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Channel: Seite 114 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Mäh-Werk in Falkensee: 70 Schafe und eine Ziege betreiben Landschaftspflege

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Die Kölner Straße durchschneidet eine weitläufige Wiesenlandschaft, die sich von beiden Seiten her um einen Graben schmiegt. In den letzten Jahren hat sich hier eine Hochstaudenwiese ausgebreitet, die durch rankendes Kraut und aufschießende Büsche so komplex geworden ist, dass kein Mähwerkzeug dieser Vegetation mehr Herr werden kann. Also muss ein lebendiges Mäh-Werk her: Am 1. November wurde eine Seite der überbordenden Naturlandschaft eingezäunt.

Die neuen Bewohner im eingefassten Areal sind – 70 Schafe und eine Ziege. Sie stammen vom lokalen Schäfer Olaf Kolecki, der die Frage nach dem Halter gar nicht versteht: „Na klar sind die Tiere von mir. Von wem sollen sie denn sonst sein?“

Wer die fleißigen Tiere beobachtet, der ahnt bereits, welchen „Job“ sie haben. Von früh bis spät sind die Zähne der Schafe (und die der einen Ziege) in Bewegung und raspeln alles kurz und klein, was in den Fokus ihrer Augen gerät. Olaf Kolecki: „Das ist ökologische Landschaftspflege. Die Schafe sorgen dafür, dass das Zuviel an Vegetation beseitigt wird – auf ganz natürliche Art und Weise. Ein Vorteil ist natürlich auch, dass sie leicht überall hinkommen.“

Vor ihrem Hunger ist kein trockener Halm sicher. Sogar die Kastanien, die von den Bäumen in der Kölner Straße ins Laub gefallen sind, werden aufgespürt und mit sichtbarem Genuss zerknackt und aufgefressen. Die Kosten für das natürliche Mäh-Werk mit dem angeschlossenen Düngeapparat auf der wollenen Rückseite trägt übrigens die Stadt Falkensee.

Olaf Kolecki: „Seit über fünf Jahren werbe ich für diese Form der ökologische Landschaftspflege. Jetzt haben sich Herr Zylla und Frau Bergholz sehr dafür eingesetzt, dass der Grünstreifen an der Kölner Straße von meinen Schafen gepflegt werden kann. Das freut mich sehr. Ich hoffe auf weitere Beauftragungen von der Stadt Falkensee.“

Vor Ort sind 70 Schafe anzutreffen – Skudden, um genau zu sein. Diese kleinste europäische Schafrasse ist vom Aussterben bedroht. Mit dabei ist auch eine einzelne Ziege. Olaf Kolecki: „Die wollte unbedingt mit und ist einfach eingestiegen. Es werden aber wohl noch ein paar Ziegen hinzukommen. Sie schälen die Weiden und die aufstrebenden Triebe und wirken so der Bewaldung entgegen.“

Eine Schlafhütte brauchen die Tiere nicht. Abends legen sie sich alle unter einen ausladenden Baum. Kolecki: „Die Tiere haben vor Ort ausreichend Unterstand, der Schutz vor Wind und Wetter ist gewährleistet.“

Die Frage ist natürlich, ob der über die ganze Breite der Wiese aufgespannte Zaun nun vielleicht den natürlichen Wildwechsel der Rehe und Wildschweine vor Ort behindert. Olaf Kolecki: „Die Rehe stört der Zaun auf gar keinen Fall. Die springen locker bis ein Meter 80 hoch und überwinden so mit Leichtigkeit Hindernisse jeglicher Art. Für Wildschweine gilt das natürlich nicht. Sie sind aber sehr intelligente Tiere. Sie passen sich der neuen Situation an und suchen sich ihre Wege.“

Alle die Schafe so ganz allein: Hat der Schäfer keine Angst vor dem Wolf? Olaf Kolecki: “ Wenn man Schäfer ist wie ich, dann lebt man grundsätzlich in der Angst um seine Tiere. Vor dem Wolf allerdings fürchte ich mich an diesem Einsatzort nicht. Es sind manchmal eher die unerzogenen, freilaufenden Hunde, die mir Sorge bereiten“.

Bis die Schafe (und die eine Ziege) ihren Job getan haben, freuen sich alle Kinder der Nachbarschaft über ihren kleinen Zoo vor der Haustür. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 165 (12/2019).

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Zeitenwende neu aufgeführt: 30 Jahre Mauerfall – Falkensee im Schatten der Mauer!

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Wann immer in Falkensee ein Ereignis von Bedeutung stattfindet, ist Heide Gauert mit dabei. Die Schmargendorferin, die in der Gartenstadt aufgewachsen ist und zu DDR-Zeiten Filme für die DEFA in Potsdam drehte, baut dann stets die Kamera auf und fängt Reden, Richtfeste, Diskussionen und Events ein. Aus dem Material, das auf diese Weise entstanden ist und das seit vielen Jahren den Wandel in Falkensee dokumentiert, …

… ist schon so mancher wichtige Film zusammengeschnitten worden. Darunter die Dokumentarstreifen „Falkensee lohnt sich“, „Falkensee – Geschichte einer jungen Stadt“ und „Falkensee – eine Stadt zwischen gestern und heute“.

Einer der wichtigsten Filme sorgte nun am 13. November passend zum Jubiläum „30 Jahre Mauerfall“ dafür, dass sich der große Rathaussaal in Falkensee gleich drei Mal nacheinander in ein Kino verwandelte – so groß war das Interesse. Aufgeführt wurde der einstündige Film „Zeitenwende“ von Regisseurin Heide Gauert und ihrer Schnittexpertin Ines Evelyn Kuhnert. Das Zuschauen war für alle Besucher kostenfrei.

Der vor zehn Jahren entstandene Film „Zeitenwende“ zeigt, wie die Mauer gebaut wurde, wie Falkensee als grenznaher Ort ganz im Schatten des antiimperialistischen Abwehrbollwerks stand und wie die Gartenstadt sich nach der Grenzöffnung wieder neu entwickelt hat. Heide Gauert hat Originalaufnahmen von damals verwendet, viele Zeitzeugen befragt und daraus eine ebenso aufwühlende und hyperlokale Dokumentation gefertigt, die punktgenau auf Falkensee zugeschnitten ist.

Unter den Zuschauern war auch Jürgen Bigalke mit seiner Frau Regina. Dem noch immer sehr beliebten Altbürgermeister gelang es, Falkensee nach dem Fall der Mauer durch chaotische Zeiten in eine gute Zukunft zu führen. Heiko Müller als aktueller Bürgermeister erinnerte sich vor dem Film: „Am 9. November fiel die Mauer. Aber erst am 13. November öffnete sich der Grenzübergang an der heutigen Spandauer Straße zu Spandau hin. Darauf haben wir alle gewartet. Als ich den Film gesehen habe, war ich fassungslos, dass es sich bei dieser Übergangszeit nur um vier Tage gehandelt hatte. Das kam mir länger vor. Wir haben damals jede einzelne Stunde gezählt.“

Und er ergänzt: „8.000 Alt-Falkenseer haben den Fall der Mauer selbst miterlebt. 37.000 Zugezogene kennen das Falkensee vor dem Mauerfall gar nicht. Die Angst und das menschliche Leid, was damals herrschte, gerät leider viel zu schnell in Vergessenheit.“

Der noch immer auf DVD erhältliche Film „Zeitenwende“ erzählt in gut gewählten Worten, wie beim Bau der Mauer vor Falkensee aus dem „Waldgebiet ein Grenzgebiet“ wurde und wie sich nach dem Fall der Mauer „eine Staatsgrenze zu einer Stadtgrenze“ und eine „Grenzstadt zu einer Gartenstadt“ wandelte.

Heide Gauert: „Ich habe den Film auch lange Zeit nicht mehr gesehen. Beim vorbereitenden Einpegeln im Rathaussaal habe ich Szenen wiederentdeckt, da wusste ich gar nicht mehr, dass sie im Film sind. Da sieht man noch die ‚HO Vitaminquelle‘ in der Bahnhofstraße, da, wo jetzt der Kreisverkehr entstehen soll. Und gegenüber die Genossenschaftskasse, wo heute die Volksbank zu finden ist.“ Und sie ergänzt: „Für mich bedeutete der Mauerfall, dass ich endlich reisen konnte. Und dass ich meinen Bruder in Köln wiedersehen durfte, der 1961 in den Westen geflohen war.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 165 (12/2019).

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Bundespräsident übernimmt Ehrenpatenschaft für siebentes Kind einer Falkenseer Familie

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Vor drei Monaten erblickte die kleine Sophia Emilia Michelle als siebentes Kind der Familie Reinhardt aus Falkensee das Licht der Welt. Nun wurde ihr eine besondere Ehre zuteil, denn der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Ehrenpatenschaft für das Mädchen übernommen. Zu diesem Anlass empfing Bürgermeister Heiko Müller Erol und Michelle Reinhardt mit ihren sieben Kindern im Alter von drei Monaten bis 18 Jahren im Falkenseer Rathaus und übergab für den Bundespräsidenten eine Urkunde und ein Patengeschenk an die Familie.

Auch für Bürgermeister Heiko Müller war die Überreichung der Ehrenpatenschaft ein besonderes Erlebnis: „Diese Aufgabe hatte ich in meiner Amtszeit bislang noch nicht“, erklärte er. Der Bundespräsident übernimmt auf Antrag die Ehrenpatenschaft für das siebente Kind einer Familie. In erster Linie hat die Patenschaft symbolischen Charakter. Sie soll die besondere Verpflichtung des Staates für kinderreiche Familien zum Ausdruck bringen und stellt die besondere Bedeutung heraus, die Familien und Kinder für unser Gemeinwesen haben. Die Ehrenpatenschaft soll mit dazu beitragen, das Sozialprestige kinderreicher Familien zu stärken.

Bürgermeister Heiko Müller: „Familie ist in einem Staat wie Deutschland sehr wichtig. Denn Kinder machen unsere Zukunft aus. Familie bedeutet füreinander Verantwortung zu übernehmen, wobei jedem eine Aufgabe zuteilwird. Die besondere Leistung der Eltern, aber auch der Geschwister, die einander helfen und unterstützen, ist zu würdigen.“

Familie Reinhardt ist vor fünf Jahren aus dem Süden von Berlin nach Falkensee gezogen. Vater Erol ist Polizeibeamter und Mama Michelle kümmert sich daheim um die Familie. Neun Personen, zwei Erwachsene, fünf Jungs und zwei Mädels, im Haushalt erfordern einen gut organisierten Tagesablauf. „Der Tag ist bei uns ziemlich durch getaktet“, so Erol Reinhardt. „Denn nach einem langen Schul-, Ausbildungs- und Arbeitstag stehen auch noch die Hobbies auf dem Programm.“

Und diese sind bei Familie Reinhardt vor allem sportlich: „Unsere Jungs spielen Fußball in Falkenseer und Berliner Vereinen. Da stehen auch am Wochenende viele Spiele an.“ In Falkensee fühlt sich die Familie gut aufgehoben. Über das Vereinsleben, die Schulen und Kitas konnten sie schon viele Kontakte zu anderen Kindern und Eltern knüpfen. Aber eins ist klar: Auch zu Hause wird es bei einer großen Familie wie den Reinhardt´s nie langweilig. (Foto/Text: Stadt Falkensee)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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Bundesweiter Vorlesetag in Nauen: Alle Jahre wieder wird leidenschaftlich vorgelesen!

