt, kann diese Beobachtung mit Angabe von Datum, Fundort sowie Namen und Kontaktdaten des Beobachters melden. Ein Belegfoto sichert die Angaben ab. Es sei jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es sich um eine besonders geschützte Art handelt, die nicht gestört oder gar gefangen werden darf.

Beobachtungen können an das Natur-Erlebniszentrum Wanninchen der Heinz Sielmann Stiftung (wanninchen@sielmann-stiftung.de) gesendet werden. (Text: Heinz Sielmann Stiftung / Fotos: Ralf Donat)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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Jugend fragt nach: Die Landtagskandidaten stellten sich den Fragen des Falkenseer Jugendforums!

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Barbara Richstein (CDU) verreist lieber in die Berge als ans Meer. Heiko Prüwer (AfD) liebt richtige Bücher, die noch nach einem Buch riechen, und lehnt e-Books ab. Ursula Nonnemacher (Die Grünen) trinkt lieber Kaffee als Tee. Das rühre noch aus ihrer Zeit im Krankenhaus her, als sich keine Nachtschicht ohne eine Kanne Kaffee überstehen ließ. Amid Jabbour (FDP) liebt Popcorn von der Popcorn Bakery – ganz egal, ob süß oder salzig.

Ines Jesse (SPD) ist Frühaufsteherin, aber nur gezwungenermaßen, weil sich ansonsten ihr Arbeitspensum nicht bewältigen lässt. Und Jörg Schönberg (Die Linken) kommt bislang ohne Tattoo und Piercing durchs Leben.

Diese kurzweiligen Einblicke in das private Empfinden der Landkreisdirektkandidaten aus dem Wahlkreis Havelland II (Falkensee, Dallgow-Döberitz, Schönwalde-Glien) förderten die beiden Moderatoren Toni Kissing und Anais von Fircks am 14. August gegen 11 Uhr im Foyer der Stadthalle zutage. Das Jugendforum Falkensee hatte die Direktkandidaten für die Landtagswahl am 1. September nämlich zu einem Gespräch mit den Jugendlichen eingeladen. Etwa 80 Schüler aus der Region hatten das Angebot für sich genutzt, die Politiker einmal ganz aus der Nähe ins Visier zu nehmen. Frei nach dem Motto: Wie stehen die Politiker eigentlich zu den Interessen der nachwachsenden Generation?

Marius Miethig vom Orga-Team: „Gerade die Landtagswahlen sind für viele Jugendliche sehr spannend, da hier bereits ab einem Alter von 16 Jahren gewählt werden darf. Deswegen ist es uns wichtig, die Kandidierenden aus der Gegend vorzustellen und sie in Hinblick auf ihre Wahlprogramme kritisch zu befragen.“

Das Jugendforum organisierte die auf zwei Stunden angesetzte Informationsveranstaltung äußerst professionell und auch sehr kurzweilig. So startete die Fragerunde mit einer schnellen Entweder-Oder-Fragerunde. Für alle Kandidaten stand dabei z.B. die Entscheidung im Raum: Hund oder Katze? Tee oder Kaffee? Berge oder Meer?

Anschließend ging es weiter mit ganz individuellen Aufgaben für die einzelnen Kandidaten. Das Jugendforum hatte bereits im Vorfeld typische Aussagen aus dem aktuellen Wahl-o-Mat für die Landtagswahl in Brandenburg auf Papierschnippsel geschrieben, die die Kandidaten abwechselnd aus einem Becher ziehen durften. Sie sollten die jeweilige These laut vorlesen und innerhalb von zwei Minuten dazu Stellung beziehen.