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Kitas, Schulen und andere Einrichtungen in Nauen beteiligten sich am Freitag am Bundesweiten Vorlesetag. Wie jedes Jahr am dritten Freitag im November hatten DIE ZEIT, die Stiftung Lesen und die Deutsche Bahn Stiftung dazu aufgerufen, ein öffentliches Zeichen für das Vorlesen zu setzen. Der Einladung zum Vorlesen folgten in Nauen auch in diesem Jahr bekannte und weniger bekannte Vorleser. In diesem Jahr hieß der Promi, der aus Anlass des Vorlesetages die Nauener Stadtbibliothek besuchte, Claus Stahnke.

Der bekannte Sprecher, Regisseur und Schauspieler las in der Stadtbücherei aus „Der kleine Prinz“ des französischen Autors Antoine de Saint-Exupéry. „Man sieht nur mit dem Herzen gut“ – ist der bekannteste Satz in dem weltberühmten Literatur-Klassiker. In der Geschichte geht es um einen abgestürzten Flieger, welcher mitten in der Wüste Sahara auf den kleinen Prinzen trifft.

Dieser erzählt von seiner Reise über die Planeten und seinem letzten großen Aufenthalt auf der Erde. Wem der kleine Prinz auf seiner langen Reise begegnet und welche Lehren er aus dieser Reise zieht, konnten die Zuhörer nun selbst erfahren.

Neben dem Brieselanger Claus Stahnke, der regional auch als künstlerischer Leiter der Schlossfestspiele in Ribbeck und als Regisseur des Weihnachtsmärchens bekannt ist, beteiligte sich auch Nauens stellvertretende Bürgermeisterin, Daniela Zießnitz, am Vorlesetag. In der Kita Kinderland lauschten die Kinder einer Auswahl an Grimms Märchen. Daniela Zießnitz wünscht sich, dass auch in den Familien wieder mehr gelesen und vorgelesen wird. „Lesen regt die Phantasie an und durch Lesen eröffnen sich neue Welten. Lesen ist der Schlüssel zu Bildung. Insofern kann man nicht genug betonen, wie wichtig es ist, öfter ein Buch in die Hand zu nehmen.“ Sie freute sich besonders auch über die Vorleserinnen und Vorleser, die nicht nur am offiziellen Vorlesetag, sondern regelmäßig in den Kitas Geschichten erzählen. Der Spaß am Vorlesen und das erwartungsvolle Zuhören der Kinder brächten schließlich auch den Vorlesern viel Freude. (Text/Fotos: Norbert Faltin/Stadtverwaltung Nauen)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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Macbeth mordet: Das „Kleine Theater Falkensee“ lässt es blutig enden!

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Im letzten Jahr gab es den „Faust“ von Wolfgang von Goethe im Falkenseer Kulturhaus “Johannes R. Becher”, in diesem Jahr war William Shakespeare an der Reihe. Das „Kleine Theater Falkensee“ (www.kleines-theater-falkensee.de) spielte „Macbeth“ und damit eine ganz große und richtig schwere Tragödie. Ein Werk – zu groß für den kleinen Raum im Becher-Haus, in dem die ambitionierte und literaturtrunkene Truppe um Sebastian Eggers und Sebastian Maihs aufspielt?

Vom Shakespeare-Stück „Macbeth“ dürften alle schon einmal gehört haben. Aber nur die wenigsten wissen um den Inhalt. Die Reise geht nach Schottland. Macbeth ist Thane von Glamis – und bekommt einen weiteren Titel vom König verliehen, weil er erfolgreich in der Schlacht war. Doch auf dem Weg zum König weissagen ihm die Schicksalsschwestern im Dunkel, dass es seine Zukunft wäre, selbst König zu werden. Seitdem ist der Aufstrebling besessen davon, dieser Weissagung zur Wahrheit zu verhelfen. Angetrieben und bestärkt wird er darin von seiner Frau Lady Macbeth, die keinerlei Skrupel zu kennen scheint. Schon bald klebt Blut an Macbeths Händen. Und mit jedem Mord, der nötig ist, um sich strampelnd am obenen Ende der Machtpyramide zu halten, wird er ruchloser, unmenschlicher, paranoider und gefährlicher.

Es scheint so: Nicht nur die Macht korrumpiert die Menschen, sondern auch die Aussicht auf sie. Macbeth und seine Frau umkreisen lüstern nach der Krone wie mörderische Motten das Licht des Bösen – und reißen sich an zivilisatorischer Fassade ab, was in ihren Gesichtern zu finden ist.

Sebastian Eggers (Regie) und Sebastian Maihs (Dramaturgie) vom Theater.Redux formen das „Kleine Theater Falkensee“ auch im neuen Stück in eine sehr moderne Richtung, die den Zuschauer auch bei „Macbeth“ wieder mit klopfendem Herz und zittrigen Fingern nach Hause schickt.

Die Arbeit der beiden Sebastians beginnt mit einer kompletten Reduktion der Bühnenausstattung. Im Becher-Haus besteht die Bühne sowieso schon aus einer kuriosen Besonderheit: Bei ihr handelt es sich um einen kleinen Raum, der gleich von drei Seiten von den Zuschauerrängen eingefasst wird. Die Zuschauer sitzen dabei so nah am Geschehen, dass sie nur die Hand ausstrecken müssten, um die Spielenden zu berühren. Und nun das: Die Requisiten bei „Macbeth“ bestehen vorrangig aus drei nackten Tischen, die von Szene zu Szene neu arrangiert werden. Das passt, denn alles Zuviel an Dekoration würde nur ablenken.

Das Stück nutzt die alte Sprache Shakespeares, die betörend lyrisch klingt, zugleich aber erschreckend bildgewaltig böse Wahrheiten ausspricht. So erkennt Macbeth irgendwann in einer hellen Minute: „Ich bin so weit ins Blut gewatet, dass es einfacher ist, voranzugehen als umzukehren.“

Immer wieder durchbricht die Inszenierung aber das Schwelgen in Shakespearschen Worten, um den Zuschauer zu überraschen. Dann sprechen die Schauspieler plötzlich „ganz normal“ und inszenieren gar eine Pressekonferenz, um den neuen König von Schottland angemessen ins rechte Licht der Öffentlichkeit zu rücken.

Da merkt man plötzlich auch als Zuschauer, wie viel Gehirnschmalz in der Aufführung steckt. Als hätte man das aber nicht schon eher begriffen! Denn wie genial ist die Idee, die flüsternden Schicksalshexen in komplett schwarze Ganzkörperanzüge zu stecken, die sogar den Kopf verdecken, und sie dann irre kichernd unter den Tischen zu verstecken? Da kann man es sich nur zu gut vorstellen, wie sie Macbeth ihre manipulativen Gedanken einflößen.

Positiv fällt im 100 Minuten langen Stück (ohne Pause) auch auf, dass die erfahrenen Schauspieler in der Gruppe gern die Bühne räumen, um den Jüngeren im Team das Rampenlicht zu überlassen. Joseph Birke, der ein wenig an den deutschen Schauspieler Florian David Fitz erinnert, gibt einen vortrefflich emotionalen Macbeth ab, dem mit Cassandra Lenz eine würdig mordlüsterne Lady zur Seite steht. Katharina Kusch und Sebastian Maihs, die sonst gern große Rollen spielen, sind ins zweite Glied zurückgetreten. Den Zuschauern hats gefallen. Sie wissen nun auch: Das große Stück „Macbeth“ passt ganz wunderbar in den kleinen Raum. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 165 (12/2019).

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Zum Volkstrauertag: Gedenken am Kriegerdenkmal in Klein Behnitz!

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Seit 1919 gibt es in Deutschland den Volkstrauertag. Dieser Gedenktag widmete sich zunächst allein den Gefallenen aus dem Ersten Weltkrieg. Nach dem Zweiten Weltkrieg wandelte sich aber der grundlegende Gedanke, der zum Volkstrauertag gehört. Seit 1952 gedenken die Menschen nun den Toten beider Kriege – und erinnern an die Opfer von Gewaltherrschaft auf der ganzen Welt. Roger Lewandowski, Landrat vom Havelland: „Es ist heute umso wichtiger, daran zu erinnern, wie viel Leid und wie viel Schrecken Krieg und Gewaltherrschaft mit sich bringen. …

… Leider wird die Menschheit offenbar noch immer nicht klüger und zieht die richtigen Lehren aus der Vergangenheit.“

Im Havelland werden in vielen Orten und Gemeinden eigene Gedenkfeiern zum Volkstrauertag organisiert, so etwa auch in Falkensee und in Schönwalde-Glien. Es gibt aber auch eine offizielle Veranstaltung vom Landkreis selbst, die jedes Jahr an einem anderen Ort stattfindet. Landrat Roger Lewandowski lud in diesem Jahr am 17. November nach Klein Behnitz ein. Hier ist ein besonders bemerkenswertes Kriegerdenkmal zu finden.

Ein langer Weg, von beiden Seiten gesäumt von alten Maulbeerbäumen, führt über mehrere hundert Meter den alten Bäckerberg hinauf. Nauens Bürgermeister Manuel Meger erzählte dort vor vielen Bürgern aus der Nachbarschaft und weiteren Politikern aus dem Landkreis, wie das Kriegerdenkmal einmal entstanden ist: „Im November 1926 beschlossen die Gemeinde- und Gutsvertretungen von Groß und Klein Behnitz die Errichtung eines gemeinsamen Kriegerdenkmals für die Gefallenen des Weltkrieges 1914 bis 1918. Ernst von Borsig ließ den Mühlenberg und den Weg von der Straße zum Berg auf die Gemeinde Klein Behnitz überschreiben. Im Jahr 1931 begann der Bau des Kriegerdenkmals. Ein großer und ein drei mittlere Findlinge waren auf den Äckern der Dörfer gefunden worden. Der große Findling wog etwa 5,5 Tonnen. Er musste mit 16 Pferden auf einer Schleppe auf den Berg gezogen werden. Um das so errichtete Denkmal herum wurden drei Linden gepflanzt. In einem geschlossenen Kreis umgaben es kleinere Findlinge, die die Namen der Toten des Ersten Weltkrieges aus Groß und Klein Behnitz trugen. Aus Klein Behnitz sind etwa 60 Männer in den Krieg gezogen, von denen 11 den Tod fanden.“

Eine der drei Linden gibt es inzwischen nicht mehr. Bürgermeister Meger dauerte der Umstand so sehr, dass er zusammen mit Landrat Lewandowski und Ortsvorsteher Marius Strauch eine neue Linde setzte.

Um den Volkstrauertag entsprechend zu würdigen, sprach der Landrat das Totengedenken und bat um eine Schweigeminute. Eine kleine Blaskapelle spielte Musik und es wurden Kränze am steinernen Kriegerdenkmal abgelegt. Ortsvorsteher Marius Strauch lud alle Besucher anschließend noch auf eine heiße Suppe in eine nahe Gastwirtschaft ein. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 165 (12/2019).

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Mit Zwiebelturm: Stephan Schacher restauriert die Villa Rothenberg in Finkenkrug!

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In Falkensee werden die schönen herrschaftlichen Gebäude nicht nur abgerissen, sondern mitunter auch aufwändig erhalten und restauriert. Immobilienmakler Stephan Schacher investiert so bereits seit einigen Jahren sein Geld in die Villa Rothenberg in Finkenkrug. Sie wurde 1906 von der Familie Rothenberg gebaut und liegt an der heutigen Karl-Marx-Straße 42. Ein goldener Stolperstein im Trottoir vor dem Haus, von Stephan Schacher finanziert, kündigt von der geschichtlichen Historie.

Stephan Schacher: „Dr. Mordarchai Rothenberg, 1862 geboren, war ein angesehener Arzt in der Frauenheilkunde in Berlin. Seinen Landsitz hatte er in Falkensee. 1942 wurde er von den Nazis ins KZ Theresienstadt deportiert und hier ermordet. Seiner Frau und seiner Tochter gelang allerdings noch die Flucht nach Argentinien. Das Grundstück in Falkensee hat ein Frankfurter Investor von der Familie erworben. Wir sollten es 2011 für diesen Investor vermarkten. Es hat mir dann aber so gut gefallen, dass ich es selbst erworben habe.“

Auf dem Grundstück mit seinen 8.000 Quadratmetern in bester Finkenkruger Lage steht zunächst nur die Villa Rothenberg. Stephan Schacher: „Das Haus war in der Nazizeit in der Hand der Gestapo. In der DDR-Zeit wurde das Haus nurmehr verwaltet, dabei aber leider auch nach den DDR-Standards in den 80er Jahren saniert. Man hat den wunderschönen Zwiebelturm abgerissen, das Dach mit Betondachziegeln neu gedeckt und die Fassade mit einem Kratzputz versehen. Das mussten wir nun alles in mühseliger Arbeit rückgängig machen. So haben wir bereits die Doppelkastenfenster aufwendig saniert und den Außenputz rekonstruiert.“

Am 18. November hob ein Baukran auch den neu angefertigten Zwiebelturm aus Holz auf das mehrstöckige Gebäude der Villa. Auf diese Weise wurde auch die Optik von früher wieder hergestellt – auch wenn diese spezielle Sanierung sehr aufwändig, zeitkostend und teuer war. Stephan Schacher: „Wir haben über Monate an dem Zwiebelturm gearbeitet und bestimmt über zehn Entwürfe angefertigt, bevor wir mit dem Ergebnis zufrieden waren. Aber genau diese Details machen doch das alte Finkenkrug aus. Ich bin sehr froh, wenn sich unsere Villa Rothenberg perfekt in die Umgebung einpasst. Ins Parterre wird ein Falkenseer Arzt einziehen, das passt doch sehr gut zur Historie des Hauses. Im Haus entstehen auch zwei Mietwohnungen mit jeweils 125 Quadratmeter Fläche. Ab Mai 2020 gehen wir hier in die Vermarktung.“

Zwei weitere Gebäude sollen noch auf dem Areal entstehen, für das erste Haus wurde bereits der Bauantrag gestellt. Man rechnet mit einer Bewilligung Ende des Jahres und einer Baufertigstellung Mitte 2021. Im Haus sollen elf Mietwohnungen entstehen – für Singles und für Senioren. Zwei Zimmer mit zusammen 50 Quadratmetern sind pro Wohneinheit angedacht.

Stephan Schacher: „Die Architekten haben das Jahr 1912 als Motto genommen und einen Neubau in optischer Anlehnung an die historische Fassade der Villa Rothenberg geplant.“ (Text:CS / Fotos: CS+privat)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 165 (12/2019).

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Kreißsaal Nauen wird Regelbetrieb wieder aufnehmen

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Die Havelland Kliniken mussten wegen fehlender Hebammen am 1. Oktober 2018 ihren Kreißsaal in Nauen vorübergehend schließen. Mit dem verbliebenen Personal war es nicht mehr möglich, einen stabilen und ordnungsgemäßen Kreißsaalbetrieb aufrecht zu erhalten. Um vor allem die werdenden Mütter und ihre Babys keinem Risiko auszusetzen, sahen sich Geschäftsführung und Krankenhausleitung zu diesem Schritt gezwungen.

Die seitdem intensiv betriebene Personalakquise hat nunmehr Früchte getragen: Ab Montag, 2. Dezember 2019, 6:00 Uhr wird der Kreißsaal in der Klinik Nauen wieder seinen Regelbetrieb aufnehmen.

Damit ist es trotz der deutschlandweit angespannten Situation der Geburtshilfe wieder möglich an beiden Standorten der Havelland Kliniken im Landkreis Kreißsäle vorzuhalten und Entbindungen durchzuführen. „Diese Konstellation ist im Land Brandenburg einmalig und bedeutet für uns einen echten Kraftakt. Wir möchten damit jedoch auch zeigen, dass es uns als Haus der Regelversorgung in kommunaler Trägerschaft ein Anliegen ist, die Geburtshilfe – nicht zuletzt angesichts der absehbaren Zuwachsraten der Einwohner im Osthavelland – im Leistungsspektrum zu behalten“, so Pressesprecherin Dietrich.

Die Karte des Deutschen Hebammenverbandes zeigt, dass seit 2015 mehr als 90 Kreißsäle geschlossen wurden bzw. von Schließung bedroht sind. Kreißsäle, die wiedereröffnet werden, sind die absolute Ausnahme.

Die Zeit der erforderlichen Schließung wurde auch genutzt, um mit der neuen leitenden Hebamme, Manuela Eggert, und der Chefärztin Gynäkologie, Yvonne Schwarz, Eckpunkte eines Konzepts für einen hebammengeführten Kreißsaals zu entwickeln. Die Begleitung der Geburt wird im Wesentlichen in den Händen der Hebammen liegen, während die ärztliche Unterstützung aus den Bereichen der Gynäkologie und der Pädiatrie im Hintergrund zur Verfügung steht. Die werdende Mutter kann in der Regel im Verhältnis 1:1 betreut werden, was ihr eine individuelle und intensive Begleitung sichert und für die Hebammen eine attraktive und verantwortungsvolle Arbeitssituation darstellt. Hebammenvisiten sind ein weiteres wichtiges Element.

Der hebammengeführte Kreißsaal bildet den Kern des Familienzentrums, das in den Havelland Kliniken etabliert werden soll. Neben verschiedenen Beratungsangeboten rund um die Entbindung soll auch das Kursangebot zur Geburtsvorbereitung und Nachsorge weiterentwickelt werden. Grundlage dafür ist eine intensive Kooperation zwischen Kreißsaal, Gynäkologie und Kinderklinik sowie dem Havelländischen Netzwerk Gesunde Kinder. Werdende Mütter bzw. Elternpaar haben damit die Chance, schon während der Schwangerschaft eine Bindung zur Klinik aufzubauen und auch nach der Entbindung gut beim Start ins Familienleben begleitet zu werden. Für den Aufbau dieses Familienzentrums möchten die Havelland Kliniken ihr Kreißsaalteam noch verstärken, weitere Bewerbungen interessierter Hebammen und Entbindungspfleger sind sehr willkommen. (Text: Dr. Babette Dietrich, Pressesprecherin Havelland Kliniken GmbH / Foto: Havelland Kliniken)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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Havelland Kliniken: Eigene Pflegefachschule in Nauen feierlich eröffnet!

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Ungewöhnliche Zeiten erzwingen ungewöhnliche Maßnahmen. Die Havelland Kliniken Unternehmensgruppe hat wie so viele andere Arbeitgeber aus dem Sektor ein echtes Problem damit, geeignete Arbeitskräfte zu finden. Vor allem im Pflegebereich ist die Nachfrage deutlich höher als das Angebot. Die Lösung des Dilemmas: Die Fachkräfte, die im Havelland gebraucht werden, bilden wir eben selbst aus.

Und so haben die Havelland Kliniken Unternehmensgruppe und der Landkreis Havelland knapp 4,8 Millionen Euro in die Hand genommen und eine eigene Pflegefachschule gebaut – das neu entstandene „Ausbildungszentrum Gesundheit und Pflege“. Die Nauener Schule wurde am 15. November feierlich eröffnet. Die gut und gern 130 Schüler, die zum Teil bereits zuvor am jüngst freigezogenen Schul­standort in Selbelang ihre Ausbildung aufgenommen hatten, kannten das Gebäude am Dreifelderweg 19 aber schon vor dem Termin: Sie durften bereits seit Anfang November in den modernen und zum Teil leuchtend mango-gelb gestrichenen Räumen dem Unterricht folgen.

Die neue Pflegefachschule, gleich gegenüber vom Krankenhaus und etwas versteckt hinter dem ebenfalls neuen Seniorenzentrum gelegen, ist perfekt ausgestattet. Die Schüler werden in fünf Unterrichtsräumen geschult. Es gibt aber auch sechs Kleingruppenräume, zwei Pflegekabinette und ein Pflegebad. Anja Rummler ist die Schulleiterin vor Ort: „Seit 14 Tagen erahnen wir die wunderbaren Möglichkeiten, die uns dieses farbenfrohe, wunderbare Gebäude ermöglicht.“

Für den Betrieb der neuen Schule ist die 2016 gegründete Ausbildungszentrum Gesundheit und Pflege GmbH (AGP) verantwortlich. Ihr Geschäftsführer Matthias Rehder freute sich bei der Eröffnung darüber, den zahlreichen Gästen aus dem eigenen Haus und aus der Politik die neuen Räume im mehrstöckigen Gebäude zu präsentieren: „Wir haben die Bedeutung einer eigenen Pflegeausbildung erkannt – und das nicht nur für uns und unseren eigenen Bedarf, sondern auch für die Partner in der Region.“

Elke Nermerich, 1. Beigeordnete des Landkreises Havelland: „Wir haben 40.000 unbesetzte Stellen im Pflegebereich. Der Beruf muss attraktiver werden. Die Entwicklung dauerte uns im Havelland allerdings zu lange. Deswegen haben wir schon vor vier Jahren eine eigene Gesellschaft gegründet – wir müssen die fehlenden Kräfte selbst ausbilden. Hier am Standort haben wir natürlich auch eine gute Anbindung an die praktische Seite des Pflegeberufs – das Krankenhaus liegt ja gleich gegenüber. Insofern war die Standortwahl eine sehr gute.“

Jörg Grigoleit, Geschäftsführer der Havelland Kliniken Unternehmensgruppe: „Wir machen einen großen Schritt nach vorn bei der Weiterentwicklung der Pflege. Die Selbelanger Einrichtung war die Keimzelle für die Entwicklung der ersten Pflegeausbildung in Brandenburg.“

Die neue Pflegefachschule Nauen soll nun mehrzügig Pflegekräfte ausbilden. Aktuell gibt es drei Altenpflegeklassen, eine Altenpflegehilfeklasse sowie zwei Klassen für die Integrative Pflegeausbildung (IPA). Die IPA ist ein Modellprojekt, das nach 3,5 Jahren Ausbildung gleich zwei Abschlüsse beinhaltet – zum Gesundheits- und Krankenpfleger sowie zum Altenpfleger. Auch für Fort- und Weiterbildungen ist das Gebäude vorbereitet. Für 2020 rechnen die Ausbilder mit der „generalistischen Pflegeausbildung“, die Elemente aus der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege miteinander kombiniert.