Barbara Richstein (CDU) zog den ersten Zettel. Ihr Statement: „Die intensive Tierhaltung (‚Massentierhaltung‘) soll im Land Brandenburg grundsätzlich verboten werden.“ Richstein dazu: „Ich esse selbst kein Fleisch. Wir brauchen in Brandenburg eine gute Tierhaltung. Generell ist es gut für das Klima, wenn weniger Fleisch gegessen wird.“

Den nächsten Zettel bekam Jörg Schönberg (Die Linken): „An der Grenze zu Polen sollen ständige Personenkontrollen durchgeführt werden.“ Er sagte dazu: „Nein. Wir haben EIN Europa, da brauche ich keine Grenzkontrollen. Ich bin strikt gegen eine Befestigung der Grenzen. Mauern hatten wir genug.“

Für Ursula Nonnemacher (Die Grünen) kam dieses Statement genau richtig: „An brandenburgischen Schulen soll ausschließlich das traditionelle Familienbild (Vater, Mutter, Kind) vermittelt werden.“ Sie konterte: „Nein. Wir müssen endlich weg vom Traditionsbild der 50er Jahre. Wollen wir denn die Zustände wieder zurück, als Frauen ihre Männer fragen mussten, ob sie arbeiten gehen dürfen? Ich sage: Es ist gut, dass sich lieben darf, wer möchte.“

Ines Jesse (SPD) bekam es mit einer heiklen Thematik zu tun: „Das Land Brandenburg soll sich dazu bereit erklären, aus Seenot gerettete Flüchtlinge aufzunehmen.“ Jesse: „Ja, es ist richtig, die Flüchtlinge aufzunehmen. Wenn Deutschland in Not wäre, dann wäre ich froh, wenn mein Sohn die gleiche Chance hätte, in einem anderen Land aufgenommen zu werden. Ich möchte nicht, dass irgendjemand da draußen stirbt.“

Amid Jabbour (FDP) fischte dieses Statement aus dem Eimerchen: „Bei der Besetzung von Wahllisten für den brandenburgischen Landtag sollen abwechselnd Frauen und Männer vertreten sein.“ Er überlegte einen Moment und formulierte: „Ich sage klar Ja zur Beteiligung der Frauen in der Politik. Die Diskussionskultur in der Politik wird auf jeden Fall besser, je mehr Frauen mit anwesend sind. Ich glaube an die Gleichberechtigung. Ich glaube aber nicht, dass man per Gesetz verordnen sollte, wer auf einen Platz kommt. Da sollte das Leistungsprinzip gelten. Eine starre Quote ist der falsche Weg.“

Heiko Prüwer (AfD) sollte sich dazu äußern: „Brandenburg soll vor dem Jahr 2038 aus der Kohleverstromung aussteigen.“ Er sagte: „Wir sind nicht dafür. Das ist für uns der zweite Schritt, bevor der erste gemacht wurde. Die Braunkohle und die Kernenergie erschaffen den Strom, die Windenergie und die Photovoltaic schaffen das noch nicht.“

Thomas Fuhl als Einzelkandidat ohne Partei im Hintergrund war nicht auf das Podium geladen worden, bekam aber in der ersten Sitzreihe eine These überreicht: „Das Wahlalter bei Landtagswahlen in Brandenburg soll auf 14 Jahre gesenkt werden.“ Er erklärte: „Ich habe mich schwergetan mit der Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre. Meine Kinder haben mit aber erklärt, dass die Schüler heute so aktiv im Leben sind, wie das in meiner Jugend nicht der Fall war. Es ist also gut, dass wir das Wahlalter mit 16 realisiert haben. Ich bin aber nicht dafür, es auf 14 Jahre zu senken.“

Weitere Statements wurden für alle Politiker freigegeben. So sieht sich Ursula Nonnemacher von den Grünen auf Bundesebene sehr offen für Modellprojekte zum bedingungslosen Grundeinkommen, während Heiko Prüwer (AfD) klar sagt: „Kein Grundeinkommen ohne Leistung.“ Weitere Themen vor Ort waren u.a. das 365-Euro-Ticket für den gesamten Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg und die Legalisierung von Cannabis.