Jörg Grigoleit: „Der Anteil der Auszubildenden hat in den letzten Jahren erfreulich zugenommen. Kaum ist die neue Schule fertiggestellt, sind wir in den Räumlichkeiten aber schon wieder beengt. Wir brauchen deswegen weitere Räume für weitere 200 Schüler. Aus diesem Antrag haben wir einen Fördermittelantrag für einen zweiten Schulbau neben dem ersten an die Landesregierung Brandenburg gestellt.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 165 (12/2019).

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Falkensee: Nonnemacher gibt SVV-Mandat zurück

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Mit Wirkung vom 21.11.2019 gibt Ursula Nonnemacher ihr Mandat in der Falkenseer Stadtverordnetenversammlung zurück. Das hat sie gestern, 19.11.2019, ihrer Fraktion Grüne/Jugendliste und dem Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen mitgeteilt. Dieser Schritt nach über 16 Jahren in der SVV und der Grünen Fraktion falle ihr nicht leicht, schreibt Nonnemacher an die Fraktion. Aber das Potsdamer Amt der Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz, zu dem sie heute, am 20.11.2019, vereidigt werden wird, …

… beinhalte so viele Aufgaben und Verpflichtungen, dass ihr eine verantwortungsbewusste Mitarbeit in der Fraktion Grüne/Jugendliste illusorisch erscheine.

Ursula Nonnemacher war von 2003 bis 2019 Mitglied der SVV Falkensee und die meiste Zeit Fraktionsvorsitzende der jeweiligen Fraktionen mit GRÜNER Beteiligung. In der aktuellen Wahlperiode hat sie den Fraktionsvorsitz Anne v. Fircks überlassen, um sich ganz auf den Landtagswahlkampf konzentrieren zu können, in dem sie Spitzenkandidatin der GRÜNEN war.

Nonnemacher hatte maßgeblichen Anteil am Erfolg der GRÜNEN in Falkensee. Die erste GRÜNE Fraktion in der SVV, der sie angehörte, hatte zwei Mitglieder, seit Beginn der aktuellen Wahlperiode hat die Fraktion Grüne/Jugendliste neun Mitglieder und ist damit stärkste Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung.

Das betont auch Anne v. Fircks in ihrer Reaktion. Sie schreibt: “…, hab ganz ganz vielen Dank für deine tolle Arbeit. Dass wir GRÜNEN in Falkensee so stark sind, dass wir so viele tolle Frauen in unseren Reihen haben und politisch ernst genommen werden, das ist auch Dein Verdienst. Wir haben alle viel von Dir gelernt, drücken jetzt alle Daumen und wünschen ganz viel Glück im neuen Amt“.

Als Nachrücker kommt der Kinderarzt Dr. Michael Lange in die Falkenseer SVV. Lange war schon von 1998 bis 2003 Falkenseer Stadtverordneter in der ersten GRÜNEN Fraktion. Im September 2011 rückte er wieder nach und war bis 2014 Mitglied der Fraktion GRÜNE/ABü. (Text: Gerd-Henning Gunkel / Foto: CS)

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Brieselang – Unfassbare Trauer: Guido von Martens nach langer Krankheit verstorben

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Er war ein begnadeter Künstler, ein überaus geselliger Mensch und zudem ein hervorragender Koch: Nicht nur in Brieselang, sondern weit über die Grenzen hinaus trauern zahlreiche Freunde und Weggefährten um Guido von Martens. Er verstarb am vergangenen Mittwoch (13. November) nach langer und schwerer Krankheit. Der einzige Meisterschüler, den Hedwig Bollhagen ausgebildet hat, wurde 76 Jahre alt.

Die Nachwelt wird ihn nicht vergessen – allen voran seine Frau und ewige Freundin Renée Dressler von Martens sowie seine Kinder.

In der Kunst- und Künstlerszene herrscht große Trauer. Doch auch diejenigen, die ihn einfach nur als Mensch schätzen gelernt haben, sind in Melancholie verfallen. Guido von Martens ist schließlich eine besondere, liebenswerte und humorvolle Persönlichkeit gewesen, die vielen genau so in Erinnerung bleiben wird. Seitdem die engsten Freunde vom Schicksalsschlag erfahren haben, gibt es schon jetzt postalisch und telefonisch unzählige Beileidsbekundungen aus allen Ecke der Erde, die Renée Dressler von Martens über den Verlust ein wenig hinwegtrösten können. Natürlich sitzt der Schmerz tief, obgleich es wegen seiner Erkrankung eine gewisse Vorbereitungszeit gegeben hat, wie sie selbst betont.

Guido von Martens wurde 1943 in Königshütte (Schlesien/Chorzów in Polen) geboren. Mit seinen Eltern zog es ihn im Zuge der Kriegswirren nach Mecklenburg-Vorpommern. Er hatte fünf Geschwister. Zu DDR-Zeiten legte er schließlich am Bischhöflichen Convict Berlin (1959 – 1961) sein Abitur ab. „Er war tatsächlich auf dem Weg, Pfaffe zu werden“, so Renée Dressler von Martens. Seine ganze Familie floh schließlich in den Westen. Er aber blieb, weil er sein Abitur erfolgreich abschließen wollte. Dann schlossen sich die Grenzen, die Mauer versperrte ihm den Weg zu seinen Eltern und Geschwistern. Später durfte er nicht einmal zur Beerdigung seines Vaters ausreisen. Darüber sei er „sehr sauer und zutiefst enttäuscht“ gewesen. Der Staat hatte ihm seine Grenzen aufgezeigt.

Zurück in Mecklenburg lernte er schließlich den Beruf des Spitzendrehers, dazu wurde er „verdonnert“. Schiffsschrauben stellte er etwa mit her. Zu dieser Zeit, in den 1960er Jahren, knüpfte er erste Kontakte zu Künstlern. Zahlreiche Berührungspunkte gab es, die ihn wenig später vollständig und tiefer in die Szene der Kunst- und Kulturschaffenden hineinkatapultierten sollte. Gelernt hat er wie Bronze gegossen wird, wie Skulpturen angefertigt werden. „Er ist durch viele Metall- und Bildhauerwerkstätten getingelt.“ Die Kunst hatte ihn seither gepackt. 1968 begann er die Ausbildung bei Hedwig Bollhagen, die er 1976 als ihr einziger Meisterschüler, den sie persönlich in Praxis und Theorie unterrichtete, erfolgreich abschloss. „Seither war er der Keramik und dem Porzellan verbunden – aus tiefstem Herzen“, so Renée Dressler von Martens, die selbst gelernte Töpferin und studierte Malerin und Grafikerin ist. Ihr späterer Ehemann lebte schon zu dieser Zeit in Brieselang. Dort lernten sich beide 1994 kennen und lieben.

Mit Blick auf sein 1978 beginnendes Wirken als freischaffender Künstler, die Keramik-Virtuosin Bollhagen hatte ihn als Mentorin dazu animiert sich selbstständig zu machen, bezeichnete er sich selbst als Keramiker (stets zuerst genannt) und Bildhauer. Er war Mitglied im Verband Bildender Künstler. Seine Schwarzkeramik gilt als besonders legendär. Von Martens setzte aber auch als Autor des Lehrbuches „Blaumalerei auf Porzellan und Keramik“ gemeinsam mit Hans van Lemmen Akzente. In China war in der Folge sein Wissen, seine Expertise etwa an der Design-Hochschule Shangyu, dem Ceramic Art Center, als Lehrkraft mehrfach gefragt – überhaupt genoss er internationales Renommee. Zahlreiche Filmdokumentationen, darunter auch über Performances gemeinsam mit ausländischen Künstlern, die immer wieder regelmäßig den Weg zu Guido und Renée Dressler von Martens fanden, zeugen von der Bedeutung seines Könnens. Selbst Schulklassen aus Südafrika unterrichtete er in Kursen in Brieselang. Er habe sich immer hinreißen lassen, Jugendlichen etwas beizubringen. Auch im Havelland hat er wie unter anderem in Nauen zahlreiche Skulpturprojekte mit Schülern realisiert.

Die letzte Ausstellung mit seinen Werken fand übrigens im Januar 2019 in zur Galerie umgebauten Bahnhof in Teterow statt. Der Titel: „Göttlich dekadent“. „Das war es auch“, sagt seine Liebste. „Eat & Art“ oder diverse Ausstellungen mit zahlreichen befreundeten Kunstschaffenden im Märkischen Künstlerhof oder Feierlichkeiten mit dem Kunstverein lockte „die halbe Welt“ nach Brieselang. Zuletzt, Anfang Oktober, war er auf der Zitadelle Spandau noch Teilnehmer eines Bildhauer-Symposiums.

Die Schaffenskraft von Guido von Martens war herausragend. Beziffern lassen sich seine unzähligen Arbeiten, vor allem Skulpturen, nicht. Mit Blick auf die zahlreich realisierten internationalen Ausstellungen wurde die Hinwendung zur Gartenkeramik und die Kunst am Bau besonders deutlich. So haben ihn seine Mistreiter im Kunstverein Brieselang thematisch beschrieben. Insbesondere die landschaftsgestalterische Arbeit sei für Guido von Martens ein forderndes Thema gewesen.

Für die Brieselangerinnen und Brieselanger hat er unter anderem trotz aller Widrigkeiten und nicht nachvollziehbarer Kritik die Nymphe am Kreisverkehr, dem Wahrzeichen am Eingangstor der Gemeinde Brieselang, unter tatkräftiger Unterstützung des Kunstvereins realisiert. „Es ist sein Vermächtnis“, sagen enge Vertraute und Freunde. Ob seinem langgehegten Wunsch Rechnung getragen wird, nämlich die Nymphe per Beleuchtung auch in der Dunkelheit zu inszenieren, wird die Zukunft zeigen.

Fakt ist: „Guido hat viele Spuren hinterlassen. Er ist gutmütig, lieb, lebensfroh, sanft und unheimlich geduldig gewesen – auch mit dem Ort Brieselang. Für mich war er der beste Freund meines Lebens“, betont Renée Dressler von Martens. Und nun? Zahlreiche Ausstellungen und Kunstaktionen im Märkischen Künstlerhof, der von beiden 2006 gekauft und auf Vordermann gebracht wurde, waren und sind geplant. „Es geht weiter – gnadenlos“, sagt sie. „Wenn du drei Veranstaltungen ausfallen lässt, biste pleite“, hat er immer gesagt.

Anmerkung: Die Urnenbeisetzung findet am Montag, 16. Dezember, um 13 Uhr auf dem Stahnsdorfer Friedhof statt. Guido von Martens selbst hatte sich dort noch zu Lebzeiten ein Mausoleum gekauft. (Text/Foto: Rachner/Gemeinde Brieselang)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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Nauen: Richtfest für Kita Berge gefeiert

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Unter dem Beifall zahlreicher Einwohner, vieler Baubeteiligten, Vertretern des öffentlichen Lebens und der Stadtverwaltung, verlas Silvio Stolper von der Zimmerei Menz aus Wenzlow am Dienstag den Richtspruch. „Es waren wackre Handwersleut‘, die auf ihre Kunst vertraun“, verkündete er. Den traditionellen „letzten Nagel“ schlugen indes Staatssekretärin Ines Jesse (SPD), Nauens Bürgermeister Manuel Meger (LWN) und der Ortsvorsteher von Berge Peter Kaim (LWN+B) ins Dachgebälk.

Nauen, 19.11.2019/ Staatssekretärin Jesse hatte gute Botschaften für die Eltern im Gepäck. „Es eine Freude zu sehen, wie sehr sich Nauen positiv entwickelt.“ Nauen sei ein gutes Beispiel, welches sie ins Land Brandenburg für andere Kommunen tragen könne. “Wir haben eine neue Landesregierung – der neue Koalitionsvertrag steht. Und wir haben stabile Zeiten vor uns. Gerade in den Bereichen Kitaplätze und Schulgebäude wird die Landesregierung auch künftig investieren“, sagte Ines Jesse, die heute den letzten Tag als Staatssekretarin für Infrastruktur innehat. „Gerade im Kitabereich wird sich noch einiges verändern. „So wird der Betreuungsschlüssel verbessert werden – gerade in Kita- und Krippenbereich. Wir werden in Zukunft an der Beitragsfreiheit arbeiten“, kündigte Jesse an, ab dem Jahr 2024 werde dann der gesamte Kitabereich beitragsfrei sein.

„Erst am 25. September haben wir hier den ersten Spatenstich gefeiert, und ich bin ein wenig stolz darauf, dass es die Bauleute innerhalb von sieben Wochen geschafft haben, das Gebäude so weit fertigzustellen, dass wir heute das Richtfest feiern können – was in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich ist“, lobte der Bürgermeister alle am Bau beteiligten Betriebe. Im Februar 2018 sei in Groß Behnitz eine baugleiche, neue Kita mit 42 Plätzen geschaffen worden. „Das dortige alte Kita-Gebäude wurde bis letzten September ebenfalls saniert, ebenso die alte Kita in Wachow, in die die Kinder letzte Woche wieder zurück gezogen sind“, listete der Bürgermeister auf.

Ortsvorsteher Kaim freute sich ob der großen Teilnehmerzahl und lud die Gäste zum Beisammensein ein. Laufen die Arbeiten weiterhin nach Plan, dann wird der Neubau voraussichtlich Mitte September 2020 fertig sein. Die geplanten Gesamtkosten belaufen sich auf rund 974.000 Euro. (Text/Fotos: Norbert Faltin/Stadtverwaltung Nauen)

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Nauen: Dem Zucker auf der Spur – Diabetesversorgung der Havelland Kliniken erneut zertifiziert

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Das Diabetes-Team der Havelland Kliniken lässt seine Arbeit regelmäßig von Gutachtern der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) freiwillig überprüfen. Gerade wurde es zum zweiten Mal erfolgreich re-zertifiziert. Damit erhalten die Havelland Kliniken das Siegel „Klinik für Diabetespatienten geeignet“, das als Orientierung für diese Patientengruppe bei stationärem Behandlungsbedarf dienen soll, auch für die nächsten drei Jahre.

Eine aktuelle Studie der AOK belegt, dass jeder neunte Brandenburger an Diabetes erkrankt ist. Damit liegt der Wert deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt und die Mark belegt nur Platz 12 im Ranking der Bundesländer. Anlass genug, um sich dieser großen Patientengruppe anzunehmen und eine qualifizierte Behandlung sicherzustellen.

Das fächerübergreifende erfahrene Diabetes-Team unter der Leitung von OÄ Dr. Kerstin Eckert behandelt umfassend alle Patienten in den Havelland Kliniken, die wegen einer Stoffwechselentgleisung und/oder der Folgekomplikationen des Diabetes (Herz-, Nieren- und Augenerkrankungen, Schlaganfall, Durchblutungsstörungen der Beinarterien, Störungen des Nervensystems u.a.) einer Krankenhausbehandlung bedürfen.

Das Team unterstützt nicht nur in der Medizinischen Klinik, sondern in allen Fachabteilungen der Havelland Kliniken die Diabetesbehandlung, denn Diabetiker sind durch eine akute Erkrankung besonders gefährdet und das ist z.B. im Rahmen von Narkosen und OPs zu berücksichtigen. Aus einer Vielzahl an Therapiemöglichkeiten wird gemeinsam mit dem Patienten eine individuelle Behandlung ausgewählt und es gibt Empfehlungen für die ambulante Weiterbehandlung.

Durch eine routinemäßige Blutzuckerkontrolle bei allen Patienten können sogar auch bisher noch nicht bekannte Diabeteserkrankungen entdeckt und frühzeitig behandelt werden. In Kooperation mit der hauseigenen Wundschwester werden fachgerecht alle Wunden – von der „Bagatellverletzung“ bis zum Diabetischen Fußsyndrom – nach den Standards des modernen Wundmanagements versorgt.

Überdies absolvierte das Diabetes-Team ein „Train the Trainer“-Seminar und kann eine anerkannte Weiterbildung zur „Basisqualifikation Diabetes Pflege DDG“ für examinierte Pflegekräfte anbieten. (Text/Foto: Havelland Kliniken GmbH)

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Falkenhagener Blutschwur und Sowjets in der Ruppiner Straße: Das neue Heimatjahrbuch 2020 ist da!

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Falkensee hat eine Geschichte. Und es lohnt sich, ihr nachzuspüren. Jedes Jahr verbeißen sich aufs Neue Zeitzeugen und historisch interessierte Autoren aus der Region in spannenden Themen, um ihnen kenntnisreich auf den Grund zu gehen. Die so entstandenen Werke finden Eingang in das Heimatjahrbuch. Das wird einmal im Jahr vom Verein „Freunde und Förderer von Museum und Galerie Falkensee e.V.“ herausgegeben.

Das neue Heimatjahrbuch 2020 ist jüngst wieder in einer Auflage von 1.000 Exemplaren zum Preis von 7,50 Euro erschienen. Um die Bevölkerung neugierig zu machen, luden die Herausgeber am 22. November zur Vorstellung des neuen Büchleins ins Museum ein. Dabei lasen einige Autoren vor vollbesetzten Stuhlreihen aus ihren Werken vor. Fünf Minuten Zeit hatten sie, um einen kleinen Einblick in ihr Werk zu geben.

Museumschefin Gabriele Helbig machte neugierig: „2020 wird es besonders viele runde und halbrunde Jubiläen geben. Sechs Autoren lesen sich nun mit uns durch die Jahrhunderte. Den Anfang macht Dana Manthey, die sich mit der Wilhelmine Encke beschäftigt hat, zu der im kommenden Jahr ihr 200. Todestag ansteht.“

Wilhelmine Encke, die u.a. in Falkenhagen lebte und nach der aus diesem Grund auch eine Straße in Falkensee benannt ist, war die Mätresse von Friedrich Wilhelm II (und wurde schon als 9-jährige für ihn ausgesucht und entsprechend erzogen). Als „schöne Wilhelmine“ ist sie im ganzen Land noch immer bekannt. In Falkenhagen soll es zwischen den Liebenden zu einem besonderen Liebesbekenntnis gekommen sein: Beide schwuren sich auf einem Blatt Papier die ewige Treue und tunkten die Gänsekielfeder zum Schreiben in ihr eigenes Blut. Dieses Ereignis ist als „Falkenhagener Blutschwur“ in die Geschichte eingegangen. Gabriele Helbig: „Dieses Papier hätten wir nur zu gern als Exponat in unserer Museumssammlung.“

Nicht alle vorgetragenen Texte waren informativ und erbaulich, manche verbreiteten auch eine sehr beklemmende Stimmung. Passend zum 75. Jahrestag des Kriegsendes im kommenden Jahr erinnerte sich Zeitzeugin Brigitte Kerl daran, wie im April 45 die ersten Sowjetsoldaten in Falkensee einmarschierten: „Es war richtig schwer für mich, diese Erinnerungen wieder wachzurufen und in Worte zu fassen.“

Von Panzersperren am Bahnhof, schweren Plünderungen durch die Bevölkerung, ausgegebenen Lebensmittelmarken, sich vor den Soldaten im Heuschober versteckenden Mädchen und von den Militärs annektierten Häusern in der Hansastraße ist da die Rede. Und: „An der Ruppiner Straße wurde der erste sowjetische Soldat gesichtet. Mangels Gegenwehr wurde Falkensee kampflos übernommen.“

Torsten Bathmann gehört zur Redaktion des Heimatjahrbuchs, das sich auch über einen Druckkostenzuschuss der Stadt Falkensee finanziert. Er freute sich: „Das Heimatjahrbuch entwickelt sich zunehmend zum Publikumsrenner und zum Forum für den Austausch. Dabei ist wichtig: Die Runde der Beiträger ist nicht geschlossen. Das Heimatjahrbuch ist ein offenes Buch. Jeder, der etwas zu sagen hat, kann etwas beitragen.“

Weitere Artikel im neuen Jahrbuch 2020 beschäftigen sich u.a mit der von ihm selbst aufgeschriebenen Häftlingsgeschichte des inzwischen verstorbenen Norwegers Sigurd Syversen, einem zweiundzwanzig Jahre andauernden Turnverbots in Preussen, der Geschichte der Falkenseer Wohnungsgenossenschaften und mit der konstituierenden Sitzung der Stadtverordnetenversammlung 1990 in Falkensee. (Text/Foto: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 166 (1/2020).

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Raumpioniere nehmen sich Nauener See vor

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Die „Raumpioniere“ in Nauen haben sich entschieden, sich für einen schönen Nauener See einzusetzen. Am Sonnabend trommelten sie über 40 Helferinnen und Helfer zusammen, die den drei Nauener Schülern Anton, Kilian und Oliver der Klasse 6b der Graf-Arco-Schule bei der Umsetzung ihrer Idee helfen wollten.

Nauen, 24.11.2019/ Anton, Sprecher der Gruppe, sagt: „Man hat einen schönen Blick auf den See. Man kann sich dort treffen und sich entspannen.“ Damit meint er nicht nur die Kinder nach der Schule, sondern denkt an einen Treffpunkt für alle Generationen. Und die Angler natürlich. Dafür muss der See aber sauber und schön sein. „Was er im Moment nicht ist“, wie Anton bei der ersten Begutachtung meinte.

Anne Leschke, Projektleiterin in Nauen für die Raumpioniere, half mit Unterstützung von Nauens Jugendkoordinatorin Rosita Lipinsky den drei Raumpionieren Anton, Kilian und Oliver aus der 6b der Graf-Arco-Schule dabei, genügend Unterstützer für die heutige Müllsammelaktion zu begeistern. Pia Ruf-Weide und Sarah Götze von der Umweltinitiative „Saubere Sache“ waren sofort Feuer und Flamme, ebenso ein gutes Dutzend Helfer vom örtlichen Siedlerverein, dem Angelverein und etlichen Anwohnern. Selbst die Alt-Bürgermeister Detlef Fleischmann und Wolfgang Seeger waren unter den Unterstützern zu finden. „Bemerkenswert, wie viele Synergien geschaffen werden, wenn sich viele Interessengruppen für ein Ziel einsetzen, so wie heute“, stellte Pia Ruf-Weide fest.