Im Anschluss durften die Politiker Fragen an die Jugendlichen stellen. Ursula Nonnemacher heimste viele hochgereckte Hände bei ihrer Frage ein, ob denn der Kampf gegen den Klimawandel das wichtigste Thema für die Jugendlichen sei. Ines Jesse konnte mit ihrer Forderung nach bezahlbarem Wohnraum nicht so viel Begeisterung wecken. Und Heiko Prüwer verschreckte die Schüler mit der Frage, ob sie im Unterricht denn auch wirklich wertneutral unterrichtet werden. Er habe das Gefühl, dass die Standpunkte der AfD im Schulunterricht nicht zur Sprache kommen. Seine Kritik an den Fridays-for-Future-Demos sorgte bei den Schülern für viele Gegenargumente. Eine richtige Diskussion kam auf, als Amid Jabbour das Thema Digitalisierung ansprach. Die Schüler wünschten sich ein freies WLAN in den Schulen, mehr Gesamtschulen in der Region, mehr Pädagogik-Fortbildungen für Lehrer und mehr Fortschritt in den Klassenräumen: Viele Smartboards würden nur als Deko an der Wand hängen.

Jonathan Manti: „Das Marie-Curie-Gymnasium aus Dallgow-Döberitz ist mit einem ganzen PB-Kurs angereist, um die Politiker zu hören. Leider haben die anderen Schulen in der Region ihren Schülern nicht frei gegeben.“ Das ist sehr schade, denn einen lebendigeren Kurs in Politischer Bildung kann man sicherlich als Schüler nicht vermittelt bekommen. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 162 (9/2019).

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Beim „Stadtradeln“ 2019: Unterwegs mit den Stadtverordneten aus Falkensee!

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Viele Projekte befinden sich in Falkensee noch in der Planung – sie haben den Projektschreibtisch noch nicht verlassen. Andere wurden jüngst fertiggestellt oder sind bereits kräftig im Werden. Einmal im Jahr haben alle Bürger die Möglichkeiten, die aktuellen Baustellen der Gartenstadt zu besuchen – zusammen mit Bürgermeister Heiko Müller und vielen Stadtverordneten. Im Rahmen einer Fahrradtour kann man sich so ein eigenes Bild von den verschiedenen Projekten verschaffen.

In diesem Jahr fand diese Radtour – es war übrigens die 29. – am 17. August statt. Sie begann einmal mehr vor dem Falkenseer Rathaus und endete nach gut 25 geradelten Kilometern auf dem Parkplatz des Bürgeramtes. Julia Concu (Die Grünen) als aktuelle Vorsitzende der Falkenseer Stadtverordneten war die offizielle Gastgeberin der Radeltruppe, der sich dieses Mal über 70 Personen angeschlossen hatten. Sie sagte zur Begrüßung: „Wir wollen in den kommenden Stunden Neues erfahren und miteinander ins Gespräch kommen.“

Mit dabei waren neben dem Bürgermeister auch die beiden Dezernenten Luise Herbst und Thomas Zylla. Die Landtagskandidaten Ines Jesse (SPD), Ursula Nonnemacher (Die Grünen), Barbara Richstein (CDU) und Amid Jabbour (FDP) nahmen ebenfalls teil, von den Stadtverordneten traten u.a. Peter Kissing (SPD), Gerd Gunkel (Grüne) und Sven Steller (CDU) in die Pedale.

Der erste Stop wurde in der Friedensstraße gemacht. Hier möchte die stadteigene Gesellschaft für Gebäudewirtschaft Falkensee (gegefa) fünf viergeschossige Häuser mit jeweils elf Wohnungen errichten – zu Lasten einer Baumgruppe, die leider weichen muss. Zehn der so entstehenden Wohnungen sollen pro Haus gefördert sein, sodass sie auch für einkommensschwächere Bürger zu bezahlen sind. Von sechs bis sieben Euro pro Quadratmeter war die Rede. Eine Wohnung pro Haus hingegen soll auf dem freien Wohnungsmarkt vermietet werden. Die Baugenehmigung liegt vor, im Oktober soll mit dem Bau begonnen werden. Die gegefa rechnet mit einer Fertigstellung im 3. Quartal 2021.