Raum Pioniere Zukunft ist ein Projekt der Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Bandenburg e.V. (LKJ Brandenburg), welches seit Beginn des Schuljahres eine kleine Gruppe von Kindern dabei unterstützt, ihre Idee für ein für Kinder und Jugendliche attraktives Nauen zu formulieren und umzusetzen.

Raumpionier Anton teilte indes den Sammlertross in zwei Gruppen ein: „Wenn man hier am See herumläuft, findet man eine kleine Angelstelle, an der noch Müll liegt, aber entlang des Seeufers liegt auch noch weiterer Müll, der weg muss“, plante er. Und so setzte sich der 45-Helfer-Tross mit Müllzangen und Müllsäcken in Bewegung und sammelte binnen einer knappen Stunde rund zwei Kubikmeter des sogenannten Zivilisationsmülls – vom Angelhaken bis zum zerstochenen Planschbecken war fast alles dabei. Und da noch Zeit vorhanden und das Wetter so schön war, wanderte die Fraktion der „Sauberen Sache“ noch in Richtung Bürgerpark, wo die gleiche Menge Müll aus den Gebüschen gezerrt wurde. „Die Pfandeinnahme an Leergut betrug 2,08 Euro“, scherzte Sarah Götze resümierend.

Unterdessen kümmerte sich Projektleiterin Anne Leschke gemeinsam mit Patrick Oppermann, der den Grill organisierte, um die Verpflegung der Truppe. Pia Wehner ist die Geschäftsführerin der Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Brandenburg und Leiterin des Raumpioniere-Projekt. „Ich freue mich, dass so viele gekommen sind. Die heutige Aktion ist nämlich der Einstieg in die „Zweite Stufe der Rakete “ der Raumpioniere, die heute mit den Erwachsenen in den Projekten zusammen arbeiten. Und heute sehe ich so viele Erwachsene hier – dies ist ein sehr guter Einstieg“. Nach dem Basisjahr, in dem die Jugendlichen in Begleitung der Projektleiter die Türen in die Rathäuser, in die Gremien und in die Vereine geöffnet haben, folge im nächsten Jahr die Projektzusammenarbeit mit der anderen Generation. „Und in Nauen hat dies heute schon angefangen“, lobte Pia Wehner. Auch Nauens Bürgermeister Manuel Meger, der die heutige Sammelaktion tatkräftig unterstützte, bestätigte: „Vor rund vier Wochen waren die drei Jungs der 6b der Graf Arco Schule bei mir gewesen und haben ihren Wunsch geäußert“, sagte er. In der Zwischenzeit habe die DLG Nauen GmbH eine kleine Schneise zum Seeufer freigelegt und eine nagelneue Sitzbank nebst Papierkorb installiert. Auch der Anglerverein beteiligte sich an den Vorarbeiten, erläuterte der Bürgermeister. Jugendkoordinatorin Lipinsky freute sich: „Ich finde es beeindruckend, was die drei Jungs mit Herzblut auf die Beine stellen und wie viele Leute sie aktiviert haben, um sich an ihrem Projekt zu beteiligen. Das macht mir Mut, dass für die Kinder und die Jugendlichen in Nauen noch einiges geht.“ Auch Ilona Greve, Leiterin des Grundschulteils der Graf- Arco-Schule, ist stolz auf die Teilnahme ihrer Schüler. „Gestern haben mir die Kinder erzählt, dass eine Bank aufgestellt wurde, und dass alles richtig schön wird.“

Im „Treffpunkt Freizeit“ am Neuen Garten in Potsdam findet jedes Jahr die Abschlussveranstaltung für das Projektjahr statt. Am 4. Dezember kommen die Raumpioniere mit ihren Projektleiterinnen und Projektleitern aus allen drei Standorten (Wusterhausen, Altlandsberg und Nauen) zusammen und treffen dort sowohl die zwei großen Hauptförderer aus dem Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung und dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport. Eine weitere Fördergruppe sind die Standortkommunen mit den Bürgermeistern und Jugendkoordinatoren. (Text/Fotos: Norbert Faltin/Stadtverwaltung Nauen)

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Rollender Shitstorm im Havelland: 8.000 Traktoren auf dem Weg zum Brandenburger Tor!

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Die Landwirte in Deutschland haben die Nase gestrichen voll. Nach drei wirklich schlechten Ertragsjahren bei stetig sinkenden Abnahmepreisen fühlen sie sich am Limit ihrer Belastbarkeit – und sollen nun auch noch ein neues „Agrarpaket“ schultern, das mit noch mehr Auflagen und weiteren finanziellen Einbußen einhergeht. Wo das Ende der Fahnenstange erreicht ist und aus Sicht der Bauern nichts mehr geht, da müssen Zeichen gesetzt werden.

Am 26. November brachen geschätzt über 8.000 Landwirte aus dem ganzen Land auf, um in ihren Traktoren zur Sternfahrt nach Berlin zu rollen. Ziel war das Brandenburger Tor, vor dem medienwirksam eine Kundgebung anberaumt war. Hupend und mit gesetzten Signallichtern brachten sie den Verkehr an vielen Stellen zum Erliegen. Das galt nicht nur für die Hauptzufahrtswege nach Berlin wie etwa die B5, sondern auch für viele andere Strecken.

Die Bürger hatten zum Teil großes Verständnis für die Bauern. Andere verurteilten die Aktion aber, verwiesen auf den immensen CO2-Ausstoß und schimpften darüber, dass sie nun dank Stau zu spät zur Arbeit gelangen würden. Dabei konnte man schnell feststellen: Die wenigsten Bürger wissen eigentlich so recht, wo den Bauern der Schuh drückt.

Die von Jungbauern recht spontan gegründete Organisation „Land schafft Verbindung“ schrieb: „Die Umsetzung des Agrarpakets wird für die Landwirte mit erheblichen Einschränkungen und deutlichen Mehrkosten bei sinkenden Erträgen verbinden sein. So wird unsere regionale Lebensmittelproduktion weiter geschwächt.“

Und: „Wir demonstrieren nicht gegen Umweltauflagen oder für mehr Subventionen. Wir fordern eine nachhaltige Politik und einen fairen Umgang, damit auch unsere Kinder eine Chance haben, die Höfe in einer weiteren Generation weiter zu führen.“

Die Organisation „Land schafft Verbindung“ hatte die gesamte Sternenfahrt komplett über WhatsApp und Facebook angeschoben und organisiert. Schnell bekam die Aktion aber eine Eigendynamik, sodass sie sich kaum noch steuern ließ. Johannes Funke, Landtagsabgeordneter und Geschäftsführer vom Kreisbauernverband Havelland e.V., ahnte schon vorab: „Nach unserer Einschätzung ist mit einer der größten Demonstration von Bauern zu rechnen, die es jemals in Deutschland gegeben hat.“

Auch Dirk Peters, Geschäftsführer der Agro-Farm Nauen, staunte über den Aufmarsch der Traktoren: „So etwas habe ich noch nie erlebt. Viele Landwirte kamen von weither mit dem Tieflader angefahren – mit drei Traktoren drauf.“

Dirk Peters lud bereits am Vortag der Sternenfahrt zu einer Diskussionsrunde mit Landwirten aus dem Havelland ein, um einmal die Hintergründe des bäuerlichen Unmuts in Worte zu fassen. Er sagte: „Es muss sich dringend etwas ändern. Wir wünschen uns, dass nicht gegen uns gehandelt wird, sondern mit uns. Ein neues Miteinander ist wichtig. Das geplante Agrarpaket entzieht uns die Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland. Der Anbau lohnt sich einfach nicht mehr, wenn das Agrarpaket so kommt, wie es angekündigt wurde. Aus dem Havelland fahren deswegen 228 Landwirte bei der Demo mit – und es melden sich laufend neue Bauern an.“

Antje Schulze von den Landfrauen aus Lietzow: „Es bringen sich dabei sogar Landwirte ein, die sonst nie zu hören sind. Und es machen sogar Schäfer und Pferdepensionen mit.“

Annette Brockmann von der Agrargenossenschaft Wutzetz aus Friesack, die sich um 450 Mutterkühe und ihren Nachwuchs kümmert, bringt es auf den Punkt: „Wir wollen, das mit uns zusammengearbeitet wird. Wir sind doch die Experten und die Fachleute, wenn es um die Landwirtschaft geht.“

Dirk Peters: „Von den 708 Bundestagsabgeordneten, die wichtige Entscheidungen treffen, haben leider nur sieben einen agrarpolitischen Hintergrund. Wir Landwirte stellen nur 1,6 Prozent der deutschen Bevölkerung. Vielleicht ist das zu wenig, um gehört zu werden.“

Lars Schmidt, der in Lietzow einen Milchviehbetrieb leitet: „Wir fordern einen vollständigen Reset des Agrarpakets und eine Neuauflage, an dessen Erstellung wir Landwirte direkt beteiligt werden.“

Annette Brockmann: „Wir sollen wegrationalisiert werden. Aber wenn es die deutschen Bauern nicht mehr gibt, dann müssen wir uns unsere Lebensmittel eben von außen holen. Dann kann aber niemand mehr sagen, unter welchen Bedingungen diese Lebensmittel produziert wurden.“

Dirk Peters: „Wir fordern, dass dann auf importierten Lebensmitteln steht: Diese Waren wurden nicht nach deutschen Standards produziert.“

Antje Schulze von den Landfrauen: „Wir lassen jetzt nicht mehr locker. Wenn die Sternenfahrt nach Berlin keinen Erfolg hat, dann fahren wir eben nach Brüssel. Ich denke, zur Grünen Woche wird es noch einmal richtig laut werden.“

Dirk Peters: „Tierwohl, Blühstreifen, Insektenschutz: Wir Landwirte tun schon so viel, das kommt nur beim Konsumenten und bei der Politik nicht wirklich an.“

Die Landwirte machten auch klar, dass sie sehr langfristig planen und arbeiten. Sie rechnen in Zyklen über viele Jahre hinweg und benötigen aus diesem Grund dringend so etwas wie eine Planungssicherheit. Aus diesem Grund kommt es zurzeit regelrecht zu einem Investitionsstau. Denn wozu neue, teure Maschinen anschaffen, wenn gar nicht klar ist, ob sie in zwei, drei Jahren noch eingesetzt werden können oder dürfen? Auch bei den Tieren gibt es zurzeit kaum eine Erweiterung. Dirk Peters: „Wir Landwirte leben vom Bestand.“

Stefanie Peters hat sich bewusst dafür entschieden, bei ihrem Vater mit in die Agro-Farm Nauen einzusteigen. Die Junior-Chefin: „Wir fahren zur Traktor-Demo auch für unsere Generation. Wir würden gern auch noch bis zu unserer Rente auf den Feldern arbeiten.“

Die Bauern haben den Eindruck, dass sich die Stimmung in der Bevölkerung zunehmend gegen sie richtet. Massentierhaltung, Kükenschreddern und die Giftkeule auf dem Feld: Es gibt viele Bedenken. Dabei fehlt nach Sicht der Bauern vielen Bürgern die Ahnung, wie das Leben auf dem Bauernhof wirklich abläuft. Antje Schulze: „Es kann doch nicht sein, dass Kinder in der Schule gemobbt werden, nur weil ihre Eltern Bauern sind.“

Die Organisation „Land schafft Verbindung“ bekennt sich zu den Wünschen der Politik und der Bevölkerung: „Wir Landwirte stehen für Insekten- und Naturschutz, für sauberes Grundwasser und gesunde Lebensmittel, für eine klimaschonende Landwirtschaft und Tierwohl in unseren Ställen. Bereits heute gibt es in unserem Land zahlreiche Aktivitäten und Kooperationen, um Tierwohl sowie Artenschutz nachhaltig und wissenschaftlich basiert weiterzuentwickeln und zu stärken.“

Ein Bauer, der auf seinem Traktor über die B5 bretterte und dabei ein Plakat zeigte, machte in einem Satz deutlich, wie sich all diese frommen Wünsche umsetzen lassen: „Was ihr wollt, können wir alles, aber ihr müsst es bezahlen.“ Mit ihr, da sind die Konsumenten gemeint.

Die Sternenfahrt der Bauern wurde in den sozialen Netzwerken kontrovers diskutiert. Wo die einen auf Luftverpestung durch Diesel-Traktoren, auf Insektizid-Verpestung und auf Massentierhaltung verwiesen, schrieben andere: „Nun werden die Bauern endlich von sehr vielen Verbrauchern und Berufspolitikern gesehen und gehört.“ Und: „Das ist ein starkes Zeichen gegen eine falsche Politik!“

Zur Traktoren-Demo wünschte sich Dirk Peters im Vorfeld übrigens nur eins: „Es ist ganz wichtig, dass die Demo gewaltfrei bleibt und nix passiert.“ Auch, weil seine Tochter als Beifahrerin auf einem Traktor der Agro-Farm Nauen mit dabei war.

Wichtig ist nun, dass die Bauern und die Politik schnell gemeinsam an den Verhandlungstisch treten – um eine machbare Agrarwende für die kommenden Jahre auszuhandeln. Denn: Wir brauchen auch weiterhin Lebensmittel aus regionaler Produktion unter Einhaltung der strengen, deutschen Standards. Importe aus dem Ausland können nicht die Lösung sein. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 166 (1/2020).

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Mehr Energie, bitte: Minister Guido Beermann stellte sich in Falkensee vor!

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Traditionell lädt die MIT-Havelland einmal im Jahr zum politischen Martinsgans-Essen ein. Die MIT, das ist die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU (www.mit-havelland.de) – mit Christoph Böhmer als Kreisvorsitzendem und Hans-Peter Pohl als Geschäftsführer. Hans-Peter Pohl hat in diesem Jahr auch das MIT-Gänseessen am 25. November im BBZ am Falkenseer Gutspark organisiert.

Eigentlich sollte anlässlich dieses Events der Bundestagsabgeordnete und MIT-Landesvorsitzende Uwe Feiler sprechen – und zwar über die Koalitionsverhandlungen nach den Wahlen in Brandenburg, die er als CDU-Verhandlungsführer zu den Themen Wirtschaft/Energie/Infrastruktur mit geprägt hatte. Aber Uwe Feiler musste aufgrund einer anderen Verpflichtung leider kurzfristig absagen.

Hans-Peter Pohl präsentierte den etwa 40 Besuchern der Veranstaltung hochrangigen Ersatz. Er präsentierte mit Guido Beermann (CDU) den frischgebackenen Brandenburger Minister für Infrastruktur und Landesplanung. Kaum fünf Tage im Amt, gehörte der Besuch in Falkensee mit zu den allerersten Auftritten des Ministers.

Der ehemalige Staatssekretär Guido Beermann schlug auch gleich den Bogen zu den anwesenden Wirtschaftsleuten: „Für mich ist der Verkehr das wichtigste Ministerium für die Wirtschaft überhaupt. Denn wie kommen sonst die Mitarbeiter zur Arbeit und die Waren von A nach B?“

Er verkündete, dass der Mittelstand ihm sehr am Herzen liegt. Denn allein in Brandenburg gäbe es drei Millionen kleine Unternehmen, die der Wirtschaft Schwung verleihen und deswegen unverzichtbar sind.

Der Minister verkündete, dass sein Ministerium von der geplanten Investitions­offensive in Brandenburg am meisten profitieren würde. 265 Millionen Euro wolle man zeitnah in den Straßenbau investieren. 520 Millionen seien für den ÖPNV da, 100 Millionen für den Wohnungsbau und auch noch 20 Millionen für den Ausbau der Radwege.

Ein klares Statement des Ministers war dieses: „Die Erhaltung bestehender Straßen steht deutlich vor dem Bau neuer Straßen.“ Der anwesende stellvertretende Bürgermeister Thomas Zylla fragte als Baudezernent umgehend nach, ob dies dann wohl das erklärte Ende der seit vielen Jahren geplanten Nordumfahrung sei, erhielt darauf aber keine konkrete Antwort.

Überhaupt soll die Schiene der große Gewinner der Klimadiskussion in Brandenburg sein. Mehr Züge, eine höhere Taktung sollen kommen. Außerdem sollen auf dem Land wie in der Stadt gleichwertige Lebensverhältnisse geschaffen werden: Eine Wohnungsbauoffensive für Brandenburg wurde in diesem Zusammenhang gleich mit von der neuen Regierung beschlossen.

Guido Beermann sagte aber auch ganz klar: „Die Verteufelung des Autos ist gerade in Brandenburg eine völlig falsche Haltung. Viele Menschen sind auf das Auto angewiesen, um zur Arbeit, zum Arzt oder zum Sport zu gelangen, um den Einkauf zu erledigen und um soziale Kontakte wahrzunehmen. Da braucht man kein schlechtes Gewissen zu haben.“

Passend dazu freute sich der Minister über das Interesse von Tesla, in Brandenburg ein Produktionswerk zu errichten: „Tesla ist eine wichtige Investition für Brandenburg. Tesla ist ein Anker-Unternehmen, das nicht nur viele Arbeitsplätze schafft, sondern auch andere Unternehmen anlockt.“

Am Ende einer Rede, die wenig konkrete Fakten formulierte, monierte Rainer Ganser (CDU, Mitglied der SVV), der lange in Chinas Wirtschaftszone Shenzhen gearbeitet hat: „Die Geschwindigkeit der Entscheider und der Politiker in Deutschland ist einfach viel zu langsam. Ich wünsche mir sehr, dass ordentlich Gas gegeben wird, damit man später sagen kann: Wir haben nicht nur gesprochen, sondern auch gehandelt.“

Etwas enttäuscht zeigte sich Kreishandwerksmeister Michael Ziesecke aus Falkensee vom Auftritt des Ministers: „Ich wünsche mir mehr Energie, mehr Provokation, mehr Aufbruchstimmung.“

Bei Gänsebraten von der Neulandfleischerei Seidel wurde den Abend über noch eifrig weiter diskutiert. (Text/Foto: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 166 (1/2020).

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Nauen: Ein farbenfroher Wunschbaum begleitet die bunten Begegnungen im Quartier

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Am Dienstagnachmittag zog es trotz niedriger Temperaturen rund 25 Nauenerinnen und Nauener in den Nachbarschaftsgarten. Die Stiftung für Engagement und Bildung e.V. und das Quartiersmanagement/ Mikado e.V. hatten zum Pflanzfest und Abschluss des Projekts „Begegnung am Wunschbaum“ eingeladen.

Mit der Unterstützung der Baumschulen Nauen und vielen helfenden Händen aus der Nachbarschaft war der gut fünf Meter hohe Amberbaum schnell versenkt und fixiert. Er steht von nun an der Ecke Feldstraße/ Bredower Weg und heißt die Gäste des Nachbarschaftsgartens zu jeder Jahreszeit willkommen. Der im Herbst sehr bunte Laubbaum kommt ursprünglich aus Nordamerika und wird aufgrund seiner Stressresistenz gegenüber dem Stadtklima in unseren Breiten gern als Straßenbaum verwendet. Seine vielfarbigen, ahornähnlichen Blätter können von den Kindern im Herbst zum Basteln genutzt werden. So bunt wie der Wunschbaum, so bunt sind die Begegnungen und Aktionen im Nachbarschaftsgarten, die er nun Jahr für Jahr begleiten wird.

„Gewidmet wird der Wunschbaum den vielen engagierten Nachbarinnen und Nachbarn aus Nauen und der Welt, die im Projekt diesen Sommer gemeinsam mehr als 100 Wünsche gesammelt haben“ erläuterte Marie Offermanns, Projektreferentin der Stiftung für Engagement und Bildung e.V., und bedankte sich herzlich bei allen Mitwirkenden des Projektes. Viele der Wünsche waren ganz konkret, wie etwa „Ich wünsche mir den Einschluss Nauens in den Tarifbereich C“ oder „Ich wünsche mir wieder ein Kino in Nauen und mehr Angebote für Kinder“. Andere Wünsche waren allgemeiner: „Ich wünsche mir ein positives Zusammenleben und ein tolerantes Miteinander.“

Herr Dr. Lehmann, Leiter des Fachbereichs Bau der Stadt Nauen, freute sich über die gute Kooperation mit der Stiftung, mit deren Unterstützung der öffentliche Raum Nauens um einen Baum grüner wird. Daran anknüpfend wies er auf die Baumaßnahmen im folgenden Jahr hin, in deren Rahmen weitere 25 Bäume in der Feldstraße gepflanzt und durch eine Ausstellung ergänzt werden.

Die Wünsche wurden an die Stadt Nauen und die neue Landesregierung übergeben. Mit einer Auswahl der Wünsche wurde der nun fest verankerte Wunschbaum als Erinnerung an das Projekt geschmückt.

Das Projekt wird durch die Förderung des Bündnisses für Brandenburg und die Robert Bosch Stiftung ermöglicht. Ein großes Dankeschön gilt den vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, dem Mikado e.V. und der Stadt Nauen für die Unterstützung. Pflanzfest im Nachbarschaftsgarten. (Text/Foto: Stiftung für Engagement und Bildung e.V.)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

Der Beitrag Nauen: Ein farbenfroher Wunschbaum begleitet die bunten Begegnungen im Quartier erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.

Was plant Oehme? Bodo Oehme tritt 5. Amtszeit als Bürgermeister an!

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Mach’s noch einmal, Sam! In Schönwalde-Glien benennt man das alte Woody-Allen-Filmzitat gern um. Da heißt es nun: Mach’s noch einmal, Bodo! Bodo Oehme (CDU) ist es gelungen, am 1. September parallel zur Landtagswahl in Brandenburg zum fünften Mal als Bürgermeister von Schönwalde wiedergewählt zu werden. Zwei Amtszeiten war er ab dem 5. Dezember 1993 rein ehrenamtlich tätig.