Bürgermeister Heiko Müller: „Wir brauchen den Wohnungsbau in Falkensee und wir brauchen den geförderten Wohnungsbau. Leider verfügt die Stadt über viel zu wenig Grundstücke, die sich bebauen lassen. Wir suchen dringend große Freiflächen ohne Baumbestand.“

Zwischen der Ruppiner und der Rheinsberger Straße besitzt die Stadt noch ein passendes Grundstück, hier sollen weitere Wohnungen entstehen. Die Freifläche an der Spandauer Straße zwischen dem Kreisverkehr und der Shell-Tankstelle würde man nur zu gern auch für den Wohnungsbau verwenden, aber „hier gibt es kein Baurecht“, so Bürgermeister Müller.

Im langgestreckten Radkorso gelangten die Radfahrer zum neuen Multifunktionssportplatz des Lise-Meitner-Gymnasiums. Heiko Müller: „Seit 25 Jahren gibt es die Diskussion um einen angemessenen Sportplatz für das Gymnasium, seit zehn Jahren arbeiten wir konkret an der Umsetzung. Im November 2018 wurde mit dem Bau begonnen, nun konnte der Sportplatz am 20. August endlich übergeben werden.“

Baudezernent Thomas Zylla: „Eine Besonderheit ist, dass das Sportfeld zusammen mit den Sportlehrern geplant und entwickelt wurde.“ Neben einem klassischen 70×40-Meter-Fußballfeld gibt es deswegen auch ein sandiges Spielfeld – für Beach-Volleyball oder Beachsoccer. 1,43 Millionen Euro hat der Sportplatz gekostet. Dafür kann diese Sportstätte aber auch von den lokalen Vereinen mitgenutzt werden.

Ebenfalls fertiggestellt und am 9. August in Betrieb genommen wurde die neue Zweifeldsporthalle beim Vicco-von-Bülow-Gymnasium. Die neue Halle wurde nötig, nachdem das Gymnasium von 3- auf 4-zügig umgestellt wurde. Passend zum 10-jährigen Jubiläum der Schule konnte die Turnhalle in Betrieb genommen werden. Bürgermeister Müller: „Sie ist für die Schule eigentlich fast schon zu groß. Aber auch hier denken wir an die viele Sportvereine in Falkensee, die aus allen Nähten platzen und dringend mehr Hallenzeiten benötigen.“

Der Bau der Zweifeldsporthalle hatte im August 2016 begonnen. Der Landkreis Havelland hatte den Bau mit 50 Prozent gefördert – bei einem fixierten Festpreis von 4,3 Millionen Euro. Der Bau war am Ende aber 600.000 Euro teurer als geplant. Die Mehrkosten muss Falkensee alleine tragen.

Falkensee hat einige Straßenkreuzungen, die von den Autofahrern und auch von den Anwohnern für sehr gefährlich gehalten werden. Eine dieser unfallträchtigen Kreuzungen liegt direkt am „Kronprinz“ an der Ecke Friedrich-Engels-Allee und Karl-Marx-Straße. Heiko Müller: „Was viele nicht realisieren: Hier liegt eine 5-armige Kreuzung vor. Es ist sehr schwer, an dieser Stelle eine richtige Ampel zu setzen. Auch gehört der kleine Parkplatz direkt an der Kreuzung nicht der Stadt, sodass wir hier keinen Zugriff haben. Wir haben jetzt zur Erprobung eine Fußgängerampel aufgestellt, damit die Waldheimer sicher die Straße queren können.“

Einen baulichen Ausblick gab es in Richtung Friedrich-Engels-Allee. Sie soll in einem Bereich einen richtigen Radweg und in einem anderen Bereich einen „Angebotsstreifen“ für Radfahrer erhalten. Auch die Karl-Marx-Straße könnte in Zukunft in Richtung „Haveleck“ einen eigenen Radweg erhalten. Der müsste aber parallel zur Straße durch den Wald geführt werden. Und dann müssten einmal mehr Bäume weichen. „Ohne Kompromisse geht es in Falkensee nicht“, so der Bürgermeister.