Seit 2003 (und dem Zusammenschluss von Schönwalde mit mehreren benachbarten Dörfern wie Pausin und Grünefeld) führte Bodo Oehme das Bürgermeisteramt in Vollzeit. Bei der jüngsten Wahl holte er 3353 Stimmen und damit 57,7 Prozent der Bürger auf seine Seite. Somit war keine Stichwahl nötig und der Gemeindechef konnte am 28. November ab Mitternacht seine fünfte Amtszeit antreten, die noch einmal acht Jahre dauern wird.

Damit der Bürgermeister auch ganz offiziell sein Amt weiter ausüben darf, war allerdings noch etwas Bürokratie nötig. Am 27. November gab es eine große Feier in der Aula der „Menschenskinder“-Grundschule in Schönwalde-Glien. Hier erhielt Bodo Oehme seine offizielle „Einweisungsverfügung“ vom Vorsitzenden der Gemeindevertretung Siegfried Spallek überreicht. Ohne diese kann ein Bürgermeister nicht arbeiten.

Siegfried Spallek schaute bei dieser Gelegenheit gern zurück: „Was hast du in den vergangenen 16 Jahren nicht alles für die Gemeinde erreicht. Ich erinnere da nur an unser Rathaus. Wie viele waren damals dagegen? Und heute sind die Bürger stolz auf ihr zentral gelegenes Rathaus. Es wurden aber auch viele Straßen ausgebaut, die Feuerwehren in den Ortsteilen modernisiert und die Sportstätten in Schuss gebracht.“

Auch der Bundestagsabgeordnete Uwe Feiler war mit vor Ort: „Du bist ein Schönwalder Urgestein, du kennst jeden Baum und jeden Bürger. Du bist ein echter Handwerker und kein Mundwerker. Schönwalde-Glien hat sich während deiner Regentschaft gut entwickelt.“

Barbara Richstein, Vizepräsidentin des Landtages Brandenburg: „Bodo Oehme und ich, wir kennen uns seit 20 Jahren. Bei deinen Bürgermeisterwahlen hast du immer CSU-Ergebnisse geholt. Man nennt dich deswegen auch gern Edmund Oehme oder Bodo Stoiber. Was dir auf jeden Fall gelungen ist: Nach der Gemeindegebietsreform hast du aus sieben Ortsteilen eine einheitliche Gemeinde geformt und die Menschen zusammengebracht. Die Nachbarorte wie Falkensee können auch neidisch sein auf die vielen Partnerstädte von Schönwalde-Glien – wie etwa Muggensturm.“

Wolfgang Gall, Dritter Beigeordneter im Landkreis Havelland: „Mir war immer klar: Bodo Oehme ist jemand, der gut mit den Leuten kann. Jetzt ist er einmal mehr Oberhaupt von 10.000 Einwohnern und Chef einer Fläche, die doppelt so groß ist wie Falkensee. Schönwalde-Glien liegt leider nicht an der im Landesentwicklungsplan ausgeschriebenen Entwicklungsachse. Und trotzdem ist es Bodo Oehme gelungen, noch das Wohnprojekt Erlenbruch auf den Weg zu bringen. Bodo Oehme trifft nicht immer populäre Entscheidungen. Als damals die Flüchtlinge kamen, da bebte der Saal. Aber er ist volksnah und direkt. Das ist wichtig in der Politik, dass man erreichbar bleibt.“

Brigitte Römer vom CDU-Gemeindeverband fasste es wie folgt zusammen: „Du kannst die letzten 26 Jahre nicht so viel falsch gemacht haben, sonst würden dich die Bürger nicht weiter behalten wollen.“

Bodo Oehme war von so viel Zuspruch sichtlich gerührt, nutzte seine eigene Redezeit aber einmal mehr, um Klartext zu sprechen: „Die Verwaltung ist anders geworden – und das Anspruchsdenken der Bürger auch. Alles soll auf einmal transparent werden. Aber das geht leider nicht immer. In meiner Verwaltung sitzen Leute, deren wichtigste Aufgabe ist es, bestehende Gesetze umzusetzen. Ob das den Menschen so gefällt, ist leider nicht der Punkt. Auf diese Weise wird das Spannungsfeld aber immer größer. Verlassen können sich meine Mitarbeiter aber stets darauf, dass ich ihnen zur Seite stehe und mich notfalls auch einmal vor sie stelle.“

Deutlich gab Bodo Oehme zu erkennen, dass es ihn stört, dass Schönwalde-Glien im Achsenfreiraum des Landesentwicklungsplans liegt und der Ort demnach nur noch ein geringes Wachstum zeigen darf: „Bei uns möchten die Menschen langfristig auf dem Land leben und dürfen es nicht? Da fordere ich doch ganz klar: Wir brauchen einen eigenen Bahnhof. Den hatten wir doch noch zu DDR-Zeiten auch. Mit der Bahn würden wir auch Falkensee und Spandau von unserem Verkehr befreien. Auch die L16 ist für uns extrem wichtig, das ist die Lebensader unserer Gemeinde. Da lasse ich nicht locker.“

Und Bodo Oehme forderte eine weiterführende Schule in Schönwalde-Glien: „Um die Jugend zu halten. Auch für unsere Vereine, die heute oft nur noch eine ü40- oder eine ü60-Abteilung vorhalten. Wir haben so viele tolle Vereine. Es tut mir weh, das wir hier keinen Nachwuchs haben.“

Bodo Oehme redete auch seinen Politikerfreunden ins Gewissen: „Die große Politik wird hier in Schönwalde-Glien nur im Kleinen gemacht. Aber: Die Politikverdrossenheit der Bürger, die von der großen Politik herrührt, die kriege ich vor Ort ab. Ich kann aber gar nichts dafür. Also wenn ihr nicht wollt, dass die Farbe bei der nächsten großen Wahl eine andere wird, dann ändert etwas an dieser Verdrossenheit.“ Und: „Schönwalde-Glien steht nur deswegen heute so gut da, weil 1990 viele Leute ihre Ärmel hochgekrempelt und losgelegt haben. Als treue Wegbegleiter, die seit 26 Jahren an meiner Seite stehen, möchte ich an dieser Stelle deswegen Lothar Lüdtke und Monika von Wittkowski danken.“

Am Ende wurde der wiedergewählte Bürgermeister regelrecht sentimental. Mit einem Blumenstrauß dankte er seiner Frau Uta Krieg-Oehme: „Wenn ich im Rathaus eine tolle neue Idee habe, dann verstecken sich alle meine Mitarbeiter schnell. Meine Frau kann sich nicht verstecken, sie ist ständig an meiner Seite und muss mich ertragen. Das ist sicherlich nicht immer leicht. Dafür möchte ich ihr danken.“

Die Jagdbläser aus Pausin spielten, es gab deftiges Essen – und Bodo Oehme darf ab sofort weitere acht Jahre Klartext sprechen. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 166 (1/2020).

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Das Theater im Glien spielt das Stück „Lauter krumme Dinger“!

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Seit vielen Jahren Jahren probt das „Theater im Glien“ (www.theater-im-glien.de) immer zum Jahresende hin ein neues Stück ein, um es dann ein halbes Dutzend Mal auf der Bühne im Schönwalder „Schwanenkrug“ aufzuführen. Warum soll­te das in diesem Jahr anders sein? Am 9. November feierte das Stück „Lauter krumme Dinger“ Premiere.

Am 1. Dezember folgte die Theaterdinner-Aufführung passend zu einem 3-Gänge-Menü inklusive einem leckeren Gänsebraten. Weitere Aufführungen sind für den 26. Januar, den 9. Februar sowie den 15. und 29. März 2020 angesetzt.

Dieter Borgelt führt bei der neuen „Komödie um Lebenslügen und andere Unwahrheiten“ Regie, das Stück stammt abermals aus der Feder von Norbert Franck, der es der Havelländer Schauspieltruppe auf den Leib geschrieben hat. Dieter Borgelt: „Das ist ein exklusives Stück, das sonst nirgends auf der Welt gespielt wird.“

In „Lauter krumme Dinger“ lernen wir das Ehepaar Meisel kennen. Sylvie (Susanne Kosche) und Egon (Jens Anker) begeben sich in Paartherapie, um das letzte bisschen Harmonie zu retten. Denn Egon möchte nicht, dass Sylvie arbeiten geht – da ist er ganz altmodisch. Sylvie fällt aber die Decke auf den Kopf und so hat sie mit ihrer Freundin Nora (Carmen Zobel) heimlich einen exklusiven Nachtclub eröffnet, der auch noch fabelhaft läuft. Wie lange wird sie das vor ihrem Mann geheim halten können? Egon hingegen hat eine kriminelle Vergangenheit, von der seine bessere Hälfte nix ahnt. Früher hat er Tresore geknackt. Als sein alter Komplize Dickie Finster (Dieter Borgelt) aus dem Knast entlassen wird, eilt der schnurstracks zu seinem alten Kollegen, um ihn zu einem letzten Bruch zu verleiten. Ausgerechnet in den neuen Nachtclub soll eingebrochen werden…

In der Vergangenheit war es mitunter so, dass die Stücke von Norbert Franck ein wenig zu komplex und abgedreht wirkten. Das ist bei „Lauter krumme Dinge“ einmal ganz anders. Das Stück ist wunderbar klar aufgebaut, bietet starke Charaktere und steuert auf ein Ende zu, das bestens zum Anfang passt. Eine wirklich runde Sache sind die „Lauter krummen Dinger“ also.

Tatsache ist, dass der Saal im „Schwanenkrug“ vor allem deswegen stets ausgebucht ist, weil die Schönwalder so gern diese im positiven Sinn durchgeknallten Amateur-Theaterspieler sehen möchten. Wenn Susanne Kosche mit den Augen rollt und mit den Händen fuchtelt, kann es einem in den ersten Reihen schon einmal bange werden. Im neuen Stück ist sie ganz klar die charismatische Hauptakteurin, die dieses Mal sogar den immer wieder großartigen Jens Anker in den Schatten stellt.

Und: Ganz viel Wortwitz und Humor stecken im neuen Stück. Wenn es da heißt „Ich muss euch kurz etwas erzählen, das kann aber eine Weile dauern“, fängt das Publikum schon an zu kichern. Und wenn dann voller Lokalkolorit gefragt wird „Seit wann muss denn die Polizei im Havelland auch noch nachts arbeiten?“, brechen leicht die Dämme. Das Publikum amüsiert sich besonders über den leicht belämmerten Polizist Fred (Dirk Uhlmann), der sich weder Jahreszeiten noch Vogelnamen merken kann und zu Egon Meisel sagt: „Amsel, Drossel, Meisel, es ist mir doch egal, was Sie für ein komischer Vogel sind.“

Wenn auf der Bühne aus Versehen Stühle auseinander brechen, die Musik nicht immer den richtigen Einsatz findet und die Souffleuse hörbar helfen muss, kann es im Publikum – ganz lieb gemeint – schon einmal zu einem echten Lachflash kommen. Die Zuschauer lieben eben ihr lokales Theater und das vor allem dann, wenn nicht alles glatt läuft. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 166 (1/2020).

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