Weiter ging es in die Holbeinstraße. Hier erwartete die Stadtverordneten und die Bürger ein sauber beräumtes Grundstück. Die alte Kita vor Ort, in den 80er Jahren gebaut und zwischenzeitlich als Hort genutzt, ist Geschichte. Der Landessportbund hat eine neue Kita im Wachtelfeld gebaut – die Kinder sind umgezogen. Der Bedarf im Einzugsgebiet der Lessing-Grundschule bleibt aber weiterhin hoch. Heiko Müller: „Das alte Gebäude war ungünstig geschnitten und der Keller zu niedrig, sodass er nicht mehr genutzt werden durfte. Wir bauen nun barrierefrei neu und planen zwei Gebäude vor Ort. So schaffen wir 250 neue Hort- und 50 Kitaplätze.“ Die Baugenehmigung ist da, die Submission vom Rohbau ist fertig, die Preise der Baufirmen sind annehmbar – im Oktober kann bereits mit dem Bau des Rohbaus begonnen werden. 9,5 Millionen Euro soll das Bauprojekt kosten, die Bauzeit wird mit anderthalb bis zwei Jahren veranschlagt.

Auf eine echte Überraschung durften sich die Teilnehmer des „Stadtradeln“ ebenfalls freuen. Sie durften als erste das für 1,9 Millionen Euro neu errichtete Gemeindezentrum der Neuapostolische Kirche in der Schwarzburger Straße betreten – und sich einen Eindruck vom Innenleben verschaffen. Das christliche Symbol des Fisches soll den ganzen Grundriss prägen. Die Kirche legt ihre beiden bisherigen Wirkungsstätten in Falkensee am neuen Standort zusammen – von 500 bis 600 Mitgliedern ist die Rede. Heiko Nevermann, Leiter der kircheneigenen Bauabteilung: „Das Grundstück haben wir von der Stadt bekommen. Die Orgel stammt aus unserer Versammlungsstätte in der Slabystraße. Ein Altar fehlt noch. Die Kirche soll am 7. oder 8. September ihre Weihe erhalten.“

Gleich um die Ecke konnten die Radfahrer einen tollen Kinderspielplatz bestaunen, der von der Neuapostolischen Kirche mitfinanziert wurde.

Die Radtour führte schlußendlich an der aktuellen Baustelle auf dem Grundstück des ehemaligen „Bayerischen Hofes“ vorbei zur Leipziger Straße. Hier baut die degewo auf der einen Seite 104 Wohneinheiten mit Tiefgarage – die Kräne sind bereits aufgestellt. Gegenüber sollen am Standort des ehemaligen „SeeCarrés“ etwa 450 Wohnungen entstehen – darunter auch 90 geförderte mit einer geringeren Miete. Hier ruht allerdings noch immer alles – der städtebauliche Vertrag fehlt.
Heiko Müller: „Die Leipziger Straße wird durchgeführt, sie wird zu einer Hauptstraße werden. Die Trassenbreite ist ausreichend, hier werden wir auch Radwege bauen können. Alle drei Bauprojekte befinden sich in zentraler Lage und in direkter Nähe zum Bahnhof, das wollten wir doch immer.“

Die Radtour endete nach über drei Stunden auf dem Parkplatz des Bürgeramtes. Hier standen erfrischende Getränke und Obstteller für die Radfahrer bereit. Und nicht nur das.

Eine Anliegergruppe aus der Nachbarschaft der Akazienstraße führte spontan eine lautstarke Demo durch. Die Anwohner spannten ein Transparent auf und intonierten passend dazu „Wir stellen uns quer – gegen mehr Autoverkehr.“ Ihnen sei es wichtig, das angedachte Parkhaus in Zentrumsnähe zu verhindern, um so zukünftige Autoverkehre aus ihrem Kiez fernzuhalten.

Trotz der langen Radtour stellte sich Bürgermeister Heiko Müller ganz allein und mit vielen Fakten im Gepäck auch noch dieser Diskussion. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 162 (9/2019).


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